Verstehensfaktoren
für effektive,
Mentale Kommunikation
Leben ist Kommunikation!
Ohne die Kommunikation gibt es weder ein lebendiges Miteinander noch Leben überhaupt.
Ausschließlich durch den ursprünglichen, kommunikativen Austausch von Informationen, waren Zellen jemals in der Lage größere Zellverbände oder Zellstaaten zu bilden.
Jegliche Körpereinheiten, wie beispielsweise auch die menschlichen, können nur Bestand haben, indem sowohl die einzelnen Organe, angefangen bei der graurosa Masse, genannt: Gehirn, als auch alle Zellen miteinander andauernd in Kommunikation stehen.
Stirbt dieser Informationsaustausch ab, weil Zellen oder Organe nicht mehr richtig funktionieren, stirbt der gesamte Körper im fortwährenden Prozess. Jemand stirbt nicht sofort und total, aber dennoch mehr und mehr, denn das Sterben kann einen sehr langwierig Verlauf haben.
Der völlige Tod ist dann, vom Standpunkt eines Körpersystems aus betrachtet, ein ausgesprochen kommunikationsloser Zustand.
Entsprechend verhält es sich selbstverständlich auch im Zwischenmenschlichen. Die Menschen die sich selbst von der Kommunikation ausschließen oder die, aus welch „wichtigen“ Gründen auch immer, von anderen ausgeschlossen werden, nehmen, objektiv betrachtet, nicht mehr am sozialen Lebensprozess teil.
Ihre Lebendigkeit verringert sich in solchen Fällen extrem. Dies betrifft speziell deren Teilnahme am gesellschaftlichen Miteinander.
Gefängnisse sind dabei genauso ausschließend wie Heim- oder Krankenhausaufenthalte.
In früheren Zeiten hat man das Mittel der Verbannung angewandt, um Leute aus einer Gemeinschaft zu verstoßen.
Damit ist die Kommunikation mit ihnen, für alle anderen Mitglieder der Gruppe, zum Tabu erklärt worden.
Mit den prinzipiellen Faktoren des „Magischen Quadrates für Verstehen“ lassen sich so manche Zusammenhänge erklären.
Dabei überragt die dynamische Fähigkeit zur Kommunikation, jeglicher Art und Weise sowie Form, so gut wie alle anderen Faktoren. Die Faktoren bedingen einander, sie fließen ineinander und sie wirken niemals für sich allein, wenn es um das Kommunizieren im Großen und Ganzen geht.
Lass Dich jetzt entführen, in die Welten der Faktoren, die für besseres Verstehen und für mehr Verständnis maßgeblich sind.
Entsprechend dem „Magischen Quadrat“ haben wir es mit neun entscheidenden Faktoren zu tun, hin zu Verständigung und Verstehen:
- 01) Absicht
- 02) Kommunikation
- 03) Ausgleich
- 04) Wirklichkeit
- 05) Gemeinsamkeit
- 06) Zuneigung
- 07) Übereinstimmung
- 08) Verständnis
- 09) Verstehen
Vorrangig gilt: Effektive Kommunikation wird immer mit Absicht geführt. Eine absichtslose Kommunikation kann es sowieso niemals geben, denn auch eine zurückgenommene Absicht bleibt Absicht.
Schließlich ist eine Kommunikation laut Definition eine Mitteilung. Dafür braucht es nun mal aktive (Aus-)Sender und einen oder mehrere passive Empfänger. Wobei auch deren Empfangenwollen mit einer entsprechenden Absicht verbunden ist.
Aus jedem Radio, dem Fernseher oder aus Zeitungen kommt uns die mit Absicht geäußerte, informative Kommunikation entgegen.
Sobald wir in Kontakt mit anderen Wesen treten, sowie mit den Dingen unserer Umgebung, hegen wir die Absicht uns in irgendeiner Form mitzuteilen.
Dies beinhalten bereits die beiden Worte: „Mit“= als das Dabeisein in einer großen Gemeinschaft und „Teilen“ = etwas von uns abgeben, zum Miteinander beitragen.
Auch die weiteren Bedeutungen der Definition: „Verbindung“ = mit anderen oder etwas verbunden sein, „Verständigung“ = ständig, also dauerhaft dazu gehören, und „Übertragung“ = eine Information hinüberbringen, verstärken den Eindruck, dass Kommunikation in keinem Falle nur einfach so, absichtslos, funktioniert.
Ohne Absicht zu kommunizieren kann ich mir einfach nicht vorstellen. Selbst das Dahin-Brabbeln bei Selbstgesprächen verfolgt eine unterschwellige Absicht, ein mehr oder weniger bewusstes auf sich aufmerksam machen.
In dem Verlaufe der weiteren Ausführungen wird uns die erkennbar konstruktive Absicht der Vermittlung von Information beziehungsweise der schöpferischen Kommunikation wiederholt begegnen und noch deutlicher werden.
Würde die Absicht im Miteinander fehlen, so fehlte jeglicher Wille beizutragen, zum Verstehen anderer Menschen sowie der geistig kosmischen und natürlich der universalen Zusammenhänge.
Nur im eigenen Saft brodeln zu wollen (was kosmisch und universal sowieso nicht funktioniert) ist sogar ausgesprochen kommunikationsfeindlich.
Paul Watzlawick, der österreichische Kommunikationswissenschaftler, bezeichnet die nonverbale Kommunikation, die so genannte Beziehungsebene, als analog, im Gegensatz zur verbalen Kommunikation, der Inhaltsebene, die er als digital bezeichnet.
Die digitale Kommunikation verfügt über eine komplexe und logische Syntax (Lehre vom Satz, vom korrekten Satzbau, der Satzbau selbst), entbehrt aber auf dem Gebiet der Beziehungen einer Semantik (im zeichentheoretischen Sinne, die Bedeutung von Zeichen).
Die analoge Kommunikation verfügt über ein semantisches Potenzial auf dem Gebiet der Beziehungen, entbehrt aber einer Syntax, die eine eindeutige Definition der Natur von Beziehungen leisten kann.
Watzlawick stellte fünf Axiome auf (dies sind Grundregeln oder Grundsätze die keines Beweises bedürfen), die jegliche menschliche Kommunikation erklären und ihre Paradoxie zeigen:
1. Man kann nicht nicht kommunizieren
„Man kann sich nicht nicht verhalten. Wenn man also akzeptiert, dass alles Verhalten in einer zwischenpersönlichen Situation Mitteilungscharakter hat, das heißt Kommunikation (nicht nur mit Worten) ist, so folgt daraus, dass man, wie immer man es auch versuchen mag, nicht nicht kommunizieren kann.“
2. Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt
"Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt, wobei letzterer den ersten bestimmt."
3. Kommunikation ist immer Ursache und Wirkung
"Die Natur einer zwischenmenschlichen Beziehung ist durch die Interpunktion der Kommunikationsabläufe seitens der jeweiligen Partner bedingt."
4. Menschliche Kommunikation bedient sich analoger und digitaler Modalitäten.
„In der Kommunikation gibt es zwei Möglichkeiten Objekte darzustellen. Zum einen kann man sie durch die Analogie (zum Beispiel durch eine Zeichnung) ausdrücken oder dem Objekt einen Namen geben. Nicht nur das gesprochene Wort (die digitale Kommunikation), sondern auch die nonverbalen Äußerungen (beispielsweise Lächeln oder ein Pokerface zeigen, Anschauen oder Wegblicken, … ) teilen etwas mit.“
5. Kommunikation ist symmetrisch oder komplementär
"Die zwischenmenschlichen Kommunikationsabläufe sind entweder symmetrisch oder komplementär, je nachdem ob die Beziehung zwischen den Partnern auf Gleichgewicht oder Unterschiedlichkeit beruht."
Verbale (digitale) Kommunikation
Hierunter verstehen wir die Kommunikation mittels Sprache; denn verbal (lat. verbum „Wort“) bedeutet allgemein: Sich in Worten oder mit Hilfe der Worte zu verständigen, also mittels der Sprache.
Um sich verständlich zu machen bedarf es allerdings mehr als nur den Gebrauch von Worten.
Selbst, wenn jemand sagt: „Ich kann Dich verstehen!“, so heißt es noch lange nicht, dass derjenige auch den Sinngehalt der Botschaft erfasst. Vielleicht meint er einfach nur das akustische Wahrnehmen von Tönen.
Die jeweilige Verständlichkeit hängt vielfach vom Verstehen einer Sprache ab, wie beispielsweise einer Fremdsprache oder eines Dialektes. Selbst hier ist das eine Verstehen nicht gleich dasselbe Verstehen.
Die Nuancen in den Aussagen sind manchmal sehr vielschichtig.
Wenn zum Beispiel ein typischer Bayer (ein Bewohner von Bayern) jemanden als „Hundsbua“ (Hundsjunge = starker Typ) oder als „Bazi“ (übersetzt: pfiffiger Typ) bezeichnet, so sind diese Worte in Bayern eine Art liebevolle Ansprache.
Die gleichen Ausdrücke zu einem typischen Preußen oder irgendeinem anderen Landsmann gesagt, können leicht als Beleidigung aufgefasst werden. Wobei hier auch noch die paraverbalen Untertöne beachtenswert sind.
Die Gebärdensprache der Taubstummen ist übrigens nicht alleine eine Art von Übersetzung der gesprochenen Worte in die Bewegungen der Hände, der Finger und des Mundes. Sie ist als Sprechweise eigenständig.
Paraverbale Kommunikation
Hier spricht man von den paralinguistischen Merkmalen. Es geht um die Art und Weise des Sprechens, den Stimmeigenschaften und dem Sprechverhalten.
Zum Beispiel können unterschiedliche Lautstärken während einer ganz normalen Unterhaltung gewählt werden.
Der Grund dafür muss nicht unbedingt die Schwerhörigkeit des Gegenüber oder die Entfernung dazwischen sein.
Sich gegenseitig etwas Zuflüstern ist möglicherweise keineswegs ein Zeichen für Nähe und Intimität. Es muss nicht davon ausgegangen werden, etwa daran messen zu können, ob die Gesprächspartner sich mögen.
Geheimnisse die sonst niemand hören soll und Gerüchte, werden gerne mit verminderter Lautstärke vermittelt. Damit soll Wichtigkeit geschaff...