B Deine Persönlichkeit für den kreativen Erfolg
Hinterfragen ist Voraussetzung
Stell Dir eine Welt ohne Fragen vor: Wäre Leben für uns Menschen überhaupt möglich? Hätte die Evolution uns als geistiges und kulturelles Wesen überhaupt hervor bringen können? Oder säßen wir noch auf den Bäumen?
Auch ganz anders gefragt: Würde Gott wirklich ein Wesen erschaffen, das sich nicht frei für ihn entscheiden kann, weil es nicht versteht, was der Unterschied zwischen göttlich und weltlich ist?
Die Geschichte der Entwicklung des Menschen zeigt, dass Hinterfragen somit lebensnotwendig für uns ist, um sich immer wieder flexibel auf neue Lebenssituation einzustellen. Denn Fragen regen ganz neue und ungewohnte Denkprozesse an. Durch Fragen erschließen wir uns neue Wege und Möglichkeiten. Es ist effizienter, eine unbequeme Frage zu stellen, um gezielt ein Problem anzugehen, als wahllos herum zu suchen und auf einen passenden Zufall zu warten.
Oder wiederum anders gesagt: Gott hat uns einen freien Verstand gegeben, damit wir nicht blind ihm folgen müssen, sondern ihn aus freien Stücken heraus lieben können und mit ihm Gutes erschaffen.
Doch leider haben viele von uns schon in der Kindheit gelernt, dass unbequemes Fragen von vielen Menschen im Alltag allzu schnell als Misstrauen gewertet wird.
Daher haben wir oft gelernt, nicht kritisch sein zu sein oder kritisch sein zu dürfen. Denn zu oft wird kritisches Denken mit abwertendem Verhalten oder Verurteilen gleichgesetzt oder verwechselt. Und weil wir uns selbst nicht ausgrenzen wollen, passen wir uns eben an und verzichten stattdessen aufs Hinterfragen.
Das Hinterfragen wagen statt durch Anpassungsdruck Chancen verpassen
Vielleicht könnte ein Kompromiss helfen. Es mag Zeiten und Situationen geben, da mag es besser sein, sich in Stillschweigen zu üben. Sollen sich doch jene abmühen, die das kritische Fragen gleich ganz verbieten wollen.
Aber es kann auch Situationen geben, da ist das Stellen von Fragen unverzichtbar. Dann ist es sinnvoll, genau das Risiko abzuwägen und auch als kalkuliertes Risiko einzugehen.
Zudem ist es hilfreich, sich den Unterschied zwischen Re-Agieren und Agieren bewusst zu machen. Meistens reagieren wir im Alltag auf Anforderungen und agieren nicht. Wenn aber wir es sind, die die ersten Impulse setzen, dann haben wir gute Chancen auf den weiteren Prozess Einfluss zu nehmen.
Dazu gehört auch, dass wir nicht unreflektiert die Meinung anderer übernehmen. Sondern stattdessen andere Wege gehen, um uns gute Chancen zu ermöglichen und eigene Wege zu verfolgen.
Was ist wichtig für hinterfragendes Denken?
Interessiere Dich für alles Mögliche, was Dein Interesse weckt! Mache Erfahrungen auch in Lebensbereichen, die nicht zu Deinem Alltag gehören. Alles, was Du benötigst ist etwas Spaß und Neugier an der Sache. Je bunter Dein Wissen und Deine Erfahrungen werden, desto vernetzter denkst Du und desto besser kann sich Deine Kreativität entfalten.
Um auf ganz einfache Weise effektiv zu hinterfragen, helfen folgende drei Fragen:
WAS bewirkt es?
WIE funktioniert es?
WEM dient es?
Wenn Du Dir immer wieder diese drei Fragen stellst, dann wirst Du auf ganz neue Gedanken und Ideen kommen. Sie trainieren somit nicht nur Deinen kritischen Verstand und das konstruktive Hinterfragen, sondern sie schaffen auch gute Voraussetzungen für neue Assoziationen.
Denn neue Assoziationen sind nichts anders als Verknüpfungen in Deinem Gehirn zwischen Nervenbahnen, die vorher noch nicht da waren. Wie schon zuvor im Text gesagt, je verknüpfter und vernetzter Dein Gehirn ist, desto kreativer kannst Du sein.
Die Erfahrung vieler zeigt:
Du erhältst mehr Lebensqualität, wenn Du über Wissen und Lebenserfahrung in vielen Bereichen des Lebens verfügst. Nehme Dir also die Zeit auch einmal einem unbekannten Thema nachzugehen und scheue nicht die Fragen, die sich daraus ergeben. Sie können Dich auf ganz neue Gedanken bringen.
Gewinne durch konstruktives Denken
Heute möchte ich Dir den Begriff „konstruktiv“ näher bringen und welche Rolle er in unserem Leben spielen kann.
Zunächst einmal – konstruktives Denken ist nicht mit positiven Denken gleichzusetzen. Denn es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen beiden.
Hier ein Beispiel:
Ein Dieb begeht einen Einbruch. Er mag für sich selbst eine positive Absicht verfolgen, da ja er Beute machen möchte, um sie danach zu Geld zu machen.
Aus subjektiver Sicht heraus betrachtet, mag es also positiv sein für den Dieb, einen Einbruch zu begehen. Objektiv gesehen ist es aber nicht positiv, da er damit einen anderen Menschen schädigt. Konstruktiv (nicht konstruktivistisch) wäre es hingegen, wenn er gefasst werden würde, denn dann würden sehr wahrscheinliche weitere Verbrechen verhindert werden. Das sollte auch im Interesse des Diebes sein, der hoffentlich somit die Möglichkeit erhält, sein Verhalten zu bereuen und zu ändern.
Konstruktives Handeln dient somit immer allen Menschen zugleich: Der Gesellschaft wie dem Einzelnen, im Allgemeinen wie im Konkreten und in der Gegenwart wie in der Zukunft.
Was aber ist nun der Unterschied zum positiven Denken? Konstruktives Verhalten zieht immer gute Folgen nach sich. Positives Verhalten jedoch kann auch negative Folgen haben. Denn es gibt noch einen weiteren Aspekt, der zu beachten wäre, was „stures“ positives Denken bedeutet.
Es ist ein Aspekt, den man nicht unberücksichtigt lassen sollte: Die geistliche Ebene hinter der psychischen Ebene.
Denn obwohl die psychische Ebene positiv sein mag, kann die geistliche Ebene dahinter negativ sein mit teilweise katastrophalen Folgen.
Ein Beispiel: Ein an Krebs erkrankter Mensch affirmiert jeden Tag viele Male die Sätze: Ich bin absolut gesund. Mit jedem Tag werde ich stärker und fitter.
Und tatsächlich geschieht das kaum zu Glaubende: Alle Metastasen verschwinden und das Krebsgeschwulst ist ebenfalls nach einigen Wochen so zurückgegangen, dass es nicht mehr gefunden wird. Der Patient empfindet zudem eine neu gewonnene Stärke, die er vorher nicht kannte.
Dies geschieht alles auf der psychisch-physischen Ebene. Auf der physischen Ebene geschah Heilung. Auf der psychischen Ebene geschah sie vermeintlich auch. Auf der geistlichen Ebene kann jedoch folgendes geschehen sein: Mit dem Wunsch gesund zu werden, begab sich der Patient tiefer in die ihm unbewusst bekannte geistliche Ebene hinein, die jedoch – meistens unbeabsichtigt – dem Gegner Gottes (Satan) zugewandt ist. Dies kann geschehen, obwohl der Patient positive Absichten hat. Aber da er zuvor schon unbewusst geistlich falsch ausgerichtet war, kam es zu einer Heilung durch dämonische Kräfte. Denn der Gegner Gottes kann auch heilen, um uns zu verführen.
Es ist somit keine böse Absicht des Betroffenen. Sondern durch eine ungünstige Erziehung der Eltern, durch geistlich verführte Leiter in Gemeinden oder durch Traumatisierungen geschieht eine falsche geistliche Ausrichtung.
Auf der psychischen Ebene mag alles gut aussehen, aber dahinter kann sich entweder eine gute geistliche Realität verbergen oder eine dämonische. Beide zu unterscheiden – das wird nicht Thema dieses Trainings sein, da es den Rahmen sprengen würde.
Wie kann man geistliche Verirrung vermeiden?
Es ist die angstfreie Dankbarkeit! Wir können nur Gott gegenüber auf Dauer angstfrei dankbar sein. Wenn also immer noch leichtes Unbehagen oder Unsicherheit im Glauben bestehen, dann kann es sein, dass wir noch nicht ganz zu Gott gefunden haben.
Es kann zum Beispiel aber auch sein, dass uns noch Schuldgefühle plagen, weil es noch Menschen gibt in unserem Leben, denen wir für ungutes Handeln uns gegenüber noch nicht vergeben haben.
Wie auch immer, konstruktives Denken und Handeln führen Dich zu Gott. In der Praxis bedeutet dies, mit ungeteilten Herzen Gott zu suchen.
Ihr werdet mich suchen und finden. Denn so ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen, spricht der Herr. (Jeremia 29,13-14a Lutherbibel 1912)
Viele psychologische Ansätze und Glaubenssysteme sprechen zwar vom positiven Denken, mit dem das alltägliche Leben psychisch gut bewältigt werden soll. Denn die meisten von ihnen gehen davon aus, dass positive Denkgewohnheiten immer zum gewünschten Erfolg führen. Aber wie Du oben angeführt siehst, ist es eben nicht immer so einfach.
Denn die positiven Denkansätze in der Psychologie und Theologie berücksichtigen erfahrungsgemäß nicht die geistliche Ausrichtung, die sich hinter der psychischen Ebene verbirgt. So kommt es dann vor, dass man positiv eingestellt sein mag, ohne sich aber der geistlichen Realität dahinter bewusst zu sein. Denn wenn die geistliche Ausrichtung dahinter nicht stimmt, dann wird unser Verhalten letzten Endes zu weniger guten Ergebnissen führen.
Daher mein Rat: Danke Gott für das Gute, das Du schon erhalten hast und ebenso für das Gute, das Du noch erhalten wirst. Mehr dazu findest Du im Kapitel: „Lerne das Gesetz der Anziehung kennen“.
Was aber nun ist geistlich? Ein anderer Begriff hierfür ist spirituell oder jenseitig. Nun mag nicht jeder dem zustimmen, dass es diese Dimension des Seins überhaupt gibt. Das ist also Ansichtssache. Denn die geistliche Dimension konnte noch nie wissenschaftlich nachgewiesen werden. Zwar gibt es metaphysische Phänomene wie Telepathie, Telekinese oder Nahtoderfahrungen, die auch wissenschaftlich untersucht wurden mit erstaunlichen Ergebnissen. Aber diese Untersuchungen müssen nicht zwingend auf eine geistliche Realität hinweisen.
Es bleibt also Glaubenssache, ob Du Gott und der geistlichen Dimension Vertrauen schenkst oder nicht. Aber ich kann Dich nur dazu ermutigen, denn es ist der einzige Weg zu einem Leben in Ewigkeit.
Wenn Du also mit Dankbarkeit, dass Gott Dir das Leben geschenkt hat, ihn von ganzen Herzen suchst, dann wirst Du die richtige geistliche Ausrichtung finden.
Wenn Du Dein logisches Denken viel mehr in Richtung „konstruktiv“ als „positiv“ ausrichtet, dann hast Du darüber hinaus alle Chancen dazu. Ein anderer Begriff dafür ist auch der gesunde Menschenverstand und der Blick auf das Wesentliche im Leben.
Alle diese Prinzipien zusammen können uns den Weg zu einer gelungen Kreativität mit Gott weisen. Nicht zuletzt auch, wenn wir den täglichen Herausforderungen mit sinnvollen Lösungen begegnen wollen.
Die Macht der Glaubenssätze
Wir Menschen haben täglich etwa 60 000 verschiedene Gedanken. Rund 95 Prozent davon laufen unbewusst ab. Zum Glück kann man nur sagen. Denn sonst würden wir wohl in einer Gedankenflut ertrinken.
Die meisten Gedanken sind positiv, also lebensbejahend. Jedoch gibt es auch Gedanken, die uns ausbremsen können oder sogar ganz blockieren. Auch sie können zu Glaubenssätzen werden, die uns dann das Leben schwer machen können.
Was sind Glaubenssätze?
Glaubenssätze sind ein Filter unserer persönlichen Realität. Das ist zum einen unsere äußere Umwelt. Und zum anderen ist es unsere innere Welt, also unsere eigenen Erinnerungen, die in uns tagtäglich aufsteigen. Beide Realitäten durchlaufen diesen Filter, der durch unsere Glaubenssätze maßgeblich mitbestimmt wird.
Glaubenssätze haben eine enorme Macht. Denn sie bestimmen, was wir von der uns umgebenden Umwelt überhaupt bewusst und unbewusst wahrnehmen. Glaubenssätze sind in uns verankerte Einstellungen, die unser Denken, Fühlen und Handeln maßgeblich mitbestimmen. Jeder hat sie, ob sie ihr oder ihm nun bewusst sind oder nicht. Darüber hinaus spielt es keine Rolle, ob sie einer objektiven Wahrheit entsprechen oder einem Irrtum unterliegen. Was wir glauben, halten wir für ...