
Metonymie und Grammatik
Kontiguitätsphänomene in der französischen Satzsemantik
- 217 Seiten
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Über dieses Buch
In der Forschung der letzten Jahre ist das Interesse an den rhetorischen Figuren Metapher und Metonymie neu erwacht, und es ist versucht worden, diese Figuren bzw. die ihnen zugrundeliegenden Assoziationstypen Similarität und Kontiguität als weitreichendes Prinzip sprachlicher Organisation zu begreifen. Hieran anknüpfend zeigt der Autor, daß der Mechanismus der Metonymie (z.B. lire Proust 'ein Buch von Proust lesen') sich für eine Vielzahl satzsemantischer Erscheinungen des Französischen als relevantes und erklärungsmächtiges Prinzip erweist. In dependenzgrammatischer Perspektive wird zunächst dargelegt, wie Kontiguitätsphänomene in der Valenz französischer Verben lexikalisiert sind, insbesondere wie metonymische Relationen Polysemiemuster erschließen. Sodann werden Beschränkungen für die metonymische Besetzung verbaler Leerstellen untersucht. Hier erlauben besonders die Reflexivkonstruktionen und die reflexiven Verben sowie die Pertinenzkonstruktionen einen neuartigen Zugriff, der Alternativen zu bisher nur unbefriedigenden Lösungsvorschlägen aufzeigt. Sowohl die lexikalisierten als auch die an bestimmte Leerstellen gebundenen Phänomene belegen schließlich einen Primat des direkten Objekts für metonymische Prozesse.
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Information
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Typographische Konventionen und Abkürzungen
- 1. Einleitung: Kontiguität, Metonymien, Frames
- 1.1. Assoziationen als linguistischer Untersuchungsgegenstand
- 1.2. Sprachtheoretische und semantiktheoretische Voraussetzungen
- 1.3. Kontexte der Kontiguitätsbeziehungen
- 1.4. Kontiguitätstypen
- 1.5. Diachrone Dynamik
- 1.6. Pragmatische Einflußgrößen: Salienz, noteworthiness, hierarchische Eigenschaftsvererbung
- 1.7. Grenzen der metonymischen Übertragung: Aktive Zonen und métonymies intégrées
- 2. Grammatische Prämissen
- 2.1. Wortsemantik und Satzsemantik
- 2.2. Ebenen der Satzstruktur und Ebenen der Valenz
- 2.3. Die informationelle Strukturierung des Satzes
- 3. Prädikative Strukturen als Kontiguitätenverbünde
- 3.1. Frames und Argumentstruktur von Verben
- 3.2. Metonymische Verschiebungen in den Aktanten oder im Prädikat? Zur Theorie von Nunberg (1995)
- 3.3. Vorprädikative syntagmatische Kontiguitätsrelationen
- 3.4. Ausblick: Kontiguität, Motivation und Konventionalisierung
- 4. Verbsemantik I: Lexikalisierte Kontiguitätsphänomene
- 4.1. Paradigmatische Alternationen: Unterschiedliche Sachverhaltsdarstellungen im selben Frame
- 4.2. Syntagmatische Alternationen
- 4.3. Symmetrische Verben
- 4.4. Inhärente Reziprozität
- 4.5. Exkurs: avoir und être
- 4.6. Rollensemantische Beschränkungen kontiguitätsbasierter Referenz
- 4.7. Die Sonderstellung des direkten Objekts (I)
- 5. Verbsemantik II: Besetzung von Aktantenrollen
- 5.1. Reflexivität
- 5.2. „Appartenance inaliénable“
- 5.3. Die Sonderstellung des direkten Objekts (II)
- 6. Morphosyntaktische Beschränkungen
- 6.1. Subjekte: Kontiguitätsbeziehungen im Verhältnis Topik-Kommentar
- 6.2. Direkte Objekte
- 7. Schlußwort
- 7.1. Rückblick
- 7.2. Ausblick
- 8. Literaturverzeichnis
- 8.1. Quellen, Korpora, Wörterbücher
- 8.2. Wissenschaftliche Literatur
- Anhang: Liste metonymischer Polysemien bei französischen Verben