Geordnetes Weltbild
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Geordnetes Weltbild

Die Tradition des alphabetischen Sortierens von der Keilschrift bis zur EDV. Eine Kulturgeschichte

  1. 727 Seiten
  2. German
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Geordnetes Weltbild

Die Tradition des alphabetischen Sortierens von der Keilschrift bis zur EDV. Eine Kulturgeschichte

Über dieses Buch

"Von A bis Z" ist als Metapher der Vollständigkeit "das A und O", so allgemein akzeptiert ist die Abfolge des A, B, C... in unserer Gesellschaft. Wie jedoch bekam jeder Buchstabe seine scheinbar willkürliche Position in dieser derart selbstverständlichen Kette? In einem großen Bogen von sumerischen Keilschriftlisten bis zu aktuellen Codetabellen entwickelt Küster die Geschichte unseres Alphabets im Spiegel der Buchstabenabfolgen und ihrer vielfältigen Nutzungen. Auf dem Weg durch die Epochen untersucht Küster auch semitische Schriftzeichen, Entstehung und Vereinheitlichung der griechischen Alphabete, antike und mittelalterliche Glossare, die italienische und französische Renaissance, die Enzyklopädiebewegung und moderne Konversationslexika. Am Beispiel der alphabetischen Zeichensequenzen entwirft er eine faszinierende Kulturgeschichte des elementarsten Wissens unserer Literalität im Spannungsfeld zwischen Traditionsbeharren und Reformbestreben, alltäglichem Lehrbetrieb und intellektuellem Gelehrtendiskurs, Wissenschaftsgläubigkeit und subversiven Vernetzungsmechanismen, naiven lexikographischen Sortierstrategien und theologischer Wohlordnungssymbolik.

Entstanden ist ein Grundlagenwerk der noch jungen Grammatologie mit wertvollen Einsichten für die Linguistik, Semiotik und Kulturwissenschaft und eine bereichernde Lektüre nicht nur für Sprachwissenschaftler und Historiker.

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Information

Jahr
2012
ISBN drucken
9783484108998
eBook-ISBN:
9783110911848

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort
  2. 1 Grammatologie
  3. 1.1 Eine Wissenschaft, die es noch nicht gibt
  4. 1.2 Derridas De la Grammatologie
  5. 1.3 Realität der Grammatologie
  6. 1.4 Was ist Grammatologie?
  7. 1.5 Graphetik und Graphemik
  8. 1.6 Neuere grammatologische Literatur
  9. 1.7 Methodik der Grammatologie
  10. 2 Terminologie
  11. 2.1 Buchstaben
  12. 2.2 Einige Definitionen
  13. 2.3 Anordnung
  14. 2.4 Schreibkonventionen
  15. 2.5 Übersetzungen
  16. 3 Grammatologie der Anordnung
  17. 3.1 Positionierung meiner Arbeit
  18. 3.2 Einige Thesen
  19. 4 Wie es begann
  20. 5 Die sumerische Listenkultur
  21. 5.1 Die Entstehung des sumerischen Schriftsystems
  22. 5.2 Sumerische Schrift
  23. 5.3 Lexikalische Listen der archaischen Zeit
  24. 5.4 Sortierung in der sumerischen Gesellschaft
  25. 5.5 Exkurs: Moderne Wissenschaftspraxis
  26. 6 Lexikalische Listen in Ebla
  27. 6.1 Ebla
  28. 6.2 Die Berufsliste Lú A
  29. 6.3 Weitere monolinguale lexikalische Listen in Ebla
  30. 6.4 Die Syllabare
  31. 6.5 Bilinguale Listen
  32. 6.6 Zusammenfassung
  33. 7 Alphabete auf Keilschriftbasis
  34. 7.1 Allgemeine Überlegungen
  35. 7.2 Das persische Alphabet
  36. 7.3 Das ugaritische Alphabet
  37. 8 Die Entstehung des Alphabets
  38. 8.1 Verhältnis der ugaritischen Schrift zum semitischen Uralphabet.
  39. 8.2 Akrophonie
  40. 8.3 Ägyptische Onomastika
  41. 8.4 Die Reihenfolge der Buchstaben
  42. 8.5 Buchstabennamen
  43. 8.6 Semantik der Buchstabennamen
  44. 8.7 Überlegungen zur Semantik der Anordnung
  45. 9 Die Phönizier
  46. 9.1 Einleitung
  47. 9.2 Die phönizische Schrift
  48. 9.3 Die Sortierung der phönizischen Schrift
  49. 9.4 Akrostichische Gedichte
  50. 9.5 Der Strick fasert auf
  51. 10 Phönizien und Griechenland
  52. Φοινικήια γράμματα
  53. 10.2 Ort der Übernahme
  54. 10.3 Sehr frühe griechische Schriftfunde
  55. 10.4 Etwas jüngere Schriftfunde
  56. 10.5 Abecedaria
  57. 10.6 Buchstaben als Zahlzeichen
  58. 10.7 Das Alphabet im Unterricht
  59. 11 Etrusker und Römer
  60. 11.1 Etruskische Abecedarien
  61. 11.2 Frühe lateinische und faliskische Inschriften
  62. 11.3 Spätere Veränderungen des lateinischen Alphabets in römischer Zeit
  63. 11.4 Lateinische Buchstabennamen
  64. 11.5 Silbenpunktuation im Venetischen
  65. 11.6 Oskische und umbrische Abecedarien
  66. 12 Antike Enzyklopädien und Wörterbücher
  67. 12.1 Griechische und römische Wörterbücher
  68. 12.2 Griechische Enzyklopädien bis ins 1. Jahrhundert V. Chr.
  69. 12.3 Biobibliographien
  70. 12.4 Römische Enzyklopädien
  71. 12.5 Spätantike Enzyklopädien
  72. 12.6 Die Suda
  73. 13 Mittelalterliche Glossare
  74. 13.1 Einleitung
  75. 13.2 Germanische Buchstabenschöpfungen
  76. 13.3 Althochdeutsche Glossen
  77. 13.4 Exkurs: Behandlung des Mittelhochdeutschen in modernen Wörterbüchern
  78. 13.5 Altenglische Glossen
  79. 13.6 Französische Glossare und Wörterbücher
  80. 13.7 Italienische Glossare und Wörterbücher
  81. 14 Sprachnormierende Wörterbücher
  82. 14.1 Italien
  83. 14.2 Frankreich
  84. 14.3 Deutschland
  85. 14.4 Exkurs: Die Erfindung der spanischen Orthographie
  86. 15 L'Encyclopedie und ihre Epigonen
  87. 15.1 Die Encyclopédie Diderots und d'Alemberts
  88. 15.2 Die Encyclopédie dYverdon
  89. 15.3 Die drei Anordnungsprinzipien
  90. 15.4 Panckuckes Encyclopédie méthodique
  91. 15.5 Alphabetische Anordnung in der philosophischen Debatte
  92. 15.6 Zusammenfassung
  93. 16 Wörterbücher und Enzyklopädien des 19. und 20. Jahrhunderts
  94. 16.1 Überblick
  95. 16.2 Italien
  96. 16.3 Frankreich
  97. 16.4 Deutschland
  98. 17 Formalisierung der Sortierung
  99. 17.1 Einleitung
  100. 17.2 Die Anordnung von Bibliothekskatalogen
  101. 17.3 Sortierung in Archiven
  102. 17.4 EDV in der Sortierung
  103. 18 Das geordnete Weltbild
  104. A Anhang: Die Rede des Chaton über Trissinos neue Buchstaben
  105. B Bibliographie
  106. C Personenverzeichnis
  107. D Orts- und Länderverzeichnis