
- 208 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
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eBook - ePub
Über dieses Buch
Dieses Heft beinhaltet die Wiedergabe der im Hauptstaatsarchiv in Dresden als Handschrift liegenden Erinnerungen von Friedrich Vollborn. Vollborn trat 1808 beim Regiment v.Oebeschelwitz ein und kam 1810 – nach Auflösung dieses Regiments – ins Regiment Prinz Clemens. 1811 wurde er zum Korporal, 1812 zum Feldwebel und am 08.03.1813 wegen Rückeroberung einer am 13.02.1813 bei Kalisch durch russische Ulanen genommenen Haubitze zum Unterleutnant in diesem Regiment befördert.
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Information
Tagebuch vom 27n März 1812 bis mit 27n März 1813
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(15) Zum zweiten Male kam ich, diesmal am 4n April 1812, das erste Mal im Juli 1808 in dieses gelobte Land und wahrscheinlich werden „der guten Dinge“ nicht Drei sein. –
Im Allgemeinen waren die Märsche nicht zu stark, die Witterung aber noch rau und daher für Leinwand-Pantalons, in welchen marschiert wurde, nicht passend; es kamen Erkältungen vor, die in Lissa und Sulejow Feldhospitäler nötig machten.
In den Städten wurde die Verpflegung aus Magazinen, auf den Dörfern von den Quartierträgern verabreicht; weil nun aber der polnische Landmann selbst unter sehr ärmlichen Umständen lebt, so war natürlich die Verpflegung oft sehr mangelhaft. Zudem waren die Bequartierungen sehr zahlreich. Hätte man sich jedoch durch die Sprache miteinander verständigen können, so wäre allerdings vieles besser gegangen und mancher Exzess vermieden worden. Da jenes nun nicht der Fall war, so wurden die, durch Missverstehen und Ungeduld ohnehin nicht zur Rücksicht auf die Umstände geneigten (16) und übrigens hungrigen Soldaten aufgeregt und es kam mitunter – zu Tätlichkeiten. Dadurch wurde nicht nur nichts gewonnen, sondern der Quartierwirt lief mit Frau und Kind davon. –
Als ich zum ersten Mal, im Jahre 1808, über Karga, Posen. Lowicz nach Warschau marschierte, erinnere ich mich nicht solcher Strafbefehle, wie z.B. der Regimentsbefehl vom 19n April in Petrikau lautet und hier wörtlich folgt:
Regimentsbefehl am 19n April 1812
1) Heute Nachmittag 5 Uhr werden die Compagnien ohne Sack und Pack aufgestellt, genau visitiert und das Fehlende sofort zum Marsch in Stand gesetzt.
2) Es haben sich Soldaten – besonders Quartiermacher – von dem verabscheuungswürdigen Beispiele anderer Truppen verleiten lassen, die ohnehin unglücklichen Einwohner zu misshandeln, oder Forderungen zu machen, die ihre Armut nicht befriedigen kann. Die Herrn Comp.Kommandanten werden daher von mir veranlasst, der Mannschaft und insbesondere den Quartiermachern bekannt zu machen, dass wer sich tätlich (17) an einem Einwohner vergreift, unter welchem Vorwand es auch sei, sofort als Arrestant beim Stabe transportiert, 4 Tage mit Wasser und Brot und täglich 4 Stunden Anschließen /: an den Wagen :/ ohne Ausnahme bestraft wird.
3) Denen Soldatenweibern ist bekannt zu machen, dass wenn es zu meiner Kenntnis kommt, dass sie Ungebührnisse verüben, in den Schankhäusern Branntwein, Bier oder dergl. ohne richtig zu bezahlen sich geben lassen, sie nicht allein durch öffentliches Ausstellen und Anschließen bestraft, sondern auch unfehlbar vom Regimente zurück gewiesen werden würden.
4) Der Premierleutnant Heinitz gibt jedes Mal in den Marsch- oder Rastquartiren sämtlichen Fourierschützen des Regiments ein Rendezvous, um mit solchen im Ganzen abfahren zu können. Er ist für jedes Ungebührnis verantwortlich und darf nicht gestatten, dass mehr als die allernötigsten Wagen zum Transport derselben mitgenommen werden, weil dadurch das Fortkommen der Equipage gestört wird.
5) (18) der Prem.Ltn. von Selmnitz meldet sich den 21n huj: in Widow bei dem Herrn General-Major von Steindel, um die Quartiere für selbigen zu machen.
6) Bis zur Wiederherstellung des Prem.Ltn. von Wurmb übernimmt Prem.Ltn. Dreverhof das Kommando der 8n Compagnie
7) Zur Eskorte der Kriegskasse wird kommandiert
1 Offizier, SousLtn. von Geusau
3 Unteroffiziere, 5e, 6e u. 8e Comp. á 1
40 Gemeine pr. Comp. 5 welche sich so schnell als möglich auf hiesiger Hauptwache versammeln
8) Sämtliche Quartiermacher versammeln sich Morgen früh 8 Uhr auf hiesiger Hauptwache, um unter Prem.Ltn. Heinitz nach Sulejow abzugehen
von Mellentin Oberster
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So standen die Sachen schon jetzt auf dem Marsche zu einem beispiellosen Feldzuge. Wie viel schlimmer mochte es aber in denen Distrikten gehen, wo, in gleicher Höhe mit uns, der übrige Teil des rechten Flügels der großen Armee, das 8e Armee (19) Korps –die liebenswürdigen Westphäler – und das 4te Reiter-Reserve-Korps marschierten! – In einigen Orten, wo wir den Westphälern folgten, hatten diese Truppen die unerhörtesten Ausschweifungen und Exzesse verübt, und darauf nahm wohl auch der 2te Punkt vorstehenden Regimentsbefehls Bezug. Diese Truppen vergriffen sich sogar an den Hunden wo sie übernachteten, hieben denselben die Ruten ab und man fand diese Greueltat bis jenseits Praga. In den sämtlichen Nachtquartieren der Westphalen war nur ein Winseln und Heulen von diesen armen Tieren.
Laut vorangegebener Marschroute trafen wir am 24ten April im Kantonnement bei Radom ein. Obgleich stark verquartiert, hatten wir doch ein recht erträgliches Unterkommen und die Verpflegung erfolgte aus dem Magazin zu Radom, wo übrigens das Hauptquartier und das des Regimentsstabes, mithin auch das meinige war.
War die Verpflegung anfänglich auch nicht gehörig geordnet, so richtete man sich doch nach sächsischer Weise in den Quartieren ein, kochte selbst und lernte (20) – da das Kantonnement beinah 5 Wochen währte – so viel von der Landessprache, als zur Existenz nötig ist.
Die gewöhnlichen Beschäftigungen nahmen den 26ten April ihren Anfang und es wurde oft in Bataillonen exerziert; ich erinnere mich aber nicht, dass der Felddienst betrieben worden wäre, wahrscheinlich weil man – wie nachfolgender Regimentsbefehl zeigt – an ein so langes Kantonnement nicht glaubte.
Regimentsbefehl den 28n April 1812
- Morgen früh um 9 Uhr ist Unterhaltungsstunde
- Da unfehlbar bald ein Marsch erfolgen dürfte, so ist mit Reparatur der Gewehre, Schuhe und schwarzen Gamaschen möglichst zu eilen.
- Unter den 1n huj mse ist der Fahnjunker Vollborn und der Büchsenmacher Büttner jun. beim Stabe, der Korporal Komig bei der 3n Komp. auf den Etat gerückt und der Büchsenmacher Büttner sen. an demselben Tage mit 4 Thlr. monatiger Pension entlassen worden. Unter den 16n April wird dagegen bei der 3n Compagnie der gewesene Artillerie-Korporal Rumpelt als Musketier und aggregierter Korporal in (21) Zuwachs gebracht.
- Die Zimmer-Ordonnanzen sind in Gemäßheit des Regimentsbefehls vom 19n März a.c. zu instruieren. Sie melden sich punkt 7 Uhr bei dem Adjutanten, Die Feldwebel müssen von nun an jede...
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Erinnerungen aus dem Zeitabschnitte vom 16n April 1808 bis zum 3n April 1811
- Inhaltsverzeichniss des Erlebten vom 3ten April 1811 bis mit 27ten März 1813
- Tagebuch vom 3n April 1811 bis mit 27n März 1813
- Quellen
- Impressum