Geselligkeiten
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Geselligkeiten

Literatur, Gruppenbildung und kultureller Wandel im 18. Jahrhundert

  1. 366 Seiten
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Geselligkeiten

Literatur, Gruppenbildung und kultureller Wandel im 18. Jahrhundert

Über dieses Buch

Welchen Anteil haben die vielfältigen Geselligkeiten im 18. Jahrhundert an der Transformation von der ständisch strukturierten Gesellschaft des Mittelalters zu einer auf freien Assoziationen beruhenden Gesellschaft der Neuzeit? Anknüpfend an so unterschiedliche Traditionen wie das Erzählen und Philosophieren im geselligen Rahmen (Antike und Renaissance), die Verhaltensethiken seit dem 16. Jahrhundert und die Sprach- und Tugendgesellschaften und die Akademiebewegung im 17. Jahrhundert werden naturrechtlich fundierte Geselligkeiten zum zentralen Konzept für friedliches, tolerantes und selbstbestimmtes Zusammenleben. Sie weisen den Individuen ihren Platz innerhalb der Gesellschaft an und ermöglichen in neuartigen Gruppenformen eine allseitige Entwicklung ihrer Persönlichkeit. Literarische und populärwissenschaftliche Texte befördern diesen Umwälzungsprozeß, indem sie Modelle für das Erzählen aus mehreren Perspektiven, für die Reflexion über Wahrnehmungen und Wahrheit, für ein neuartiges Geschichtsbild und für einen gegenseitigen Erziehungsprozeß modellieren, die in realen Gruppenformen wie Akademien, Lese- und Geheimgesellschaften, Jugendbünden, Salons und Lebensgemeinschaften experimentell erprobt werden. Das facettenreiche Ideal der Geselligkeit befindet sich im steten Wechselspiel von Literatur, Gruppenformen und kulturellem Wertewandel und wird Ende des 18. Jahrhunderts zu einem umfassenden Reformkonzept einer "Selbstkonstitution der Gesellschaft".

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Information

Jahr
2012
ISBN drucken
9783484181533
eBook-ISBN:
9783110913163

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort
  2. I. Methodische Grundlegung des Geselligkeitsbegriffs
  3. 1. Gesellschaft – Gemeinschaft – Geselligkeit: Der Geselligkeitsbegriff in der Forschung
  4. 1.1. Die Verfallsthese in der Kulturgeschichte
  5. 1.2. Gesellschaftslehre und Soziologie: Geselligkeit als historische Erscheinung oder als anthropologische Konstante?
  6. 1.3. Literarische und poetische Aspekte des Geselligkeitsbegriffs in der Literaturwissenschaft
  7. 2. Literaturwissenschaft und Mentalitätsforschung
  8. 2.1. Strukturen und Brüche in der Geschichte – Der Wandel von Mentalitäten
  9. 2.2. Die Rolle der Generation beim Wandel von Mentalitäten
  10. 2.3. Mentalitäten in der Literatur
  11. II. Die Geburt eines neuen Gelehrtenideals aus der modernen Verhaltensethik: Thomasius’ ›Discours zu welcher Gestalt man denen Franzosen in gemeinem Leben und Wandel nachahmen sollte‹
  12. 1. Sozialgeschichtliche und ideengeschichtliche Voraussetzungen von Thomasius’ ›Discours‹
  13. 1.1. Geschicklichkeit und Wissenschaftsreform bei Thomasius
  14. 1.2. ›Wahre Galanterie‹ und soziale Ausweitung der Gelehrsamkeit
  15. 1.3. Adiaphora und Decorum: Einfallstore der Moderne
  16. 2. Naturrecht und konversationelle Geselligkeit in Thomasius’ ›Monats-Gesprächen‹
  17. 2.1. Journaltheorie und doppelte Gesprächsgeselligkeit in den ›Monats-Gesprächen‹
  18. 3. Verhaltensethik und Erzählgeselligkeit in Johann Beers ›Die teutschen Winter-Nächte‹
  19. 3.1. Beers Auseinandersetzung mit dem Pikaro-Roman
  20. 3.2. Wahre Satire und ›prudentia domestica‹
  21. 3.3. Sozialisation durch geselliges Erzählen
  22. III. Die Kleinigkeiten des Glücks: Die Moralischen Wochenschriften ›Der Patriot‹ und ›Der Gesellige‹
  23. 1. Die Provokation des Komparativs: ›Der Patriot‹ und die ›Patriotische Gesellschaft‹ in Hamburg
  24. 2. Geschichtsoptimismus und Perfektibilität der ›Weltkinder‹: ›Der Gesellige‹
  25. 3. Die ästhetische Theorie der ›Kleinigkeiten‹ – Die Herausbildung des Geschmacksurteils in der ›geselligen Ordnung‹
  26. IV. Die Geschichtlichkeit menschlicher Vereinigungen und Staatsformen (1750–1770)
  27. 1. Die produktive Provokation: Rousseaus Zivilisationskritik und ihre Folgen für die Geselligkeitsdiskussion um 1750
  28. 2. Rousseaus Radikalisierung zeitgenössischer Verhaltens- und Gesellschaftstheorien
  29. 3. Rousseaus Geselligkeitsideale: Kleinstaat und Fest
  30. 4. Ein ›tournant décisif‹ in der französischen Sozietätsbewegung
  31. 5. Das ›sentiment de l’humanité‹ als neue Grundlage der Geselligkeit bei Pluquet
  32. 6. Dynamisierung der Geschichtsauffassung: Geselligkeit als prozeßhafte Selbstorganisation der Gesellschaft bei Iselin
  33. 7. Die Ausbildung eines neuen Lebensstils – Herders ›Republik für die Jugend‹
  34. V. Patriotische Organisationsversuche um 1770
  35. 1. Die ›societas subcriptionum‹ der Gelehrten: Klopstocks Selbstverlagsidee und die ›Deutsche Gelehrtenrepublik‹
  36. 2. Nationale Defizienz und Handlungsbegriff
  37. 3. Die ›Abschaffung der Trauer‹ – Eine Revolution nicht nur im alltäglichen Umgang
  38. 4. Stiftung einer poetischen und nationalen Identität durch Geselligkeit – Das Gemeinschaftserlebnis im ›Göttinger Hain‹
  39. 5. Gesellige Gespräche des Autors mit dem Leser (Goethe, La Roche, Wieland)
  40. VI. Krise und Neuorientierung von geselligem Verhalten im Zeichen von deutscher Spätaufklärung und Französischer Revolution
  41. 1. Das Rumoren gegen Etikette und Zeremoniell in aufklärerischen Zeitschriften um 1790
  42. 2. Die Dialektik von Freimaurerei und Spätaufklärung
  43. 3. Die Ambivalenz spätaufklärerischer Umgangslehren: Knigges ›Über den Umgang mit Menschen‹ (1788/90)
  44. 4. Frühromantische Neubestimmung des Menschen im Spannungsfeld von Individuation und Geselligkeit: Schleiermachers ›Versuch einer Theorie des geselligen Betragens‹ und ›Reden über die Religion‹
  45. VII. Sozietäre Modelle regionaler Kultur
  46. 1. Die Berliner Aufklärergesellschaften und Salons: Ein Generationsbruch in der deutschen Sozietätsbewegung
  47. 2. Fürstenerziehung im Gruppenmaßstab: Der Weimarer ›Musenhof‹ der Anna Amalia und Goethes ›Freitagsgesellschaft‹
  48. 3. Fragment-Charakter des Menschen und Poetisierung des Lebens als neue Einheitsstiftung – Das gesellige Lebensexperiment und die Theorie einer kulturellen Vielfalt der Jenaer Frühromantiker
  49. 4. Neuansätze zu einer politischen Kultur in Deutschland – Mainzer Republik, Regionalismus und Republikanismus-Debatte
  50. VIII. Poetische Geselligkeitsentwürfe um 1800
  51. 1. Metamorphosen der Poesie: Goethes ›Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten‹
  52. 2. Gestaltwandel durch Geselligkeit – Goethes ›Märchen‹
  53. 3. Die Welt als Chaos – Gesellige Liebe als poetisches Ordnungskonzept bei Friedrich Schlegel
  54. 4. Literarische Frontenbildung und Schlegels Poetenrepublik im ›Gespräch über die Poesie‹
  55. IX. Rückblicke und Ausblicke
  56. X. Literaturverzeichnis