Literarische Diversität
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Literarische Diversität

Abweichungen, Lizenzen und Spielräume in der deutschen Poesie und Poetik der Barockzeit

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Literarische Diversität

Abweichungen, Lizenzen und Spielräume in der deutschen Poesie und Poetik der Barockzeit

Über dieses Buch

Die deutsche Barockliteratur gilt weithin als regelkonform und schematisch. Statt dessen nimmt die Untersuchung ihre spezifische Vielfalt in den Blick. In drei Teilstudien werden Bedingungen, Formen und Auswirkungen der literarischen Diversifikation im 17. und frühen 18. Jahrhundert bestimmt. Der erste Teil bietet einen Grundriß literarischer Vielfalt. Die Modellbildung stützt sich v.a. auf die analytische Abweichungspoetik und Denkweisen der Biodiversitätsforschung. Zur historischen Fundierung dienen begriffsgeschichtliche Rekonstruktionen (z.B. zu "Mannigfaltigkeit", "Spielraum" oder "poetische Lizenz") und Analysen literarischer Texte, welche literarische Vielfalt konzeptualisieren (z.B. Grimmelshausens »Continuatio«). Der zweite Teil erprobt das Instrumentarium am Beispiel der poetischen Spielräume von Epigramm und Sonett. Der dritte Teil konzentriert sich auf Lizenzen, die barocke Anweisungspoetiken auf der Ebene der Regeln und Exempla oder als Normierungslücken eröffnen (u.a. bei der Disposition oder Chorgestaltung im Trauerspiel). Hierbei wird die Eigendynamik der Dichtungspraxis deutlich, die sich mit zunehmender Diversifikation von präskriptiven Vorgaben löst. Literarische Vielfalt befördert die Öffnung des poetischen Systems und bietet somit ein neues Erklärungsmodell für den Untergang des barocken Poetikparadigmas um 1730.

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Information

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung
  2. I Literarische Diversität
  3. 1 Grundriss des Diversitätskonzepts
  4. 1.1 ›Gebändigte Vielfalt‹ poetischer Wälder bei Martin Opitz
  5. 1.2 ›Simplicissimus‹ als Chimäre hybrider Vielfalt und die ›Variations-Kunst des Baldanders‹
  6. 1.3 Zwischenergebnisse
  7. 2 Grundlegung zur Kategorie des poetischen Spielraums
  8. 2.1 Forschungsstand
  9. 2.2 Zur historischen Begrifflichkeit (imitatio, ingenium, aptum, licentia poetica)
  10. 2.3 Spielarten als poetische Abweichungen in Grenzen: Integrationsmodell auf der Basis der Abweichungspoetik Harald Frickes
  11. 2.4 Semantische Übergänge zwischen poetischen Spielräumen und literarischem Spiel
  12. II Gattungsinterne Diversität
  13. 1 Spielräume des Epigramms und Sonetts
  14. 1.1 Methoden der Spielraumanalyse
  15. 1.2 Poetische Spielräume in den Dimensionen des Textes: Ausdehnungs-, Relations- und Strukturaspekt
  16. 1.3 Die Gattung als ›Spiel-Raum‹: zur Variabilität des Sonetts
  17. 1.4 Präzisierung von Diversitätsmechanismen als Unterformen der Variation
  18. III Spielräume der Poetik
  19. 1 Untersuchungskorpus und Typologie der Poetik-Spielräume
  20. 1.1 Poetiken als Fachtexte
  21. 1.2 Poetikenproduktion von Opitz bis Gottsched
  22. 1.3 Spielraumtypen der Poetik, Vagheit und Normierungslücken
  23. 2 Poetische Produktivität und Persistenz einer Normierungslücke der Poetik: Spielarten der Reyengestaltung im schlesischen Trauerspiel
  24. 2.1 Forschungsstand
  25. 2.2 Die metrische Vielfalt der Reyenspielarten im frühen schlesischen Trauerspiel
  26. 2.3 Der Chor in den Poetiken: Spielraumerweiterung zwischen Scaliger und ›Breslauer Anleitung‹
  27. 2.4 Kulturkonkurrenz als Spielraummotiv: Feldbesetzung durch Festigung muttersprachlicher Kulturmuster
  28. 3 Das Handwerk des Poetikschreibens: zur Machart barocker Dichtungslehren (Regel- und Exempelspielräume)
  29. 3.1 Poetik der »Dichtgesezgebung«: der restriktive Regelmodus bei Opitz und den ›Opitzianern‹
  30. 3.2 Literarische Diversifizierung und die Folgen für die Poetik
  31. 4 Inhaltliche Folgen literarischer Diversifizierung
  32. 4.1 Aufwertung des ingenium (Thomasius, Johann Ernst Weise)
  33. 4.2 Poetologische Präsenz des ›Spiel‹-Begriffs (Johann Ernst Weise, Ludwig, Dunckelberg)
  34. 5 Zusammenfassung
  35. 5.1 Poesie und Poetik: Freiräume zwischen Regel-, Norm-, Exempel- oder Spielraumpoetik?
  36. 5.2 Schluss und Ausblick
  37. Literaturverzeichnis
  38. Poetikenverzeichnis
  39. Andere Quellen
  40. Forschungsliteratur