Stefan Zweig: Gesamtausgabe (43 Werke, chronologisch)
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Über dieses Buch

Diese Gesamtausgabe beinhaltet die 43 Werke des deutschen Schriftstellers Stefan Zweig (1881-1942). Stefan Zweig wurde am 28. November 1881 in Wien geboren und starb am 23. Februar 1942 in Petrópolis, Brasilien. Der österreichische Schriftsteller Stefan Zweig kam aus großbürgerlich-jüdischer Familie. Er studierte in Wien und Berlin Phlilosophie, Germanistik und Romanistik. 1904 promovierte er zum Dr. phil. Nach der Promotion bereiste er Europa, Amerika, Afrika und Indien. Während des 1. Weltkriegs war er zuerst propagandistisch im Wiener Kriegsarchiv, dann in offiziösen Missionen in der Schweiz tätig. Er engagierte sich zusammen mit R. Rolland für den Frieden. Nach Kriegsende lebte er bis 1933 mit seiner Frau Friderike in Salzburg. Von ihr löste er sich im Zug einer Übersiedlung nach England, 1941 zog er weiter nach Brasilien, nach Petropolis im Bundesstaat Rio de Janeiro. Unter Depression leidend, nahm er sich dort gemeinsam mit seiner zweiten Frau Lotte das Leben.

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Information

Verlag
l'Aleph
Jahr
2019
ISBN
9789176375853
Jeremias – Eine dramatische Dichtung in neun Bildern (1917)
Die Gestalten des Gedichts
ZEDEKIA, der König
PASHUR, der Hohepriester
NACHUM, der Verwalter
IMRE, der Älteste der Bürger
ABIMELECH, der Oberste der Kriegsknechte
HANANJA, der Profet des Volkes Schwertträger, Krieger, Knechte
JEREMIAS
SEINE MUTTER
JOCHEBED, eine Anverwandte
ACHAB, der Diener
BARUCH, ein Jüngling
SEBULON, sein Vater
Das Volk von Jerusalem Die Gesandten Nabukadnezars Chaldäische und Ägyptische Krieger
Der Schauplatz des Gedichts ist Jerusalem zur Zeit seines Untergangs.
Die Bilder des Gedichts
Die Gestalten des Gedichts
Die Bilder des Gedichts
I. Die Erweckung des Profeten
II. Die Warnung
III. Das Gerücht
IV. Die Wachen auf dem Walle
V. Die Prüfung des Profeten
VI. Stimmen um Mitternacht
VII. Die letzte Not
VIII. Die Umkehr
IX. Der ewige Weg
I. Die Erweckung des Profeten
»Rufe mir, so will ich dir antworten und dir anzeigen große und gewaltige Dinge, die du nicht weißt.«
Jer. XXX, 3.
Das flache Dach auf dem Hause des Jeremias, weißgequadert und blinkend im matten Mond. In der Tiefe mit Türmen und Zinnen, mit Schlaf und Stille Jerusalem. Alles ist reglos ringsum, nur der Wind der ersten Frühe fährt manchmal tönend durch das Schweigen.
Plötzlich Schritte, polternd und hastig, die Treppe empor. Jeremias im losen Kleid, die Brust offen, wie ein Gewürgter keuchend, stürmt herauf.
JEREMIAS: Die Tore rammelt zu… die Riegel vor… zum Wall… zum Walle!… Oh Wächter, schlimme Wächter… sie kommen… sie sind da… Brand über uns… im Tempel Brand… Hilfe… zu Hilfe!… Die Mauer fällt, die Mauer…
JEREMIAS (ist bis zum Rande des Daches vorgestürmt und hält plötzlich inne. Sein Schrei prallt gell gegen die weiße Stille. Er schrickt zusammen, ein Erwachen kommt über ihn. Sein Blick tastet wie der eines Trunkenen über die Stadt hin, seine Arme, die schreckhaft gespreizten, brechen langsam nieder, müde streift die Hand über die offenen Lider): Wahn! Wieder Trug und Traum, der fürchterliche! Oh Träume, Träume, Träume, wie voll ist ihrer das Haus!
(Er beugt sich über den Rand der Mauer und blickt hinab:)
Friedlich die Stadt, friedlich das Land, in mir nur dieser Brand, nur meine Brust ein Feuer! Oh, wie sie selig ruht in Gottes Arm, von Schlaf bebrütet, überdacht von Frieden, ein Tau von Mond auf jedem Haus und Schlummer, sachter Schlummer auf jedes Hauses Stirn. Nur ich, ich brenne Nacht um Nacht, stürz hin mit allen Türmen, fliehe Flucht, vergeh in Flammen, nur ich, nur ich, zerwühlt die Eingeweide, fahr taumelnd hoch vom heißen Bett zum Mond, daß er mich kühle! Nur mir sprengt Traum den Schlaf, nur mir frißt feurig Graun das Schwarze von den Lidern! Oh Marter dieses Bilds, oh Irrwitz von Gesichten, die trügerisch im Blut sich ballen und matt schmelzen dann im wachen Mond!
Und immer gleich der Traum, gleich dieser Wahn, Nacht, Nacht und Nacht, der gleiche Schrecken sich im Fleische bäumend, der gleiche Traum zu gleicher Qual entbrennend! Wer tat dies in mein Blut, dies Gift der Träume, wer, wer jagt mich so mit Schrecknis? Wer hungert meines Schlafs, daß er ihn wegfrißt mir vom Leibe, wer quält, wer quälet mich? Mond, Nacht, Gestirn, ihr kalten Zeugen, wer, wer plaget mich, und wem, wem wache ich? Oh Antwort, Antwort! Wer bist du, Unsichtbares, das vom Dunkel zielt auf mich mit Pfeilen des Entsetzens, wer bist du, Schrecknis, die mich nachts beschläft, daß ich dein schwanger ward und mich hinkrümme in den Wehen? Warum dies Grauen mir, nur mir in dieser Stadt voll Schlummer und Entsinkens!
(Er horcht in die Stille hinein. Immer fiebriger.)
Oh Schweigen, Schweigen, immer Schweigen und innen Aufruhr noch und aufgewühlte Nacht. Mit heißen Fängen krallt sichs ein in mich und kann sie doch nicht fassen, mit Bildern geißelts mich und weiß nicht, wer mich treibet, in leere Luft hinfallen meine Schreie! Wohin, wohin entfliehn? Oh wirr Geheimnis dieser Jagd, der ich erliege, und weiß nicht, wessen Ziel und wem zur Beute! Tu auf dich, Netz und Wirrnis, den Sinn sag dieser Qual, du Unsichtbarer, oder laß von mir, ich kann, ich kann nicht mehr. Laß ab, du Jäger, oder fasse mich, in Wachen ruf mich, nicht im Traum, in Worten sprich und nicht in Bildern brenne, – tu auf dich, der du mich verschließest, den Sinn sag dieser Qual, den Sinn, den Sinn!
EINE STIMME (leise rufend vom Dunkel her. Sie scheint aus Tiefen oder Höhen zu kommen, geheimnisvoll in ihrer Ferne): Jeremias!
JEREMIAS (taumelnd, wie von Steinwurf getroffen): Wer?… mein Name… war dies mein Name nicht… rief es von Sternen, riefs aus meinem Traum?… (Er horcht hinaus. Alles ist wieder stumm.)
JEREMIAS: Bist du es, Unsichtbarer, der mich jagt und plaget… bin ich es selbst, tönt mein hinstürmend Blut… noch einmal sprich, daß ich dich kenne, Stimme… noch einmal ruf mich an… noch einmal, einmal sprich…
DIE STIMME (näher tastend): Jeremias!
JEREMIAS (zerschmettert in die Knie stürzend): Hier bin ich, Herr! Es hört dein Knecht! (Er lauscht atemlos. Nichts regt sich ringsum.)
JEREMIAS (erbebend vor Leidenschaft): Sprich, Herr, zu deinem Knecht! Du riefest meinen Namen, so gib die Botschaft auch, auf daß mein Sinn sie fasse. Wach bin ich deinem Wort und offen deiner Rede! (Er lauscht wieder angespannt. Tiefes Schweigen.)
JEREMIAS: Ist es vermessen, daß ich dein begehre? Ein Unbelehrter bin ich und geringer Knecht, ein Staubkorn deiner Erde, doch dein ist alle Wahl! Der du Könige kiesest aus den Hirten und oft entsiegelst eines Knaben Mund, daß er dann glühet deiner Rede, – du wählst nach andern Zeichen. Wen du berührest, Herr, der ist erwählet, wen du erwählest, Herr, der ist berufen. War schon dein Ruf dies, der an mich ergangen, oh sieh, ich habe ihn vernommen; bist du es, Herr, der mich gejagt, so sieh, ich flieh dir nicht. Faß deine Beute, Herr, greife dein Wild oder jag weiter mich zum Ziele! Nur mach mich wissend, daß ich dich nicht fehle, tu auf die Himmel deines Wortes, daß ich dich erschau, dein Knecht!
DIE STIMME (näher, eindringlicher): Jeremias!
JEREMIAS (entbrennend): Ich höre, Herr, ich höre! Mit meiner ganzen Seele horche ich dir zu! Aufgetan sind die Quellen meines Bluts und strömen, ausgereckt jede Faser meines Leibs, dich zu fassen, offen bin ich, unwürdig Gefäß, deiner Verkündung. Rede mir deine Rede, befiehl deine Befehle, dein bin ich mit dem Fleisch und dem Inwendigen meiner Seele! Ich will werden in deinem Willen und vergehen in deinem Geheiß. Ich will verlassen, die ich liebte, um deinetwillen und abseits werden meinen Freuden, ich will lassen die ...

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