Genetisches Prinzip
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Genetisches Prinzip

Zur Struktur der Kulturgeschichte bei Jacob Burckhardt, Georg Lukács, Ernst Robert Curtius und Walter Benjamin

  1. 333 Seiten
  2. German
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  4. Über iOS und Android verfügbar
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Genetisches Prinzip

Zur Struktur der Kulturgeschichte bei Jacob Burckhardt, Georg Lukács, Ernst Robert Curtius und Walter Benjamin

Über dieses Buch

Nicht zuletzt die Debatten um Poststrukturalismus und Postmoderne haben gezeigt, daß sich der neuzeitliche Blick auf die geschichtliche Welt im 20. Jahrhundert tiefgreifend verändert hat: es scheint zunehmend problematisch, von der Geschichte als einer Einheit, einem konsistenten Sinnzusammenhang zu sprechen. Von jenen neueren Diskussionen angeregt, untersucht die vorliegende Arbeit die Spezifik des kulturgeschichtlichen Schreibens in einer spät- bzw. nachhistoristischen Situation. Nach einer einführenden Skizze der Entwicklung des Geschichtskonzepts im Übergang vom 18. zum 19. Jahrhundert wird im Hauptteil der Arbeit anhand exemplarischer Texte untersucht, welche Effekte die nachhistoristische 'Krise' des Geschichtsbegriffs im Bereich der Kultur- und Literaturgeschichtsschreibung hervorruft. Analysiert werden einschlägige Werke, die den Genres der Kulturgeschichte, Kulturkritik sowie der literaturtheoretischen und -geschichtlichen Abhandlung angehören: u.a. J. Burckhardts "Kultur der Renaissance in Italien", G. Lukács "Theorie des Romans", E.R. Curtius' "Europäische Literatur und lateinisches Mittelalter" und W. Benjamins Trauerspielbuch. Insgesamt ist zu beobachten, daß jene 'genetische' Figur, in der die Tradition die Einheit von Entwicklungsgeschichte und Genealogie zu denken versuchte, zunehmend kritisch behandelt wird. Ein Hauptinteresse der Arbeit gilt dabei der literarischen Dimension der untersuchten Texte. Die genannte Problemreflexion äußert sich nämlich insbesondere auch in der Rhetorik der Texte, ihren narrativen Verfahrensweisen und ästhetischen Darstellungsmitteln.

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Information

Jahr
2013
ISBN drucken
9783484630185
eBook-ISBN:
9783110916300

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorbemerkung
  2. 1. Einleitung: Das Genetische als Denkfigur und als literarisches Prinzip. Problemstellung und Stand der Diskussion
  3. 1.1. Ideengeschichtliche Skizze zur Entstehung und Geschichte der genetischen Figur
  4. 1.2. Sprachliche und rhetorische Aspekte des Genetischen. Zum Problem der ›Literarizität‹ der Geschichtsschreibung
  5. 1.2. De Mans Nietzsche-Lektüre als Ansatz zu einer literaturanalytischen Untersuchung des Genetischen
  6. 1.2.2. Hayden Whites Konzept des historiographischen Stils
  7. 1.3. Die Unterscheidung von Metapher und Metonymie in der rhetorischen und linguistischen Diskussion
  8. 1.4. Zur Vorgehens weise und Fragerichtung der Arbeit
  9. 2. Genetischer Erklärungsansatz und Ästhetisierung des Schreibens in Jacob Burckhardts kulturgeschichtlichem Werk
  10. 2.1. Die Kultur der Renaissance in Italien
  11. 2.1.1. Formulierung und genetische Begründung des Renaissancekonzepts
  12. 2.1.2. Zum Stil des kulturgeschichtlichen Schreibens bei Jacob Burckhardt
  13. 2.2. Genetisches Prinzip und Kunstgeschichte im »Cicerone«
  14. 2.3. Griechische Kulturgeschichte
  15. 3. Genetisches Prinzip und Geschichtsphilosophie beim frühen Lukács
  16. 3.1.Anmerkungen zur Forschungsdiskussion zu Lukács’ Frühwerk
  17. 3.2. Die Theorie des Romans
  18. 3.2.1. Zur diskursiven Struktur und kulturgeschichtlichen Argumenation des Textes
  19. 3.2.2. Sprache und Rhetorik des Genetischen in der »Theorie des Romans«
  20. 3.3. Entwicklungsgeschichte des modernen Dramas
  21. 3.3.1. Geschichtstheoretische und dramenpoetologische Aspekte
  22. 3.3.2. Zur rhetorischen Struktur der Dramengeschichte
  23. 4. Von der Entwicklungsgeschichte zur Topik der (europäischen) Tradition. Die Bedeutung des genetischen Prinzips für E. R. Curtius' literatur- und kulturgeschichtliche Arbeiten
  24. 4.1. Kulturgeschichtliche Essayistik des frühen Curtius: die »Literarischen Wegbereiter« als Ausgangspunkt
  25. 4.1.1. Konzeptuelle und geschichtstheoretische Gesichtspunkte: Individualgeschichte als Modell kulturgeschichtlichen Wandels
  26. 4.1.2. Zur sprachlichen Form und rhetorischen Struktur der »Wegbereiter«
  27. 4.2. ›Repli sur l’essentiel‹ Remetaphorisierung und Resubstantialisierung der literaturgeschichtlichen Reflexion beim späten Curtius
  28. 4.2.1. Überlegungen zum Geschichtskonzept und Traditionsbegriff der späteren Arbeiten
  29. 4.2.2. Rhetorik des Gedächtnisses. Zur sprachlichen Form und stilistischen Verfahrensweise des Mittelalterbuchs
  30. 5. Die Kritik des genetischen Ansatzes in Walter Benjamins »Ursprung des deutschen Trauerspiels«
  31. 5.1. Die Reflexion des Ursprungsproblems und des genetischgenealogischen Verfahrens in der Vorrede
  32. 5.2. Die Auseinandersetzung mit dem genetischen Prinzip im Hauptteil des Trauerspielbuchs
  33. 5.2.1. Die Abgrenzung von Trauerspiel und Tragödie. Dramentheoretische und sozialgeschichtliche Aspekte des Benjaminschen Barockkonzepts
  34. 5.2.2. Benjamins Genealogie der allegorischen Wahmehmungsform und des melancholischen Subjekts
  35. 5.2.3. Die Doppelheit des Allegoriekonzepts
  36. 5.3. Zu Schreibweise und Verfahrensstil des Trauerspielbuchs
  37. 6. Schlußbetrachtung: Zur Kritik der genetischen Kulturgeschichte und zur Problematik der Verabschiedungen
  38. Literaturverzeichnis
  39. Sachregister