Miniaturen aus der Pfalz
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Miniaturen aus der Pfalz

Haibun

  1. 132 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Miniaturen aus der Pfalz

Haibun

Über dieses Buch

Haibun (japanisch für possenhafte Schilderung) ist eine Mischform der japanischen Literatur. Es ist eine knappe, von subjektiven Eindrücken und Erlebnissen geprägte Skizze, an die sich ein pointiertes Haiku anschließt. Haiku ist das japanische dreizeilige Gedicht mit voneinander abweichenden Bildern.Die Haibun in dem vorliegenden Band entstanden in der Südpfälzer Heimat der Autorin. Sie beschreibt darin Land und Leute, Eindrücke und Erinnerungen.

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Information

Jahr
2015
ISBN drucken
9783734769474
eBook-ISBN:
9783738679809
Auflage
1
Thema
Poesía
FREIBAD

WEINPROBE

Wir besuchen unser erstes Weinfest in Birkweiler und setzen uns auf eine der Bänke, die am Dorfrand aufgestellt sind, neben andere Gäste. Rasch kommen wir mit ihnen ins Gespräch. Es ist das Ehepaar Rolf und Hanni, das von seinen Aufenthalten in Südamerika erzählt und unseren Erlebnissen vor und nach unserem Umzug lauscht. Wir tauschen unsere Adressen und fühlen uns ein wenig angekommen. Als drei Wochen später in unserem Dorf das Weinfest gefeiert wird, entdecken wir Rolf wieder. Er hilft am Stand des Winzers, dessen Ehefrau einmal die seine war. Er lädt uns zu einer Weinprobe ein.
Magenfahrplan
jenseits der Handelswege
zum Orient

WERKSTATT

Im Sommer nehmen wir eine Einladung zum Künstlerfest des Landauer Kunstvereins an. In der Villa Streccius herrscht reges Treiben, viele Gäste bevölkern die Räume, die Bänke und das geräumige Treppenhaus. Zahlreiche Kunstwerke der Mitglieder sind an den Wänden ausgestellt. Da wir noch niemanden kennen, suchen wir nach Gesprächspartnern und kommen mit Henry in Kontakt. Er ist Automechaniker, und da unser Auto demnächst einen Ölwechsel benötigt, vereinbaren wir einen baldigen Termin, um in seiner Werkstatt heimisch zu werden.
Borgward in Kisten
er hebt eine Anekdote
vom Beifahrersitz auf

MADENBURG

Ein befreundetes Paar besucht uns im Sommer, und wir unternehmen einen Spaziergang zur Ruine der mittelalterlichen Madenburg. Eine Einfahrt aus Sandsteinen geleitet uns an die Burgmauer und durch das Tor. Wir erkunden den linken Teil der Burg, den Wendeltreppenturm und das Brunnenhaus, dann genießen wir den Weitblick in den Pfälzer Wald und auf die Rheinebene. Der Freund holt aus der Tasche seine Malutensilien hervor und breitet sie auf dem Mäuerchen aus. Er zeichnet und malt rasch die Häuser von Göcklingen, die Dachansichten, die Gärten und Straßen. Sein Malstil ist unverkennbar.
Walpurgisfest
Aufbruchstimmung
im Kellerwald

BAHNSTEIG

Am Bahnsteig warte ich mit meinen Eltern auf ihren Zug. Wir hatten eine schöne Familienfeier erlebt, doch nun sind die Eltern erschöpft und freuen sich darauf, bald wieder zu Hause zu sein. Die Worte verklingen, der Zug rauscht an. Vater hat Mühe, die Einstiegsstufen zu erklimmen. Bedächtig suchen sie sich ihren Sitzplatz. Es wird wohl ihre letzte gemeinsame Reise zu uns sein. Ich sehe dem Zug nach, bis er hinter der Kurve verschwindet. Von der Straßenkreuzung her weht der stark duftende Blütenstaub einer Akazie.
Ihr wallender Rock
ein Schmetterling
in der Unterführung

KASTANIENBLÜTE

Aus Bad Bergzabern kommend fahre ich über Pleisweiler Richtung Landau. Auf der Kuppe vor Klingenmünster taucht nach einer Straßenkurve am gegenüberliegenden Hügel die Burg Landeck auf, umgeben von einem Wald blühender Edelkastanien. Die gelben, strahlenförmigen Blütenkätzchen heben sich vom gleichmäßig grünen Wald blumenkohlartig ab. Dieses räumliche Erscheinungsbild rührt mich zu Glückstränen.
Bild aus Pech
Eintauchen bis unter
die Strukturen

WISSEMBOURG

Eine Einladung zum Orgelkonzert führt uns nach Wissembourg. Wir sind eine Stunde früher hier und gehen durch die schmalen Gassen mit ihren Fachwerkhäusern spazieren. Wir lauschen den Stimmen aus einem geöffneten Fenster und beobachten eine Katze auf der Dachrinne. Wir werfen einen eindeutigen Blick nach St. Jean und gelangen schlendernd nach Klein Venedig: verwinkelte Häuser und Gärten mit Brücken über die Lauter. Der große Platz an der Abteikirche Sts. Peter und Paul wird von einem Flohmarkt bevölkert. Im schmalen Park beim Salzhaus genieße ich die beste Eiskugel weit und breit. Das Orgelkonzert in der himmelshohen Abteikirche ist ein bewegendes Erlebnis.
Hängende Taste
die Komik und Tragik
eines ganzen Lebens

ZOO

Den ersten Geburtstag unseres Sohnes verbringen wir zu dritt im Landauer Zoo. Wegen der Schafskälte haben wir uns Jacken übergezogen. In der Freiflughalle der afrikanischen Vögel bestaunt unser Kind eine Zeitlang die schreitenden Kaptriele und Frankoline. Da fliegt eine Gabelracke über unsere Köpfe hinweg. Die Graupapageien rufen laut, und unser Kleiner ahmt ihre Schreie recht genau nach. Nachdem wir das gesamte Zoogelände erkundet haben, fühlt sich unser Sohnemann auf dem Spielplatz wie ein Fisch im Wasser.
Sanduhr
im Wasserlauf lassen sie
Blätter fahren

NACHTSPAZIERGANG

In einer lauen Sommernacht kann ich nicht einschlafen. Ohne Anlass fühle ich mich aufgeregt und liege wach. Es ist vier Uhr morgens, als ich mich entschließe, aufzustehen und nach draußen zu gehen. Eine Jogginghose und eine Jacke übergeworfen verlasse ich das Haus und tappe auf den nahegelegenen Friedhof. Am anderen Ende des Friedhofs schimpft eine Amsel. Ich hocke mich in der Dunkelheit auf eine Grabsteinplatte und sehe eine Weile der brennenden Kerze beim Flackern zu.
Morgengrauen
im Badezimmer singen
junge Männer

FREIBAD

In der Sommerhitze fahre ich mit meinen dreimonatigen Zwillingen und dem zweijährigen Sohn mit dem Zug ins Freibad. Der Fußweg zum Bahnhof dauert lange und die Sonne brennt auf den Kopf. Der breite Kinderwagen passt gerade durch die Zugtüre. Vom Westbahnhof aus ist das Bad bald erreicht. In der Nähe des Kinderbeckens finde ich einen Platz unter hohen Bäumen und beufsichtige neben dem Kinderwagen meinen Großen. Nach dreieinhalb Stunden der Aufmerksamkeit bitte ich meinen Sohn, einige Minuten auf seine Geschwister achtzugeben, und ich erlaube mir, ein paar Bahnen zu schwimmen, bevor wir wieder unseren Heimweg antreten.
Bachweg
eine schwarze Katze
rennt davon

EIDERBACH

Der Ausflug des Kindergartens beginnt am Annweiler Forsthaus. Als alle Familien angelangt sind legen wir los, die kleinen Geschwisterkinder im Kinderwagen, und erreichen den Waldrand. Wir steigen hinab ins Eiderbachtal. Der Bach schlängelt sich plätschernd um Steine, Stege und moosüberzogene Felsblöcke. Mehrmals überqueren wir ihn auf hölzernen Bachbrücklein. Weiter hinten wird das Tal etwas breiter. Dort steht hinter Tannen ein Hexenhäuschen mit geschlossenen schwarzen Läden. Manche Kinder fürchten sich.
Oxalsäure
auf der Zunge
flüchtige Sätze

ALTE KELTER

In einem Restaurant reservieren wir wegen unserer kleinen Kinder für 18 Uhr einen Tisch. Der Gastraum ist rustikal, doch nicht überladen eingerichtet. An den Wänden hängen Gitarren, ein Schlitten und alte Fotos, in den Nischen stehen Krüge und historische Küchengeräte. Wenige Gäste sitzen in der Gaststube. Unsere Bestellung führt zu einer längeren Wartezeit, und die Kinder werden unruhig. Der Sohn krabbelt über die Bank, die Tochter singt, der Große fragt interessiert nach den Gegenständen an den Wänden. Da werden Gäste und Bedienung ärgerlich und legen mir nahe, ich solle meine Kinder besser disziplinieren.
Sonntagsbrunch
auf den Baumstämmen
am Barebäm

MOBILEE

Der Sommerwald knackt vor Hitze und Trockenheit, und wir freuen uns auf die Landauer Hütte und den Spielplatz. Unterwegs sammeln wir Fundstücke auf, um zu Hause ein Waldmobilee zu balsteln. In unserer Tasche landen Steine, Lärchenzapfen, Ton- und Glasscherben sowie ein leeres Schnapsfläschchen. Die Blaubeersträucher sind längst leergezupft. Die Rutschbahn und die Schaukel an der Hütte werden fleißig benutzt. Zu Hause füg...

Inhaltsverzeichnis

  1. Über den Autor
  2. Motto
  3. Inhaltsverzeichnis
  4. Schneewanderer
  5. Lätare
  6. Freibad
  7. Weinlese
  8. Impressum