Kapitel 1
Grundwerte für Deinen Erfolg
„Du erreichst nur, was Du glaubst erreichen zu können.
Unterschätze deshalb nie Deine Möglichkeiten und
Fähigkeiten.“
(Dr. Rolf Merkle)
Wenn wir die erfolgreichen Denker und Menschen der heutigen und vergangenen Zeit dazu befragen, was das „Geheimnis des Erfolgs“ sei, sprechen sie stets davon, dass alles mit unseren Gedanken beginne. Und somit mit unserer inneren Einstellung.
Denn jeder hat auf seine Weise Recht – egal, was und wie er über etwas denkt. Meine Lebenserfahrung hat mich gelehrt, dass wir das, was wir in uns tragen, anziehen und dementsprechend erleben. Gemäß den Gefühlen und Bildern, die wir dazu kreieren, senden wir diese Signale unbewusst aus.
Das kennst Du bestimmt auch – Du hörst im Radio eine kritische Bemerkung über einen Politiker und denkst unbewusst: „So ein Trottel, warum habe ich den nur gewählt?“ Es dauert nicht lange, da hörst Du Kollegen, wie sie sich über diesen Politiker beschweren. Oder Du hast ein neues Auto gekauft und in den folgenden Tagen fällt Dir auf, dass „plötzlich“ ganz viele andere den gleichen Typ mit der gleichen Farbe fahren.
Du siehst, was Du denkst und fühlst – Du bist, wer Du denkst, der Du bist
Deine Wahrnehmung passt sich Deinen Gedanken und Gefühlen an und somit siehst Du oft genau das, worüber Du vorher nachgedacht hast.
Wir Menschen sind mit unserem exzellent entwickelten Großhirn in der Lage, Entscheidungen zu fällen aufgrund von bereits Gelerntem und unserer Urteilskraft. Andere Spezies reagieren auf der Basis ihrer unbewussten Verknüpfungen und Erfahrungen oder ihrer Instinkte und können dies nicht. Nutzen wir doch dieses riesige Potenzial, bewusst entscheiden zu können, wie wir über etwas denken, und sogar, was wir diesbezüglich fühlen wollen!
Es ist mir klar, dass Du diese Einstellung, falls Du das zum ersten Mal hörst, ungewohnt finden wirst. Denn grundsätzlich meinen wir, dass Gefühle und Gedanken nicht steuerbar sind. Wir glauben, dass sie uns einfach passieren und dass wir sie somit auch nicht beeinflussen können. Die Dinge, die außerhalb von uns geschehen, können wir oft nicht ändern. Doch wir können immer entscheiden, wie wir damit umgehen: Ob wir uns aufregen (Gefühle) und welche Einstellung (Gedanken) wir dazu haben wollen.
Ich lade Dich hier dazu ein, Dich in den nächsten Tagen zu beobachten und auszuprobieren, wie oft Du bewusst entscheiden kannst, welche Einstellung Du zu etwas haben möchtest und wie Du Dich dabei fühlen willst. Wenn Dich dieses Thema fasziniert, habe ich in der Leser-Lounge noch Links für Dich dazu.
Die Kraft Deiner Entscheidung
Das Leben ist wie eine Welle, mit unendlichen Aufs und Abs. Natürlich lieben wir die Aufschwünge am meisten. Die Abschwünge sind genauso vorhanden und diese können wir meist nicht steuern. Doch wir können sehr wohl beeinflussen, wie wir darüber denken und fühlen. Wir können uns darüber aufregen und täglich ärgern, oder wir können den Frieden darauflegen, weil wir wissen, dass wir diesen Teil des Lebens nicht ändern können.
Wichtig ist, dass die Summe der Abs nicht größer ist als die Summe der Aufs, und dass Du nie vergisst, dass Du mit Deiner Einstellung schon vieles verändern kannst.
Dies ist das Erfolgsrezept für ein glückliches Leben: Je mehr Du Deine innere Einstellung bewusst regulierst, desto mehr Zeit und Kraft gewinnst Du für die Dinge, die Du tatsächlich beeinflussen und verändern kannst – z. B. Deine nächsten Schritte. Wir möchten nämlich oft schon den ganzen Weg vor uns kennen und überfordern uns unbewusst damit. Es reicht aus, nur den nächsten und vielleicht den übernächsten Schritt zu erkennen, denn niemand von uns kann in die Zukunft blicken.
Interessant ist, dass sehr charismatische und erfolgreiche Leader (z. B. Dale Carnegie, Steve Jobs, Abraham Lincoln) diese Eigenschaft hervorragend beherrschten. Sie haben es auch bewiesen, denn keiner von ihnen hat nur Aufschwünge erlebt, im Gegenteil: Gerade an den Abschwüngen sind sie gewachsen. Und sie haben schnell gelernt, dass sie jederzeit selbst entscheiden, wie sie sich bei einem Abschwung fühlen und ob sie sich noch länger mit Tatsachen aufhalten wollen, die sie nicht verändern können.
Unsere Gedanken und Gefühle – ob bewusst oder unbewusst – formen unsere Worte und unsere Handlungen. Sie manifestieren unser Erleben. Das ist der Grund, warum ich Dir zunächst drei Grundwerte mitgeben möchte, die Dir dabei helfen, Deine innere Einstellung zu allem massiv zu verändern – zu Dir selbst, zu Deiner Situation, Deinem Job, Deinen Lieben und Deinem Umfeld.
Grundwert 1:
Das Geheimnis der Gedanken und Gefühle
„Achte stets auf deine Gedanken – sie werden zu Worten.
Achte auf deine Worte – sie werden zu Handlungen.
Achte auf deine Handlungen – sie werden zu
Gewohnheiten.
Achte auf deine Gewohnheiten – sie werden zu
Charaktereigenschaften.
Achte auf deinen Charakter – er wird dein Schicksal.“
(aus dem jüdischen Talmud)
Nicht nur im Talmud, sondern auch in der Bibel und in vielen anderen wichtigen, großartigen Büchern dieser Welt werden geistige Gesetze weitergegeben:
„Der Glaube versetzt Berge.“
(aus der Bibel)
Wenn Sie sich von Ihrem Selbstbild lösen,
können Sie frei entscheiden,
als täten Sie es zum ersten Mal.
(Deepak Chopra, US-amerikanischer Arzt und Autor)
Weitere Links zum Thema geistige Gesetze findest Du in der Leser-Lounge.
Wenn Du nicht nur Deine Gedanken und Deine Einstellung überprüfst, sondern auch, wie Du sprichst, nutzt Du die geistigen Gesetze kraftvoll für Dein positives Erleben.
Im Umgang mit Menschen ist der positive Austausch förderlich und gewinnbringend. Verneinungen sollten daher vermieden werden. Verneinungen sind Negationen, beispielsweise Wörter wie „nicht“ oder „kein“. Unser Gehirn braucht beim Verarbeiten länger, wenn in einem Satz eine Negation vorkommt. Zu diesem Schluss kamen Psychologen der Tufts University (siehe Link in der Leser-Lounge).
Du kannst bewusst entscheiden, Dich auf das Positive zu fokussieren oder das Negative in den Vordergrund zu stellen. Die Wahl liegt bei Dir.
Hier ein Beispiel: Stell Dir vor, Du musst einem Teammitglied erklären, was Du bezüglich eines Kundengesprächs erwartest. Du könntest es auf zwei Arten angehen:
„Gleich treffen wir unseren Kunden. Starre ihm bloß nicht auf den Bauch – er leidet sehr unter seiner Fettleibigkeit.“
Oder besser:
„Gleich treffen wir unseren Kunden. Er ist übergewichtig. Konzentriere Dich auf einen freundlichen Händedruck, einen offenen Blickkontakt und den intelligenten und liebenswerten Menschen in ihm, das wird ihn freuen.“
Wenn es schnell gehen muss, und so ist es meistens, hören wir nur die Worte um die Negation herum. Unser Unterbewusstsein merkt sich also „Bloß auf den Bauch starren“, was dazu führt, dass wir uns genau das merken, was wir nicht tun sollten.
Ein zweites Beispiel:
„Diesen Auftrag dürfen wir nicht verlieren!“
Oder besser:
„Dieser Auftrag ist sehr wichtig für uns. Ich bin davon überzeugt, dass Du mit Deiner Kompetenz den Kunden überzeugen kannst, die Bestellung bei uns zu platzieren.“
Versuche in Zukunft, Deine Aussagen positiv zu formulieren! Deine Umgebung wird positiv darauf reagieren, Du wirst weniger Missverständnisse erleben und mehr Freude am Umgang mit anderen Menschen haben.
Deine Worte beeinflussen die Menschen, die Dir zuhören. Gerade im Business, wo oft die Zeit für Erklärungen oder Wiederholungen fehlt, ist es essentiell, dass unsere Worte genau das betonen, wo wir hinwollen. Wenn Du zudem die Fähigkeit entwickelst, Dich in Dein Gegenüber hineinzuversetzen, wirst Du plötzlich die Beweggründe Deines Gegenübers erkennen können. Dies erlaubt Dir, groß zu denken und eine Lösung vorzuschlagen, die beiden Seiten dient.
Grundwert 2: Nutze das Geheimnis der aufrichtigen Wertschätzung
„Beginnen Sie mit Lob und aufrichtiger Anerkennung!“
(Dale Carnegie)
Was Du gibst, bekommst Du zurück
Vor Jahren habe ich von einer Businesskollegin eine Anerkennung erhalten, die ich nie vergessen werde. Sie sagte sinngemäß: „Dein echtes Lächeln bei der Begrüßung stellt sofort eine Verbindung zu den Menschen her! Jedes Mal, wenn Du mich begrüßt, fühle ich mich dadurch sicher.“
Noch Jahre später muss ich bei fast jeder Begrüßung an diese Wertschätzung denken. Ich beobachte mich und realisiere, wie sehr sie Recht hat. Einerseits lächele ich dank ihres Lobes bestimmt öfter. Andererseits bemerke ich, dass mein Lächeln tatsächlich schneller den Kontakt zu anderen herstellt. Es ist ein Türöffner und schafft Vertrauen. Ein aufgesetztes Lächeln würde jeder unbewusst sofort erkennen. Eine Verbindung käme so gar nicht zustande – im Gegenteil.
So ist es auch mit der Wertschätzung. Lob und Anerkennung sollten immer echt sein. Wie man das schafft?
Es gibt eine ganz einfache Regel, die Dir dabei hilft, dass Dein Lob echt ist: Wenn wir loben, erzählen wir sogleich, warum und wann wir den Grund dafür festgestellt haben. Es gibt keinen authentischeren Weg der Anerkennung!
Zum Beispiel so:
„Urs, mir gefällt es, wie Du stets guter Dinge bist – selbst dann, wenn es brenzlig wird. Das habe ich realisiert, als letztes Mal alle Server ausgefallen sind: Du hast nicht nur die Nerven behalten, sondern bist weiterhin positiver Stimmung gewesen.“
„Susanne, vielen Dank dafür, dass Du immer ein offenes Ohr für alle im Team hast! Gerade kürzlich, als es Fritz privat nicht gut ging, habe ich bemerkt, wie wertvoll das ist. Er hatte danach wieder den Kopf für die Arbeit frei.“
Wertschätzung kann noch mehr:
Mehr Freundlichkeit
Schon vor Jahrzehnten haben Wissenschaftler nachgewiesen, dass Lob und Anerkennung motivierende Antreiber dafür sein können, aufgeschlossener und effizienter zu sein. Die Aufgeschlossenheit führt dazu, dass man auch bei der nächsten Begegnung mehr Geduld und Freundlichkei...