Grammatik und Sprachwirklichkeit von 1640-1700
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Grammatik und Sprachwirklichkeit von 1640-1700

Zur Rolle deutscher Grammatiker im schriftsprachlichen Ausgleichsprozeß

  1. 359 Seiten
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Grammatik und Sprachwirklichkeit von 1640-1700

Zur Rolle deutscher Grammatiker im schriftsprachlichen Ausgleichsprozeß

Über dieses Buch

Bei positiven wie negativen Stellungnahmen zur Bedeutung der Grammatiker des 17. Jahrhunderts im schriftsprachlichen Ausgleichsprozeß handelt es sich zumeist um pauschale Bemerkungen, die konkreter empirischer Nachweise ermangeln. Um den Zusammenhang von Grammatik und Sprachrealität verläßlich aufzuzeigen, ist der Verfasser einerseits den Sprachregeln der Grammatiker systematisch nachgegangen und hat andererseits, vor allem durch die Rekonstruktion der sprachlichen Änderungen in mehrfach aufgelegten Drucken einschließlich der Lutherbibel, die textuelle Sprachwirklichkeit in ihrer historischen Entwicklung erfaßt. In der Sprachpraxis werden in den Bereichen Orthographie, Deklination, Konjugation, Wortbildung und Syntax Korrekturen vorgenommen, die im wesentlichen mit der Theorie der Grammatiker übereinstimmen. Dies bedeutet aber nicht, daß die Vorschriften der Theoretiker den herrschenden Sprachgebrauch nur nachträglich kodifiziert hätten; die Grammatiker gehen vielmehr in der Rechtschreibung der Sprachpraxis oft und in der Formenlehre vielfach voraus, obwohl sie auch zuweilen den Bezug zur Sprachwirklichkeit verlieren. In der Wortbildung erarbeiten sie deren regelmäßige Strukturiertheit. Die Sprachnormenvorstellungen der gelehrten Theoretiker und der Praktiker decken sich weitgehend; überdies nehmen die Grammatiker auch Einfluß auf die lokale und überregionale Praxis.

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Information

Jahr
2011
ISBN drucken
9783484312036
eBook-ISBN:
9783110952223

Inhaltsverzeichnis

  1. Hinweise zur Gestalt der historischen Texte
  2. Vorwort
  3. 1. Einleitung
  4. 1.1. Sprachpatriotismus und -legitimation im 17. Jahrhundert
  5. 1.1.1. Notwendigkeit der Sprachkunst
  6. 1.1.2. Lobreden von der deutschen Hauptsprache
  7. 1.2. Fragestellung und Methode
  8. 1.2.1. Forschungslage und Fragestellung
  9. 1.2.2. Arbeitsverfahren
  10. 2. Sprachbetrachtung: Schottelius und sein Umfeld
  11. 2.1. Regel und Gewohnheit
  12. 2.1.1. Sprachliche Autoritätsprinzipien im 16. Jahrhundert
  13. 2.1.2. Analogistische Ansätze
  14. 2.1.2.1. Gutachten über Gueintz: 1640
  15. 2.1.2.2. Wortstruktur als Sprachgrund: 1641
  16. 2.2. Grundrichtigkeit und Sprachgebrauch
  17. 2.2.1. Primat der Grundrichtigkeit
  18. 2.2.1.1. Terminologisch-begriffliche Ergänzung: 1643-50
  19. 2.2.1.2. Stellungnahme als Analogist: 1651
  20. 2.2.2. Befugnis des Sprachgebrauchs
  21. 2.2.2.1. Ausbau der Terminologie und Formulierung: 1663
  22. 2.2.2.2. Grundrichtigkeit und Sprachgebrauch als Normkriterien: 1663/76
  23. 2.2.3. Entwicklungslinie der Schotteischen Sprachauffassung
  24. 2.3. Das „restituierte" Hochteutsch
  25. 2.4. Verbreitung der Schotteischen Auffassung
  26. 2.4.1. Grundrichtigkeit der Wortstruktur
  27. 2.4.2. Überregionalität des Hochdeutschen
  28. 2.5. Luther und die Grammatiker
  29. 3. Rechtschreibung: Vorschrift und Praxis
  30. 3.1. Entwicklung der orthographischen Prinzipien
  31. 3.1.1. Orientierung am Gebrauch: 1641/42
  32. 3.1.2. Rechtschreibung in der Diskussion: 1643-50
  33. 3.1.3. Konsequente Reform: Die 50er Jahre
  34. 3.1.4. Gemäßigte Regelung: Die 60er bis 90er Jahre
  35. 3.2. Entwicklung einzelner Regeln
  36. 3.2.1. Phonologische, morphologische und graphiegeschichtliche Regeln
  37. 3.2.1.1. Vokalzeichen
  38. 3.2.1.1.1. und, ihn statt vnd, jhn
  39. 3.2.1.1.2. Frau, Heu statt Fraw, Hew
  40. 3.2.1.1.3. bej, bei statt bey
  41. 3.2.1.1.4. Hände statt Hende
  42. 3.2.1.1.5. Gläubiger statt Gleubiger
  43. 3.2.1.1.6. mier, mihr statt mir; dj, di stat die
  44. 3.2.1.2. Konsonantenzeichen
  45. 3.2.1.2.1. auf, aus statt auff, auß
  46. 3.2.1.2.2. um, kommt statt umb, kompt
  47. 3.2.1.2.3. slagen statt schlagen
  48. 3.2.1.2.4. göttlich, soll statt götlich, sol
  49. 3.2.2. Semantische Regeln: Heterographie
  50. 3.2.3. Syntaktische Regeln: Großschreibung der Substantive
  51. 3.2.4. Übersicht über die Entwicklung der Vorschriften
  52. 3.3. Praxis der orthographischen Reform
  53. 3.3.1. Offizielle Reformpraxis in Wolfenbüttel unter Herzog August
  54. 3.3.2. Praxis des Braunschweiger Druckers Zilliger
  55. 3.3.2.1. Schottelius-Drucke
  56. 3.3.2.2. Bucholtz-Drucke
  57. 3.3.2.3. Zilligersche „Hausorthographie"
  58. 3.3.2.4. Überprüfung der These von William Mohr
  59. 3.3.3. Praxis der Lüneburger Drucker Stern
  60. 3.3.4. Reformpraxis an Druckorten in Übersicht
  61. 3.4. Orthographische Änderungen bei Neuauflagen
  62. 3.4.1. Lutherbibel im Überblick
  63. 3.4.2. Änderungen der Vokalzeichen
  64. 3.4.2.1. und, ihn statt vnd, jhn
  65. 3.4.2.2. Frau, Heu statt Fraw, Hew
  66. 3.4.2.3. Hände statt Hende
  67. 3.4.3. Änderungen der Konsonantenzeichen
  68. 3.4.3.1. um, kom[m]t statt umb, kompt
  69. 3.4.3.2. auf, aus statt auff, auß
  70. 3.4.3.3. sammle, sollt statt samle, solt
  71. 3.4.4. Überprüfung der These von Hans Eggers
  72. 3.5. Fazit
  73. 4. Wortforschung: Vorschrift und Praxis
  74. 4.1. Wortbildung
  75. 4.1.1. Wortreichtum (copia verborum)
  76. 4.1.1.1. Notwendigkeit der wortbildnerischen Mittel
  77. 4.1.1.2. Ein „vollständiges" Wörterbuch
  78. 4.1.1.3. Wortbildnerische Befugnisse der Grammatiker
  79. 4.1.2. Komposition
  80. 4.1.2.1. Zweigliedrigkeit des Kompositums
  81. 4.1.2.1.1. Grund und Beyfügig
  82. 4.1.2.1.2. Fugenzeichen
  83. 4.1.2.1.3. Wider die Satznamen: Störenfried usw
  84. 4.1.2.2. Schriftliche Gestalt des Kompositums
  85. 4.1.3. Derivation
  86. 4.1.3.1. Kriterien der Hauptendung
  87. 4.1.3.2. Hauptendung -lich
  88. 4.1.3.2.1. Unterscheidung von -lich und -ig
  89. 4.1.3.2.2. -lich als Derivationsendung des Adverbs
  90. 4.1.3.3. Präfixoide und Suffixoide
  91. 4.1.4. Präfixbildung
  92. 4.1.4.1. Die vierte wortanalytische Kategorie: Vorwort
  93. 4.1.4.2. Vorwort: Regeln der Zusammensetzung
  94. 4.1.5. Änderungen in der Wortbildung bei Neuauflagen
  95. 4.1.5.1. Schreibung der Komposita mit und ohne Bindestrich
  96. 4.1.5.2. Unterscheidung von Hauptendungen
  97. 4.1.5.3. Unterscheidung von ohn- und un-
  98. 4.2. Deklination
  99. 4.2.1. Einsilbigkeit der zufälligen Endung
  100. 4.2.1.1. Paragoge
  101. 4.2.1.2. Apokope
  102. 4.2.1.3. Synkope
  103. 4.2.2. Einsilbigkeitsprinzip als Stein des Anstoßes
  104. 4.2.3. Explizite Kasus- und Numerus-Markierung
  105. 4.2.3.1. Bestimmter Artikel im Plural: derer, denen
  106. 4.2.3.2. Polyflexion des attributiven Adjektivs
  107. 4.2.3.2.1. Flektierte und unflektierte Form
  108. 4.2.3.2.2. der guter Mann, das gutes Ding
  109. 4.2.3.2.3. die gute Leute
  110. 4.2.3.2.4. gutes Weins
  111. 4.2.3.3. Pluralformen Bürgere und Himmele
  112. 4.2.4. Änderungen in der Deklination bei Neuauflagen
  113. 4.2.4.1. Apokope
  114. 4.2.4.2. Synkope
  115. 4.2.4.3. Wechsel von der Poly- zur Monoflexion
  116. 4.3. Konjugation
  117. 4.3.1. Imperativ als Stammwort des Verbs
  118. 4.3.2. Regelmäßige und unregelmäßige Konjugation
  119. 4.3.3. Vorschriften zur Konjugation
  120. 4.3.3.1. Schwaches Verb
  121. 4.3.3.2. Präteritum des starken Verbs
  122. 4.3.3.3. Präteritum des Verbums substantivum
  123. 4.3.3.4. Tolerante Haltung gegenüber der Synkope
  124. 4.3.3.5. Doppelformen
  125. 4.3.3.6. Enklise
  126. 4.3.4. Änderungen in der Konjugation bei Neuauflagen
  127. 4.3.4.1. Apokope
  128. 4.3.4.2. Synkope
  129. 4.3.4.3. Enklise
  130. 4.3.4.4. Exkurs: Revision der Lutherbibel durch Herzog August
  131. 4.4. Fazit
  132. 5. Wortfügung: Vorschrift und Praxis
  133. 5.1. Adjektiv- und Partizipialattribut
  134. 5.1.1. Definition der Wortfügung
  135. 5.1.2. Voranstellung des attributiven Adjektivs
  136. 5.1.3. Nominalrahmen: Vorangestelltes erweitertes Attribut
  137. 5.1.4. Partizip Futur Passiv
  138. 5.2. Satzrahmen
  139. 5.2.1. Satzrahmen im Hauptsatz
  140. 5.2.2. Satzrahmen im Nebensatz: Endstellung des Finitums
  141. 5.3. Mehrgliedriger Verbalkomplex
  142. 5.3.1. Zweigliedriger Verbalkomplex
  143. 5.3.2. Drei- und viergliedriger Verbalkomplex in seiner Entwicklung
  144. 5.3.2.1. Gegenstand und Methode der Untersuchung
  145. 5.3.2.2. Historische Aspekte der Stellung der Glieder
  146. 5.3.2.2.1. Finitum im dreigliedrigen Komplex im Nebensatz
  147. 5.3.2.2.2. Infinitive im viergliedrigen Komplex
  148. 5.3.2.2.3. Infinitive im dreigliedrigen Komplex
  149. 5.3.2.3. Regional-dialektale Aspekte der Stellung der Glieder
  150. 5.3.3. Drei- und viergliedriger Verbalkomplex im Lichte der Grammatiker
  151. 5.3.3.1. Komplexer Perfektausdruck: Typ 1
  152. 5.3.3.1.1. Doppelte Perfektform Aktiv
  153. 5.3.3.1.2. Perfekt Passiv
  154. 5.3.3.1.3. Doppelte Perfektform Passiv
  155. 5.3.3.2. Komplexer Futurausdruck: Typ 2 (und Typ 5)
  156. 5.3.3.3. Komplex mit finitem Modalverb: Typ 3 und Typ 6
  157. 5.3.3.4. Komplex mit Ersatzinfinitiv: Typ 4
  158. 5.3.4. Änderungen der Syntax bei Neuauflagen
  159. 5.4. Fazit
  160. 6. Revisionen von Grimmelshausens «Simplicissimus»
  161. 6.1. Revidierte Stellung des Finitums im Verbalkomplex
  162. 6.1.1. Editionsgeschichte des «Simplicissimus»
  163. 6.1.2. Stellung des Finitums in der Originalausgabe (1668/69)
  164. 6.1.3. Eingriffe durch den Korrektor von 1669
  165. 6.2. Die Grammatiker und die Textbearbeitung von 1669
  166. 6.2.1. Koschligs These von Gueintz als sprachlichem Vorbild
  167. 6.2.2. Vergleich der Korrekturpraxis mit grammatischen Vorschriften
  168. 6.2.2.1. Übereinstimmung mit Gueintz
  169. 6.2.2.1.1. Entsprechung nur bei Gueintz
  170. 6.2.2.1.2. Entsprechung auch bei anderen Grammatikern
  171. 6.2.2.2. Teilweise Entsprechung bei Gueintz
  172. 6.2.2.2.1. Teilweise Entsprechung auch bei anderen
  173. 6.2.2.2.2. Volle Entsprechung bei anderen
  174. 6.2.2.3. Keine Entscheidung bei Gueintz
  175. 6.2.2.3.1. Keine volle Entsprechung bei anderen
  176. 6.2.2.3.2. Entscheidung bei anderen
  177. 6.2.2.4. Abweichung von Gueintz
  178. 6.2.2.4.1. Abweichung auch von anderen
  179. 6.2.2.4.2. Entsprechung bei anderen
  180. 6.2.2.5. Nicht ein einziges Vorbild
  181. 6.3. Sprachliche Änderungen im «Simplicissimus» von 1668-1713
  182. 6.3.1. Korrektur der Rechtschreibung
  183. 6.3.1.1. Eigentümlichkeiten der Ausgabe von 1669
  184. 6.3.1.2. „Verbesserungen" in den Ausgaben nach 1669
  185. 6.3.2. Korrektur der Wort-, Formenbildung und Syntax
  186. 6.3.2.1. Wortbildung
  187. 6.3.2.2. Deklination
  188. 6.3.2.3. Konjugation
  189. 6.3.2.4. Syntax
  190. 6.3.3. Charakterisierung der Korrekturpraxis von 1669 und nach 1669
  191. 7. Ergebnisse
  192. 8. Literaturverzeichnis
  193. 8.1. Quellen
  194. 8.1.1. Theoretische Texte
  195. 8.1.2. Korpustexte
  196. A. Korpus 1
  197. B. Lutherbibel
  198. C. Korpus 2
  199. D. Korpus 3
  200. E. Zusätzliche Korpustexte
  201. 8.2. Sekundärliteratur
  202. 9. Register