
- 104 Seiten
- German
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Über dieses Buch
Die Berichte zum FACHINGER MINERALWASSER beginnen mit dem Gutachten des Amtsphysikus Dr. FORELL im Oktober 1742 an die Dillenburger Regierung. Seit dem 18. Jahrhundert haben zahlreiche bedeutende Mediziner, u.a. Christoph Wilhelm HUFELAND (1820) und Emil PFEIFFER (1905), sowie Chemiker Karl Gustav BISCHOF (1826; Geochemiker der Universität Bonn) und Carl Remigius FRESENIUS (1857), Gründer des gleichnamigen Institutes, ausführlich über das FACHINGER MINERALWASSER berichtet. Aus ihren Veröffentlichungen und aus enzyklopädischen bzw. balneologischen Werken bis zum ersten Deutschen Bäderbuch von 1907 werden Texte zitiert und ausführlich erläutert.
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Information

INHALT:
„Und die Erfahrenheit lehrt, daß öfters keine Cur,
Kein Mittel besser sey, als Wasser und Natur!“
Dieses vortreffliche Wasser wird dermalen durch ganz Europa, und gar bis in die anderen Weltteile verführet und hat an Geschmack und Gesundheit wenig seines gleichen. – Ich bin noch ein Augenzeuge von seiner Entdeckung und der ersten Einrichtung des Brunnens gewesen. Um so mehr halte ich es für Pflicht, die mir aufgetragen gewesene, bisher verhinderte Beschreibung davon zu machen. – Das Nassauische Land macht sich schon in den ältesten Zeiten, wie die Urkunden beweisen, in Ansehung der Bergwerke vor andern merkwürdig. Es enthält fast alle Arten von Metall, das seine Berge zeugen, woraus zugleich die herrlichsten Wasser entspringen, und die auch zum Theil vortreffliche Weine geben …. Ich gedenke vor allem des unvergleichbaren Gückinger rothen Weines, der in der Flasch von Natur, wie der Champagner müsiret, und sie oft gar mit großem Krachen wie ein Pistolenschuß zersprenget. Er unterscheidet sich in der Farbe, in dem Geschmack und der Stärke von allen Lahnweinen, und in guten Jahren glaubt man nicht, daß er da zu Hause sey. In dem Berge selbst will man bey der Anrottung kleine gediegene Goldkörner gefunden haben. Das durfte ich, nach der Glaubwürdigkeit des Zeugen, und zu Ehren der Landmannschaft, auch nicht verschweigen … Fachingen ist nun der Ort, da unser Gesundbrunnen dicht an der Lahn entspringt. Dieses Dorf liegt nahe dabei, und von demselben heißt es das
„Fachinger Wasser“.
Aber auch die Stadt Dietz ist von dem Gesundbrunnen, wenn man den schönen Fußpfad von Fachingen durch die Wiesen gehet, sodann über die Lahn fährt, und den Weg der Sträcke nach mit aller Bequemlichkeit fort nimmt, kaum eine Viertelstunde entfernt. Bleibt man aber diesseits der Lahn, und gehet über den Berg zu Lande nach Dietz, so bringt man nach der Gemächlichkeit damit eine ½ Stunde zu. Dieser Wechsel hat überaus viel angenehmes. Brunnengäste können aus der Stadt ganz zu Wasser bis an den Brunnen fahren, und daselbst aussteigen; oder, wenn sie zu Fuß gehen wollen, ohne sich zu erhitzen, den kürzesten Weg auf der Ebene zwischen Gärten und durch Wiesen – sehr angenehm dahin – und den längeren über den Berg durch den Wald bey dem Dorfe Birlenbach vorbey zurücknehmen. Man hat hier sowohl zur Gemächlichkeit, als Gesundheit die Wahl; und wenn die Kunst der Natur zu Hilfe kommt, so könnten alle die Wege noch weit annehmlicher gemacht, und ihnen soviel Bequemlichkeit, als Mannichfaltigkeit, und Verschönerung gegeben werden … Ohne von dem Dorf Fachingen, und seinen Altertümern, der Clause daselbst, einem ehemaligen Kloster, und seinem vortrefflichen Weinbau vorzeiten, den der Herr Brunnenverwalter Herborn wieder herzustellen suchte, noch von dem Flore, wohin dieser Ort vorhin gestanden, und den er wieder erlangen kann, weiter etwas zu erwähnen, muß ich bey der Stadt Dietz einige Bemerkungen von mehrerer Zweckdienlichkeit machen. Von ihr heißt unser Gesundbrunnen auch das Dietzer Wasser.
Diese Stadt ist unstrittig eine der schönsten und regelmäßigsten weit und breit. In einem warmen, und fruchtbaren Thale hat ihr die Natur selbst ungemein viel Vorzüge gegeben, und sie reitzt jeden Frembden zum Aufenthalte. Sie theilet sich in die alte, und neue Stadt. Letztere ist zu Anfang dieses Jahrhunderts erbauet worden, und ich habe ihren Ursprung und Wachsthum noch größtenteils selbst gesehen. Erstere steiget in das entfernteste Alterthum. Sie hat noch Römisches Mauerwerk. Es sind Urnen, Steine mit Inschriften, Münzen und Römisches Werkzeug da gefunden worden. In einer merkwürdigen Urkunde beym Martene vom Jahre 790, worin auch Nassouga (Nassau) vorkommt, heißt sie Theodissa, und weiter fort das Dorf Dauborn oder wie es der Landmann noch recht ausspricht, Tabern, Tabernae, zum Zeichen des Römischen Ursprungs, wie dann auch das Dorf Altendiez auf der Höhe unweit der Stadt, so wie Altreipa an Rhein alta ripa, noch seine Römische Benennung hat und der Name Dietz, das in den ältesten Deutschen Urkunden Thedesse, und in den jungen Ditse heißt, endlich aus letzterem entstanden ist. – Man verzeihe mir diese Vaterländische Ausschweifung. – Ich komme nun wieder zum Fachinger oder Dietzer Wasser. Es lässet sich solches vorzüglich zu Dietz mit Gemächlichkeit, Vergnügen und Gesundheit, in dem Haine, oder Hahne, worin vermutlich ehedem ein Theut [allgemein: Denkmal] gestanden, dermalen einem der anmuthigsten Lustwälder gleich bey der Stadt, in seinen Alleen, und den andern schönen Spaziergängen trinken, und wird allda mit der besten Wirkung getrunken.
Die ganze Gegend ist eine der anmuthigsten und stellet allenthalben dem Natur und Geschichtsforscher einen nützlichen Gegenstand dar, dienet aber auch dem, der nicht denken und blos dem Wasser einen heilsamen Durchzug verschaffen will, zur Belustigung und Zerstreuung:
„Wie lange hat verdeckt der edle Trank geflossen,
Eh ihn ein Sterblicher zu seinem Heil genossen!
Mit frembden Wasser noch vermischt, und unbekannt,
Versenkte sich die Quell in lockern Kies und Sand.
Ihr Trieb u. freyen Lauf, ihr Ausbruch blieb gehemmet,
Und war mit Erde, Steine und Lette zugestemmet,
Doch zwang sie sich hindurch, und tröpfelte hervor,
Dem Auge Silberpracht, sanft rieselnd dem Ohr,
Bestrich, als wie mit Gold den Ranf der grauen Erde,
Und offenbarte sich nach ihrem innern Werthe.
So sprudelte die Quell am Ufer an der Lahn.
Und öffnete im Fluß weit stärker sich die Bahn.
Hier war der Schiffer es, der sie zuerst entdeckte,
Den dieser kühle Trunk, im Hut gefangen, schmeckte,
Der durstig und erhitzt ihn gierig zu sich nahm.
Und der auch noch vermischt ihm immer wohl bekam.
Ein solches Labsal war dies Wasser dem Gesunden.
Dem Kranken ward es auch bald heilerfüllt gefunden.
Zur Untersuchung gab den Antrieb und die Spur,
Ein Wundarzt, und der Ruf von eines Fischers Cur.“
Der Ursprung der Dinge ist und bleibt mehrentheils verborgen. Sie sind Anfangs klein, und entziehen sich der Aufmerksamkeit. Endlich entdecket sie ein Zufall, und man erkennet bereits ihren Nutzen, ohne zu wissen, wie die Entdeckung geschehen, und wer sie gethan. Eben die Bewandnis hat es mit unserem Gesundbrunnen. Niemand achtet auf diese vortreffliche Quell. Hier und da zeigten sich ähnliche, die entstunden und wieder vergingen. Ja sogar zu Dietz an der Ahr [Aar, linker Nebenfluss der Lahn, entspringt in Taunusstein] hatte man eine solche mineralische Quelle eingefaßt, die, wie die Fachinger, einen eisenhaltigen Ocker anlegte, und ein angenehmes Sauerwasser war, das Kranken und Gesunden wohl bekam, aber nicht beständig, und stark genug floß. Dermalen ist nichts mehr davon zu sehen. Die Quelle zu Fachingen hielt an, und verlor sich zu keiner Zeit. Den ältesten Leuten war sie als ein vortreffliches Sauerwasser bekannt. Die Eigenthümer der Wiesen, und die vorbeifahrenden Schiffer labten sich oft an derselben. Nur war sie zu einer Zeit reiner und stärker, als zur andern, nachdem das Berg- und Lahnwasser sich mehr oder weniger mit ihr vermischte, und ihr den freyen Ausbruch lies. Endlich kam ein Schiffmann aus Cöln, der eine lange und beschwerliche Verstopfung des Leibes hatte, und trank in seinen Durst reichlich von diesem Wasser. Es schaffte ihm Oeffnung, und er pries es über alle Arzneien. Mehrere Kranke bedienten sich seiner und wurden gesund. - Der Gerichtsschöpfe und Chirurgus Bender zu Dietz trug nicht wenig zum Gebrauche und zur Aufraumung des Brunnens bey. Es entdeckten sich mehrere, und starke Quellen, die gut befunden wurden. Nun kam das „Fachinger Wasser“ in den Ruf. Es war leichter, und in Menge zu haben. Aber nun wollte es auch ein jeder trinken, und es ward von allen umliegenden Orten so stark geholet, daß der Brunnen vom Morgen bis in die Nacht nicht mehr leer war, und die Leute sich fast wie beym Teiche Bethesda zudrangen. Diese Beschaffenheit mit demselben hatte es in den Jahren 1745 und 46 Ausweis der erstatteten pflichtmäßigen Berichte. Das ist der Anfang, da dieser Gesundbrunnen, wo nicht entdecket, doch zuerst recht bekannt, und als ein Heilwasser gebraucht wurde. Besonders zeigte es seine Kraft in Brust- und Nierenbeschwehrungen, und vornähmlich in hartnäckigen Verstopfungen des Unterleibes. Eine Frau, die mit letzterem behaftet war, sagte zu seinem Ruhm: Das Fachinger Wasser verschaffte ihr eine solche Oeffnung, daß, wenn sie auf dem Guckenberge [die Anhöhe vor der Stadt, wenn man von Fachingen kommt], stünde, sie Bomben in Dietz werfen könnte. – Noch war das Wasser nicht ganz rein, und zeigte sich gleichwohl so wirksam. Man hatte Erde und Steine, welche den Brunnen verstopften, nur etwas weggeräumt; da brachen verschiedene Quellen hervor, die stark, aber doch immer mit wildem Wasser vermischt waren. Die Landesregierung verfügte nun die Probierung und Fassung des Brunnens. Dem Dr. Forell, einem erfahrenen Arzte, der verschiedene gute Einrichtungen zu Embs mit dem Bad- und Trinkwasser gemacht hatte, geschah der Auftrag; und er probierte den Fachinger Brunnen, wie er damals war. Aus 3 Schoppen brachte er auf dem Feuer 42 Gramm [oder Gran?] ächtes alcalisches Salz heraus, und eine weisgrauliche Erde 6 bis 7 Gramm schwehr, worin er damals kein Eisen- und Stahlteilchen entdecken konnte. Nach der Wasserwage war es überaus leicht, und sehr geistreich. Er fand etwas Weniges von Schwefel und mehr von einem heilsam, ätherisch flüchtigen Vitriol darin. Er schloß aus diesen Bestandtheilen auf seinen reitzenden angenehmen säuerlichen Geschmack, und seine vortreffliche eröffnende Kraft und hielt es für eines der besten Heilwasser in Deutschland.
„Nun spürte man recht nach, und fand die ächte Quell.
Sie theilte sich, und sprang doch immer stark und hell;
Nur daß sie in dem Lauf vom wilden Wasser litte,
Das ihr die Reinigkeit und Schärfe noch bestritte.
Ihr Ursprung senkte sich zur Erde tief hinein:
Daher umgrub man sie, um sie bequem, und rein
Vom andern Wasser frey, am rechten Ort zu fassen.
Allein man mußte bald die Arbeit unterlassen.
Es stieg aus dieser Höhl ein dicker Schwefelduft
und raubte jedem fast den Athem und die Luft.
Es traute keiner mehr, den Boden zu betreten,
Der Handwerksmann entfloh, und suchte sich zu retten.
Die Grube war schon groß, auch mancher unverzagt,
Von dem die Rückkehr ward aus Wisbegier gewagt.
Doch hatte man das Werk kaum wieder angetrieben,
Da gab es ein Geschrey: Ach, der ist todt geblieben!
Er lag gefühllos da, in Ohnmacht hingestreckt,
Doch an dem Leibe warm, u. ganz mit Schweiß bedeckt.
Man eilte ungesäumt, ihn aus der Gruft zu ziehen;
Nun wollte jeder sich sein Arzt zu sein bemühen;
Allein er kam alsbald mit einem muntern Blick,
Und voller Kraft, von selbst ins Leben neu zurück.“
[Kommentar: Kohlendioxid war damals noch nicht bekannt; die beschriebenen Wirkungen sind jedoch auf dieses Gas zurückzuführen.]
Es hatte überaus große Schwierigkeiten, den „Fachinger Gesundbrunnen“ zu fassen. Bey dem Aufräumen der Quellen, als man etwas in die Tiefe kam, stiegen so starke Schwefeldünste [gemeint ist das Gas Kohlendioxid] aus der Erde, daß die Arbeiter entfliegen m...
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Entdeckung und Beschreibung des berühmten Fachinger Sauerbrunnens (o.J.)
- 1749 J. C. W. Mogen
- 1752 J. P. Burggrave
- 1768 J. F. Zückert
- 1791 M. G. Thilenius
- 1793 K. A. Zwierlein
- 1799 F. Diel
- 1820 CH. W. Hufeland
- 1820 M. Schad (Gedicht)
- 1824 J. G. Krünitz: Enzyklopädie
- 1826 K. G. Bischof
- 1834 Nachrichten von dem Fachinger Mineralwasser
- 1857 C. R. Fresenius
- 1905 E. Pfeiffer
- 1907 Deutsches Bäderbuch
- Literatur
- Impressum