
- 116 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
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eBook - ePub
Über dieses Buch
Der vorliegende Gedichtband spannt in 57 zeitgenössischen Gedichten einen schillernden Facettenbogen von jeweils 3 Gedichten zu insgesamt 19 berührenden menschlichen Anliegen und zwischenmenschlichem Verständnis.
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Information
Mit der Mutter an sich
Ungeschrieben aufgeschrieben
Dieses ist ein ungeschrieb‘ner Brief
Insofern, als ihn der, den er betraf, diktierte,
Und es war mehr ein Gespräch,
Mehr eine Beichte, ein Geständnis,
Das gestand vielleicht
Viel von der andren Seite,
Die war noch am Leben.
Er, so sagte er,
Kennt kein Gefühl für Mutterliebe,
Kein Gefühl für das Gefühl, daheim zu sein,
Und nie in seinem Leben habe er gespürt,
Dass diese Frau ihn sich in ganz besond‘rer Weise
Spüren lassen wollte,
Nicht als Kind und später nicht.
Sie war für alle da
Und für die Schwester und die Brüder,
Und es gab nicht einen Tag,
An dem sie nicht den eignen Tag
Zum Tag der andren machte,
Und sie war nie krank
Und sah bis in das hohe Alter aus,
Wie man sie kannte,
Und man kannte sie ja täglich
Bis ins hohe Alter,
Und ihr Alter kam in unmerklichen Tagesschritten.
Er, so sagte er,
Erinnert sich nicht mehr an sie,
Und so sind sie einander nah
Und herzlich zugetan
Und sind einander fremd,
Und keiner greift dem andren in das Denken,
In das Wünschen,
In das Handeln,
Jeder hütet seine Sehnsucht
Nach dem anderen als ungewünscht
Und tut sie ab
Und hütet sie in einer ganz besond‘ren Lade,
Die ist beiderseits als Schranktür
Im Tapetenmuster,
Und man sieht sie nicht.
In ihrer ersten Krankheit,
Die kam spät,
Empfand er kein Bedauern,
Und sie nahm sie auch nicht ernst,
Und dass er sie besuchte, freute sie,
Dass, meinte er, sei übertrieben,
Und ein andres Mal,
Als er erfolgreich war,
Fand er sie außer sich vor Glück
Und Überschwänglichkeit
Und lauter Ruferei nach anderen,
Die hören sollten,
Und er fühlte sich dadurch auf seinem Weg,
Den jeder wissen konnte, ausgerufen
Und verraten,
Und es ging ihm gut dabei,
Und es bewirkte wohl auch das Gespräch,
Von dem ich anfangs sprach
Und das ich schreibe.
Etwas, sagte er, sei aus der Frau gefahren
Und beträfe ihn,
Und es sei eine Wandlung
In ihr vorgegangen,
Und sie habe ihn geweckt,
Er wüsste nicht wohin mit seinem Denken,
Und sie habe ihm
Die Hand berührt,
Es schien wie aus Versehen,
Und sie hätten sich sonst nie berührt,
Im Kommen nicht
Und nicht im Gehen,
Und sie habe dieses Handberühren
Mit den Augen eines scheuen Tieres
Durchgeführt
Und es in seinen Augen abgelesen,
Und es hätten ihre Augen hinterher geglänzt.
Und er, so sagte er,
Sei immer noch verlegen,
Und er hätte ihren Handgruß
Nicht erwidert,
Und, so sagte er,
Er habe nie auf ihrem Schoss gesessen,
Und nun wäre er zu groß dafür.
Die Mutter an sich
"Vielleicht bin ich ein junger Mann,
Vielleicht auch noch ein Jugendlicher",
Sagt er selbst von sich,
"Und ich seh‘ aus wie meine Mutter,
Die sieht aus wie ich.
Wir lachen viel
Und denken schnell,
Und die Gedanken überschlagen sich
Auf unsren Zungen".
Und er liebte seine Mutter,
Das bemerkte man sofort,
Und er sprach über ihren Mund
Und über ihre Augen und von ihrer Größe,
Und vom Vater wusste er fast nichts zu sagen,
Und er käme gut mit seinem Vater aus,
Und was er an ihr liebte,
Liebte er an sich
Und sie an sich
Und sich an ihr
Und war in allem frei
Und wortgewandt
Und kam zurück auf sie
Und sprach in der Begeisterung von ihr,
Und meint...
Inhaltsverzeichnis
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- Tag- und Nachtgleiche
- Ein Bild von einem Bild entsteht
- Die Eroberung der Erde
- Auf dem rechten Weg in die Irre
- Mit der Mutter an sich
- Aufbruch im Warten
- Explosion nach innen
- Entfremdung zur Heimkehr
- Wie sich die Klugheit müht
- Mit den Füßen in der Kette
- Ein Meer in der Hand
- Die Tür, die nicht ins Freie führt
- Im Zwischenraum
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