Sommergras 117
eBook - ePub

Sommergras 117

Vierteljahresschrift der Deutschen Haiku-Gesellschaft e. V.

  1. 88 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Sommergras 117

Vierteljahresschrift der Deutschen Haiku-Gesellschaft e. V.

Über dieses Buch

SOMMERGRAS ist die alle drei Monate erscheinende Zeitschrift der Deutschen Haiku Gesellschaft (DHG).Die Ausgabe 117 (Juni 2017) enthält ausgewählte Haiku, Tanka, Haiga, Haibun, Tan-Tenga und Kettengedichte der Mitglieder, Buchrezensionen, einen interessanten Aufsatz zu den Grundbausteinen des Haiku (Serie), die Vorstellung der Gewinner des Frühlingskukai und einen Aufruf zum Haiku-Dichten zu einem Foto.

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Information

Jahr
2017
ISBN drucken
9783744835084
eBook-ISBN:
9783744805490
Auflage
2
Thema
Poesie

Haiku-Kaleidoskop

Klaus-Dieter Wirth

Grundbausteine des Haiku (XXIX)

dargestellt an ausgewählten Beispielen
Symbol
Ein Symbol (griech. sýmbolon = Erkennungszeichen, Merkmal, Sinnbild) ist im engeren Sinne „jedes Schrift- oder Bildzeichen mit verabredeter oder unmittelbar einsichtiger Bedeutung, das zur verkürzten oder bildhaften Kennzeichnung und Darstellung eines Begriffs, Objekts, Verfahrens, Sachverhalts u. a. verwendet wird“1. Man denke etwa an die Verkehrszeichen oder Piktogramme im täglichen Leben. Im weiteren Sinne vertritt ein Symbol in der Religion, Kunst und Literatur in Form eines Gegenstands, Vorgangs oder einer Handlung sinnbildlich etwas nicht Wahrnehmbares, nur Gedachtes oder Geglaubtes. So steht etwa das Kreuz als Zeichen für das Christentum, die Taube für den Frieden oder der Lorbeerkranz für den Sieg bzw. Ruhm. Dennoch kommt es zu einem rechten Verständnis nur unter der Voraussetzung, dass ein gemeinsamer, historischer Erfahrungshorizont zugrunde liegt. So wird lediglich ein Literaturkundiger die „Blaue Blume“ ohne Weiteres mit der Romantik gleichsetzen.
Zudem sind die Grenzen zur Metapher und zur Allegorie bisweilen fließend. Nehmen wir zur Veranschaulichung als Beispiel die abstrakte Vorstellung „Liebe“. Als Metapher würde man sie etwa als „brennendes Herz“ bezeichnen, offensichtlich eine Verknüpfung von Begriffen in einem uneigentlichen Zusammenhang. Als Allegorie würde das Gemeinte rational willkürlich gesetzt, tatsächlich dargestellt als „Gott Amor“ erscheinen. Als Symbol hingegen würde „Herz“ allein schon die angestrebte Stellvertreterrolle erfüllen. Kennzeichnend für das Sinnbild ist seine besonders eindringliche Gefühlswirkung, künstlerische Kraft, sein weitgespannter Bezugskreis. In der Gestaltung des Einzelnen, Besonderen scheint ein nicht ausgesprochenes Allgemeines hindurch, das ein geheimnisvolles Undarstellbares hinter der sinnlichen Erscheinungswelt erahnen lässt, gewissermaßen ein Bild als andeutender Ersatz mit seelischem Gehalt.2
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „ein Symbol
  1. meist ein konkreter Gegenstand ist, der
  2. für eine abstrakte Sache steht und
  3. beim Empfänger eine Assoziation auslöst. Symbole entstehen vor allem
  4. durch Wiederholungen, wobei sie in der Regel
  5. nicht von sich aus auf das Gemeinte verweisen, aber
  6. sehr oft etwas damit zu tun haben, weil sie ein Teil des Gemeinten oder eng damit verbunden sind.“3
Mit Bezug auf das Haiku sieht der französische, vom Strukturalismus ausgehende Literaturwissenschaftler Roland Barthes4 allerdings ein grundsätzliches Problem, eine nämlich gerade dieser Gedichtform unangemessene Leseweise, sobald das darin beschriebene Ereignis – meist eine Naturerscheinung – rein symbolisch verstanden wird. Indem man in diesem Falle einen darüber hinausgehenden Sinn unterstelle, werde das Mittel mit dem Zweck verwechselt.
Hisaki Hashi5, eine Universitätsdozentin für komparativ-philosophische und interdisziplinäre Forschungen in Wien, legt dagegen der Bedeutung des Symbols für das Haiku eine umfassendere, ja fundamentale Wertigkeit dadurch bei, dass sie die drei folgenden Kriterien als ausschlaggebend für ein überzeugendes Ergebnis nennt:
  1. die Art und Weise der Subjekt-Objekt-Darstellung bei rechter Vereinigung der Seele des Autors mit den Impulsen des Gegenstands,
  2. eine gelungene, hochsensible Symbolik,
  3. die Aussagekraft eines ästhetisch-kunstphilosophischen Kosmos bzw. Mikrokosmos.
Hier nun eine internationale Haikuauswahl mit Betonung des Aspekts Symbol:
on a barren branch
a raven has perched –
autumn dusk
Matsuo Bashô
(Trans. W. J. Higginson)
Abend im Herbst.
Auf einem dürren Ast
hockt eine Krähe.
(Übers. Dietrich Krusche)
subdued sound
is my life –
autumn coming close
Katô Ikuya (Trans. Itô Isao)
ein verhaltener Laut
so mein Leben –
heran rückt der Herbst
cherr...

Inhaltsverzeichnis

  1. Deutsche Haiku-Gesellschaft e.V.
  2. Editorial
  3. Inhaltsverzeichnis
  4. Haiku-Kaleidoskop
  5. Lesertexte
  6. Haiku und Tanka aus dem Internet
  7. Rezensionen
  8. Leserbriefe
  9. Berichte
  10. Mitteilungen
  11. Impressum
  12. Impressum 2