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Verfügbar bis 5 Dec |Weitere Informationen
Prophylaxen in der Pflege
Anregungen für kreatives Handeln
Dieses Buch kann bis zum folgenden Datum gelesen werden: 5. Dezember, 2025
- 341 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
- Über iOS und Android verfügbar
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Über dieses Buch
Als Grundprinzipien professioneller Pflege sind Prophylaxen mit Beginn der Ausbildung fester Bestandteil der täglichen Berufspraxis. Praxisorientiert und leicht verständlich werden in diesem Buch Prophylaxen in Bezug auf Dekubitus, Soor und Parotitis, Aspiration, Pneumonie, Thrombose, Kontrakturen, Sturz, Infektionen, Zystitis, Intertrigo, Mangelernährung, Obstipation, Dehydratation, Desorientierung, Deprivation, Gewalt und Demenz beschrieben. Das überarbeitete Buch versammelt die aktuellsten medizinischen und pflegewissenschaftlichen Erkenntnisse zur Prophylaxe in der Pflege. Ein unverzichtbares Lern- und Arbeitsmittel für Pflegende in Ausbildung und Praxis!
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Information
1 Einführung
1.1 Grundlagen



Terminologie und Definition
Prophylaxe (Vorbeugung, Verhütung): Das Wort besteht aus dem lateinischen Anteil »pro« mit der Bedeutung vor, bevor, und einem griechischen Anteil »phylattein« mit der Bedeutung behüten, beschützen. In der Pflege und Medizin wird der Begriff als Sammelbezeichnung für alle Maßnahmen verwendet, die geeignet sind, Krankheiten und Komplikationen vorzubeugen.
Prophylaxen zum Nutzen des Patienten anzuwenden ist eine große pflegerische Kunst. Es ist nicht ausreichend, vorbeugend wirksame Maßnahmen aufzulisten und unreflektiert am Patienten anzuwenden. Falsch verstandene Prophylaxen können überflüssig sein und dadurch Zeit und Arbeitskraft der Pflegepersonen verschwenden. Für den Patienten sind sie dann störend, oftmals belastend und unter Umständen auch schädlich. Häufig haben sie Alibifunktion: »Wir haben doch alles getan!«
Richtig angewendet müssen Prophylaxen auf die Bedürfnisse und die spezielle Situation des Patienten bezogen und mit den Maßnahmen der anderen Mitglieder des therapeutischen Teams abgestimmt sein.
Dies verlangt von der Pflegeperson die Fähigkeit, die spezielle Gefährdung des Patienten zu erkennen und ihr Ausmaß einschätzen zu können. Aus einem großen Fundus an möglichen prophylaktischen Maßnahmen muss die Pflegeperson die Maßnahmen auswählen, die einerseits für den Patienten geeignet sind, und andererseits mit dem therapeutischen Konzept von Arzt, Physiotherapeuten, Masseuren und Ergotherapeuten harmonieren. In Gesprächen mit den Mitgliedern des therapeutischen Teams muss die Pflegekraft ihr Prophylaxen-Konzept erläutern und begründen können. Sie muss dem Patienten die ausgewählten Prophylaxen erklären, ihn zur Mitarbeit motivieren und befähigen. Ggf. müssen auch Angehörige einbezogen werden. Weiter ist es Aufgabe der Pflegeperson, alle Prophylaxen in den Pflegeplan zu integrieren, die beteiligten Pflegepersonen zu informieren und Pflegehilfskräfte und Schüler in die Durchführung der Prophylaxen einzuweisen. Zum Schluss ist es ihre Aufgabe, die Wirkung der Prophylaxen zu überprüfen und die Ergebnisse mit ihren ursprünglichen Zielvorstellungen zu vergleichen.
Aufgabenbereich der Pflegefachpersonen
• spezielle Gefährdungen des Patienten erkennen,
• das Ausmaß der Gefährdung einschätzen,
• geeignete prophylaktische Maßnahmen auswählen,
• mit den Mitgliedern des therapeutischen Teams die Prophylaxen absprechen,
• dem Patienten die Prophylaxen erklären und ihn zur Mitarbeit motivieren,
• für die ordnungsgemäße Durchführung der Prophylaxen sorgen,
• die Wirkung der Prophylaxen überprüfen.
Bekämpfung der Ursachen
Die einzelnen prophylaktischen Maßnahmen müssen so ausgewählt werden, dass sie die Grundursachen der Gefährdungen beseitigen. Es ist z. B. bei einer Dekubitusgefährdung sinnlos, die Hautdurchblutung anregen zu wollen, wenn der Auflagedruck nicht verringert wird. Ebenso zwecklos ist es, einen pneumoniegefährdeten Patienten inhalieren zu lassen, wenn nicht gleichzeitig die Lungenbelüftung verbessert wird.
Planung der Prophylaxen
So wie es generell sinnvoll ist, Pflegemaßnahmen zu planen, so ist es unumgänglich, die Gefährdungen des Patienten und die darauf basierenden Pflegeziele sowie die prophylaktischen Maßnahmen in die Pflegeplanung einzubeziehen. Besondere Aufmerksamkeit muss dabei auf die Problemformulierung gelegt werden, damit die eigentliche Ursache der Gefährdung von vornherein ins Auge gefasst wird. Eine Formulierung wie »Der Patient ist pneumoniegefährdet«, ist wenig hilfreich. Eine geeignetere, ursachenbezogene Formulierung ist: »Der Patient hat wegen postoperativer Schmerzen im Bereich der Bauchwunde Schonatmung.«
Dort, wo es üblich ist, die Pflegeplanung nach LA, AEDL oder ATL zu ordnen, können auch die Prophylaxen auf diese Weise geordnet werden.
Förderung des Patienten durch Informations- und Motivationsgespräch
Es ist sinnvoll, die Zeit für ein Informations- und Motivationsgespräch fest in den Tagesablauf einzuplanen. Ein Gespräch zwischen Tür und Angel bleibt für alle Beteiligten unbefriedigend und uneffektiv. Um die Zeit ökonomisch zu nutzen, kann, wenn es der Allgemeinzustand der Patienten zulässt, eine Gesprächsrunde mit mehreren Patienten durchgeführt werden. Der Normalfall wird allerdings, besonders wenn intimere Details angesprochen werden müssen, das Einzelgespräch mit dem Patienten sein. Es kann notwendig sein, auch Angehörige mit einzubeziehen. Der Patient muss dazu seine Zustimmung geben.
Wichtig ist die patientengerechte Information. Fachausdrücke sollen vermieden werden. Hilfreich sind bebilderte Informationsschriften, die der Patient nach dem Informationsgespräch noch einmal in Ruhe studieren kann. Die Pflegeperson muss dann allerdings daran denken, dass sich noch Fragen ergeben können, die geklärt werden müssen. Eine Info-Broschüre darf nicht dazu benutzt werden, das Gespräch zu umgehen.
Die für den Patienten geplanten und im Gespräch vorgestellten prophylaktischen Maßnahmen können schon während des Gesprächs mit dem Patienten praktisch durchgeführt werden. So erhält er eine Vorstellung davon, was konkret von ihm erwartet wird, und die Pflegeperson erhält erste Hinweise, inwieweit der Patient in der Lage ist mitzumachen.
Auf operativen Abteilungen werden viele Prophylaxen erst postoperativ aktuell. Hier muss die Pflegeperson Weitsicht beweisen und die zu erwartenden Prophylaxen schon vor der Operation planen, also z. B. mit dem therapeutischen Team und dem Patienten besprechen. Der Patient erhält bereits vor der Operation die Gelegenheit, die postoperativ erforderlichen prophylaktischen Maßnahmen auszuprobieren und zu üben.
Kontinuität der Prophylaxen
Ist ein Patient z. B. dekubitusgefährdet, dann ist er 24 Std. am Tag und sieben Ta...
Inhaltsverzeichnis
- Deckblatt
- Titelseite
- Impressum
- Inhalt
- Hinweise
- 1 Einführung
- 2 Dekubitusprophylaxe
- 3 Soor- und Parotitisprophylaxe
- 4 Aspirationsprophylaxe
- 5 Pneumonieprophylaxe
- 6 Thromboseprophylaxe
- 7 Kontrakturenprophylaxe
- 8 Sturzprophylaxe
- 9 Infektionsprophylaxe
- 10 Zystitisprophylaxe
- 11 Intertrigoprophylaxe
- 12 Malnutritionsprophylaxe
- 13 Obstipationsprophylaxe
- 14 Dehydratationsprophylaxe
- 15 Desorientierungsprophylaxe
- 16 Deprivationsprophylaxe
- 17 Demenzprophylaxe
- 18 Gewaltprophylaxe
- Anhang
- Literaturverzeichnis
- Stichwortverzeichnis