Das Buch der Seele
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Das Buch der Seele

Tagebuchliteratur zwischen Aufklärung und Kunstperiode

  1. 313 Seiten
  2. German
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Das Buch der Seele

Tagebuchliteratur zwischen Aufklärung und Kunstperiode

Über dieses Buch

Die Studie über die Tagebuchliteratur im 18. Jahrhundert versteht sich als Beitrag zur Kulturgeschichte unter medien- und mentalitätsgeschichtlichen Aspekten. Dabei kann der Gattung Tagebuch eine zentrale Bedeutung für den allgemeinen Literalisierungs- und Individualisierungsprozeß zugewiesen werden. Die Entstehung und Geschichte der Gattung wird erstmals am Beispiel eingehender Einzelanalysen der Tagebücher von Haller, Gellert, Lavater, La Roche, von der Recke, Goethe, Leisewitz, Lichtenberg u.a. als Entwicklungsprozeß von der Simulation einer mündlichen Dialogsituation (Gespräch mit Gott, dem geliebten alter ego, dem toten Partner), über den inneren Dialog mit dem 'zweiten Ich' bis hin zu dem an keinen gerichteten, intimen Text beschrieben. An der Entwicklung der Tagebuchliteratur wird deutlich, daß komplexe Individualitätskonzepte an Schrift gekoppelt sind. Von rechtfertigenden Selbstentwürfen gegenüber einem idealen alter ego bis zur selbstreferentiellen, autonomen Selbstkonstitution verläuft die Geschichte der Selbstfiktionalisierungsmodelle in der Tagebuchliteratur. Angetrieben wird dieser Prozeß der Selbsterfindung durch die Reflexion auf den eigenen Körper und den Tod, den die Tagebuchliteratur in radikaler Unmittelbarkeit repräsentiert.

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Information

Jahr
2013
ISBN drucken
9783484350687
eBook-ISBN:
9783110945805

Inhaltsverzeichnis

  1. Abbildungsverzeichnis
  2. I. Einleitung
  3. II. Zum Forschungsstand
  4. III. Das Tagebuch als Chronik pietistischer Erlösungs- und Bekehrungsgeschichten
  5. 1. Pietismus und Tagebuch
  6. 2. »Fustapfen Gottes«: Philipp Matthäus Hahns Tagebücher 1772–1777
  7. 3. Das »Buch des Gewissens«
  8. 4. Religiöse Biographie-Modelle
  9. IV. Gebetstexte – Vom Dialog mit Gott zum Dialog mit der eigenen Seele
  10. 1. »Im Namen des Herrn«: Albrecht von Hallers Tagebücher 1736–1747 und 1772–1777
  11. 1.1 Todesfälle
  12. 1.2 Bittgebete
  13. 2. Der heilige Seelentext: Christian Fürchtegott Gellerts Tagebuch aus dem Jahre 1761
  14. 2.1 Körper, Herz und Seele: Die Philosophie des Herzens
  15. 2.2 Seelen[er]forschungen
  16. 2.3 Beten und Lesen: Seelentext und Heilige Schrift
  17. 2.4 Körperinschriften: Die Seele und der Körper
  18. 2.5 Krankheit der Seele
  19. V. Der Heilige Text – Vom Text Gottes zum Menschentext: Die Tagebücher Johann Caspar Lavaters
  20. 1. Medientechnik
  21. 2. Literarisches Urmuster – Der Roman des Gewissens: Johann Caspar Lavaters »Geheimes Tagebuch« aus dem Jahre 1769
  22. 2.1 Lehrbeispiele christlichen Lebens
  23. 2.2 Selbsterfahrung im Tod des anderen
  24. 2.3 Texterweckung
  25. 3. Die Konkurrenz der Texte – Gottes-, Menschen- und Naturtext: »Unveränderte Fragmente aus dem Tagebuche eines Beobachters seiner Selbst« 1773
  26. 3.1 Exemplarische Familienszenen
  27. VI. Leben im Text – Der Dialog mit dem stummen Partner
  28. 1. Der Spiegel des anderen – Vater und Sohn: Lavaters »Noli me nolle« 1786–1789
  29. 1.1 Der neue Gott
  30. 1.2 Freundschaftsideal: Vater – Sohn
  31. 1.3 Textmagie: »Ein einziger Sohn«
  32. 1.4 Das einsame Individuum
  33. 2. Immerwährendes Andenken – Der Dialog mit dem toten Partner: Albertine Pfrangers »Tagebuch einer traurenden Wittwe« 1803
  34. 2.1 Die heilige Familie: Selbstentwürfe zwischen Mutter und Ehefrau
  35. VII. Grenzerfahrungen – Lebensreisen ins Unbekannte
  36. 1. »Et in arcadia ego«: Sophie La Roches Schweizreisen 1787 und 1793
  37. 1.1 Gedächtnis und Erinnerung
  38. 1.2 Bedeutungswandel des Todes
  39. 1.3 Der Tod in der Kunst
  40. 1.4 Trauerarbeit
  41. 1.5 Französische Revolution
  42. 1.6 »La cérémonie des adieux«: »Schattenrisse abgeschiedener Stunden in Offenbach, Weimar und Schönebeck im Jahre 1799«
  43. 2. Textinitiation: Johann Wolfgang Goethes »Tagebuch der Italienischen Reise« 1786
  44. 2.1 Textvereinigung: Der Liebesdiskurs im Tagebuchdialog
  45. 2.2 Kindheitsutopie: Rehabilitation der Sinne oder die Kunst des Sehens
  46. 2.3 »Nordische Krankheit«
  47. VIII. Der psychologische Diskurs – Dialog mit dem zweiten Ich
  48. 1. Leben als Erinnern: Elisa von der Reckes Tagebücher der Jahre 1789, 1790 und 1791–1795
  49. 1.1 Autoerotische »Seelenergießungen«
  50. 1.2 »Heiliges Erinnern«
  51. 1.3 Die Entdeckung des Anderen im eigenen Ich
  52. 1.4 »Heitere Resignation«
  53. IX. Die andere Geschichte – Archive des Ich
  54. 1. Chronik des Alltags: Johann Anton von Leisewitz’ Tagebücher 1779–1781
  55. 1.1 »Leben von Tag zu Tag«
  56. 1.2 Lange-Weile: Der Gott der Zeit
  57. 1.3 Körpergedächtnis – Traumgedächtnis
  58. 2. Von radikaler Individualität zur Intimität: Johann Wolfgang Goethes Tagebücher 1776–1782
  59. 2.1 Texterleben: Das Mondjahr 1777
  60. 2.2 1778: Das dreißigste Jahr – Exemplarischer Lebensentwurf eines Individuums
  61. 2.3 »Roman« einer Bildungsgeschichte
  62. 3. Das ausgegrenzte Individuelle: Georg Christoph Lichtenbergs Tagebücher 1789–1799
  63. 3.1 Das verdrängte Private
  64. X. Zusammenfassung
  65. XI. Literaturverzeichnis
  66. XII. Register