
Tourismus in Afrika
Chancen und Herausforderungen einer nachhaltigen Entwicklung
- 300 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
- Über iOS und Android verfügbar
Über dieses Buch
Gewinner des ITB BuchAward 2021 in der Kategorie Touristisches Sachbuch.
Der globale Tourismus ist einer der am stärksten wachsenden Wirtschaftsbereiche. Immer mehr Orte und Regionen treten in diesen Markt ein, um davon möglichst rasch zu profitieren. Vor allem wenig entwickelte Länder in Afrika sehen im Tourismus eine gute Chance, Wirtschaftswachstum zu generieren oder dieses zu unterstützen. Häufig bleibt jedoch in der Wachstumsphase des Tourismus eine langfristige Ausrichtung unter den Gesichtspunkten der nachhaltigen Entwicklung unberücksichtigt. Es gilt das Motto "je mehr Touristen und Deviseneinnahmen desto besser". Erst viel später – oder zu spät – werden die Risiken und Folgen einer ungezügelten touristischen Entwicklung erkannt.
Im Rahmen dieses Buches sollen daher die Chancen und Risiken der Tourismusentwicklung in Afrika anhand von übergreifenden Betrachtungen, strategischen Ansätzen und fokussierten Fallstudien dargelegt werden. Der Herausgeber fokussiert dabei die Länder südlich der Sahara. Das Ziel ist es, sowohl gute Beispiele als auch kritische Entwicklungen und Herausforderungen des Tourismus in Afrika aufzuzeigen, daraus etwas zu lernen und schließlich einen Beitrag für die nachhaltige Entwicklung des Tourismus auf einem insgesamt aufstrebenden Kontinent zu leisten.
Häufig gestellte Fragen
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Information
1 Tourismus und nachhaltige Entwicklung in Afrika – Rahmenbedingungen, Strukturen und Entwicklungen
Zusammenfassung
1.1 Einleitung

- – Nordafrika wird im Norden vom Mittelmeer und im Süden von der Sahara gesäumt und umfasst die sechs Staaten Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen, Ägypten und Sudan.1 Diese Region, die zum Großteil von der Sahara bedeckt ist, prägten die Araber kulturell und sprachlich über Jahrhunderte. Die westlich von Ägypten gelegenen Staaten werden unter dem Begriff „Maghreb“ (arab.: Westen) zusammengefasst.
- – Zu Westafrika gehören die Wüstenlandschaften der südlichen Sahara und des westlichen Sahel, die vorwiegend muslimisch geprägt sind, sowie die tropischen Regenwälder und flachen Küstenabschnitte mit einer Vielzahl lokaler Kulturen südlich davon. Es umfasst die 16 Staaten Benin, Burkina Faso, Kap Verde, Elfenbeinküste, Gambia, Ghana, Guinea, Guinea-Bissau, Liberia, Mali, Mauretanien, Niger, Nigeria, Senegal, Sierra Leone und Togo.
- – Ostafrika lässt sich mehreren Kulturregionen zuordnen und umfasst 18 Staaten: Das Horn von Afrika liegt eher im Einflussbereich des Nahen Ostens (v. a. Dschibuti, Eritrea, Somalia), die südlichen Länder stehen – abgesehen von arabischen und persischen Einflüssen an den Küsten – den übrigen Staaten südlich der Sahara kulturell näher (Südsudan, Burundi, Ruanda, Uganda, Kenia, Tansania, Sambia, Malawi, Simbabwe, Mosambik). Die Inseln im Indischen Ozean (Madagaskar, Mauritius, Seychellen, Komoren) sind über Jahrhunderte von unterschiedlichsten Kulturen geprägt worden. Im Hochland von Äthiopien ist seit dem 4. Jh. eine christliche Prägung vorzufinden.
- – Zentralafrika mit neun Staaten wird vor allem vom Kongobecken mit seinen Regenwäldern geprägt (Demokratische Republik Kongo2, Republik Kongo und Zentralafrikanische Republik3), reicht aber im Tschad auch bis in die südliche Sahara und in Angola, Äquatorialguinea, Gabun, Kamerun, São Tomé und Príncipe an die Atlantikküste heran.
- – Das südliche Afrika ist von einem Hochplateau mit aufragenden Randschwellen gekennzeichnet. Schon seit dem 11. Jh. rangen verschiedenste Völker hier um die Vormachtstellung. Der besondere Reichtum an Mineralien war schließlich die Basis für eine regionalökonomische Vormachtstellung dieser Region, die heute von den fünf Staaten Südafrika, Botsuana, Namibia, Lesotho und Eswatini (ehemals Swasiland) gebildet wird. In Südafrika und Namibia, das als „Südwestafrika“ bis 1990 von Südafrika besetzt war, führte die Apartheid (1948–1994) zu einer besonderen politischen und gesellschaftlichen Situation, deren Nachwirkungen bis heute deutlich spürbar sind. Sie war durch eine staatlich organisierte strikte „Rassentrennung“ (Zwangsumsiedlung in sog. Townships) und massive Diskriminierung schwarzer und farbiger Bevölkerungsgruppen gekennzeichnet (vgl. UN 2019; Wiese 1997, S. 100 ff.).
1.2 Rahmenbedingungen für den Tourismus in Afrika
Inhaltsverzeichnis
- Title Page
- Copyright
- Contents
- Vorwort
- 1 Tourismus und nachhaltige Entwicklung in Afrika – Rahmenbedingungen, Strukturen und Entwicklungen
- 2 Der Einfluss des Afrika-Images auf die Reiseentscheidung der Deutschen: Probleme und Herausforderungen für das Tourismusmarketing afrikanischer Staaten
- 3 Strategische Tourismusentwicklung auf den Seychellen
- 4 Fragile Staatlichkeit und Tourismus – das Beispiel Eritrea
- 5 Ambivalente Repräsentationen – Betrachtungsweisen des Townshiptourismus in Windhoek, Namibia
- 6 Kapazitätsaufbau durch Community Based Tourism in Durban, Südafrika
- 7 Von Fynbos bis Fußball – Verantwortung als Grundlage für einen nachhaltigen Tourismus am Beispiel des Grootbos Private Nature Reserve und der Grootbos Foundation in Südafrika
- 8 Kolonialerbe und Tourismus in den ehemaligen deutschen Kolonien Namibia und Tansania
- 9 Der Beitrag des Tourismus zum Erreichen der UN-Nachhaltigkeitsziele – Erkenntnisse aus dem Nationalpark und UNESCO-Biosphärenreservat Jozani-Chwaka Bay in Sansibar, Tansania
- 10 Naturtourismus im südlichen und östlichen Afrika – Anspruch und Wirklichkeit
- 11 Afrikatourismus: Ein Grenzfall für die Entwicklungszusammenarbeit?
- 12 Die Rolle des Afrika-Tourismus in der deutschen Entwicklungspolitik – eine kritische Analyse
- 13 Blick nach vorn – Herausforderungen für eine nachhaltige Entwicklung des Tourismus in Afrika
- Autorinnen und Autoren
- Stichwortverzeichnis
- Register