Konzentriert arbeiten für Dummies

Christian Mörsch, Melanie Müller, Christian Morsch, Melanie Muller

• Verlag: Wiley-VCH
• Jahr: 2020
• ISBN drucken: 9783527717002
• eBook-ISBN: 9783527826605
• Auflage: 1
• Thema: Persönliche Entwicklung
• Thema: Persönlicher Erfolg

Ohne Konzentration ist es beinahe unmöglich, Arbeitsaufgaben zügig und fehlerfrei zu bewältigen. Jeder, der konzentrierter und damit effizienter arbeiten will, wird in diesem Buch eine Vielzahl von praktischen und leicht umsetzbaren Tipps finden. Über das Arbeitsleben hinaus gibt es auch im Privatleben eine Fülle von Situationen, in denen Konzentration sinnvoll ist. Sie haben es selbst in der Hand, Ihre Konzentrationsfähigkeit signifikant zu verbessern und erfolgreicher im Job zu sein. Machen Sie sich auf die Suche nach Ihren persönlichen Ablenkungen und erfahren Sie, wie Sie diese minimieren können. Lernen Sie Ihren beruflichen Alltag so zu organisieren, dass Sie mehr Zeit für konzentriertes Arbeiten haben. Finden Sie heraus, wie Sie motivierter und damit auch konzentrierter arbeiten können. Nutzen Sie bewährte SOS-Strategien, mit denen Sie innerhalb kürzester Zeit Ihre Konzentration verbessern können.

Teil II

Konzentrierter arbeiten

IN DIESEM TEIL …

Teil II ist das Herzstück unseres Buches. Hier erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen, um so konzentriert wie möglich zu arbeiten. Zunächst zeigen wir Ihnen, wie Sie Ablenkungen minimieren können (Kapitel 5). Effektive Zeitmanagementstrategien (Kapitel 6) und die Berücksichtigung Ihres Biorhythmus (Kapitel 9) können Ihnen helfen, zum richtigen Zeitpunkt das Richtige zu tun. Mithilfe von Achtsamkeitsübungen (Kapitel 7) können Sie Ihre Fokussierungsfähigkeit ausbauen, während Ihnen unsere Motivationstipps aus Kapitel 8 helfen können, mit mehr Motivation auch konzentrierter zu arbeiten. Mit den Regenerationsübungen aus Kapitel 10 lernen Sie, Pausen effizient zu nutzen, um anschließend wieder gestärkt an Ihren Arbeitsplatz zurückzukehren. Wenn Schlafprobleme die Ursache für Ihre Konzentrationsdefizite sind, helfen Ihnen unsere Einschlafübungen in Kapitel 11. In Kapitel 12 folgen konzentrationsfördernde Bewegungstipps, bevor Kapitel 13 alles Wichtige zum Thema Brainfood zusammenfasst. An welcher Stelle möchten Sie ansetzen, um Ihre Konzentrationsfähigkeit zu verbessern? Starten Sie einfach mit dem Kapitel, von dem Sie sich den größten Nutzen erhoffen.

Kapitel 5

Ablenkungen auf ein Minimum reduzieren

IN DIESEM KAPITEL

• Ablenkungen auf die Schliche kommen
• Häufige Ablenkungen im beruflichen Alltag reduzieren
• Den Arbeitsplatz gestalten
• Konzentrationsfördernde Düfte gegen Ablenkungen einsetzen
• Ablenkende Konflikte lösen

Konzentration und Ablenkung sind wie Yin und Yang. Zwei absolute Gegensätze. Auch wenn es wünschenswert wäre, im beruflichen Alltag stets voll konzentriert zu sein, warten eine Vielzahl von Ablenkungen darauf, Sie von der Arbeit abzuhalten. Das Telefon klingelt, Ihre Arbeitskollegin steht an Ihrem Schreibtisch und möchte mit Ihnen über ihre Probleme sprechen, Ihr E-Mail-Programm zeigt Ihnen mit einem »Ping« an, dass Ihr Posteingangsfach Zuwachs erhalten hat, und der Fensterputzer hängt an zwei Seilen an Ihrem Fenster in der zehnten Etage und winkt Ihnen charmant zu.

Wir zeigen Ihnen in diesem Kapitel, wie Sie sich effektiv vor zu häufigen Ablenkungen schützen können.

Das Geheimnis der erfolgreichen Ablenkung

Wenn Sie eine potenzielle Ablenkung wären: Was würden Sie tun, damit Sie Ihrem Namen gerecht werden? Wahrscheinlich würden Sie

• so oft wie möglich auf sich aufmerksam machen,
• sich besonders interessant präsentieren und
• gleichzeitig dafür sorgen, dass sich die, die Sie ablenken möchten gerade langweilen oder überlastet fühlen.

Wer sich unter- oder überfordert fühlt, lässt sich nämlich besonders leicht ablenken. Hinter dieser Aussage verbirgt sich die sogenannte Flow-Theorie, die von dem Sozialpsychologen Csikszentmihalyi entwickelt wurde. Sie besagt, dass Sie sich am ehesten mit voller Konzentration einer Tätigkeit widmen können,

• wenn Sie die Aufgabe interessiert und
• wenn Sie die Tätigkeit herausfordert – also weder unter- noch überfordert.

Sie kennen das vielleicht von Hobbys, bei denen Sie ganz in einer Tätigkeit aufgehen und alles andere um sich herum vergessen. Berufliche Aktivitäten sind hingegen nicht immer mit Lust verbunden. An Tagen, an denen Sie etwas tun müssen, das Ihnen keinen Spaß macht, arbeiten Sie halbherzig oder fühlen sich gelangweilt. Genau in solchen Momenten haben Ablenkungen ein leichtes Spiel.

Überlegen Sie mal selbst. Wann lassen Sie sich gerne ablenken? Wenn Sie sich mit Begeisterung einer Aufgabe widmen oder wenn Sie Aufgaben bewältigen müssen, die Sie ermüden und lieber abgelehnt hätten?

Ablenkungen sind Zeiträuber. In einer gemeinsamen Studie der University of California und dem Institut für Psychologie der Humboldt-Universität zu Berlin wurde festgestellt, dass Angestellte im Büro etwa alle drei Minuten von ihren Tätigkeiten abgelenkt werden. Zu den häufigsten Ablenkungsfaktoren zählen private Gespräche, Smartphones, E-Mails und verkehrt eingerichtete Arbeitsplätze. Im Durchschnitt benötigt ein Arbeitnehmer 23 Minuten, bis er wieder so konzentriert an der Aufgabe weiterarbeitet wie vor der Störung.

Nehmen wir also an, Sie haben einen achtstündigen Arbeitstag. In Ihrer Arbeitszeit werden Sie in unserem Beispiel sechsmal abgelenkt. Sie brauchen jeweils 23 Minuten, bis Sie sich wieder konzentriert Ihrer Aufgabe widmen können. Wie viele Arbeitsstunden wurden Ihnen gestohlen?

Wie Sie sich vor Ablenkungen schützen können

Manche Autoren propagieren, alle Ablenkungen auf null zu reduzieren, damit vertieftes Arbeiten (Deep Work) überhaupt möglich ist. Das jedoch wäre realitätsfremd, zumal das Handy oder E-Mails zwar auf der einen Seite ablenken können, auf der anderen Seite aber Ihre Arbeit erleichtern. Es wäre also etwas zu einfach, Ablenkungen pauschal zu verteufeln. Es macht jedoch Sinn, zu überlegen, wie sich Ablenkungen auf ein Minimum reduzieren lassen.

Die Post ist da – Ablenkungen durch E-Mails vermeiden

Kennen Sie das? Sie schlurfen noch müde und ohne Ihre geliebte Tasse Kaffee oder Tee zum Schreibtisch, fahren den PC hoch und entdecken ganz unten links auf Ihrem Monitor eine nüchterne Mitteilung: »Sie haben 123 ungelesene E-Mails.« Ein motivierender Start in den Arbeitstag! So erfrischend und gar nicht belastend! Sie schmunzeln angesichts Ihrer Fähigkeit zur Ironie am frühen Morgen und überlegen, ob Sie den Posteingangsordner überhaupt öffnen sollen.

Sofort meldet sich Ihr schlechtes Gewissen. Denn Sie möchten ja in Ihrem Job glänzen und nicht hinter Ihren fleißigen Kollegen zurückbleiben. Also folgen Sie Ihrem Gewissen und beginnen damit, die über Nacht eingegangenen E-Mails zu lesen, nur um zwanzig E-Mails später entnervt aufzugeben.

• Fünfzehn Werbemails sind dem Spamfilter entkommen.
• Ein Kollege schickt Urlaubsgrüße aus Mallorca.
• Ihr Vorgesetzter informiert per Rundmail, dass morgen das Audit beginnt und erinnert daran, im Anzug zu erscheinen.
• Die Nachbarabteilung lädt Sie für heute Abend zum Umtrunk ein und bittet um Rückmeldung.
• Ihre Kollegin teilt Ihnen mit, dass Sie nur bis zum Mittag im Haus ist, weil Ihr Mann sie zum Essen ausführt.
• Die Sekretärin am Empfang schreibt, dass sie Kopfschmerzen hat und heute möglicherweise nicht so freundlich reagiert wie gewohnt.

Nicht eine wirklich wichtige Nachricht. Dabei steht ganz oben auf Ihrer Prioritätenliste die Vorbereitung des Meetings um zwölf Uhr. Sie widmen sich also den Akten, die Sie bis zum Meeting gelesen haben müssen. Dennoch schweifen Sie immer wieder ab. Die 103 noch ungeöffneten E-Mails in Ihrem Posteingangsfach gehen Ihnen nicht aus dem Kopf. Ist möglicherweise doch eine wichtige Nachricht dabei? Sollen Sie auf die Frühstückspause verzichten, um zumindest ein paar weitere E-Mails zu bearbeiten? Im selben Moment hören Sie den unverkennbaren Signalton, der den Eingang einer weiteren Mail ankündigt. Nicht nur zur Kenntnis genommene, aber noch unbearbeitete E-Mails lenken ab, sondern jede neu ankommende E-Mail oder WhatsApp-Nachricht, die sich durch den voreingestellten Signalton bemerkbar macht.

Wissen Sie, wie viele E-Mails weltweit täglich verschickt werden? Es sind fast 300 Milliarden – Tendenz steigend. An jedem einzelnen Tag! Hätten Sie eine so hohe Anzahl vermutet? 80 Prozent aller E-Mails sind jedoch Spams. Und ein Drittel aller Büroangestellten hat das Gefühl, von E-Mails überflutet zu werden.

Wäre es nicht angebrachter, aus dem Hamsterrad der Milliarden versendeter und empfangener E-Mails auszusteigen und die E-Mails zu verbannen, damit Sie ein ruhigeres Leben ohne digitale Ablenkungen führen können? Nein! Denn E-Mails sind eines der wichtigsten beruflichen Kommunikationsmittel und haben viele Vorteile. Sie

• sind kostensparend,
• werden innerhalb von wenigen Sekunden zugestellt,
• benötigen kürzere Bearbeitungszeit als postalische Briefe,
• bieten die Möglichkeit, Dateien weiterzubearbeiten und zu verwalten.

Allerdings sollten Sie Herr oder Frau über Ihr Posteingangsfach sein und sich nicht von der E-Mail-Flut unter Druck setzen lassen. Wie das besonders gut klappt, haben wir in den folgenden Tipps zusammengefasst:

Entmisten Sie täglich Ihr Posteingangsfach!

Stellen Sie sich vor, Sie öffnen zu Hause Ihren Briefkasten und entdecken neben Rechnungen und einer Postkarte ...

Inhaltsverzeichnis

• Cover
• Inhaltsverzeichnis
• Über die Autoren
• Einführung
• Teil I: Was Sie über Konzentration wissen sollten
• Teil II: Konzentrierter arbeiten
• Teil III: Konzentrationstipps für spezielle Arbeitssituationen
• Teil IV: Der Top-Ten-Teil
• Stichwortverzeichnis
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