
- 220 Seiten
- German
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eBook - ePub
Über dieses Buch
Die Grundlagen der Philosophie und Theologie des Vishnuismus, wie sie in der Nachfolge des Avataras Shri Gauranga Mahaprabhu gelehrt wird. Der Mittelteil des Buches präsentiert einen kurzen Einblick in das Leben und Wirken Shri Gaurangas (1486-1533).
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Information
FÜNFTES KAPITEL
Shri Krishna-Chaitanya
Vorbemerkung79
Vrindavana Dasa, der Verfasser des Chaitanya-Bhagavata, betont immer wieder, dass die Lilas von Chaitanya keinen Beginn und kein Ende haben. Er schreibt dann, so sagt er, wenn er die Shakti, die Kraft zum Schreiben empfängt, dann, wenn die Lila, die stets in ewiger Gegenwart vor sich geht, vor ihm aufleuchtet. Deshalb geht sein Bericht auch immer wieder unvermittelt vom Perfekt oder Imperfekt in die Präsensform über.
Er wuchs im Hause Shrivasas auf. Dieser, der zur Zeit der Abfassung des Werks noch lebte, war einer der engsten Gefährten Chaitanyas, der in seinem Hause ungezählte Male Kirtana80 ausgeführt hatte. Von frühester Kindheit an tönten die Berichte der Bhaktas von Chaitanyas Erdenwandel an Vrindavana Dasas Ohr. Sein Guru war Nityananda, der als Krishnas Bruder Balarama in der Krishna-Lila gilt und der in der neuen Lila nun Chaitanyas brüderlicher Freund und großer Helfer im Schenken der Premabhakti war.
Krishnadasa Kaviraja, der Verfasser des Shri Chaitanya-Charitamrita, ist ebenfalls ein Schüler Nityananda Prabhus. Er behandelt im Chaitanya-Charitamrita die ganze Lila Chaitanyas, lässt aber im allgemeinen all die Berichte fort, die bereits Vrindavana Dasa gegeben hat. Er sagt wiederholt, dass er das Werk auf Wunsch Vrindavana Dasas und der Bhaktas in Vrindavana geschrieben habe.
Raghunatha Dasa, der zum engsten Kreis der Mitspieler Chaitanyas gehörte, bezeichnet Krishnadasa Kaviraja in seinem „Mukta-caritram“ als „König der Dichter“, „Kaviraja“. Raghunatha lebte lange Zeit bis zu seinem Fortgang aus dieser Welt in Vrindavana und Krishnadasa hatte reichlich Gelegenheit von ihm wie auch von anderen Bhaktas, wie Rupa Goswami, alle wichtigen Ereignisse der Lila Chaitanyas zu hören und sie mit ihnen zu besprechen. Die in Vrindavana lebenden Bhaktas pflegten ihre Werke über Philosophie, Theologie, Rasa, Grammatik usw. einander zu zeigen und sie eingehend miteinander zu besprechen.
Das große Verdienst Krishnadasa Kavirajas Werkes ist nicht nur eine lebendige Darstellung der zweiten Hälfte der Lila Chaitanyas, sondern vor allem die Darlegung der Philosophie und Theologie der Schriften – so wie sie von Chaitanya selbst gelehrt und von Sanatana, Rupa, Jiva und Gopala Bhatta in ihren umfangreichen Sanskritwerken dargestellt wurden – in der Bengali-Umgangssprache seiner Zeit. Dadurch wurde weiten Volksschichten der Zugang zu der Weisheit der Schriften und das Verständnis für die Lila Krishnas und Chaitanyas möglich gemacht.
Für die Bhaktas dieser Strömung und darüber hinaus für weite Kreise in Bengalen und anderen Orten ist das Chaitanya-Charitamrita das autoritative Werk über Chaitanya und die Philosophie der Bhakti. Es gibt sehr viele gedruckte Ausgaben, viele mit ausführlichen Kommentaren. Die meist verbreiteten sind die Ausgaben der Gaudiya Math, Kalkutta mit den Kommentaren von Thakura Bhaktivinoda und Bhakti-Siddhanta Sarasvati in einem Band von über 1’090 Seiten und die vierbändige Ausgabe von Radha Govinda Nath. In deutscher Sprache ist eine elfbändige Ausgabe von Bhaktivedanta Swami Prabhupada, dem Schüler von Bhakti-Siddhanta Sarasvati, erhältlich. Seine Gelehrtheit und Aufrichtigkeit als Vertreter der Bhakti-Lehre wird von allen Fachleuten und Kennern rund um die Welt hoch geschätzt.
Um den Umfang des vorliegenden Buches nicht zu stark auszudehnen, erlaubte ich mir entsprechende Kürzungen der Kapitel und Verse, die also keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben.
Die Texte sind auf die Übersetzungen von Walther Eidlitz und Bhaktivedanta Swami Prabhupada gestützt oder unmittelbar übernommen.
„Wer hat die Kraft (Shakti), die Tiefe der Spiele Krishna-Chaitanyas zu verstehen? Nur wer feste Hingabe (Bhakti) zu Gauracandra81 besitzt, kann sie verstehen.“ (Cc 3.7.169) Wenn jemand nicht versteht, jedoch fortfährt immer wieder zu hören, werden die wunderbaren Spiele Shri Chaitanyas Liebe (Priti) zu Krishna hervorrufen. Er wird auch die transzendenten Wohlgeschmäcker (rasa) verstehen. Einfach durch das Hören Seiner Lilas kann er einen solch großen Nutzen erfahren. (Cc 2.2.87)
Einer der Gründe seines Erscheinens
Ich möchte zu Beginn dieser Beschreibung Krishna-Chaitanyas einen Teil des dritten Kapitels aus Krishnadasa Kavirajas Chaitanya-Charitamrita, Buch 1 (Adilila) zitieren:
Ich erweise Shri Chaitanya Mahaprabhu meine achtungsvollen Ehrerbietungen. Durch die Macht des Schutzes seiner Lotosfüsse kann selbst ein Narr die wertvollsten Juwelen [die endgültige Wahrheit] aus den Minen [den offenbarten Schriften] sammeln. (Vs 1)
Alle Ehre sei Shri Chaitanya. Alle Ehre sei Nityananda82. Alle Ehre sei Shri Advaita83. Und alle Ehre sei den Geweihten Shri Chaitanyas. (Vs 2)
Ich habe die Bedeutung des dritten Verses beschrieben [im zweiten Kapitel des ersten Buches des Chaitanya-Charitamrita]. Jetzt, o Gottgeweihte, hört bitte die Bedeutung des vierten mit voller Aufmerksamkeit.84 (Vs 3)
Es folgt der angedeutete vierte Vers:
„Möge jener Herr, der als der Sohn Mutter Shacis [Shri Chaitanya] bekannt ist, auf transzendente Weise im innersten deines Herzens erscheinen. Mit dem strahlenden Glanz flüssigen Goldes ist er in seiner grundlosen Barmherzigkeit im [gegenwärtigen] Zeitalter des Kali [des Streits und der Heuchelei] herabgestiegen, um zu verschenken, was kein Avatara zuvor anbot: den höchsten Wohlgeschmack (Rasa) seiner Bhakti, den Wohlgeschmack ehelicher Liebe.“ (Vs 4)
Shri Krishna, der Sohn des Königs von Vraja, ist der höchste Herr. Er genießt ewig transzendente Spiele in seinem ewigen Reich, Goloka, zu dem auch Vraja-Dhama [der Ort, wo Krishna seine Lila offenbarte] gehört. (Vs 5)
Jeden Tag im Leben Brahmas steigt er einmal in diese Welt hinab, um die Manifestation seiner Spiele zu vollführen. (Vs 6)
Wie wir wissen, gibt es ein Satya-, Treta-, Dvapara- und Kali-Yuga. Diese vier zusammen betrachten wir als Divya-Yuga [auch als Catur-Yuga oder Maha-Yuga bekannt; es dauert 4’320’000 irdische Jahre]. (Vs 7)
Einundsiebzig solcher Maha-Yugas ergeben ein Manvantara85. Es gibt vierzehn Manvantaras an einem Tag Brahmas. (Vs 8)
Der gegenwärtige Manu heißt Vaivasvata. Er ist bereits der siebte Manu, und es sind schon siebenundzwanzig Maha-Yugas seiner Zeit [116’640’000 Erdenjahre] verstrichen. (Vs 9)
Während des achtundzwanzigsten Maha-Yuga am Ende des Dvapara-Yuga manifestiert Krishna sich selbst gemeinsam mit seinem ewigen Reich (Vraja). (Vs10)
Dienertum, Freundschaft, elterliche Liebe und eheliche Liebe sind die vier göttlichen Rasas (Wohlgeschmäcker). Von den Gefühlen der Liebe dieser vier Arten von Bhaktas, lässt sich Shri Krishna besiegen (bzw. erobern). (Vs 11)
Zusammen mit Dienern, Freunden, Vater und Mutter sowie seinen Geliebten, erfreut sich Krishna in Vraja, völlig in göttliche Liebe versunken, seines Spiels. (Vs12)
Krishna genießt seine Spiele, solange er es wünscht; dann geht er fort. Nachdem er jedoch diese Welt verlassen hat, überlegt er folgendermaßen: (Vs 13)
„Lange Zeit habe ich keine Premabhakti verschenkt. Aber ohne Bhakti ist die Existenz des Universums überflüssig. Alle Menschen im gesamten Universum verehren mich gemäß der regulierten Bhakti. Solche regulierte Bhakti86 besitzt jedoch nicht die Macht, die liebevollen Gefühle der Bewohner von Vraja zu erlangen. Im Wissen über Meine Reichtümer blickt die ganze Welt mit Ehrfurcht auf mich. Aber Liebe, die durch das Wissen über meinen Reichtum geschwächt ist, wirkt auf mich nicht anziehend. Der regulierte hingebungsvolle Dienst (Sadhana-Bhakti), der im Bewusstsein meiner Reichtümer ausgeübt wird, bringt den Verehrenden nach Vaikuntha, wo er die vier Arten der Befreiung erreicht. Diese Befreiungen sind Sarshti [Reichtümer erlangen, die denen des Herrn gleichkommen], Sarupya [eine Gestalt haben, die der des Herrn gleicht], Samipya [als persönlicher Gefährte des Herrn leben] und Salokya [auf einem Vaikuntha-Planeten leben]. Bhaktas nehmen jedoch niemals Sayujya an, denn dies bedeutet, mit dem Brahman eins zu werden. Ich werde die religiöse Pflicht [Dharma] dieses Zeitalters wieder einführen – das Chanten der heiligen Namen Gottes (Nama-Sankir-tana). Ich werde der Welt die vier Gemütsstimmungen [Bhavas] der Bhakti schenken und sie auf diese Weise in Ekstase tanzen lassen. Ich werde persönlich die Rolle eines Gottgeweihten annehmen und ich werde persönlich Bhakti ausüben, um so alle Welt zu lehren. Solange man nicht selbst religiöse Pflichten ausführt, kann die Lehre nicht fortschreiten. Dieselbe Schlussfolgerung wird [durch mich] auch in der Bhagavad-Gita und im Bhagavatam gezogen.“ (Vs 14-21)
Es folgen nun entsprechende Zitate aus der Bhagavad-Gita (4.7-8/3.24+21):
„Wann auch immer das religiöse Leben [Dharmasya] untergeht und irreligiöse, gottlose Tätigkeiten überhand nehmen, o Nachkomme Bharatas, zu der Zeit manifestiere ich mich selbst. Um die Frommen zu erretten und die Gottlosen zu vernichten und zur Wiederherstellung des Dharma, erscheine ich Zeitalter nach Zeitalter [yuge yuge]. Wenn ich nicht die richtigen Grundsätze der Religion vorleben würde, gingen all diese Welten zugrunde. Ich wäre der Urheber unerwünschter Bevölkerung und würde all diese Lebewesen verderben. Was immer ein großer bedeutender Mann tut, die gewöhnlichen Menschen folgen diesem Beispiel. Und welche Maßstäbe auch immer er vorlebt, die Menschen folgen ihm nach.“ (Vs 22-25)
„Die religiösen Grundsätze (Dharma) eines jeden Zeitalters (Yuga) können von meinen vollständigen Teilen wieder eingeführt werden. Aber niemand außer mir selbst ist fähig, die Prema (Liebe) die in Vraja herrscht, zu gewähren.“ (Vs 26)
Es folgt ein Zitat von Bilvamangala Thakura:
„Es mag viele allglückspendende Avataras Vishnus, aus dessen Nabel eine Lotosblume wächst, geben, aber wer außer Krishna kann Prema an die ergebenen Seelen verschenken?“ (Vs 27)
„Indem ich zusammen mit meinen Geweihten auf die Erde hinabsteige, werde ich viele verschiedenartige farbige Spiele ausführen.“ (Vs 28)
Auf diese Weise denkend, stieg Shri Krishna selbst am Anfang des Kali-Zeitalters in Nadiya auf die Erde hinab. (Vs 29)
So wurde der löwengleiche Shri Chaitanya in Navadvipa zum Avatara. Er hat die Schultern eines Löwen, die Stärke eines Löwen und auch die laute Stimme eines Löwen. (Vs 30)
Möge dieser Löwe im Innersten des Herzens eines jeden Lebewesens sitzen und mit seinem widerhallenden Brüllen die elefantengleichen Laster der Lebewesen vernichten. (Vs 31)
Weitere Gründe seines Erscheinens
Im ersten Buch (Adi-lila) werden die verschiedenen Motivationen Krishnas sehr detailliert geschildert, die sein Erscheinen als Krishna-Chaitanya erwirkten.
All diese Beweggründe werden schon in den ersten Versen des Chaitanya-Cha-ritamrita zusammengefasst erwähnt. Als wichtigster Grund gilt:
„Mit dem Wunsch, die Herrlichkeit der Liebe Radharanis zu begreifen sowie die wunderbaren Eigenschaften in sich selbst, die allein sie durch ihre Liebe kostet, und das Glück, das sie empfindet, wenn sie der Süße seiner Liebe gewahr wird, erscheint der höchste Herr Hari mit allen Reichtümern von Radhas Premabhakti ausgestattet, aus dem Leib Shaci-Devis, so wie der Mond aus dem Ozean aufsteigt.“87 (Cc 1.1.6)
Die Begleiter Chaitanyas, die vor ihm kamen
Chaitanya-Bhagavata 1.1
Nityananda, der innere Lenker (Antaryami), sagte mir, ich solle die Lebensgeschichte Chaitanyas in einem Buch beschreiben. Durch seine Gnade leuchtet der Lebenswandel Chaitanyas auf. Nehmt es als Gewissheit, dass die Gnade der Bhaktas das Leben Chaitanyas aufleuchten lässt. Wer sonst weiß von dem Leben Chaitanyas, das selbst den Veden verborgen ist. Was ich schreibe, ist das, was ich von den Bhaktas gehört habe.
Ich sehe weder Anfang noch Ende von Chaitanyas Leben! So wie er die Kraft gibt, schreibe ich es nieder.
Chaitanya Bhagavata 1.2
So verursachte Shri Chaitanya Mahaprabhu, dass überall in allen Ländern Indiens seine eigenen Bhaktas geboren wurden.
Die an verschiedenen Orten geborenen Bhaktas trafen in Navadvipa88 zusammen. Navadvipa war ein Ort wie kein zweiter im Universum. Der Reichtum Navadvipas steigerte sich noch, da Brahma wusste, dass Krishna dort Avatara werden wollte. Tausende nahmen dort ihr Bad an einer Badestelle. Die Stadt war voll Reichtum, voller Sanskritlehrer und Studenten, alle im Erleben von weltlichem Wissen verloren.89
Materieller Reichtum war ihr Ziel. Alle verschwendeten die Zeit im Rasa der weltlichen Gesellschaftsbeziehungen.
Die ganze Gesellschaft war ohne Bhakti zu Krishna und Rama.
Der Beginn des finsteren Zeitalters der Zwietracht (Kali-Yuga) machte sich bemerkbar. Die Menschen wissen nur von Dharma und Karma, das heißt, sie erfüllen die gebotenen religiösen Pflichten in der Absicht, ihren Lebensgenuss in diesem oder dem nächsten Leben zu steigern; sie sind ohne ewiges Lebensziel.
Sie schwelgen in der Verehrung des Giftes „Reichtum“ und mit Luxus verehren sie „Götterspielzeug“.
Sie verschwenden ihren Reichtum auf die Verheiratung ihrer Kinder und so geht die Zeit der Menschen sinnlos dahin.
Die Gelehrten haben die Titel Bhattacharya, Chakravarti, Mishra usw. und haben keine Ahnung von den Schriften und deren Sinn. Sie tun ihr Karma (die Brahmana-Pflicht, andere zu lehren) und zusammen mit denen, die ihnen zuhören, werden sie von der Schlinge des Todes erfasst.
Keiner erklärt, dass das Wesen der Religion in diesem Zeitalter das Sankirtana (gemeinsames Chanten der heiligen Namen) Krishnas ist. Die Menschen befassen sich lediglich damit, die Fehler anderer zu erörtern. Und von keinem der auf seine Entsagung und Askese stolz ist, hört man den Gottesnamen Hari (der höchste Herr, der alle leidvollen Dinge aus dem Herzen weg nimmt).
Einige, die als sehr glücklich zu preisen sind, sprechen doch wenigstens zur Zeit des Badens in der Ganga die Krishnanamen „Govinda“ und „Pundarikaksha“ (der Lotosäugige) aus. [Doch sie tun es um des späteren Lohnes willen und nicht aus Bhakti.] Diejenigen, welche die Gita oder das Bhagavatam vortragen und erklären, erwähnen nicht einmal die Bhakti.
So ist die ganze Welt von der Maya Vishnus betört.
Die Bhaktas, die das erleben, haben unerfasslichen Schmerz und klagen: „Wie kann bloß diese Jiva-Welt gerettet werden? Alle sind in materiellen Sinnengenuss versunken! Auch wenn man es ihnen sagt, will doch niemand den Namen Kr...
Inhaltsverzeichnis
- Buch
- Autor
- TITELSEITE
- IMPRESSUM
- WIDMUNG
- DANKSAGUNG
- INHALTSVERZEICHNIS
- ABKÜRZUNGEN
- VORWORT
- EINLEITUNG
- ERSTES KAPITEL
- ZWEITES KAPITEL
- DRITTES KAPITEL
- VIERTES KAPITEL
- FÜNFTES KAPITEL
- SECHSTES KAPITEL
- SIEBTES KAPITEL