»Es gibt für mich keine Zitate«
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Intertextualität im dichterischen Werk Ingeborg Bachmanns

  1. 514 Seiten
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Intertextualität im dichterischen Werk Ingeborg Bachmanns

Über dieses Buch

Woran erkennt man Anspielungen und Zitate in einem literarischen Text? Wie prüft man, ob es sich wirklich um eine Anspielung handelt? In der Forschung scheint häufig die bloße Behauptung zu genügen. Die Untersuchung entwickelt in ihrem Einleitungsteil das methodische Rüstzeug zur kritischen Prüfung solcher Behauptung und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Theorie der Intertextualität.

Im Mittelpunkt stehen aber Werke Ingeborg Bachmanns (1926-1973): von den frühesten Gedichten (um 1947) bis zur späten Prosa des sogenannten »"Todesarten"-Projekts«. Manch Überraschendes fördert die Analyse zutage. So können der beliebte Mythos vom lyrischen Zwiegespräch zwischen der jungen Bachmann und Celan ebenso wie die Thesen vom frühen Einfluß der Kritischen Theorie oder von Bachmanns "musikalischer Schreibweise" deutlich relativiert werden. Kenntnisreich werden Bachmanns Texte in ihren historischen und geistesgeschichtlichen Kontext eingebettet; das gilt insbesondere für die Fragen eines "weiblichen" oder eines Schreibens post holocaust, die in der Forschung zunehmend an Bedeutung gewonnen haben. Abschließend vollzieht die Arbeit die verstreuten Überlegungen Bachmanns zu Anspielung und Zitat nach. Sie skizziert die Funktion von Bachmanns "Aneignungstheorie" des Zitats im Zusammenhang von Literatur und Erfahrung vor dem Hintergrund der historisch und philosophisch begründeten Sprachkritik nach 1945.

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Information

Jahr
2013
ISBN drucken
9783484181656
eBook-ISBN:
9783110910537

Inhaltsverzeichnis

  1. I Einleitung: Über die Eindeutigkeit der ›Entzifferung‹ von Zitaten
  2. II Intertextualität: Über die Grenzen eines Begriffs
  3. 1. Die Verspätung in der deutschsprachigen Literaturwissenschaft
  4. 2. Forschungslage und -kritik
  5. 2.1. Aneignung und Zähmung eines Begriffs
  6. 2.2. Über Markierung, Interferenz, Identifikation
  7. 2.3. Leser-Typologien. Holthuis’ Skeptizismus, Stockers Optimismus
  8. 3. Kriterien
  9. 3.1. Johnson und Schiller
  10. 3.2. Bachmann und die ›Barmer Theologische Erklärung‹?
  11. 3.3. Kriterien: Eindeutigkeit und Wahrscheinlichkeit, Prägnanz, Einbettung, Motivation
  12. 4. Überlegungen zur Funktion von Intertextualität
  13. III Aspekte der Intertextualität bei Bachmann im Licht der Forschung
  14. 1. ›Unverwechselbare Wortwelt‹?
  15. 2. ›Affinitäten‹
  16. 2.1. ›Einfluß‹?
  17. 2.2. Heidegger
  18. 2.3. Wittgenstein und Musil
  19. 2.4. Proust, Adorno, Benjamin, Bloch, Kraus, Nietzsche
  20. 3. Literarische ›Korrespondenzen‹
  21. 3.1. ›Spiegelungen‹?
  22. 3.2. Max Frisch
  23. 3.3. Paul Celan
  24. 4. Sprachwelten
  25. 4.1. Märchen und Mythen
  26. 4.2. Christlich-biblische Sprachwelt
  27. 5. Zum Erkenntniswert von Bachmanns Bibliothek
  28. IV Zwei frühe Erzählungen im Kontext
  29. 1. Zur Einordnung der frühen Prosa
  30. 2. Parodie: ›Die Mannequins des Ibykus‹
  31. 3. Parabel: ›Das Lächeln der Sphinx‹
  32. 3.1. Die Bedrohung
  33. 3.2. Die drei Fragen
  34. 3.3. Die Lösung
  35. 3.4. Die Erzählung als geschichtsphilosophisches Deutungsmuster im historischen Kontext
  36. V Der Gedichtzyklus ›Ausfahrt‹ (1952)
  37. 1. Einleitung
  38. 2. Historische Einordnung
  39. 2.1. Zur frühen Lyrik im Werkkontext
  40. 2.2. Zum zeitgenössischen literarischen Kontext
  41. 3. Interpretationen
  42. 3.1. ›Vom Lande steigt Rauch auf ... (Ausfahrt)‹
  43. 3.2. ›Die Welt ist weit ...‹
  44. 3.3. ›Abschied von England‹
  45. 3.4. ›Paris‹
  46. 3.5. ›Wie Orpheus spiel ich ... (Dunkles zu sagen)‹
  47. 4. Zum Zyklischen
  48. VI Erzählungen im Umkreis von ›Das dreißigste Jahr‹
  49. 1. Einleitung
  50. 2. Zur Rezeption von ›Das dreißigste Jahr‹
  51. 2.1. Genrewechsel?
  52. 2.2. Negative Rezeption?
  53. 3. ›Der Schweißer‹: Erzählung einer Nietzsche-Lektüre
  54. 3.1. Zur Interpretation
  55. 3.2. Nietzsche – Hölderlin?
  56. 4. ›Ein Wildermuth‹: Wahrheit und Fiktion
  57. 4.1. Die Erzählung als philosophisches Statement?
  58. 4.2. Zur Interpretation
  59. VII Musik als Motiv und Zitat
  60. 1. Einleitung
  61. 2. ›Musikalisierung‹? Zu Thesen der Forschung
  62. 2.1. Zum Begriff der ›Intermedialität‹
  63. 2.2. Zum Begriff der ›Musikalisierung‹
  64. 2.3. ›Musikalisierung‹ im Werk Bachmanns?
  65. 3. Zu den biographischen Voraussetzungen
  66. 3.1. »Was aber ist Musik?«
  67. 3.2. Ein paar Daten
  68. 4. ›Musikalische Poetik‹?
  69. 4.1. ›Ton‹ und ›Lied‹. Musikalisches in der Lyrik der fünfziger Jahre
  70. 4.2. Die Musik-›Essays‹
  71. 4.3. ›Enigma‹: Das Rätsel des Absoluten
  72. 4.4. Exkurs zum Schreiben Bachmanns als Schreiben ›nach Auschwitz‹
  73. VIII Intertextualität in ›Malina‹
  74. 1. Einleitung
  75. 1.1. Zur Ordnung des Kapitels
  76. 1.2. Über einige Selbstkommentare der Autorin
  77. 2. Prolegomena zu den Analysen
  78. 2.1. ›Malina‹: Skizze einer Interpretation
  79. 2.2. Zur Ordnung der Analysen: Mögliche Funktionen von Referenzen
  80. 3. Zu einigen markierten Referenzen
  81. 3.1. Reale Texte, markierte Verweise
  82. 3.2. Die Musik der Altenwyls
  83. 3.3. Die ›Kochbuchsuche‹: »alles über alles gelesen«
  84. 3.4. Der ›Bibliothekstraum‹
  85. 4. Thematische Referenzen
  86. 4.1. Identifikationen des Ichs
  87. 4.2. Die ›Opfer der Literatur‹-Thematik
  88. 4.3. Zum ›Mordschauplatz Gesellschaft‹
  89. 4.4. Malina als »Repräsentant des Rationalitätsprinzips«?
  90. 5. Strukturelle Referenzen
  91. 5.1. ›Störende Erinnerung‹ – Hölderlin
  92. 5.2. Das Zeichen des Sieges? – Konstantin der Große
  93. 6. Autointertextualität
  94. 6.1. Zu den Referenzen auf Unveröffentlichtes
  95. 6.2. Zu Referenzen auf Veröffentlichtes
  96. 7. Theorie und Funktion der Intertextualität in ›Malina‹
  97. 7.1. Die ›Theorie‹ des Zitats im Mühlbauer-Interview
  98. 7.2. Funktion von Intertextualität in ›Malina‹
  99. IX Bachmanns ›Theorie‹
  100. 1. Voraussetzungen
  101. 2. Zur Sprachskepsis
  102. 2.1. »die Phrasen einer Zeit«
  103. 2.2. Zum historischen und zeitgenössischen Kontext von Bachmanns Sprachkritik
  104. 2.3. Beispiele konkreter »Floskel«–Kritik
  105. 3. Literatur und Erfahrung
  106. 3.1. »Verdächtige dich«
  107. 3.2. Über den Zusammenhang von »Schmerz« und Erkenntnis
  108. 3.3. »das Wunderbare« feststellen
  109. 4. Zum ›Zitat‹
  110. 4.1. »Wir zitieren triumphierend«
  111. 4.2. »Formeln in ein Gedächtnis«
  112. 4.3. »Rettung«?
  113. 4.4. Aneignung: »Es gibt für mich keine Zitate«
  114. X Abschließende Bemerkungen
  115. 1. Was folgt?
  116. 2. Verallgemeinerungen?
  117. 3. Zur Bachmann-Forschung
  118. 4. Wenn es »keine Zitate« gäbe
  119. Texte
  120. 1. ›Die Mannequins des Ibykus‹
  121. 2. ›Glaube‹
  122. 3. ›In memoriam Karl Amadeus Hartmann‹
  123. 4. ›Vor einem Instrument‹
  124. Literaturverzeichnis
  125. 1. Texte Bachmanns
  126. 2. Weitere Quellen
  127. 3. Forschung
  128. Register
  129. 1. Werke Bachmanns
  130. 2. Personen- und Werkregister