
- 160 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
- Über iOS und Android verfügbar
eBook - ePub
Über dieses Buch
Ein lyrischer Psychothriller um ein Jahr oder drei Tage."Vielschichtig, abwechslungsreich, musikalisch.""Gekonnt, vielseitig, informativ.""Ein Langgedicht von einem talentierten Autor."...
Häufig gestellte Fragen
Ja, du kannst dein Abo jederzeit über den Tab Abo in deinen Kontoeinstellungen auf der Perlego-Website kündigen. Dein Abo bleibt bis zum Ende deines aktuellen Abrechnungszeitraums aktiv. Erfahre, wie du dein Abo kündigen kannst.
Derzeit stehen all unsere auf mobile Endgeräte reagierenden ePub-Bücher zum Download über die App zur Verfügung. Die meisten unserer PDFs stehen ebenfalls zum Download bereit; wir arbeiten daran, auch die übrigen PDFs zum Download anzubieten, bei denen dies aktuell noch nicht möglich ist. Weitere Informationen hier.
Perlego bietet zwei Pläne an: Elementar and Erweitert
- Elementar ist ideal für Lernende und Interessierte, die gerne eine Vielzahl von Themen erkunden. Greife auf die Elementar-Bibliothek mit über 800.000 professionellen Titeln und Bestsellern aus den Bereichen Wirtschaft, Persönlichkeitsentwicklung und Geisteswissenschaften zu. Mit unbegrenzter Lesezeit und Standard-Vorlesefunktion.
- Erweitert: Perfekt für Fortgeschrittene Studenten und Akademiker, die uneingeschränkten Zugriff benötigen. Schalte über 1,4 Mio. Bücher in Hunderten von Fachgebieten frei. Der Erweitert-Plan enthält außerdem fortgeschrittene Funktionen wie Premium Read Aloud und Research Assistant.
Wir sind ein Online-Abodienst für Lehrbücher, bei dem du für weniger als den Preis eines einzelnen Buches pro Monat Zugang zu einer ganzen Online-Bibliothek erhältst. Mit über 1 Million Büchern zu über 1.000 verschiedenen Themen haben wir bestimmt alles, was du brauchst! Weitere Informationen hier.
Achte auf das Symbol zum Vorlesen in deinem nächsten Buch, um zu sehen, ob du es dir auch anhören kannst. Bei diesem Tool wird dir Text laut vorgelesen, wobei der Text beim Vorlesen auch grafisch hervorgehoben wird. Du kannst das Vorlesen jederzeit anhalten, beschleunigen und verlangsamen. Weitere Informationen hier.
Ja! Du kannst die Perlego-App sowohl auf iOS- als auch auf Android-Geräten verwenden, um jederzeit und überall zu lesen – sogar offline. Perfekt für den Weg zur Arbeit oder wenn du unterwegs bist.
Bitte beachte, dass wir keine Geräte unterstützen können, die mit iOS 13 oder Android 7 oder früheren Versionen laufen. Lerne mehr über die Nutzung der App.
Bitte beachte, dass wir keine Geräte unterstützen können, die mit iOS 13 oder Android 7 oder früheren Versionen laufen. Lerne mehr über die Nutzung der App.
Ja, du hast Zugang zu Traumdosis von Dennis Franzen im PDF- und/oder ePub-Format sowie zu anderen beliebten Büchern aus Literatura & Poesía. Aus unserem Katalog stehen dir über 1 Million Bücher zur Verfügung.
Information
1
André Bergbaum schlief lange nicht, es brannte seit Tagen
durchgängig Licht, er war die Kontur eines einstigen Gesichts. Es
war eines Tages von ihm gewichen, auch war er in seinem Herzen
erblichen, in tiefster Trauer begann er Tränen wegzuwischen. Seine
Erinnerungen lösten sich von Tag zu Tag, auch er löste sich von
allem, was er bedarf, etwas in ihm kritisierte das sogar scharf.
Aber er wollte nicht mehr umkehren, sich nicht gegen
unvermeidlichen Verfall wehren, sich nicht mehr um sein Leben
scheren. Er spielte etwas mit der Rasierklinge in seiner Hand, war
sie das, was Leben und Tod verband, aber irgendwie hatte er es doch
nicht in der Hand.
Hinaus auf die Straße, er lief hier schon einige Jahre, er griff
sich in die verregneten Haare. Er lief an der Ecke vorbei, hier
standen Leute, oft vielerlei, heute aber war niemand mehr dabei.
Es gab auch Menschen in seinem Umfeld, die verschwanden, als ob sie
sich urplötzlich im Nichts befanden, vielleicht verschleppt von
unbekannten Banden?! Oder vielleicht doch verstorben, es kam einem
so viel zu Ohren, aber die Wahrheit blieb immer verborgen.
Der Rausch des Regens hatte ihn etwas belebt, er nahm wieder wahr,
wie er wieder im Nichts steht, sein Herz in dieser Leere bebt. War
er eigentlich noch am Leben? Er konnte es kaum sagen und wenn, dort
nichts bewegen, schließlich war ihm alles gleich, Tod und Leben
waren kein Segen.
Im Licht der Laternen wanderte er lang, sein zu bleiches Gesicht im
besessenen Bann.
"Komm mit mir, ich nehme Deine Hand.", spricht der Todesengel zu
ihm so sanft, als sein Gang in der Kälte still erlahmt. "Um nichts
werde ich Dir in meinem Leben dienen!", spricht er, dabei den
Spaziergang zu lieben, als auch die letzten Hagelkörner fielen.
"Entkommen wirst Du nicht mehr...", erwidert die Stimme schrill und
heller, sein Gang wird wieder etwas schneller. "Ich laufe ruhig und
nur für mich, was nur bloß wieder zu mir spricht?! In diesem kühlen
Winterlicht."
Der alte Hafen war ein ruhiges Pflaster, es kamen diesen Morgen
bereits die ersten Laster, aufgrund der Optik fiel er aber direkt
durchs Raster. Der Mantel lag eng an dem Körper, er winkte kurz und
still dem letzten Pförtner, der nahm in die Hand seinen schwarzen,
alten Hörer.
Seine Schritte werden schneller bald, nirgends ein Mensch, der
durch die Gegend schallt, aber ein tiefes Säuseln in stürmischer
Gestalt. Los nachhause zum Packen seiner Sachen, er würde heute
endlich alles richtig machen, im Halbschlaf hört er schon
Handschellen, die klacken.
Das Haus war zum Morgen recht belebt, er hat sich auf eine
aussichtslose Lauer gelegt, da sein Name, wie er es vernahm,
bereits auf einem Grabstein steht. Dieser Funke Traum nimmt ihn in
Bann, so dass er endlich ein wenig schlafen kann, es ist des
Morgens steter Anfang."Ich träume und bin wieder wach, der Schlaf,
ein Leben voller Kraft,das Glück hält mich in tiefer Andacht.",
denkt er nun halb im Schlaf, in diesem Traume er nicht klagt.
Still liegt der See der Stadt, zu Tage und zur Mitternacht, wo kein
Mensch wacht. Das Wasser ist tief, der Weg, den er zu Morgen lief,
taumelt etwas schief. An einem Ufer sitzt er bald am Tage einige
Zeit, bis bald die Abendfront herbeieilt, in stetem Jogging-Lauf
durch die Gegend schallt. Er packt schnell seine Sachen ein, trinkt
bedächtig seinen Wein, zieht von dannen, das ganz allein.
Seiner Kindheit Freude ist vergangen, es gibt keine Röte mehr auf
den Wangen, das Gesicht wurde ganz leblos voller Bangen. Es war an
irgendeinem Wintertag, der erste Schnee war ein schwerer Schlag,
als er erstmals sich selbst oder dem Traum erlag. Wohin es ging,
das wusste er nicht, ob es noch stimmt, erkannte er nicht.
Im Lauf der Leute geht er unter, des Morgens wird die Stadt schnell
bunter. "Die süße Melodie, die in meinem Herzen wieder spielt, dass
ich der Welt endlich entflieh'. In schnellem Gang, an einen Abgrund
und Abhang, für einen wunderbaren neuen Anfang. Im Spiel des
Lebens, ohne Ziel und nicht vergebens, in meinem Stil des Erlebens.
Hinaus, weit in die Stadt, heute erneut zur Mitternacht, wo nur der
Mond am Himmel wacht. Auf neuer Suche nach dem Weg, da jeder mir
hier offen steht, hinaus, flink, wie nach dem Abendgebet. Der süße
Duft der Blumen so faulig, der kühle Nebel morgens schaurig, das
Bild des Winters so beschaulich.
Einst ging ich weit auf diesen Straßen, durch verruchte und
verrauchte Gassen.
Des Weges auf den Pfaden der Menschen, können sie nur an Bekanntes
denken, sie werden sich in den Abgrund lenken. Meine Philosophie
ist heute: Ich mache Platz für neue Leute, finde bald wieder meine
Beute." Er lag schockiert bei sich zuhause im Bett, die welken
Blumen standen nett, er sang sich so aus der Welt, ganz weg.
Wenn hinreißend die Töne klingen, kann er sich auf sein Dasein
besinnen. So bitter auch die Tränen waren, er spürte nichts an
diesen Tagen, es ging so weiter wie seit Jahren.
Der Job alleine bot etwas Halt, im Büro ist das Leben kalt, die
Buchstaben sind uralt. Auch seine einzigen Lebensfreuden, im Wald
der lebenden Zeitzeugen, die seinen Willen manchmal beugen. Das
Fenster sauber, die Blumenfront aufbaubar,einzig ist ihm hier das
kleinstädtische Leben wahr. Der Weg nachhause jeden Tages, gleicht
einer Flucht des Lebensatems, vor einer Welt des steten Wartens.
Die einstigen Winter zogen kalt vorüber, der Nebel war im Herzen
spürbar, er nimmt jede Stimmung für an sich wahr.
In der Wohnung ein Bild, in satten Farben, so wild, schützt es vor
dem Grau wie ein Schild. In den Gängen die Nachbarn, die gerne aus
der Haut fahrn; allesamt aber bellende Hunde und handzahm.
Im Herz der Gedanke, nach einem teuflischen "Danke!", wenn er nicht
von all dem abwich und wankte. So blieb er einen Tag zuhause, der
Sonntag war eine wundervolle Pause. Die Wände voller aler Fotos, im
Frühling wächst im Garten Krokos, er liegt hier meistens wortlos.
Der Fluchtkoffer für den Notfall steht, sein Gesicht ist in
Schatten gelegt, er ist auch in dieser Ruhe so ängstlich erregt.
Aber der Plan ist nicht mehr um zu werfen, er würde seine Götter
ehren, ein weiteres Leben aus Glas zerstören. Zu lange hauste er im
Anschein, er trank alleine seinen Wein,
ihn suchten die Alpträume heim.
"Nimm Dir auf Deinen Weg, was in Deinem Leben zählt, Du hast es
oftmals selbst gewählt." Sprach wieder eine plötzliche Stimme, er
erschrak ganz gelinde, dass er die Fassung wieder finde.
Der Unterschied der alten Tage, in denen er das Glück noch jagte,
war losgelöst in diesem Jahre. Das alte Band seiner Freundschaften
war vergangen, sie hatten sich nicht mehr verstanden, sie begannen
sich gegenseitig aus ihrer Welt zu verbannen. Die dunklen Zeiten in
Gefangenschaft, hatten sein Leben still bewacht, und raubten
täglich seine Kraft.
Sah man ihn an, war er normal, hübsch, ordentlich, nur etwas fahl,
nur war der Blick in die Augen so kahl. Als der Nebel um die Wälder
kreiste, war er auf einer langen Reise, der Plan war einzig in
seinem Leben weise. Drum leuchten seine Augen abendlich, wie auch
das tote, runde Mondgesicht. Im Stadtgarten spielen Kinder, an der
Ecke steht ein Wagen der Buchbinder, nichts existiert, nicht mehr
und nicht minder. Im Café an der Ecke sitzen Frauen und Männer,
daneben stehen Altbauten, Autos und Anhänger, sie existieren kurz
und nicht länger.
Eine Straße liegt im dunklen Viertel, hier spielen die Menschen auf
der Straße wohl Schaf und Hirte, was so manchen Kopf verdrehte und
verwirrte. Im Stadtpark radeln die Studenten, sie wollen ihr
Notenblatt noch einmal wenden, in der Natur vielleicht klarer
denken. Am Fluss sitzt eine Gruppe von Jugendlichen, sie spielen
Gitarre und singen und dichten, während der Geräusche der Roller
vorbeizischen. Im Wald läuft eine Gruppe von Joggern, sie wollen
sich vom Stress auflockern, im Lauftempo durch den Luftkurort
tuckern.
Es wird Abend und die Rollläden fallen, einzelne Stimmen beginnen
durch die Gegend zu schallen, man kann kaum reden ohne eisig zu
hallen. Er zieht sich an und macht sich auf die Suche, eines weiß
er sicher, auf seinem Leben liegt ein Fluche, der ihn einerseits
quälte, andererseits betuchte. Der Regen prasselt kalt und
stürmisch, der Wind faselt so alt und zynisch, die grauen Wände
stehen aufrührerisch. Als er sich plötzlich umwendet, ein grelles
Licht, das ihn kurz blendet, ein Knall, der ein Schicksal wendet.
Wie so oft ist er Zeuge, die dunkle Stadt und dunkle Leute, sterben
um ihn, Tag für Tag und nicht nur heute. Denn nicht das Glück ist
ihm gekommen, das Unheil lebt um ihn in Runden.
Einst kam er in einen vollen Raum, vor dem Hause stand ein
Eichenbaum, er bemerkte das nahende Unheil kaum. Ein Mann von
stattlicher Statur, schaute kurz auf seine Uhr, er dachte nichts
und wartete nur. Dann kamen Menschen eingestürmt, sie zerschlugen
die Tische ganz ungeniert,
ein ihnen heiliger Wahn hatte sie wohl verführt. Den einen kannte
er aus alten Tagen, sie waren früher zusammen baden, im
Freilichtbad, im Wald, wo andere jagen. Er erkannte ihn und lotste
ihn hinaus, die Tür ging allzu plötzlich auf, der Grund für das
alles, er kam nicht drauf.
Oder ein anderes Mal am Bahnhof, erschien ein alter Freund ganz
schroff, mit dem er früher Biere soff. Er versah sich kurz und es
war geschehen, er nahm sich auf den Gleisen das Leben, er
hinterließ Kinder und gescheiterte Ehen.
In dieser seltsamen Art lebte um ihn das Unheil, die Menschen
verschwanden vielerlei,als suchte sie heim ein vermeintlich
göttlicher Schrei. Zumindest vermutete er das, einjeder rang mit
einem Selbsthass, und das ohne das übliche Maß. So geschahen auch
mit den Frauen Probleme, es war, dass alle zugrunde gingen, das in
kürzester Zeit und ohne lange gemeinsame Wege. Er zählte die Toten
um sich herum, er war meistens stumm, aber auch in Liebe kam
mancher um. Vielleicht waren es auch die dunklen Jahre, in denen er
an den Plätzen der Sterbenden verharrte.
André Bergbaum ist sein Name, er hat volle, dunkle Haare, zählt
mittlere Lebensjahre. Sein Beruf ist in einer Kanzlei, er ist
überall dabei, beschäftigt sich mit allerlei. Er lebt in einer
ruhigen Stadt, in der das Schicksal für ihn lacht, wo er sein Leben
lang verbracht. Skurril ist seine Umgebung, eine avantgardistische
Bewegung, eine moderne Lebensregung. Zur Sommers- und zur
Winterszeit, ist er eins mit sich und bereit. Er sucht die
deutlichen Methoden, das Leben bestens zu erproben, fühlt sich Tag
für Tag in Wogen. Er lebt in steter Gefahr, dass er sich lange
schon versah, viele Sterbende sind ihm oft nah. Der Tod zieht wohl
seine Kreise um ihn, er scheint einem dunklen Spiel zu dienen, ein
Fremder seine Schachfiguren zu ziehen. In seinem Herzen lodert
schwarzes Feuer, er versteckt es, als sei ihm nichts so teuer, es
lockt ihn auf diese und jene Heuer.
Nun geht sein Leben langsam voran, er schreitet weiter zu einem
Anfang, lebt nur noch für den inneren Klang. Verlassen von der
Vergangenheit, ist er ein munterer Todesgeist, der fremde
Lebensgeschichten weiterschreibt. Der letzte Tag war ihm so leicht,
er steht vor dem Nichts im Lebenseid.
2
André Bergbaum saß zuhause, er gönnte sich eine abendliche Pause,an jeder Ecke der Stadt war eine große Sause. Da begann etwas zu passieren, das Bild an der Wand begann zu transformieren, eine Atmosphäre der eisigen Leere zu generieren. Es brachen aus den Wänden tiefe Schatten, sie begannen zu reden und lauthals zu lachen.
"Dein Leben endet am heutigen Tag, zu Mitternacht ereilt Dich der letzte Glockenschlag, Du lebst fortan in einem riesigen Sarg. Selbst wenn Dir alles so bekannt vorkommt, bist Du tot, leblos, an diesem Ort, aber Du hast jetzt für die Menschheit ein letztes Wort. Nutzt Du die Cha...
Inhaltsverzeichnis
- Traumdosis
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
- 6
- 7
- 8
- 9
- 10
- 11
- 12
- 13
- 14
- 15
- 16
- 17
- Impressum