Chronik der Familien Carstensen, Wachsmuth und Bleicken
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Chronik der Familien Carstensen, Wachsmuth und Bleicken

Drei nordfriesische Familien

  1. 160 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Chronik der Familien Carstensen, Wachsmuth und Bleicken

Drei nordfriesische Familien

Über dieses Buch

Unter der Gesamtheit meiner Vorfahren finden sich sehr unterschiedliche Schicksale und Lebenswege. Es gibt wenige herausragende Persönlichkeiten mit historischer Bedeutung wie Vertreter des Hochadels, studierte Philosophen und Theologen, leitende Beamte, Bürgermeister, Ärzte und Unternehmer. Viele der Vorfahren waren Handwerker. Andere Vorfahren dienten zeitweise beim Militär. Die größte Zahl der Vorfahren war aber in der Landwirtschaft tätig, vom Großbauern mit eigenem Grund, über den Käthner mit gepachtetem Land, die Gutsknechte bis zum Tagelöhner.Die Entwicklung der Familien Carstensen, Wachsmuth und Bleicken unterscheidet sich von derjenigen der anderen Familienzweige. Die frühesten Wachsmuth lebten in Göttingen, seit 1736 waren sie in Jütland, dann im Grenzgebiet zu Deutschland und schließlich auf Sylt ansässig. Die frühesten nachweisbaren Vorfahren der Familie Carstensen lebten bei Mögeltondern und kamen über Rodenäs nach Sylt. Familie Bleicken lebte bis zu den frühesten nachweisbaren Vorfahren im 16. Jahrhundert auf Sylt. Fast alle Vorfahren waren arm und lebten von der Landwirtschaft. Einige erbrachten zusätzlich im Nebenerwerb und später hauptberuflich handwerkliche Tätigkeiten z.B. als Zimmerleute und Schneider. Nach dem Umzug auf die Insel Sylt im 19. Jahrhundert kam die Seefahrt als wichtiger Erwerbszweig hinzu, den auch viele Sylter Familien als Ergänzung zur eher wenig einträglichen Landwirtschaft ausübten. Einige Seefahrer wurden als Steuerleute und Kapitäne vermögend, viele starben bei Schiffsunglücken. Der nach 1855 zögerlich einsetzende Tourismus brachte zusätzliche Erwerbsmöglichkeiten, insbesondere für Handwerker. Aber insgesamt blieb das Leben hart und die Lebensumstände ärmlich. So erklärt sich, dass eine Reihe von Nachkommen zwischen 1860 und 1910 ihr Glück in der Auswanderung nach Nordamerika gesucht haben. Einige dieser Schicksale werden in dem Buch beschrieben. Die Auswanderungswelle hat bis nach dem zweiten Weltkrieg angedauert. Das Buch spürt der Geschichte der Familien Carstensen, Wachsmuth und Bleicken so weit nach, wie sich Belege und Berichte auffinden lassen.Das vorliegende Buch basiert auf den Inhalten der von mir veröffentlichten Familienchronik Heimat Sylt und dem Buch: Sylt - Erinnerungen einer Familie.

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Information

Jahr
2018
ISBN drucken
9783752835762
eBook-ISBN:
9783752882582
Auflage
1

1. Die Carstensen-Familie aus Møgeltonder

Der älteste Vertreter der Carstensen-Familie ist der 1672 in dem kleinen Weiler Gallehus in der Umgebung von Møgeltonder zur Welt gekommene Kersten Clausen. Sein Sohn Karsten Clausen zieht in den nahe gelegenen Weiler Lyst, wo auch seine drei Kinder geboren werden. Sie leben von der Landwirtschaft und vom Handwerk, Karstens Sohn Carsten Nielsen verdient seinen Lebensunterhalt als Tagelöhner in Toghalle und als Schneider. Seine Söhne Niels und Matthias Carstensen ziehen vermutlich aufgrund besserer Arbeitsmöglichkeit an den Norddeich von Rodenäs. Dort teilt sich die Familie auf.
Niels Sohn Boy Duike Carstensen zieht nach Friedericia in Jütland und gründet dort eine Familie, die von frühen mormonischen Missionaren bekehrt werden und nach Salt Lake City in Utah auswandern. Dort bauen sie eine neue Existenz auf und heiraten Amerikanerinnen oder aus Großbritannien zugezogene Mormonen. Einer der Söhne wird nach verschiedenen Berufsausübungen Polizist und arbeitet sich vom „Patrolman“ zum Kriminalbeamten hoch, der mehrfach in der Presse erwähnt wird und Kontakte zu Broadway Schauspielern bekommt. Er stirbt früh an den Folgen einer Syphilis. Eine seiner Töchter wird 1926 mit 14 zur Miss Utah gewählt.
Matthias Sohn Diderich Edlef Carstensen arbeitet als Zimmermann und heiratet die aus dem nahegelegenen Humptrup stammende Catharina Nielsen. Sie bekommen in Rodenäs acht Kinder und siedeln 1888 nach Westerland um, wo sie im Gaadt ein Haus errichten. Die Nachkommen bekommen zum Teil mehr als zehn Kinder und heiraten in Sylter Familien ein. Der älteste Sohn Matthias ist Malermeister und Zugführer der freiwilligen Feuerwehr. Mit Margaretha Dorothea Jansen bekommt er neun Kinder. Die Brüder Bernhard Martin und Carl Christian, die noch in Rodenäs zur Welt gekommen sind, heiraten die Cousinen Molly Petrea und Marie Charlotte aus der Wachsmuth-Familie. Unter den Kindern finden sich neben Handwerkern unter anderem auch Kapitäne.
Grafik zur regionalen Verteilung von Personen mit dem Namen Carstensen, nach Daten von „verwandt.de“.

1.1. Umzug der Carstensen von Møgeltonder nach Rodenäs 1810

Im Umfeld der kleinen Gemeinden Gallehus bei Møgeltonder, Rodenäs, Humptrup und Süderlügum lebten die Vorfahren der Familien Carstensen und Nielsen seit Generationen überwiegend als Handwerker und Kaufleute. Der Familienname „Carstensen“ hat seine Wurzeln im dänisch-norddeutschen Raum, die sich auch aus dem Wortstamm als „Sohn von Carsten“ deutlich widerspiegelt. In Deutschland leben heute insgesamt rund 2.800 Personen mit dem Namen Carstensen.
Gemälde von Carl Tönder aus dem Jahr 1925, das den Weiler Lyst mit seinen drei Häusern zeigt. Der Weiler liegt gut einen Kilometer von der nächsten Siedlung entfernt. Das Gemälde hängt in einem Museum in Tondern.
Fotografiert und bereitgestellt von Peter Carstensen, Hamburg
Aus Møgeltonder stammen die ersten bekannten „Carstensen“, teilweise auch Kaerstensen geschrieben. Møgeltonder ist eine kleine Gemeinde auf der dänischen Seite der Grenze mit heute 1.170 Einwohnern und einer ausgesprochen flachen Topographie – die höchste Erhebung beträgt 14 Meter! Møgeltonder ist sehr alt, wobei der Namensbestandteil „Mögel“ für „groß“ steht und wohl auf das 13. Jahrhundert zurückgeht. Møgeltonder ist vermutlich älter als das benachbarte Tondern und war über längere Zeit der bedeutendere der beiden Orte. In Møgeltonder hat der frühere Feldherr Hans Schack nach der Erhebung in den Grafenstand das Schloss Schackenborg errichtet. Neben Møgeltonder gehören auch die Weiler Bönderby, Stokkebro, Gallehus, Lyst, Sönderby, Sydfeldt und Toghalle zu der Gemeinde.
Møgeltonder ist überwiegend durch landwirtschaftliche Nutzung gekennzeichnet.
Ubjerg ist eine kleine Gemeinde östlich an Møgeltonder angrenzend und südlich von Tondern direkt an der deutsch-dänischen Grenze mit heute 282 Einwohnern, die sich auf verschiedene Weiler verteilen wie z.B. Seth, Kirchdorf, Sethfeld und Bremsbüll. 1920 haben sich in der Volksabstimmung über die nationale Zugehörigkeit knapp 75% der Bevölkerung für Deutschland ausgesprochen. Da aber hier nur das Ergebnis im gesamten Kreis Tondern gewertet wurde, blieb Ubjerg dänisch. Durch die Grenzlage spielt der Handel eine wichtige Rolle, aber auch das Transportgewerbe und die Landwirtschaft sind bedeutende Erwerbszweige. Die „Seether Kartoffeln“ waren früher über die Gemeindegrenzen beliebt.
Im Osten grenzt Ubjerg an die Gemeinde Burkal, das ebenfalls direkt an der Grenze liegt und heute 1.715 Einwohner zählt. Burkal nimmt insofern eine Sonderstellung ein, als es die erste Gemeinde in Dänemark und den Herzogtümern Schleswig und Holstein war, die wegen Massenarmut im 19. Jahrhundert eine „Armenarbeitsanstalt“ erhielt. Der wohl berühmteste Sohn von Burkal ist der hier am 07.08.1867 geborene Maler Emil Nolde. Das gesamte Gebiet liegt auf dem Geestrücken und ist sehr flach. Die Landwirtschaft bildet die Haupteinnahmequelle für die Bevölkerung. Besondere Bedeutung hat dabei der Kartoffelanbau.
Rodenäs ist heute das nördlichste Dorf Deutschlands mit 431 Einwohnern und einer Streusiedlungsstruktur, die vermutlich in Verbindung mit dem ersten Deichbau 1434 entstand. Lange gehörte die Gemeinde zu Dänemark, so dass der Austausch mit den benachbarten Orten wie Højer oder Møgeltonder ohne Grenzübertritt möglich war. In die Familie Carstensen haben im Laufe der Zeit Personen aus der Umgebung, wie z.B. der kleinen Gemeinde Humptrup und dem heute immer noch dänischen Møgeltonder (dänisch: Møgeltønder) eingeheiratet.
Auf der deutschen Seite der Grenze und direkt südlich von Ubjerg liegt die Gemeinde Süderlügum auf der Grenze zwischen Marsch und Geest mit heute 2.319 Einwohnern. Der Ort hieß früher Lügum und wurde bereits 1177 erwähnt. Der Name Lügum hat die Bedeutung „an den Gewässer“ und deutet auf einen im Mittelalter vorhandenen Hafen hin. Früher war im Gebiet von Süderlügum Landwirtschaft der Haupterwerbszweig, heute hat der Einzelhandel diese Ste...

Inhaltsverzeichnis

  1. Widmung
  2. Inhaltsverzeichnis
  3. Vorbemerkung
  4. Zusammenfassung
  5. 1. Die Carstensen-Familie aus Møgeltonder
  6. 2. Wachsmuth-Familie - Handwerker und Seefahrer
  7. 3. Die Ur-Sylter Familien Bleicken und Boysen aus Tinnum
  8. 4. Heirat zwischen den Familien Wachsmuth und Carstensen
  9. 5. Danksagung
  10. 6. Quellen und weiterführende Literatur
  11. 7. Über den Autor
  12. Impressum