Barockrhetorik
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Barockrhetorik

Untersuchungen zu ihren geschichtlichen Grundlagen

  1. 555 Seiten
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Barockrhetorik

Untersuchungen zu ihren geschichtlichen Grundlagen

Über dieses Buch

Große Teile der deutschen Barockliteratur sind schon im 19. Jahrhundert und dann seit der Entstehung des literarischen Barockbegriffs immer wieder als "rhetorisch" bezeichnet worden, bisweilen auch mit abwertendem Beiton. Die Erforschung der antik-humanistischen Theoriegeschichte von Poetik und Rhetorik seit den 1960er Jahren hat dann zu Präzisierungen geführt. Die Untersuchungen der »Barockrhetorik« rekonstruieren die sozial- und bildungsgeschichtlichen Grundlagen im europäischen Kontext. Ein einleitendes Kapitel zu Nietzsches "Barock"-Begriff führt in die Begriffs- und Wertungsgeschichte zurück. Ein längeres Exkurs zum bekannten Bild des theatrum mundi demonstriert die Verankerung des Rhetorischen im Welt- und Menschenbild des 17. Jahrhunderts. Die institutionengeschichtlichen Untersuchungen erstrecken sich vor allem auf vier Bereiche: protestantische Gelehrtenschule, Jesuitenkolleg, Adelserziehung, Universitätsunterricht. Besondere Aufmerksamkeit gilt hierbei den vielfältigen Formen des Theaterspielens. Das System der literaturbezogenen Institutionen des 17. Jahrhunderts bildet zusammen mit der Geschichte der "Muster" (seit der Antike) und der Theorien einen neuen Bezugsrahmen zur Interpretation der Barocktexte selbst.

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Information

Jahr
2013
ISBN drucken
9783484108394
eBook-ISBN:
9783110951639
Auflage
2

Inhaltsverzeichnis

  1. ERSTER TEIL. RHETORIK UND LITERARISCHE BAROCKFORSCHUNG
  2. 1. Nietzsche über ›Barockstil‹ und ›Rhetorik‹
  3. a. Ein unzeitgemäßer Entwurf
  4. b. Typologische und epochale Aspekte
  5. c. Die Umwertung des ›Rhetorischen‹
  6. d. Der Versuch einer Synthese
  7. 2. Die Wiederentdeckung der deutschen Barockliteratur und das Rhetorische
  8. a. Alte Vorurteile
  9. b. Folgen der Barockbegeisterung
  10. c. Rhetorik als Zentralkategorie
  11. 3. ›Barock‹ und ›Manierismus‹ sub specie rhetoricae
  12. a. Der kritische Ansatz
  13. b. Die Manierismuswelle und ihre Mißverständnisse
  14. c. Konsequenzen für die Barockforschung
  15. 4. Barockrhetorik und rhetorische Tradition
  16. a. Die vernachlässigte Theorie
  17. b. Komparatistische Impulse
  18. c. Theorie und literarische Praxis
  19. d. Die Tradition der exempla
  20. e. Ein Beispiel: das Geleitgedicht
  21. 5. ›Rhetorik‹ und ›Barockliteratur‹: die Notwendigkeit einer Neuorientierung
  22. a. Aporien inadäquater Rhetorikbegriffe
  23. b. Die Kategorie des Intentionalen
  24. c. Literarische Zweckformen
  25. d. Aufgaben
  26. EXKURS. ›THEATRUM MUNDI‹ – DER MENSCH ALS SCHAUSPIELER
  27. a. Was ist die Welt?
  28. b. Rhetorik als theatralische Verhaltensweise
  29. c. Stoische und satirische Tradition
  30. d. Theatralik und Rollenspiel im Weltverständnis des 17. Jahrhunderts
  31. e. Christliche, stoizistische und satirisch-pikareske Perspektiven des barocken Welttheaters
  32. f. Der Hof als vollkommenes Abbild des theatrum mundi
  33. g. Gracián
  34. ZWEITER TEIL. SOZIALE ASPEKTE DER BAROCKRHETORIK
  35. 1. Die ›politische‹ Bewegung
  36. a. Ursprung und Ausweitung des Begriffs
  37. b. Die prudentistische Moral
  38. c. Die Gracián-Rezeption in Deutschland und die ›Politisierung‹ des Welttheaters
  39. 2. Die Rhetoriken des 17. Jahrhunderts und das ›gemeine Leben‹
  40. a. Äußeres aptum und soziale Isolation
  41. b. Die kanzlistische Tradition
  42. c. Muttersprachliche Rhetoriktheorie
  43. d. Neubeginn im Zeichen des ›Politischem‹
  44. e. Der Weisesche Impuls und seine Folgen
  45. 3. Der Werdegang eines großen Barockrhetors: Christian Weise
  46. a. Weise und die Geschichte der Rhetorik
  47. b. Schüler, Student, Magister
  48. c. Höfisch-politische Erfahrungen
  49. d. Die Professur an der Ritterakademie
  50. e. Rückkehr in die bürgerlich-gelehrte Sphäre
  51. f. Das Problem der sozialen und epochalen Zuordnung
  52. 4. Die gelehrte Grundlage der deutschen Barockliteratur
  53. a. Traditionelle Deutungen
  54. b. Literarische Kunstübung und ständische Basis
  55. c. Das gelehrte Wissen
  56. d. Die Lehrbarkeit der Sprachkunst
  57. DRITTER TEIL. DIE VERANKERUNG DER RHETORIK IM BILDUNGSWESEN DES 17. JAHRHUNDERTS
  58. 1. Grundzüge und geschichtliche Problematik des Rhetorikunterrichts im 17. Jahrhundert
  59. a. Prämissen
  60. b. Die Rhetorik zwischen Tradition und Opposition
  61. c. Traditionalismus als literarisches Problem (Latinität, Klassizismus)
  62. 2. Rhetorik an den protestantischen Gelehrtenschulen
  63. a. Rhetorik und Bildungsziel
  64. b. Das Rhetoriklehrbuch von Gerhard Johannes Vossius
  65. c. Latinität und Muttersprache
  66. d. Die Stellung der Rhetorik innerhalb des Lehrplans
  67. e. Übungstechniken des rhetorischen Unterrichts
  68. f. Die rhetorischen Schulactus
  69. g. Das Schultheater als Teil des eloquentia-Betriebs
  70. 3. Rhetorik an den Jesuitengymnasien
  71. a. Ausbreitung und Macht der Jesuitenpädagogik
  72. b. Humanistische Basis
  73. Der Jesuit als ›gelernter‹ Humanist 327 – Die Entstehung der Lehrpläne; Sturm und die Jesuitenpädagogik
  74. c. Der Aufbau des Rhetorikstudiums
  75. d. Mündlichkeit und eloquentia latina
  76. e. Das Jesuitentheater
  77. f. Funktionen der Jesuitenrhetorik
  78. 4. Rhetorik in der Adelserziehung
  79. a. Jesuiten und Protestanten
  80. b. Castiglione und das höfische eloquentia-Ideal
  81. c. Hofmeister
  82. d. Ritterakademien
  83. e. Kontakte des Adels zur bürgerlichen Gelehrtenbildung
  84. 5. Rhetorik an den Universitäten
  85. a. Ständische und konfessionelle Differenzierungen
  86. b. Das Disputationswesen
  87. c. Rhetorik als Studienfach
  88. d. Zur Geschichte der Rhetorik-Lehrstühle, am Beispiel Tübingens
  89. e. Das Bild eines Rhetorik-Professors im 17. Jahrhundert: Christoph Kaldenbach
  90. Schluß
  91. Quellenverzeichnis
  92. Literaturverzeichnis
  93. Personenregister