
- 322 Seiten
- German
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Über dieses Buch
Friedrich Nietzsche hat sich als der große Widersacher des Christentums verstanden und seine Kritik im "Antichrist" zu einer polemischen Deutung des Apostels Paulus zugespitzt. Die vorliegende Untersuchung zeigt, daß eine Auseinandersetzung mit der Paulusdeutung Nietzsches trotz (und sogar wegen) ihrer beißenden Polemik theologisch und philosophisch fruchtbar ist.
Nietzsche attackiert in seiner Deutung des Apostels ein Christentum, das das Evangelium auf eine lehrbare Moral reduziert. Mit seiner pointierten Paulusinterpretation, die auch theologische Impulse aufnimmt, stellt Nietzsche den traditionellen Wahrheitsbegriff in Frage und verhindert durch seine Polemik gleichzeitig, daß seine eigene Deutung als "Wahrheit" (miß)verstanden werden kann.
Die Studie geht den Quellen sowie der Entwicklung des Paulusbildes bei Nietzsche nach und bringt Paulus und Nietzsche in einen beziehungsreichen philosophisch-theologischen Diskurs.
Häufig gestellte Fragen
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Information
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Erster Teil. Paulusforschung und Paulusbild im 19. Jahrhundert
- 1. Die „Entwicklung des paulinischen Lehrbegriffs“. Die Erforschung der paulinischen Theologie und ihre Einordnung in die Geschichte des frühen Christentums
- 1.1. Die Anfänge der Erforschung der paulinischen Theologie
- 1.2. Paulus, der Anti-Apostel. Baurs Entwicklung der paulinischen Theologie als Gegensatz zur Lehre der Urapostel
- 1.3. Die Korrektur des Baurschen Geschichtsbildes in der Ritschl-Schule und ihrem Umfeld (Reuß, Ritschl, Renan, Weizsäcker, Harnack)
- 1.4. Die Entdeckung der hellenistischen Einflüsse in der paulinischen Theologie
- 1.5. Paulus, der Jude. Die paulinische Theologie nach Franz Overbeck
- 1.6. Paulus als Synkretist. Ein Ausblick in das Paulusbild der Religionsgeschichtlichen Schule
- 2. Die Entdeckung des „Menschen“ Paulus und die psychologische Erforschung seines Damaskuserlebnisses
- 2.1. Einleitung
- 2.2. Die Anfänge der Erforschung der „Individualität“ des Apostels
- 2.3. Die erste Kritik am Offenbarungscharakter des Damaskuserlebnisses durch David Friedrich Strauß
- 2.4. Die psychologische Erklärung des Damaskuserlebnisses durch Holsten und seine Darstellung des paulinischen Charakters
- 2.5. Die Debatte um das paulinische Damaskuserlebnis (Beyschlag, Holsten, Lüdemann)
- 2.6. Die weitere Entwicklung des Charakterbildes des Paulus (Renan, Overbeck, Lüdemann)
- 3. Das Thema „Paulus und Jesus“ in der Theologie des 19. Jahrhunderts
- 3.1. Einleitung
- 3.2. Paulus, der Apostel Jesu Christi. „Paulus und Jesus“ bei Ferdinand Christian Baur
- 3.3. Die Debatte um den wahren „Stifter des Christentums“ in der Theologie nach Baur
- 3.4. Paulus als Vater der grausamen Theologie. „Paulus und Jesus“ bei Ernest Renan
- 3.5. Paulus, der „Unberufene“. Das Paulusbild Paul de Lagardes
- 3.6. „Paulus und Jesus“ bei Franz Overbeck
- 3.7. „Paulus und Jesus“ in der Religionsgeschichtlichen Schule
- Zweiter Teil. Die frühen Paulusdeutungen Nietzsches
- 1. Der „Verfolger Gottes“ Paulus in „Der Wanderer und sein Schatten“
- 2. Die Überwindung des Gesetzes aus dem Geist des Ressentiments. Paulus im 68. Aphonsmus der „Morgenröthe“
- 2.1. Entstehung und Anliegen der „Morgenröthe“
- 2.2. Die Vernichtung des Gesetzes aus dem Geist des Ressentiments
- 2.3. Nietzsches Rezeption Lüdemanns und seine Aufzeichnungen im Nachlaß
- 2.4. Nietzsches Deutung des paulinischen Charakters
- 2.5. Paulus als Schöpfer eines neuen Machtgefühls
- 2.6. Das Damaskuserlebnis des Paulus
- Dritter Teil Paulus im „Antichrist“
- 1. Philosophische Polemik. Entstehung, Anliegen und Stil des „Antichrist“
- 2. Das Evangelium der Liebe. Der „Typus Jesus“ im „Antichrist“ als Antitypus zu Paulus
- 2.1. Der Fluch der Liebe. Die frühen Jesusdeutungen Nietzsches
- 2.2. Liebe ohne Ressentiment. Nietzsches Jesusdeutung im „Antichrist“
- 2.3. Impulse für Nietzsches neues Jesusbild im „Antichrist“
- 3. Das „Dysangelium“. Die Paulusdeutung Nietzsches im „Antichrist“
- 3.1. Die Erwählung der Schwachen im Symbol „Gott am Kreuz“
- 3.2. Paulus als Typus des „Priesters“
- Vierter Teil – „Einer trage die Last des Anderen“. „Einer trage die Last des Anderen“. Perspektiven für ein nicht-moralisches Christentum aus der paulinischen Rechtfertigungslehre
- Verzeichnis der zitierten Literatur
- Quellen
- Forschungsliteratur zu Friedrich Nietzsche
- Exegetische Forschungsliteratur
- Sonstige Forschungsliteratur
- Personenregister
- Begriffsregister