Sprachenwechsel - Funktionswandel - Austausch der Denkstile
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Sprachenwechsel - Funktionswandel - Austausch der Denkstile

Die Universität Freiburg zwischen Latein und Deutsch

  1. 381 Seiten
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Sprachenwechsel - Funktionswandel - Austausch der Denkstile

Die Universität Freiburg zwischen Latein und Deutsch

Über dieses Buch

Vom Mittelalter bis weit in die Neuzeit hinein waren die Universitäten über alle Landes- und Sprachgrenzen hinweg ein Hort der lateinischen Sprache, des Gelehrtenlateins, das Universalität der Bildungsinhalte und Internationalität der Kommunikation garantiert hat. Erst im Laufe des 18. Jahrhunderts wird das Gelehrtenlatein an den Universitäten weitgehend aufgegeben und durch die Volkssprache ersetzt. Die vorliegende Untersuchung hat zum Ziel, diesen Übergang vom Lateinischen zur Volkssprache innerhalb der deutschsprachigen Universitäten im Detail zu analysieren und als Faktor der Sprachgeschichte des Deutschen zu erschließen.

Im ersten Teil der Arbeit wird die allgemeine Universitätsgeschichte vom 12. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts unter sozial-, wissenschafts- und sprachhistorischen Gesichtspunkten beschrieben und interpretiert. Der zweite Teil bezieht sich, basierend auf Quellenstudien, konkret auf die Geschichte der katholischen Universität Freiburg, mit einem kontrastierenden Seitenblick auf die protestantische Universität Basel. Im Rahmen der Untersuchung wird gezeigt, daß die Universität bereits im Mittelalter eine zweisprachige Institution gewesen ist und daß ihr Übergang vom Lateinischen zum Deutschen in den akademisch bedingten Kommunikationsbereichen (Vorlesungs- und Wissenschaftssprache) während des 18. Jahrhunderts in einem ursächlichen Zusammenhang steht mit einem gesellschaftlichen Funktionswandel der Universität von einer autonomen Korporation zur Staatsanstalt sowie mit einem Austausch der Denkstile von einer scholastischen Tradierung autoritativ verwalteten Wissens zu einem aufklärerischen Nützlichkeitsanspruch.

Methodisch ist die Arbeit angelegt als eine Sprachgeschichte auf Grundlage einer Universitätsgeschichte, aber auch als die Geschichte einer akademischen Institution auf der Grundlage des Wandels sprachlicher Verhältnisse. Diese beabsichtigte Verschränkung zielt auf eine Sprachgeschichtsschreibung, die sprachliche Gegebenheiten begreift als Ausdruck und Faktor der Gesellschaftsgeschichte mit ihren jeweils gültigen Denk- und Begründungsmodellen. Angestrebt wird somit die Erfassung der institutionell bedingten und auf intentionaler Funktionalität basierenden Sprech- und Schreibweisen in historisch definierten Kommunikationssituationen.

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Information

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort
  2. Einleitung
  3. 1 Die Sprachgeschichte der Universität als Forschungsaufgabe
  4. 2 Universitätsgeschichte und Sozialgeschichte
  5. 2.1 Literalität und Illiteralität im Mittelalter und in der frühen Neuzeit
  6. 2.2 Entstehung und Wandel institutionalisierter Bildung
  7. 2.3 Die Stellung der Institution ‘Universität’ in Staat und Gesellschaft
  8. 3 Universitätsgeschichte und Wissenschaftsgeschichte
  9. 3.1 Die Gliederung des Wissens
  10. 3.2 Die septem artes liberales an den Universitäten
  11. 3.3 Die drei oberen Fakultäten
  12. 3.4 Wandlungen im universitären Fächerkanon
  13. 4 Universitätsgeschichte und Sprachgeschichte
  14. 4.1 Sprachgeschichtsschreibung
  15. 4.2 Fachprosaforschung
  16. 4.3 Sprachkontaktforschung
  17. 5 Beschreibungsprinzipien einer Sprachgeschichte der Universität
  18. 6 Exkurs I: Die europäischen Universitäten zwischen Gelehrtenlatein und Volkssprache
  19. 7 Die Geschichte der Freiburger Universität im Spiegel der Sprache ihrer Quellen – ein Umriß
  20. 7.1 Gründungsinitiative
  21. 7.2 Wirtschaftliche Ausstattung
  22. 7.3 Stiftung
  23. 7.4 Freiheiten und Privilegien
  24. 7.5 Die Eröffnung der Universität
  25. 7.6 Die ersten Lehrer
  26. 7.7 Statuten
  27. 7.8 Studentenleben in den Bursen
  28. 7.9 via antiqua und via moderna
  29. 7.10 Humanismus und Reformation
  30. 7.11 Jesuiten
  31. 7.12 Kriegswirren und Exil
  32. 7.13 Die theresianischen Reformen
  33. 7.14 Der Übergang an Baden
  34. 7.15 Ausblick auf das 19. und 20. Jahrhundert
  35. 8 Universitäre Sprachsphären: Zur Methode der Quellenaufbereitung und -interpretation
  36. 9 Sprachgeschichtliche Beschreibungen I: Latein und Deutsch im Längsschnitt der universitären Sprachsphären
  37. 9.1 Die Sphäre der Rechtsbeziehungen
  38. 9.2 Die Sphäre der akademischen Verwaltung
  39. 9.3 Die Sphäre des akademischen Unterrichts
  40. 9.4 Die Sphäre der akademischen Prüfungen
  41. 9.5 Die Sphäre der akademischen Gerichtsbarkeit
  42. 9.6 Die Sphäre der akademischen Repräsentation
  43. 9.7 Die Sphäre des direkten Umgangs
  44. 9.8 Die Sphäre der persönlichen Korrespondenz
  45. 9.9 Die Sphäre der wissenschaftlichen Veröffentlichungen
  46. 10 Sprachgeschichtliche Beschreibungen II: Universitäre Kommunikation und Sprachenwahl in ausgewählten Querschnitten
  47. 10.1 Die sprachlichen Verhältnisse in der Gründungszeit
  48. 10.2 Die Durchsetzung des Deutschen am Ende des 18. Jahrhunderts
  49. 10.3 Lateinische Relikte in neuerer Zeit
  50. 11 Exkurs II: Latein und Deutsch an der protestantischen Universität Basel
  51. 12 Zusammenfassung in Thesen
  52. Schlußbemerkungen
  53. Abbildungen und Tabellen
  54. Literaturverzeichnis
  55. 1 Archivalien
  56. 2 Gedruckte Quellenschriften und Forschungsliteratur
  57. Namen- und Sachregister