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Philosophie als Initiation
Die sieben philosophischen Schriften Rudolf Steiners als spiritueller Schulungsweg
- 80 Seiten
- German
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Philosophie als Initiation
Die sieben philosophischen Schriften Rudolf Steiners als spiritueller Schulungsweg
Über dieses Buch
Die philosophischen Schriften Rudolf Steiners enthalten die Grundlegung der Anthroposophie. Ihre Reihenfolge zeigt eine siebengliedrige Entwicklungslogik, durch die sie einen spirituellen Schulungsweg des aufgeklärten, wissenschaftlichen Denkens darstellen.»Die Reihe Steiner studieren möchte das Studium der Anthroposophie unterstützen. Sie möchte zeigen, wie mit Rudolf Steiners Werk gearbeitet werden kann und zu welchen Ergebnissen solche Studien gelangen.«
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Information

1. EINLEITUNGEN ZU GOETHES
NATURWISSENSCHAFTLICHEN SCHRIFTEN (1884-97)23
In den Einleitungen24 beleuchtet Rudolf Steiner die Fülle des goetheschen Naturerkennens. Insbesondere Goethes biologische, aber auch seine physikalischen, geologischen und meteorologischen Studien sowie die Erkenntnisgrundlagen seiner Farbenlehre und viele weitere Gesichtspunkte goethescher Naturerkenntnis werden charakterisiert. Steiner vergleicht Goethes Organik mit den großen Erkenntnissen, die das physikalische Weltbild geformt haben und geht so weit, ihn mit Kopernikus und Kepler auf eine Stufe zu stellen: »Goethe ist der Kopernikus und Kepler der organischen Welt« (1\107).25
Steiner kommt es dabei vor allem auf die Darstellung der Lebendigkeit des goetheschen Denkens im Gegensatz zu dem toten Denken der Naturwissenschaft an.
»Die Denkungsart des Zeitalters, in das ich hineingewachsen war, schien mir nur geeignet, Ideen über die leblose Natur auszubilden. … Ich sagte mir, um Ideen zu erlangen, welche die Erkenntnis des Organischen vermitteln können, ist es notwendig, die für die unorganische Natur tauglichen Verstandesbegriffe erst selbst zu beleben.« (1\8)
Diese Belebung erfordert innere Aktivität:
»Das Bedeutsame der [Idee der] Pflanzenmetamorphose liegt nicht in der Entdeckung der einzelnen Tatsache, dass Blatt, Kelch, Krone usw. identische Organe seien, sondern in dem großartigen gedanklichen Aufbau eines lebendigen Ganzen durcheinander wirkender Bildungsgesetze, welcher daraus hervorgeht und der die Einzelheiten, die einzelnen Stufen der Entwicklung, aus sich heraus bestimmt. Die Größe dieses Gedankens … geht einem nur dann auf, wenn man versucht, sich denselben im Geiste lebendig zu machen, wenn man es unternimmt ihn nachzudenken. Man wird dann gewahr, dass er die in die Idee übersetzte Natur der Pflanze selbst ist, die in unserem Geiste ebenso lebt wie im Objekte.« (1\12)
Eine Reihe grundlegender Aspekte der Welterkenntnis und des Lebens kommen ebenfalls zur Sprache. Das Verhältnis von Idee und Erfahrung wird ebenso behandelt wie das von Kunst und Wissenschaft, sowie von Wissen und Handeln. Der Unterschied zwischen der anorganischen und organischen Welt wird besprochen, die Mathematik und das System der Naturwissenschaft26 als Ganzes dargestellt. Auch die Kategorien des Raumes27, der Zeit und der Materie28, sowie die Begriffe der Kraft29 und des Lichtes30 werden – grundlegend für Steiners gesamtes Werk – bestimmt. Darüber hinaus enthält die Schrift wichtige Darstellungen zur wissenschaftlichen Methodik.31 Der durchgängige Gesichtspunkt der Einleitungen ist es, die vielfältigen Erscheinungen der Welt unter dem Blickwinkel ihres Wesens, ihrer einheitlichen Idee, die sich in der Vielfalt offenbart, anzuschauen.
»Was die Philosophen das Absolute, das ewige Sein, den Weltengrund, was die Religionen Gott nennen, das nennen wir…: die Idee. Alles, was in der Welt nicht unmittelbar als Idee erscheint, wird zuletzt doch als aus ihr hervorgehend erkannt. … Sie aber fordert kein Hinausgehen über sich selbst. Sie ist die auf sich gebaute, in sich selbst festbegründete Wesenheit (1\162) … Wir gelangen, indem wir uns der Idee bemächtigen, in den Kern der Welt. Was wir hier erfassen, ist dasjenige, aus dem alles hervorgeht. Wir werden mit diesem Prinzipe eine Einheit; deshalb erscheint uns die Idee, die das Objektivste ist, zugleich als das Subjektivste.« (1\163)
Im menschlichen Bewusstsein kommt die Idee als das schöpferische Prinzip (»aus dem alles hervorgeht«) und als das erklärende Prinzip (aus dem »alles hergeleitet« werden kann) unmittelbar zum Ausdruck. Das liegt gerade an der aktiven Beteiligung des Menschen:
»Wenn wir unser Denken in Fluss bringen, dann gehen wir auf die uns zuerst verborgen gebliebenen Bedingungen des Gegebenen zurück; wir arbeiten uns vom Produkt zur Produktion empor, wir gelangen dazu, dass uns die Sinneswahrnehmung auf dieselbe Weise durchsichtig wird wie der Gedanke. … Wir können also erst dann mit einem Dinge wissenschaftlich abschließen, wenn wir das unmittelbar Wahrgenommene mit dem Denken ganz (restlos) durchdrungen haben. Ein Prozess der Welt erscheint nur dann als von uns ganz durchdrungen, wenn er unsere eigene Tätigkeit ist. Ein Gedanke erscheint als der Abschluss eines Prozesses, innerhalb dessen wir stehen.« (1\162)
Die Einleitungen atmen gleichsam zwischen der Vielfalt der Welterscheinungen und -kategorien und dem schöpferischen, ideellen Zentrum derselben. Im Erkennen fällt dieses Zentrum mit dem innersten Zentrum des Menschen zusammen: »Die menschliche Innenwelt ist das Innere der Natur« (1\333).
»Der Mensch muss die Dinge aus seinem Geiste sprechen lassen, wenn er ihr Wesen erkennen will. Alles, was er über dieses Wesen zu sagen hat, ist den geistigen Erlebnissen seines Innern entlehnt. Nur von sich aus kann der Mensch die Welt beurteilen. Er muss anthropomorphisch denken. … Man vermenschlicht die Natur, wenn man sie erklärt, man legt die inneren Erlebnisse des Menschen in sie hinein. Aber diese subjektiven Erlebnisse sind das innere Wesen der Dinge.« (1\335)
Imaginativ könnte man die Gedanken, die sich beim Studium der Einleitungen ergeben, im Bild eines Mittelpunktes und seines Umkreises fassen32, von dem Rudolf Steiner in seinem Heilpädagogischen Kurs sagte: »Sie müssen verstehen, dass ein Kreis ein Punkt, ein Punkt ein Kreis ist, und müssen das ganz innerlich verstehen.«33
Die Einleitungen haben damit, und das geht ja auch schon aus ihrem Titel hervor, einen besonderen Bezug zur Natur, im weiteren Sinne zur physischen Welt. Sie führen den Leser durch die Fülle der Welterscheinungen, und wie diese in ihrer Vielfalt von der einen Sonne beschienen werden, so weist Rudolf Steiner immer wieder auf das einheitliche Licht der Idee.
23 Vor jedem Kapitel ist eines von sieben von Rudolf Steiner entworfenen Planetensiegeln abgebildet. Sie stellen eine aufeinander aufbauende und in sich abgeschlossene Metamorphosereihe dar (vgl. auch S. 7). Für ein künstlerisches Empfinden korrespondiert die Signatur dieser Formen mit derjenigen der einzelnen philosophischen Schriften Steiners.
24 Einleitungen zu Goethes naturwissenschaftlichen Schriften. GA 1. Dornach 1987. Die Einleitungen bestehen aus vier Teilen, die 1884, 1887, 1890 und 1897 erschienen.
25 In einem ebenfalls 1884 erschienenen Aufsatz wird auch Galilei noch mit eingereiht: »Wie Galilei die Mechanik durch seine Gesetze begründet hat, so Goethe die Wissenschaft des Organischen« (30\230).
26 Kap. XVI, 3
27 Kap. XVI, 5
28 Kap. XVI, 2
29 Kap. X, 5
30 Kap. XVI, 2
31 Kap. X sowie Kap. XVI, 1
32 Vgl. auch das Planetensiegel am Anfang dieses Abschnitts.
33 Vortrag vom 5.7.1924. In: Heilpädagogischer Kurs. GA 317. Dornach 1985, S. 154.

2. GRUNDLINIEN EINER ERKENNTNISTHEORIE
DER GOETHESCHEN WELTANSCHAUUNG (1886)
Im Vergleich zu den Einleitungen sind die Grundlinien34 von Anfang an deutlich auf die Methodik des Erkennens ausgerichtet. Steiner geht es hier nicht um Goethes einzelne Entdeckungen, sondern um die
»Art, wie Goethe eine solche Einzeltatsache dem Ganzen seiner Naturauffassung einfügte, wie er sie verwertete, um zu einer Einsicht in den Zusammenhang der Naturwesen zu gelangen oder wie er sich selbst (in dem Aufsatze ›Anschauende Urteilskraft‹) so treffend ausdrückt, um an den Produktionen der Natur geistig teilzunehmen.« (2\13)
Während in den Einleitungen die im Denken erfasste Idee als wahres Wesen der Welt charakterisiert wurde, beschreibt Steiner nun, wie diese Erkenntnis auf einem systematischen Weg erreicht werden kann. Die Auseinandersetzung schreitet in einer Dialektik von Polaritäten (Goethe und Schiller, Erfahrung und Denken, Verstand und Vernunft, unorganische und organische Natur, Geist und Natur, etc.) voran, in der immer der eine Gedanke aus dem anderen gleichsam hervorwächst, und die sich schließlich bis zur Darstellung des intuitiven (geistig anschauenden) Wissens als wissenschaftlich zu rechtfertigender Methode wie zu ihrer Blüte steigert.
Von Anfang an geht es Steiner darum, eine Weltansicht zu entwickeln, die organisch »aus der Goetheschen Weltanschauung herausgewachsen« (2\20) ist und von der er wie von einem lebendigen Wesen spricht. Goethes Anschauung sei immer »als Ganzes« wirksam, sie habe eine »innere Gediegenheit« (2\20), und sei doch »die denkbar vielseitigste« (2\21).
»Sie geht von einem Zentrum aus, das in der einheitlichen Natur des Dichters gelegen ist, und kehrt immer jene Seite hervor, die der Natur des betrachteten Gegenstandes entspricht. Die Einheitlichkeit der Betätigung der Geisteskräfte liegt in der Natur Goethes, die jeweilige Art dieser Betätigung wird durch das betreffende Objekt bestimmt.« (2\21)
Ganz analog hatte Steiner in den Einleitungen über Lebewesen geschrieben, dass sie zwei Seiten umfassen:
»1. Den Typus, d. i. die sich im Organismus offenbarende Gesetzlichkeit, … das sich aus sich herausbildende Leben, das Kraft und Fähigkeit hat, sich durch die in ihm liegenden Möglichkeiten in mannigfaltigen, äußeren Gestalten … zu entwickeln. 2. Die Wechselwirkung des Organismus und der unorganischen Natur und der Organismen untereinander.« (1\30)
Das Lebendige, Ätherische wirkt zwar weisheitsvoll, aber unbewusst (wie man am Leben der Pflanzen sieht; erst die Tiere haben Bewussts...
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Motto
- Zu dieser Reihe
- Die Reihenfolge der philosophischen Schriften Rudolf Steiners als spiritueller Schulungsweg
- Thema und Hintergrund
- Die Wesensglieder des Menschen als Verständnis- und Entwicklungsprinzip
- Die Anthroposophie als ein lebendiger Organismus - Komposition im Werk Rudolf Steiners
- Die sieben philosophischen Schriften
- Philosophie als Initiation
- Zeittafel
- Literatur
- Weitere Informationen
- Über den Autor
- Impressum