
- 321 Seiten
- German
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Über dieses Buch
Im Prozeß ihrer fortschreitenden Literaturfähigkeit traten deutsche Schriftstellerinnen seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert auch auf dem Gebiet der Reisebeschreibung hervor. Unterstützt wurde dies von der Öffnung des Genres für empfindsame oder subjektive Darstellungen. Da Reisen, Schreiben und Publizieren gleichwohl in vieler Hinsicht dem Weiblichkeitsstereotyp widersprach, entwickelte sich für weibliche Reiseschriften ein eigener, geschlechtsspezifischer Regelkodex, der sich neben den Merkmalen der Gattung behauptete, ja diese sogar überlagern konnte. Die Spuren dieses Regelsystems lassen sich in den zeitgenössischen Beurteilungen ebenso sichern wie in den Reisewerken selbst. Nach 1850 führte die geschlechtsbedingte stilistische und inhaltliche Beschränkung zum Trivialitätsverdikt und ließ die ehemals beliebten Schriften in Vergessenheit geraten. Die vorliegende Arbeit etabliert zunächst eine Typologie der Gattung Reisebeschreibung. Im Vergleich mit männlichen Reiseschriftstellern und ausländischen Autorinnen werden dann die sozialgeschichtlichen Reisemöglichkeiten für Frauen, die Produktionsbedingungen, Marktchancen und werkinternen Regelsysteme für weibliche Reiseschriftstellerei in Deutschland untersucht. Fundament der Analyse ist eine um Vollständigkeit bemühte bibliographische Erfassung der weitgehend unbekannten deutsch- und anderssprachigen Werke. Ein bio-bibliographischer Anhang dient der Information über die deutschen Autorinnen.
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Information
Inhaltsverzeichnis
- 1. Frauenreisen als literaturwissenschaftliches Thema
- 1.1 Problematik und Zielsetzung
- 1.1.1 Die Problematik der Gattung Reisebeschreibung. Bisherige Forschung und Desiderate
- 1.1.2 Reisebeschreibungen von Frauen als literaturwissenschaftliche terra incognita
- 1.1.3 Gegenstand und Ziel der vorliegenden Arbeit
- 1.2 Voraussetzungen für eine literaturwissenschaftliche Beschreibung
- 1.2.1 Historische Konventionen als Ansatzpunkte für eine Gattungsbeschreibung
- 1.2.2 Das spezifisch weibliche Regelsystem
- 1.2.3 Zeitliche Begrenzung und Problematik der Textvergleichbarkeit
- 2. Die äußeren Umstände der Reise
- 2.1 Familienstand und Reisebegleitung
- 2.2 Bildungsstand
- 2.3 Finanzielle Situation
- 2.4 Ziele, Dauer und Motive einer Reise
- 3. Der literarische Markt
- 3.1 Die Popularität der Gattung
- 3.2 Autorenhonorare, Buchpreise, Absatz
- 3.3 Anonymität, Pseudonyme, männliche Herausgeber
- 3.4 Veröffentlichungsformen
- 4. Die Texte
- 4.1 Exordialtopik
- 4.2 Komposition und Segmentierung
- 4.3 Bemerkungen, Reflexionen, Beschreibungen: Die Abfassung der nicht narrativen Passagen
- 4.4 Autopsie und Originalität, Abhängigkeit und Konkurrenz
- 4.5 Interesse und Informiertheit
- 4.6 Selbstreflexion und Selbststilisierung, Weiblichkeit und weibliches Ich
- 4.7 Adressaten und Zielpublikum
- 4.8 Redaktion
- 4.9 Rezeption
- 5. Nachwort
- 6. Bibliographie
- 6.1 Quellen
- 6.1.1 Werke von Frauen
- 6.1.2 Besprechungen
- 6.1.3 Sonstige Quellen
- 6.2. Forschungsliteratur
- 6.2.1 Nachschlagewerke
- 6.2.2 Monographien und Aufsätze
- 7. Bio-bibliographischer Anhang
- Charlotte von Ahlefeld
- Mathilde Franziska Anneke
- Therese von Bacheracht
- Friederike Baidinger
- Maria Belli
- Emilie von Berlepsch
- Elisabeth Eleonore Bernhardi
- Friederike Brun
- Helmina von Chezy
- Ida von Düringsfeld
- Emilie Engelbronner d’Aubigny
- Nina Engelbronner d’Aubigny
- Marie von Fahnenberg
- Karoline de la Motte Fouqué
- Pauline Frisch
- Esther Gad-Bernard
- Clara von Gerstner
- Molly von Grävemeyer
- Philippine Gundlach
- Ida Gräfin Hahn-Hahn
- Elise von Hohenhausen
- Suzette Horstig
- Therese Huber
- Ida Kohl
- Anna Helene Krook
- Sophie von La Roche
- Sophie Leo
- Fanny Lewald
- Luise Mühlbach
- Emma von Niendorf
- Julie von Nordenflycht
- Ida Pfeiffer
- Luise von Plönnies
- Elisa von der Recke
- Dorothea Schlözer
- Johanna Schopenhauer
- Maria Schuber
- Espérance von Schwartz
- Sophie Schwarz
- Fanny Tarnow
- Friederike Helene Unger
- Mathilde von Waldenburg
- Karoline von Woltmann
- Friederike von Wolzogen