Welcome to Germany-Knigge 2100
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Welcome to Germany-Knigge 2100

Umgangsformen, Verhaltensmuster und gesellschaftliches Miteinander im deutschsprachigen Europa

  1. 108 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Welcome to Germany-Knigge 2100

Umgangsformen, Verhaltensmuster und gesellschaftliches Miteinander im deutschsprachigen Europa

Über dieses Buch

Ich bin dann mal hier - Willkommen in unserer Kultur Blickkontakt zu fremden Frauen? Reichen Mann und Frau bei der Vorstellung einander die Hand - und wenn ja, in welcher Reihenfolge? Hunde als Haustiere und Radfahren auf der Autobahn? Selbstbedienung im Supermarkt? Obst und Gemüse anfassen und wieder zurücklegen?Was sind denn das für Sitten und Gebräuche?Dass es in anderen Ländern ungewöhnliche Umgangsformen und Verhaltensmuster gibt, dürfte jedem bekannt sein. Trotzdem ist immer wieder festzustellen, dass Menschen aus fremden Kulturen - verständlicherweise - ihre eigenen Verhaltensmuster in die neue Kultur mitbringen. Manchmal führt das zu Missverständnissen oder vielleicht auch zu ungewollten Konfliktsituationen. Beide Parteien, gemeint sind hier der Fremde auf der einen Seite und der Einheimische auf der anderen Seite, sind aufgefordert dafür zu sorgen, dass diese Missverständnisse möglichst gering gehalten werden.Regeln, Verhaltensmuster, Gesetze im Gastland müssen beachtet werden. Umgangsformen, rechtliche Vorgaben, kulturelle Werte und andere gelten uneingeschränkt. So geben die Kapitel im Buch Tipps und Hinweise im Umgang mit Menschen anderer Kulturen. Es wird eingegangen auf Themen wie der erste Eindruck, Political Correctness, Emanzipation, Gleichberechtigung, Geschlechterkonformität, Respekt und Achtung. Das soziale Miteinander im täglichen Leben, im Beruf und der Familie ergänzen den Inhalt.Auch wenn das Buch den Titel "Welcome to Germany" trägt, sind damit auch Teile der Schweiz, Österreich, Südtirol und andere europäische Länder gemeint, in denen Deutsch gesprochen wird.Jeder Fremde, jeder Reisende, jeder Interessierte - aus welchem Land er auch immer kommt - soll sich bei uns wohlfühlen. Liebe Leserin, lieber Leser, fühlen Sie sich willkommen bei uns!Welcome to Germany!

Häufig gestellte Fragen

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Information

Teil 1 – Die erste
Kontaktaufnahme

Herzlich willkommen – Der erste
entscheidende Eindruck

Im gesellschaftlichen Leben

Die Erscheinung ist vom Betrachter nicht losgelöst;
vielmehr in die Individualität desselben verschlungen und verwickelt.
Johann Wolfgang von Goethe, dt. Dichter
(1749 - 1832)

Einschätzung des Gegenübers?

Die weiter oben erwähnten Vorurteile zeigen, dass jeder einen Fremden beim Erstkontakt einschätzen wird. Zu den Kriterien, die den ersten (subjektiven) Eindruck beeinflussen gehören
  • reale Beobachtungen und
  • persönliche Komponenten
Reale Betrachtungen
Unter realen Betrachtungen werden Dinge verstanden, die tatsächlich wahrnehmbar sind. Dazu zählen
  • Körperbau (athletisch, groß, klein, schmächtig, dick)
  • Auftreten (tatsächlich, hörbar, leise)
  • Mimik (Gesichtszüge lächelnd, starr)
  • Gestik (Arm- und Beinbewegung)
  • Körpersprache (kompletter Einsatz des Körpers)
  • Standort, an dem sich der Mensch befindet
  • Distanz (zum Gesprächspartner)
  • Haltung (gebeugt, aufrecht)
  • Territorialer Anspruch (Platz, der zum Beispiel durch die Gestik eingenommen wird)
  • Bewegung (steif, lebhaft)
  • Gang (kurze, lange Schritte, schaukelnd, stramm)
  • Art zu sitzen oder zu stehen.
Aber auch
  • Augenfarbe
  • Hände/Fingernägel (Pflege, Farbe)
  • Frisur, Haare (Farbe, Länge, Pflege)
  • Make-up (oder auch keines; die Persönlichkeit unterstreichend versus aufdringlich)
  • Schuhe (passend, gepflegt)
  • Statussymbole (mit welchem Fahrzeug wird vorgefahren?)
  • Duft, Parfum, Geruch (die Persönlichkeit unterstreichend)
  • Kleidung (modern, konservativ, gepflegt, Farbe, passend zum Anlass, zum Typ, zur Jahreszeit, zum Ort usw.)
  • Schmuck (aufdringlich, passend)
  • Koffer, Tasche (Leder, Plastik, Jute)
  • Accessoires (Mobilphone, Arbeitsmappe, Schreibstift)
  • Brille (die Persönlichkeit unterstreichend oder auffallend)
  • Und anderes.
Persönliche Komponenten
Zu den realen Betrachtungen kommen die sogenannten ‚persönlichen Komponenten‘.
Hier wird unterschieden zwischen Komponenten gesehen aus eigener Einstellung und jenen, die von der anderen Person ausgehen.
Betrachten wir zuerst Komponenten, die von uns aus Einfluss nehmen, wie etwa
  • die eigenen Gefühle
  • persönliche oder eigene Erfahrungen, die wir gemacht haben
  • Erinnerungen an ähnliche Personen
  • Moralvorstellungen – was darf ein Mensch, was darf er nicht?
  • ethische Ansprüche
  • Wertmaßstäbe – worauf lege ich besonders viel Wert? (zum Beispiel Menschenrechte)
  • Einstellungen zu anderen Menschen
  • Erwartungshaltungen an andere Menschen
  • Typologie (Schubladendenken)
  • Und andere.
Dann Komponenten, die von der anderen Person ausgehen, wie
  • Auftreten (bildlich)
  • Charisma (Ausstrahlungskraft der Person)
  • Selbstbewusstsein
  • Wärme/Kühle
  • Herzlichkeit
  • Umgangsformen
  • Menschlichkeit
  • Selbstsicherheit oder
  • Aura (Wirkung eines Menschen)
  • Und auch hier andere.
Es lässt sich erkennen, dass reale Betrachtungen und persönliche Komponenten zusammengenommen den ersten Eindruck entstehen lassen.
Um fair miteinander umzugehen, schlagen wir vor: Egal wie ein Mensch aussieht, geben Sie ihm erst eine Chance, sich zu entwickeln.
Wie viel Zeit braucht es, um den ersten Eindruck zu bilden? Nun, nur wenige Augenblicke. Angeblich sind es höchstens 7 Sekunden.
Unglaublich! In maximal 7 Sekunden bildet sich der Mensch einen ersten (subjektiven) Eindruck. Der Eindruck, der hierbei vermittelt wird, bleibt oft lange, eventuell monatelang bestehen.
Ist der erste Eindruck negativ, so wird es die betreffende Person schwierig haben, überzeugend auftreten zu können.
Obwohl der positive oder negative Eindruck zwangsläufig entsteht, steht es jedem Menschen frei, sich von diesem Eindruck nur bedingt beeinflussen lassen.
Der Appell hierzu: Unabhängig davon, wie eine Person aussieht, woher sie kommt, wie sie sich verhält – versuchen Sie zumindest eine neutrale Haltung einzunehmen. Lassen Sie die Person sich erst entfalten.

Wirkung auf andere

Aufgrund der nur wenigen Sekunden, in denen ein positiver/negativer Eindruck ausgelöst wird, muss schnell gehandelt werden. Um das anschließende Miteinander möglichst reibungslos ablaufen zu lassen, sollte die Wirkung auf andere möglichst positiv ausfallen.
Natürlich kann es Ihnen ‚an sich’ egal sein, wie Sie auf andere Menschen wirken. Im tatsächlichen Leben bringt es allerdings meistens Vorteile, wenn Sie auf andere Menschen möglichst positiv wirken.
Und zwar vom ersten Augenblick an, so etwa
  • Während eines Aufnahme-Gesprächs
  • Beim Amt oder beim Arzt
  • Im Bewerbungsgespräch
  • Bei der Suche eines Praktikums
  • Bei einer Kreditaufnahme bei der Bank
  • Wenn Sie jemanden kennenlernen möchten.
  • Bei der Wohnungssuche
  • Beim Erstkontakt mit Nachbarn
  • Beim Kennenlernen anderer Eltern (Kindergarten, Schule usw.)
Wenn Sie Ihr Erscheinungsbild und Ihr Auftreten reflektieren, bemerken Sie, welche Muster gegebenenfalls auf die hier Lebenden negativ wirken könnten.
Schaffen Sie es, diese auf die hiesige Gesellschaft einzustellen, werden Sie sehr wahrscheinlich mit sich selbst zufrieden sein und somit einen guten Eindruck hinterlassen, da Sie entsprechend selbstsicher auftreten. Und noch ein kleiner Nebeneffekt: Sie fühlen sich gut!
Den hier Ansässigen steht es natürlich frei, ein andersartiges – gleich fremdartiges – Auftreten oder Erscheinen so zu nehmen, wie es ist. Der Fremde soll sich schließlich nicht verbiegen müssen, um positiv wahrgenommen zu werden.

Menschliche Distanz-Zonen in unserer Kultur

Je nachdem, wie gut Sie jemanden kennen beziehungsweise was Sie mit diesem Menschen beabsichtigen zu tun, werden Sie eine unterschiedliche Distanz zueinander einnehmen. Vielleicht kennen Sie ja auch Menschen, die Ihnen manchmal ,zu nahe‘ kommen. Finden Sie das angenehm? Als Distanz wird hier der Abstand zweier Personen zueinander bezeichnet. In unserer Kultur lassen sich vier verschiedene Distanzzonen unterscheiden.
Intime Distanz
Intime Distanz, 0 - 50 cm, vertraute, körperliche Nähe, Familienangehörige, Freunde. Bei Fremden unerwünscht. Ausnahmen: Friseur, Masseur, Arzt, beim Tanzen usw.
Persönliche Distanz
Persönliche Distanz, 50 - 100 cm, Smalltalk, erfolgreiche Gesprächsführung. In dieser Distanz stehen zwei sich Unterhaltende gegenüber.
Bei angewinkelten Armen ist diese Distanz ungefähr gegeben.
Soziale Distanz
Gesellschaftliche oder soziale Distanz (auch Abwartezone genannt), 100 - 200/300 cm. Jemand betritt einen Raum und schaut sich erst einmal um.
Öffentliche Distanz
Öffentliche Distanz, mehr als 200/300 cm, Professor im Hörsaal vor den Studierenden. Jemand wartet in einem Großraumbüro, bis er aufgerufen wird.
Die Angaben gelten im deutschsprachigen Umfeld. In ander...

Inhaltsverzeichnis

  1. Inhaltsverzeichnis
  2. Prolog
  3. Teil 1 – Die erste Kontaktaufnahme
  4. Teil 2 – In der Gesellschaft
  5. Teil 3 – Diskriminierung, Werte, Respekt
  6. Teil 4 – Offen Sein, Emanzipation, Politische Korrektheit
  7. Epilog
  8. Anhang
  9. Impressum