
Trauer im humanistischen Dialog
Das Trostgespräch des Giannozzo Manetti und seine Quellen
- 449 Seiten
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Trauer im humanistischen Dialog
Das Trostgespräch des Giannozzo Manetti und seine Quellen
Über dieses Buch
Ist Trauer ein Ergebnis sozialer Konventionen, entspringt sie gar der Einbildung des Betroffenen, oder liegt sie vielmehr in der Natur des Menschen? Dieser existenziell bedeutsamen Frage geht der Renaissance- Autor Giannozzo Manetti in seiner Schrift Dialogus consolatorius nach und spannt dabei den Bogen von der antiken Tradion über die christliche Trostliteratur hinüber in seine eigene Zeit, in der ein Paradigmenwechsel stattfindet. Manetti qualifiziert die Trauer als natürliche, wesentlich zum Menschsein gehörige Empfindung und hält ein mutiges Plädoyer für die emotionale Emanzipation des Menschen.
Kern der vorliegenden Untersuchung ist eine eng an den zugrundeliegenden Quellen orientierte Kommentierung des Dialoges , die besonders den epocheübergreifend interessierten Altphilologen anspreichen wird. Die Übersetzung des lateinischen Textes im Anhang der Arbeit macht die Argumentation Manettis für Leser aller Fachrichtungen nachvollziehbar.
Am Ende der Arbeit steht ein Versuch, dem Renaissance-Text im Blick auf die Trauertheorien der modernen Psychologie einen aktuellen Bezug zu verleihen und vergleichbare Erfahrungen aufzuzeigen, die Betroffene in der Ausnahmesituation des Trauerfalls in allen Zeiten durchleben.
Neben Sach- und Personenregister erleichtert eine ausführliche Einleitung zur Gattungsgeschichte und zur Wirkungszeit den Zugang zum Thema.
Häufig gestellte Fragen
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Information
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- I. Einleitung
- I.1 Die Aktualität der Trauerthematik und die Entwicklung der consolatio als Gattung im Spiegel der Jahrhunderte
- 1.2 Der italienische Humanismus des frühen 15. Jahrhunderts als Basis des Literaturschaffens Manettis
- I.3 Impulse aus der Biographie Manettis für Entstehung und Thematik des Werkes
- I.4 Umstände, Ort und Gesprächspartner des Dialogs
- II. Die argumentative Konfrontation der Dialogpartner und ihre Quellen
- II.1 Heranführung an das Thema und Skizzierung der konsolatorischen Argumentation in der Einleitung des Dialogs
- II.2 Die Hauptthese des Consolators und ihre argumentative Begründung
- II.3 Die Widerlegung der konsolatorischen Argumentation durch den trauernden Manetti
- III. Die christliche Perspektive im Dialogpart des Abtes Niccolò
- III.1 Die Definition des Todes als humanae naturae malum infolge der Ursünde im Paradies
- III.2 Die Untermauerung der christlichen Sichtweise durch die Autorität der Heiligen Schrift und der Kirchenväter
- III.3 Der Ausschlag zugunsten des trauernden Manetti
- III.4 Die abschließende Bewertung der Trauerproblematik vor dem Hintergrund des christlichen Auferstehungsglaubens
- IV. Die Absichten Manettis in der Zeit und die Bewertung des Dialogs aus heutiger Perspektive
- Schlußbetrachtung
- Anhang
- 1. Die Aktualität des Dialogs im Blick auf Trauertheorien der modernen Psychologie
- 1.1 Erleben und Kommunikation in der Trauer
- 1.2 Trauer und Realitätsanpassung – die Auswirkungen der Trauer auf das soziale System
- 1.3 Beziehungsmuster in Trauersystemen
- 1.4 Geschlechtsspezifische Bewältigungsstile der Trauer
- 1.5 Pathologische Trauer – Leugnung und Verdrängung der Trauergefühle
- 1.6 Die Trauer von Kindern und Jugendlichen
- 1.7 Kognitive Modelle der Trauer
- 1.8 Die lineare Sicht der Trauer (Phasenmodell)
- 2. Übersetzung
- 3. Quellen- und Literaturverzeichnis
- Sachregister
- Personenregister