
- 476 Seiten
- German
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eBook - ePub
Über dieses Buch
Ist die Welt ohne Götter eine essenzielle, eine bedeutungsvolle geistige Plattform der Schöpfung für alle geistigen und körperlich denkenden Lebewesen der höheren geistigen Ordnung? Ja, schön und gut - und wie soll die Antwort darauf lauten? Sie sucht sich in diesen spannenden Roman behutsam und achtsam die sachlich begründeten Lösungsansätze.
Häufig gestellte Fragen
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Information
Erstes Kapitel
- Das Christentum und das Testament der Renaissance
- Inhalt
- Ein neues Leben beginnt
- Zwei Geistwesen erinnern sich an das heikle Thema Religionen
- Die Macht des Geldes
- Das Christentum und seine Gier nach Macht
- Die schreckliche Zeit der Finsternis
- Krieg im Namen Gottes
- Das Alte Testament und ihre Verfasser
- Das Neue Testament als Retter des Glaubens
- Wo sind die Götter der Religionen
- Verfall und Resignation oder Zuversicht und Erneuerung
Ein neues Leben beginnt
Die Ewigkeit ist das wirkliche „Sein“ des allumfassenden geistigen Lebens. Warum sind wir hier, und wie finden wir den Weg in diese Welt? Ein denkendes Wesen ist wie es ist und es soll seinen eigenen Weg in einer materiellen Welt wählen können, in welches Universum er auch letztlich führen mag.
Dietmar Dressel
Schon seit geraumer Zeit verweilt Helmut als Geistwesen an seinem Lieblingsplatz und dem seiner lieben Tochter Jasmin. Dabei erinnert er sich an die vielen anstrengenden Gespräche und Diskussionen, die er mit ihr und dem Geistwesen „ES“ und Budhasan, einem Mönch vom Planeten Erde mit venusianischer Abstammung, führen durfte. Leicht zu verstehen waren die Inhalte nicht immer aber, so überlegt Helmut und muss dabei schmunzeln, Langeweile kam niemals auf, da ist er sich sicher!
Allein schon der Anblick der wunderbaren rosafarbenen Lagune hier auf der Venus beweist ihm, dass zwischen dem Gesagten und der Wirklichkeit kein Widerspruch besteht. Uneingeschränkt gesteht er sich ein, dass das Leben als Geistwesen in der universellen Welt völlig anders ist, als der ganze Trubel der Menschheit auf Erden. Vermutlich ergeht es allen anderen denkenden körperlichen Lebewesen auf den verschiedenen Planeten, auf dem Leben möglich ist, nicht wesentlich anders.
Sicher, einfach war die plötzliche Trennung aus dieser Welt für ihn nicht – ganz bestimmt nicht! Als Ehemann, Vater und Opa hängt er sehr an seiner Familie und dachte beileibe nicht daran, dass unerwartet damit Schluss sein sollte. Vom „Wollen“ konnte wirklich keine Rede sein! An dem plötzlichen Tod im Flugzeug, weitab von seiner Familie, darf er nicht denken. Wenn es schon sein musste, dass er seine Familie und das Leben auf der Erde aus gesundheitlichen Gründen verlassen musste, wäre ihm wohler gewesen, bevor das Unglück geschieht, wenigsten von seiner geliebten Helga und den lieben Kindern Abschied nehmen zu können. Leider kam es anders! Helga – seine Frau und auch seine Kinder werden wohl eine schwere Zeit haben, ohne ihn zu sein. Es hilft ihm auch nicht, bereits sehr zaghaft die Gedanken von ihnen zu fühlen. Sie sind sehr traurig und voller Sehnsucht, ihm doch möglichst gedanklich nahe zu sein.
Unerwartet fühlt er in seinem Bewusstsein Gedanken und weiß sofort von wem sie kommen.
„Erinnerst du dich an unsere erste Begegnung mit dem Geistwesen „ES“ an meinem Lieblingsplatz auf der Venus, Papa? Dort an dem Platz, wo du eben mit deinem plötzlichen Tod haderst?“ „Nanu, Jasmin – ich freu mich, deine Gedanken zu fühlen. Wie könnte ich das jemals vergessen! Für mich eröffnete sich damals eine völlig neue Welt. Bist du in meiner Nähe oder wie man so schön sagt, auf Wanderschaft zu fernen Welten?“ „Wandern ist gut, Papa. Wenn ich die Reise erlaufen müsste, so wie auf der Erde, würde ich darauf gern verzichten. Dort, wo ich mit einer lieben Freundin hin will, also zum Andromeda Nebel, wäre uns der Fußweg, im übertragenen Sinne gemeint, doch ein zu langer Marsch. Übrigens – du kennst Daniela, meine liebe Freundin. Sie musste ihr körperliches Leben auf der Erde wegen eines tragischen Autounfalls aufgeben und so wie ich in eine andere Welt gehen. Da der Zeitraum, andem uns beide der körperliche Tod aus dem Leben riss und in eine andere, in unsere jetzige Welt führte, zeitlich sehr eng begrenzt war, wollte es das Schicksal so, dass wir uns beide in der anderen Welt, im Universum der Liebe wieder trafen. Seit dieser Zeit unternehmen wir beide immer wieder Ausflüge, bleiben allerdings dabei immer in der Nähe der Erde, damit wir unsere Lieben geistig besser fühlen können. Jetzt, wo du hier in unserer Welt für immer bleiben wirst, könntest du diese Aufgabe übernehmen, um die geistigen Kontakte zu unserer und zur Familie von Daniela zu festigen, damit sie leichter, so die Zeit dafür kommen wird, den Weg in unsere Welt finden werden. Was meinst du dazu, Papa?“ „Ich übernehme das gern, Jasmin. Wohin wird oder besser, soll euch beide der Weg führen? Vermutlich wollt ihr zusammen eine Weile aus der Umgebung unserer Erde entfliehen, um andere Sonnensysteme mit all ihren Planeten zu beobachten!?“ „Erstmal danke Papa, dass du in der Nähe der Erde bleiben wirst. Deine Vermutung ist nicht falsch. Bei meinem letzten Gespräch mit dem Geistwesen „ES“ erfuhr ich, dass es im Andromeda Nebel einen Planeten geben würde, der eine bemerkenswerte, geologische Ähnlichkeit mit unserem Heimatplaneten Erde aufweisen soll. Das Interessante allerdings wären wohl eher seine denkenden körperlichen Bewohner, die menschenähnlich im Aussehen, allerding anders in ihrem Verhalten sein sollen. Ich muss ja nicht extra betonen, dass das deine Tochter und auch meine Freundin Daniela brennend interessiert. Du kennst mich doch, lieber Papa. Auch für mich gilt die kleine Weisheit - „Die Sehnsucht ist die Triebfeder allen Handelns“.
Einer der wesentlichen Unterschiede zwischen diesem Planeten und unserer Erde bestände wohl darin, dass sich die Menschen, beeinflusst von den Wissenschaftlern, ernsthafte, ja geradezu existenzielle Gedanken darüber machen, dass die etwas größere Galaxis des Andromeda Nebels auf die Galaxis der Milchstraße mit ziemlicher Sicherheit prallen wird und dabei die kleine Erde mitsamt ihrem Sonnensystem zu kosmischen Staub zur malmen könnte. Na, so was aber auch! Das Witzige an diesem durchaus ernsten Orakel der Wissenschaftler ist dabei, dass dieses schreckliche Ereignis, also der Zusammenprall der beiden Galaxien in ungefähr drei bis fünf Milliarden Jahren passieren wird. Also in einer Zeit, in der man den Planeten Erde mitsamt seinem Sonnensystem sowieso nicht mehr finden wird. Die Sonne wird bis zu diesem Zeitpunkt mit Sicherheit ihr Leben ausgehaucht haben und in einer Supernova samt ihren Planeten in einem großen kosmischen Feuerball untergehen.
Ganz zu schweigen von seinen Bewohnern, den Menschen. Wenn sie sich weiter so vermehren und ihre Umwelt systematisch zerstören, werden sie vom Glück gesegnet sein, wenn sie die nächsten tausend Jahre überleben können. Es wäre wesentlich nützlicher für die gesamte Menschheit sich Gedanken darüber zu machen, wie sie ihr Verhalten jetzt und heute organisieren, damit ihnen der wunderbare Planet Erde nicht eine Seite zeigt, mit der sie nicht leben können. Was wiederum für sie nicht so angenehm wäre. Die Bewohner des erdähnlichen Trabanten im Andromeda Nebel würden über so ein großes kosmisches Ereignis wohl nicht nach-denken, sondern sich viel mehr bemühen, in ihrem gesamten Lebensrhythmus zu ihrem Planeten sich so zu verhalten, damit ihnen die Lebensgrundlagen so lang wie möglich erhalten bleiben. Meinte jedenfalls „ES“ bei unseren gemeinsamen Gesprächen.“ „Woher weiß das „ES“ so genau? War er selbst bei den Bewohnern dieses Planeten gewesen, Jasmin?“ „Nein, Papa! Wir als Geistwesen sind eine sehr große Gemeinschaft und dank einer beziehungsreichen Kommunikation zwischen uns Geistwesen erfahren wir viele Ereignisse, die wir selbst nicht zur Kenntnis nehmen oder noch nicht genommen haben. Sicherlich weißt du bereits, dass wir Geistwesen im Universum der Liebe unsere geistige Heimat haben, aber durch die Fügung der Schöpfung uns auch im materiellen Universum aufhalten können. Du wirst das alles bald selbst erleben, Papa. Noch stehst du ja am Beginn deines geistigen Lebens.
Aber - nochmals zurück zu den Lebewesen auf dem Planeten im Andromeda Nebel. Eine wichtige Begründung für so ein achtsames Verhalten besteht darin, dass sie, im Gegensatz zu den Menschen auf der Erde, keinen Gott oder verschiedene Götter anbeten. Jede Entscheidung, die sie für ihr eigenes Leben und das der Gesellschaft treffen, müssen sie selbst verantworten und natürlich auch die Folgen dafür tragen. Die Möglichkeit, es einem oder vielen Göttern anzulasten haben sie damit natürlich nicht. Das mag gut sein, ist jedoch wesentlich belastender für das Leben selbst. Wenn ihre Lebensspanne zu Ende sein sollte, so meinen sie jedenfalls, sind sie tot. Ein Weiterleben in einer möglichen anderen, geistigen Welt soll in ihrer Denkweise nicht erkennbar sein. Meinte jedenfalls das Geistwesen „ES“.
So betrachtet, haben es die Menschen doch wesentlich angenehmer. Sollte die Erde, bedingt durch ihre raffgierige Lebensweise zerstört und unbewohnbar werden, leben sie im Himmelreich irgendeines Gottes oder auf schönen Wolken umgeben von schwebenden Engeln weiter. Manche wohl auch in der Hölle, was sicherlich nicht so angenehm sein soll, aber – sie leben. Der Satan, der Herrscher der Hölle, soll angeblich noch keinen umgebracht haben. Wird jedenfalls behauptet. Die Beweisführung soll angeblich auch sehr, sehr schwierig sein. Das haben die Verantwortlichen von Religionen natürlich erkannt und klugerweise zu Lebzeiten alle töten, martern, foltern und verbrennen lassen, die ihren Glauben, ihren Machthunger oder gar ihren Gott in Zweifel ziehen sollten. Es könnte ja auch sein, dass der Teufel dazu eine völlig andere Meinung hätte, oder hat und die Zweifler möglicherweise am Leben ließe. Also nimmt man das Töten lieber selbst in die Hand, sicher ist sicher! Der Gedanke, dass die Hölle eigentlich nur in den Köpfen der Obergeistlichen existiert, lässt ihr skrupelloses Handeln auch verständlicher erscheinen. So betrachtet, müssen die Menschen nicht zwingend auf den Erhalt ihrer Lebensgrundlagen auf der Erde besondere Rücksicht nehmen. Sie leben ja im Himmelreich oder in der Hölle weiter. Jedenfalls sollen sie das glauben.“ „Sag mal, liebe Jasmin, du kannst ja richtig bissig werden!“ „Nimm das nicht so ernst, lieber Papa. Seit ich in der geistigen Welt lebe, gewinne ich zunehmend eine andere Einstellung zum materiellen Leben auf den verschiedenen Planeten und nutze, so wie das Daniela und ich vorhaben jede Gelegenheit, um zu sehen, wie denkende körperliche Zweibeiner mit ihrem Leben auf einem bewohn- baren Planeten umgehen.
Entschuldige Papa, einen Moment bitte! Ich fühle Gedanken und wenn mich nicht alles täuscht, ruft ein lieber Freund nach dir.“ „Was für eine angenehme Überraschung. Kaum bin ich in der geistigen Welt angekommen, schon werde ich gesucht. Wer ist es denn, der mich sprechen möchte, Jasmin?“ „Es ist dein Freund Budhasan, Papa. Unsere Gedanken über Gott und Religionen haben ihn wohl veranlasst möglichst bald mit dir darüber zu sprechen. Also, mein lieber Papa, auch wenn Daniela und ich zu einer längeren Reise abzwitschern, unsere Gedanken finden immer zueinander. Mag es auch manches Mal etwas länger dauern. Was bedeutet schon Zeit, wenn man sie nicht braucht. Wir leben ja in der Ewigkeit. Einen lieben Kuss, Papa und bis zu unserem nächsten Wiedersehen auf der Venus wünsche ich dir viele spannende Erlebnisse in unserer geistigen Welt.“
Helmut verspürt noch ein leichtes geistiges Ziehen und wenig später ist er mit sich allein. So allein, denkt Helmut, ist er auch nicht. Die geistige Welt ist voller Geistwesen, langweilig wird es bestimmt nicht werden. Was sagte Jasmin, grübelt Helmut, Budhasan ist auf dem Weg zu mir. Na, so wie ich unsere Gespräche kenne, werden das anstrengende Diskussionen.
Zwei Geistwesen erinnern sich an das heikle Thema Religionen
Wehmütig überlegt die kleine Sehnsucht, eingebettet in dem unendlichen, universellen „Nichts“ wie sie Antworten auf ihre vielen Fragen erhält, um etwas „Großes“ geschehen zu lassen.
Bevor die Antworten sich zu erkennen geben, brauchen sie die richtigen Fragen - sinniert der Schöpfer in leisen Gedanken.
Bevor die Antworten sich zu erkennen geben, brauchen sie die richtigen Fragen - sinniert der Schöpfer in leisen Gedanken.
Dietmar Dressel
Wenn ich mich recht besinne, sprachen wir bei unserem letzten Gespräch in seinem Kloster am Fuße des Himalaja Gebirges über den Weg, den ein Ichbewusstsein nach dem körperlichen Tod in eine andere Welt gehen würde. Ja, ich glaube das war’s! Bin ja neugierig, was wohl jetzt sein Thema sein wird. Möglicherweise lässt er sich von Fragen über das Nichts und das Seiende bedrängen, was dann? Ich habe darauf bestimmt nicht die richtigen Antworten. Dafür müsste ich wohl zuerst nach den passenden Fragen suchen und das kann dauern. Ach ja, ich lebe ja jetzt in der Unendlichkeit. Was bedeutet in dieser Welt schon Zeit.
Unabhängig davon, überlegt Helmut, wäre das ein außerordentlich interessanter Fragenkomplex, einmal über das „Nichts“ und das „Seiende“, so man sich dafür begeistern kann, miteinander zu diskutieren. Nichts ist ganz sicher nicht nichts, soviel weiß ich mit Sicherheit, überlegt Helmut. Soll doch mal ein Physiker versuchen ein absolutes Vakuum experimentell zu erschaffen. Das wird ihm ganz sicher nicht gelingen. Einiges wird er aus einem Behälter, in dem er ein Vakuum schaffen will, wohl eliminieren können, alles niemals! Um das zu verwirklichen, müsste er „Alles“ exakt definieren, was er mit „Alles“ alles einbezieht oder eben nicht. Weil er „Alles“ nicht oder besser ich sage möglicherweise noch nicht nachweisen kann. Was wissen wir schon von masselosen Energieteilchen, energetische Strahlen und geistige Gedanken? Wie und in welcher Weise sie entstehen, sich entfalten und bewegen? Nicht besonders viel, das ist sicher!
Natürlich waren und sind wir auf der Erde, vermutlich ebenso bei anderen denkenden körperlichen Lebewesen der höheren geistigen Ordnung auf bewohnbaren Planeten schnell dabei, sollten wir, nur so als Beispiel, an einer bestimmten Stelle Geld suchen zu sagen, hier ist nichts! Eben - weil wir nur das Geld meinen, das wir suchen. Alles andere interessiert uns dabei nicht und wird von unseren Sinnesorganen nicht bemerkt, um es geistig im Gehirn verarbeiten zu können. Gleiches gilt für das „Suchen“ nach bestimmten materiellen und nichtmateriellen Existenzen, gleich welcher Art im Universum. So wir es nicht entdecken und erfassen können, meinen wir sagen zu müssen – außerhalb unseres materiellen Universums ist nichts. Was so ganz bestimmt nicht zutrifft. Man muss eben danach suchen. Und bevor man sucht, ist es immer zweckmäßig die Fragen nach dem „Was“ man suchen will, gründlich zu überdenken.
Natürlich bemühen sich die Wissenschaften unermüdlich, besonders auf der Grundlage der Metaphysik, als der Wissenschaft für die ersten Gründe des „Seins“ und der „Wirklichkeit“ und mit Unterstützung unterschiedlicher Wissensgebiete, dem Thema unseres „Seins“ und des „Warum“ geistig näher zu kommen. Die Menschen wollen ja nicht auf Dauer vor der scheinbar undurchdringlichen Wand des Aberglaubens und der Glaubensmacht der Religionen wie versteinert verharren. Natürlich wollen sie das nicht!
Schon vor mehr als zweitausend Jahren haben sich Philosophen bemüht, den Sinn und Zweck der gesamten Wirklichkeit oder besser des „Seins“ immerhin zu erfassen und nach ihrem Verständnis wenigstens zu deuten, was sie darunter verstehen würden. Warum existieren wir eigentlich als denkende körperliche Lebewesen der höheren geistigen Ordnung auf bewohnbaren Planeten im materiellen Universum? Und was soll der Zweck unseres Lebens sein? So aus Jux und Tollerei wird die Schöpfung unsere Entwicklung so nicht gewollt haben. Wenn ich bedenke, was allein wir Menschen mit unseren geistigen Fähigkeiten und handwerklichen Fertigkeiten in den letzten fünfhundert Jahren alles geschaffen haben, ohne zu beurteilen inwieweit es gut oder schlecht für uns Menschen war. Na, gute Luft. Da wird es die Schöpfung mit der Tier- und Pflanzenwelt deutlich leichter haben. Ich bin absolut sicher, überlegt Helmut, wir erfüllen mit unserem menschlichen „Dasein“ einen bestimmten Zweck! Der so genannte Zufall einer Existenz von denkenden körperlichen Lebewesen der höheren geistigen Ordnung, bezogen auf das Leben der Menschheit, wandert immer noch ungebremst durch die Welt unseres wissenschaftlichen Denkens. Die Lebensmöglichkeiten in all seinen unterschiedlichen Formen auf anderen bewohnbaren Planeten werden dabei nicht in Erwägung gezogen. Es würde uns auf Dauer bestimmt hilfreich sein, den Zweck unseres Lebens auf einem Planeten zu ergründen und um das wenigstens sollten wir uns bemühen.
„Sag mal, Helmut, ein leichteres Thema fällt dir wohl nicht ein?“ „Ach was – bist du das, Budhasan?“ „Ja – und ich freu mich dich hier zu treffen. Aus weiter Ferne fühlte ich deine Gedanken und wollte dich damit nicht allein lassen. Du erinnerst dich bestimmt noch an unsere gemeinsamen Gespräche, zusammen mit dem Geistwesen „ES“, zum Thema Religionen, ihrer Entstehung und ihrer unterschiedlichen Entwicklungsformen. Was hältst du davon, wenn wir uns damit noch eine Weile zusammen beschäftigen?“ „Du öffnest damit bei mir geistig alle Türen und Tore. Also gut, komm an meine grüne Seite. Entschuldige bitte, kleiner Scherz? Oder bist du noch weit entfernt von mir?“ „Keine Sorge, ich bin gleich in deiner Nähe. Im Moment verweile ich noch auf der Rückseite der Venus, um mir den Landesteil anzusehen, der für meine Urväter nicht besonders gut geeignet schien, ein angenehmes Leben zu führen. Er war, jedenfalls zu dieser Zeit zu heiß, wenig fruchtbar und Wasser gab es auch zu wenig. Handfeste Gründe für die rasant wachsende Bevölkerung nach Möglichkeiten zu suchen, die das riesige Problem, und das war es zweifelsohne, ganz erheblich und zügig mindern sollte. Ein Grund dafür, allerdings nicht der einzige, sich mit umfassenden kriegerischen Maßnahmen den Landesteil anzueignen, der vom wirtschaftlichen Wohlstand gesegnet war. Wie das letztendlich ausging wissen wir ja.
In unserer heutigen Zeit begründen das die staatlichen Führungskräfte in enger Zusammenarbeit mit dem Militär auf unserer schönen Erde, als die Fortsetzung der Politik nur mit anderen Mitteln. Klingt ja auch wesentlichen humaner, als unschuldige Menschen abzuschlachten. Apropos abschlachten! Unser Thema soll ja die Religionen sein. Das Feld des Abschlachtens und Abfackelns von Menschen soll ja bei den angeblich tief gläubigen Mitgliedern solcher Gemeinschaften, besonders bei ihren Führungskräften auf der Erde, geradezu ein liebgewonnenes und ausgiebig gepflegtes Spezialgebiet gewesen sein. Jedenfalls ihren Schriften nach zu urteilen, sollen sie auch noch von einem Gott oder wenn möglich gleich von mehreren dieser selbst gebackenen Figuren gebilligt worden sein. Nicht auszudenken, wenn man solchen himmlischen Mächten das „Anordnen“ von Kriegen, insbesondere das Töten von Menschen, gleich auf welche Art und Weise, verboten hätte. Na, Schreck lass nach. Dem Himmel sei Dank, dafür wurden sie jedenfalls nicht geschaffen. Ich meine damit diese so genannten Götter. Und Prokura oder Handlungsvollmachten oder gar Generalvollmachten waren für die Herren des Himmels und der Hölle sowieso nicht vorgesehen. Die bekamen ihre Stellvertreter auf Erden. Insofern war aktenkundig sichergestellt, dass die Kriege, die man führen wollte und die Glaubensgegner die abgefackelt werden sollten, auch praktisch in die Tat umgesetzt werden konnten, ohne ein De- menti von ganz oben befürchten zu müssen. Na – auf dieses grausige Thema kommen wir beide ja sicherlich noch zu sprechen.“ „Jetzt ärgere dich nicht so, Budhasan, es ist nicht unsere Aufgabe, das ändern zu wollen. Ist auch nicht zwingend notwendig! Ganz so krass wie im Mittelalter ist es ja zum Glück in der heutigen Zeit für die Menschen nicht mehr. Unabhängig davon! Ich würde mich wirklich einmal in die Gedankenwelt eines militärischen Führungskopfes geistig hinein wagen, um feststellen zu können, was diese Art von Männern wirklich denken? Wenn sie, getrieben von der Gier nach Macht, Ruhm und Geld, ihre so genannten Befehle losbrüllen, damit irgendein Hügel, ein Fluss, ein Dorf, eine Stadt oder ein Land erobert werden soll, und dabei tausende unschuldige Menschen, ob Männer, Frauen und Kinder, alte und kranke Menschen ihr Leben verlieren oder ihre Gesundheit irreparabel geschädigt wird. Sie müssen doch dabei irgendetwas denken? Wie sollte das anders funktionieren, Budhasan? Ein Mensch kann ja bis zum Abwinken völlig verblödet sein, aber ganz ohne jeglichem Denken? Na, ich weiß nicht, das wird sch...
Inhaltsverzeichnis
- Das Testament der Schöpfung
- Widmung
- Inhaltsverzeichnis
- Vorwort zum Roman
- Vor geraumer Zeit wurde auf Facebook und Twitter die Frage gestellt: Who ist Dietmar Dressel about?
- Erstes Kapitel: Das Christentum und das Testament der Renaissance
- Zweites Kapitel: Das Geheimnis der Philosophie
- Drittes Kapitel: Eingebettet im Schoß der Schöpfung
- Der Autor
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- Impressum