Schulprobleme und Schulabsentismus
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Schulprobleme und Schulabsentismus

  1. 255 Seiten
  2. German
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Schulprobleme und Schulabsentismus

Über dieses Buch

Hartnäckiges "Schulschwänzen" zieht oft langfristige Folgen nach sich: Für Schüler: innen kann die gescheiterte Ausbildung zur lebenslangen Belastung werden, für die Gesellschaft stellen beruflich nicht qualifizierte Arbeitssuchende ein volkswirtschaftliches Problem dar.Dem Fernbleiben von der Schule gehen häufig Verhaltensprobleme in der Schule oder Mobbing voraus. Beides ist nur in einer guten Zusammenarbeit von Elternhaus und Schule zu lösen, gegebenenfalls unterstützt durch Schulsozialarbeit, schulpsychologischen Dienst, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Jugendamt, Polizei und Kinderärzt: innen. Das gilt auch für die Fälle, in denen es wegen psychosomatischer Beschwerden zu langen Abwesenheitszeiten kommt.Ein erfolgreiches Intervenieren setzt voraus, dass die beteiligten Unterstützer: innen ihre Aktivitäten miteinander abstimmen. Wilhelm Rotthaus gibt eine Übersicht über das gesamte Problemfeld und beschreibt die unterschiedlichen Beziehungs- und Einflussebenen, die hier eine Rolle spielen. Jedem Beteiligten werden Anregungen für die Arbeit in seiner Position und in seinem Tätigkeitsfeld aus einer systemtherapeutischen Perspektive gegeben.

Häufig gestellte Fragen

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Information

1Schulprobleme

1.1Das Phänomen Schulprobleme

1.1.1Phänomenbeschreibung

Verhaltensprobleme von Kindern und Jugendlichen in der Schule sind häufiger Anlass für die Inanspruchnahme von Erziehungsberatungsstellen, niedergelassenen Psychotherapeutinnen sowie kinder- und jugendpsychiatrischen Praxen und Kliniken. Die vorgestellte Problematik ist vielfältig und reicht von Ängstlichkeit und Schüchternheit mit der Folge unzureichender Mitarbeit im Unterricht über Konzentrationsmangel und geringe Aufmerksamkeitsfokussierung, Unruhe und Störverhalten während des Unterrichts, offene Verweigerung von Mitarbeit, oppositionelles Verhalten bis zu lautem, aggressivem Streitverhalten im Kontakt mit Lehrerinnen sowie mit den Mitschülern.
Solche Verhaltensstörungen, die vorwiegend auf die Schule bezogen sind und schwerpunktmäßig in der Schule auftreten, werden – wie schon gesagt – in den Klassifikationsmanualen psychischer Störungen des Kindes- und Jugendalters nicht gesondert codiert. In der Praxis werden sie unterschiedlichen Störungen zugeordnet, beispielsweise den Störungen des Sozialverhaltens, den hyperkinetischen Störungen, den depressiven Störungen oder den Angststörungen.
Dies und die Heterogenität der Symptomatik sowie die Schwierigkeit, ein bestimmtes Störungsbild einzugrenzen, haben dazu geführt, dass Verhaltensprobleme in der Schule seitens der Forschung bislang eine nur geringe Aufmerksamkeit erfahren haben. Die Literatur zu therapeutischen Konzepten und Therapieerfahrungen ist auf wenige Publikationen beschränkt. Die dürftige Erkenntnislage dürfte zudem dadurch bedingt sein, dass die Problematik in einem Grenzbereich unterschiedlicher Disziplinen angesiedelt ist. Handelt es sich um ein pädagogisches oder ein psychiatrisch-psychotherapeutisches Geschehen? Die Schule hält sich vielfach für nicht zuständig, da sie sich nur bedingt einen erzieherischen, aber ganz sicher keinen therapeutischen Auftrag zuschreibt. Beraterinnen und Therapeutinnen auf der anderen Seite wissen wenig über schulische Bedingungen, die strukturellen Voraussetzungen von Schule und die Handlungsmöglichkeiten von Lehrerinnen.

1.1.2Komorbidität

Verhaltensprobleme in der Schule gehen oft einher mit spezifischen Lernstörungen. Das DSM-5 (Falkai u. Wittchen 2015) unterscheidet drei spezifische Lernstörungen: 1. Lernstörungen mit Beeinträchtigung im Lesen und den Teilkomponenten Wortlesegenauigkeit, Lesegeschwindigkeit und Leseverständnis (Dyslexie). 2. Lernstörungen mit Beeinträchtigung im schriftsprachlichen Ausdruck und den Teilkomponenten Rechtschreibgenauigkeit, Grammatik und Zeichensetzung sowie Klarheit und Organisation des schriftsprachlichen Ausdrucks (Dysgraphie zusammen mit der Dyslexie: Lese-Rechtschreib-Störung). 3. Lernstörungen mit Beeinträchtigung in Mathematik und den Teilkomponenten Zahlenverständnis, arithmetisches Faktenwissen, Geschwindigkeit und Genauigkeit der Grundrechenfertigkeiten sowie mathematisch schlussfolgerndes Denken (Dyskalkulie).
Eine Schweregradbeschreibung unterscheidet zwischen »leicht« (einzelne Schwierigkeiten in einem oder zwei Lernbereichen, die aber noch kompensiert werden können, wenn ausreichend Unterstützung oder Hilfen vorliegen), »mittelgradig« (deutliche Schwierigkeiten in einem oder zwei Lernbereichen, die nicht ohne Phasen intensiver Lernförderung kompensiert werden können) und »schwer« (ausgeprägte Lernschwierigkeiten in mehreren Bereichen, sodass ein Erwerb von Fertigkeiten in den einzelnen Lernbereichen ohne intensive, individualisierte Unterrichtung über mehrere Jahre nicht möglich ist). Die Diagnostik beruht auf einer Vielzahl von Methoden; hierzu gehören Anamnese, klinisches Interview, Schulbericht, Lehrerbewertung, Beurteilungsskalen und psychometrische Tests. Zur Beurteilung, ob eine Minderleistung vorliegt, wird die individuelle Leistung zu der gemäß Alter und Klassenstufe zu erwartenden Leistung in Beziehung gesetzt (Diskrepanzkriterium). Bei allen drei spezifischen Lernstörungen handelt es sich um früh beginnende Störungen, die oft bis ins Erwachsenenalter bestehen bleiben (Schulte-Körne 2016).
Verhaltensprobleme in der Schule stehen zudem häufig in Zusammenhang mit der Diagnose ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung). Mit ADHS werden Kinder diagnostiziert, die zu einer fluktuierenden Aufmerksamkeit, einer motorischen Unruhe und einer hohen Impulsivität neigen. In der Schule sind sie leicht abgelenkt, rufen ungefragt in die Klasse hinein und können ihre Aufmerksamkeit nur für eine kurze Zeitspanne auf ein Thema ausrichten. Sie verpassen häufig im Unterricht wichtige Informationen und stören die Mitschüler. Nicht selten werden sie von Mitschülern gehänselt und bei einer fortbestehenden Symptomatik sozial ausgegrenzt. Festzuhalten ist, dass es sich bei ADHS – wie bei allen Diagnosen – um zusammenfassende Beschreibungen von häufig auftretenden Verhaltensmustern handelt. Diagnosen machen aber keine Aussagen über die Verursachung dieser Verhaltensmuster. Es ist also logischer Unsinn, wenn gesagt wird, ein Kind verhalte sich wegen seiner ADHS-Störung so auffällig. Eine solche Aussage würde anders formuliert heißen: Das auffällige Verhalten des Kindes wird mit der Diagnose ADHS beschrieben, und diese Beschreibung führt dazu, dass es sich auffällig verhält.
Eine weitere Diagnose, die bei Verhaltensproblemen in der Schule gestellt wird, ist die Störung des Sozialverhaltens2. Sie wird vergeben, wenn ein Kind für sein Alter ungewöhnlich häufig schwere Wutausbrüche zeigt, häufig mit Erwachsenen streitet sowie Wünsche und Vorschriften Erwachsener ablehnt. Die Kinder sind selbst sehr empfindlich und tendieren gleichzeitig dazu, andere zu provozieren. Sie neigen zu verbalen und handgreiflichen Aggressionen, sind oft in körperliche Auseinandersetzungen verwickelt und machen andere für das eigene Fehlverhalten verantwortlich. Die Symptome einer Störung des Sozialv erhaltens werden oft in der Schule beim Nicht-Einhalten sozialer Regeln und in der Lehrer-Schüler-Beziehung zuerst wahrgenommen.
Es gibt vier Unterformen der Störung des Sozialverhaltens, von denen im Zusammenhang mit Schulproblemen zum einen die Störung des Sozialverhaltens mit oppositionellem, aufsässigem Verhalten eine Rolle spielt, die charakteristischerweise bei Kindern unter neun oder zehn Jahren auftritt. Das wesentliche Merkmal dieser Störung ist ein Muster mit durchgehend negativistischem, feindseligem, aufsässigem, provokativem und trotzigem Verhalten. Es sind Kinder, die eine geringe Frustrationstoleranz zeigen und schnell wütend werden. Die andere relevante Unterform ist die Störung des Sozialverhaltens bei vorhandenen sozialen Bindungen. Die Kinder und Jugendlichen sind allgemein gut in ihre Altersgruppe eingebunden. Sie zeigen ein andauerndes dissoziales oder aggressives Verhalten. Sie halten sich oft in einer Gruppe aus Gleichaltrigen auf, die ebenfalls ein delinquentes und dissoziales Verhalten aufweisen. Diese Störung des Sozialverhaltens kann auch den familiären Rahmen betreffen. Sie wird aber oft außerhalb der Familie, vor allem in der Schule, sichtbar.
Ist den Verhaltensproblemen in der Schule eine außergewöhnliche Belastung, beispielsweise eine einschneidende Lebensveränderung wie Migration und Flucht oder ein belastendes Lebensereignis wie Krankheit oder Tod, vorausgegangen, lässt sich eine Anpassungsstörung mit vorwiegender Störung des Sozialverhaltens diagnostizieren. Dabei handelt es sich um Zustände von subjektivem Leiden und emotionaler Beeinträchtigung, die soziale Funktionen und Leistungen behindern. Insbesondere bei Jugendlichen können sich beispielsweise Trauerreaktionen in aggressivem und dissozialem Verhalten manifestieren.
Weitere im Zusammenhang mit Verhaltensstörungen in der Schule gestellte Diagnosen sind depressive Störungen und Angststörungen.

1.1.3Häufigkeit

Angaben über die Häufigkeit von Verhaltensproblemen in der Schule liegen nicht vor. Demgegenüber gibt es zahlreiche Befunde zur Epidemiologie der im vorangegangenen Abschnitt aufgeführten Störungen. Die Prävalenz von ADHS bei den 3–17-Jährigen im Jahr 2005 betrug 2,5 %. Die Prävalenz war annäherungsweise viermal höher bei Jungen als bei Mädchen. Die altersspezifische Prävalenz war am höchsten bei den 10-jährigen Jungen und 9-jährigen Mädchen (Lindemann et al. 2012). Störungen des Sozialverhaltens werden über einen Erfassungszeitraum von bis zu einem Jahr bei etwa 8 % der Kinder und Jugendlichen aus der allgemeinen Bevölkerung diagnostiziert, wobei die Zahl der Jungen zwischen 6 bis 16 % und der Mädchen zwischen 2 bis 9 % variiert (nach Petermann, Döpfner u. Schmidt 2007, S. 8). Die Häufigkeit der drei spezifischen Lernstörungen wird mit je 4–6 % der Kinder und Jugendlichen angegeben (Schulte-Körne 2016, S. 183).

1.1.4Diagnostik

Eine mögliche Diskrepanz zwischen der intellektuellen Leistungskapazität eines Kindes und Jugendlichen und den Anforderungen seitens der von ihm besuchten Schule kann Auslöser von Schulproblemen sein. Auch wenn die Zahl dieser Fälle im Vergleich zur Gesamtzahl schulischer Verhaltensprobleme als gering anzusehen ist, gehört eine exakte Diagnostik, vor allem eine fundierte Erfassung der intellektuellen Leistungsfähigkeit des Kindes und Jugendlichen bei Schulproblemen zu den Standardmaßnahmen zu Beginn einer Beratung oder Therapie. Am ehesten wird noch eine Überforderung durch die Leistungserwartungen seitens der Schule eine Rolle spielen. Die sich stets wiederholenden Misserfolgserlebnisse führen in solchen Fällen zu einer Schulunlust und schließlich zu Verhaltensproblemen, die entweder eher dem depressiv-resignierenden Verhaltensspektrum oder den externalisierenden Formen auffälligen Verhaltens zuzurechnen sind. Selten tritt eine Unterforderung im Falle einer Hochbegabung auf. Die angesichts der Leistungsfähigkeit zu geringen Anforderungen führen zu Langeweile und Lustlosigkeit in der Schule. Auffälliges und störendes Verhalten können in der Folge auftreten.
Zur Beurteilung von Schulangst stehen unter anderem folgende Verfahren zur Verfügung:
Angstfragebogen für Schüler – AFS
Bei dem von Wiesczerkowski et al. (1981) entwickelten Angstfragebogen für Schüler handelt es sich um ein Verfahren zur Erfassung des Ausmaßes der subjektiven Angstatmosphäre in Schulklassen. Der Fragebogen kann für den Altersbereich 9–16/17 eingesetzt werden. Erfasst werden Prüfungsangst, manifeste Angst und Schulunlust sowie die soziale Erwünschtheit. Dem AFS sind Einschätzungsskalen zur Fremdbeurteilung durch Lehrer beigefügt, sodass sich überprüfen lässt, inwieweit die Selbsteinschätzung des Schülers mit der des Lehrers übereinstimmt.
Sozialphobie- und Angstinventar für Kinder – SPAIK (Melfsen, Florin u. Warnke 2001)
Es handelt sich um ein störungsspezifisches Selbstbeschreibungsverfahren, das für den Altersbereich von 8 bis 16 Jahren eingesetzt werden kann. Es umfasst 26 auf soziale Situationen bezogene Items, deren Beantwortung auf einer dreistufigen Skala erfolgt. Elf Items differenzieren zwischen Situationen mit bekannten und unbekannten Mädchen und Jungen sowie Erwachsenen.
Deutsche Fassung der Social Anxiety Scale for Children – SASC-R-D (Melfsen u. Warnke 2011)
Dieses Selbstbeurteilungsverfahren für den Altersbereich von 8 bis 16 Jahren beinhaltet eine Unterskala zu Gedanken über die Anerkennung bzw. Ablehnung durch andere Personen und eine zweite Unterskala, die Situationen benennt, die Angst auslösen oder vermieden werden. Es existiert dazu auch eine Elternversion.
Elternfragebogen zu sozialen Ängsten im Kindes- und Jugendalter – ESAK (Weinbrenner 2005)
Der Elternfragebogen kann für den Altersbereich von 10 bis 17 Jahren eingesetzt werden. Er umfasst 18 Items, die sich auf die Subskalen »Negative Kognitionen«, »Vermeidungsverhalten« und »Körperliche Erregung« verteilen.
Fragebogen zur Erfassung sozial ängstlicher Kognitionen bei Kindern und Jugendlichen – SÄKK (Graf et al. 2007)
In diesem Verfahren werden die Kinder der Altersgruppe von 8 bis 13 Jahren aufgefordert, sich eine für sie sozial ängstigende Situation vorzustellen und anschließend anzugeben, wie oft ihnen in dieser Situation die aufgelisteten Gedanken durch den Kopf gehen.

1.2Störungsverständnis und therapeutisches Vorgehen der psychodynamischen Verfahren und der Verhaltenstherapie

Da die Verhaltensprobleme von Kindern und Jugendlichen in der Schule nicht als eigenständige Diagnose in den Klassifikationsmanualen DSM und ICD aufgeführt sind, werden sie, wie oben dargestellt, je nach vorherrschender Symptomatik vorwiegend als Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörungen, Störungen des Sozialverhaltens, Anpassungsstörungen und gegebenenfalls als spezifische Lernstörungen codiert. Zu diesen Störungen liegen sowohl aus psychodynamischer als auch aus verhaltenstherapeutischer Sicht umfangreiche Darstellungen vor, die sich mit der Pathogenese und den therapeutischen Maßnahmen bei den einzelnen Störungen befassen.
Trotz der Häufigkeit von Schulverhaltensproblemen von Kindern und Jugendlichen lassen sich demgegenüber bei einer Literaturrecherche nur wenige Publikationen finden, die sich mit störungsspezifischen Erklärungsmodellen und Interventionen zu dieser speziellen Problematik befassen. Steinhausen veröffentliche 2006 den Sammelband »Schule und psychische Störungen«, und Schulte-Körne (2016)...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Inhalt
  5. Vorwort der Herausgeber
  6. Einleitung
  7. 1 Schulprobleme
  8. 2 Schulmobbing/Schulbullying
  9. 3 Schulabsentismus
  10. Literatur
  11. Über den Autor