
Für den Gemeinen Nutzen
Politisches Handeln und Politikverständnis von Rat und Bürgerschaft in Augsburg im Spätmittelalter
- 341 Seiten
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Für den Gemeinen Nutzen
Politisches Handeln und Politikverständnis von Rat und Bürgerschaft in Augsburg im Spätmittelalter
Über dieses Buch
Vergesellschaftung bzw. das Zusammenleben von Bürgern und Nichtbürgern in den Städten des Mittelalters funktionierte über Werte und Normen, in die alle Einwohner - unabhängig davon, ob sie reiche Patrizier oder Tagelöhner waren - eingebunden waren. Dazu zählten: den Frieden wahren, den Gemeinen Nutzen der Stadt fördern, die bürgerlichen Lasten (Steuerpflicht, Wach-, Kriegs- und Feuerwehrdienst) tragen, der Obrigkeit, den Räten, gehorsame Bürger und Untertanen zu sein. Diese Verpflichtungen gingen die Bürger und Einwohner durch das jährliche feierliche Schwören ihrer Eide ein. Die politischen Einstellungen bzw. das Politikverständnis von einzelnen oder Gruppen entwickelten sich aus der Interpretation dieser Grundwerte im Zusammenhang mit konkreten, die Stadt als ganzes, eine Gruppe oder einen einzelnen unmittelbar betreffenden Ereignissen: Wirtschaftskrisen oder Kriege und daraus resultierende Versorgungsstörungen der Bevölkerung, Seuchenzüge, demographische Veränderungen, aber auch politische Ereignisse, wie beispielsweise der Versuch der Errichtung einer Alleinherrschaft durch eine kleine Gruppe oder einen einzelnen. Auf solche Ereignisse mußte der Rat reagieren, und dazu nahmen die Bürger in vielfältiger Form Stellung. Anhand der folgenden Bereiche des politischen Handelns wird diese Interdependenz für Augsburg untersucht: die Ratspolitik gegenüber den Zünften und der Herrenstube sowie die der Herrschaftsintensivierung des Rates dienenden institutionellen und legitimatorischen Maßnahmen.
Häufig gestellte Fragen
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Information
Inhaltsverzeichnis
- Dank
- Einleitung
- I Grundstruktur der Zunftverfassung
- 1. Die Zünfte und der Große Rat
- 2. Der Kleine Rat, der Alte Rat, die Dreizehner
- 3. Wahlen
- II Augsburg um 1460
- 1. Augsburg als Reichsstadt
- 2. Außenpolitische Situation und Wirtschaft
- 3. Sozialstruktur und Tendenzen der gesellschaftlichen Entwicklung
- III Die Innenpolitik 1460 bis 1479: Krise und Reformversuche
- 1. Die Krise von 1466
- 1.1. Die Ungeldunruhen
- 1.2. Die Verfassungsreform
- 1.3. Fazit und Bewertung
- 2. Der Bürgermeister Ulrich Schwarz
- 2.1. Der politische Aufstieg von Ulrich Schwarz
- 2.2. Die Verfassungsänderung von 1476
- 2.3. Der Prozeß gegen Hans und Leonhard Vittel
- 2.4. Die Verhaftung und Verurteilung von Ulrich Schwarz 1478
- 2.5. Das Politikverständnis von Ulrich Schwarz
- 2.6. Fazit und Bewertung
- IV Augsburg um 1480: auf dem Weg zum Wirtschaftszentrum
- 1. Die außenpolitische Situation
- 2. Die wirtschaftliche Entwicklung
- 3. Sozialstruktur und Tendenzen der gesellschaftlichen Entwicklung
- V Die Kosten des ‹Goldenen Zeitalters›: die Folgen der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung für die Handwerkerzünfte
- 1. Das Beispiel der Weber: Der Streit um das lange Garn
- 2. Das Beispiel der Schuster: Der Konflikt um die Renovierung des Zunfthauses
- 3. Weitere innerzünftische Auseinandersetzungen (Kramer, Schuster, Metzger, Schäffler, Hucker)
- 4. Fazit und Bewertung
- VI Die Ratspolitik 1480 bis 1525: Sicherung der innenpolitischen Stabilität
- 1. Reorganisation und Ausbau der Exekutive
- 1.1. Die städtischen Amtleute
- 1.2. Die Gassenhauptleute
- 1.3. Die Scharwächter
- 1.4. Das Stadtgericht
- 2. Stärkung der politischen Unabhängigkeit des Kleinen Rates
- 2.1. Der Rat und die Zünfte
- 2.2. Der Rat und die Herrentrinkstubengesellschaft
- 2.3. Städtische Sozialpolitik
- 3. Funktion und Bedeutung des Großen Rates
- 4. Reaktionen auf die Ratspolitik aus der Bürgerschaft: die Forderung von «brüderlicher Einigkeit» 1524
- 4.1. Die Ereignisse vom 6. bis 12. August 1524
- 4.2. Sozialprofil und politische Motive der protestierenden Burger
- 4.3. Elemente des Politikverständnisses der protestierenden Burger
- Zusammenfassung: Thesen fur die Gesamtinterpretation des Verhältnisses von Rat und Bürgerschaft 1460 bis 1525
- Anhang I. Zum Augsburger Steuersystem und der Vermögensberechnung
- Anhang II Verfassungsschemata
- 1. Die Augsburger Zunftverfassung 1368 bis 1476
- 2. Die Augsburger Zunftverfassung 1476 bis 1478/79
- 3. Die Augsburger Zunftverfassung nach 1479
- Anhang III
- 1. Abkürzungen
- 2. Quellenverzeichnis
- 2.1. Archivalien
- 2.2. Gedruckte Quellen
- 3. Literaturverzeichnis
- Register
- 1. Personenregister
- 2. Sachregister
- 3. Ortsregister
- Verzeichnis der Tabellen