1 Einleitung
1.1 Problemstellung
Heraklits Aussage, „Die einzige Konstante im Universum ist die Veränderung“, zeugt nach 2500 Jahren von einer scheinbar zeitlosen Gültigkeit. Kein Satz könnte die derzeitigen individuellen und organisationalen Suchbewegungen unserer Gesellschaft treffsicherer beschreiben. Vielen Menschen mögen die Konstanten in unserer Gesellschaft fehlen, dennoch: Die Sicherheiten der Vergangenheit bestehen nicht ihre Überprüfungen an der Eintrittspforte der Zukunft. Der permanente Wissenszuwachs, die Digitalisierung, die Globalisierung und der demografische Wandel verändern unsere Gesellschaft wie Brandbeschleuniger und prägen die Zukunft (vgl. Schermuly, 2016, S. 31).
Mit Fokus auf das Arbeitsleben zählen die zunehmende Vernetzung durch neue Technologien und Wirkungen des Internets zu den Veränderungstreibern sowie die Entgrenzung von Unternehmen in physischer, regionaler und zeitlicher Hinsicht. Exponentielles Technologiewachstum und globale Märkte beschleunigen das Wirtschaftsleben und verändern Beziehungsstrukturen durch erhöhte Transparenz von Informationen in Bewertungsportalen, sozialen Netzwerken oder im Zuge der Sharing Economy. Wesentliche Teile der Leistungserbringung - Produkte oder Services - wandern in den virtuell-digitalen Raum und führen zur Entflechtung der digitalen von der physischen Leistung. Kapital ist nicht mehr die entscheidende knappe Ressource. Wissen und Innovationsfähigkeit werden wichtiger und die Senkung der Kapitalschwelle für den Markteintritt schafft neue Wettbewerber. Die Folgen dieser Entwicklungen sind vielfältig, sie verändern die Grundlagen des Wirtschaftens komplett (Weinreich, 2016, S. 5ff).
Das World Economic Forum beschreibt in seinem Global Challenge Insight Report 2016 „The Future of Jobs“ unsere Situation wie folgt: „According to many industry observers, we are today on the cusp of a Fourth Industrial Revolution. Developments in previously disjointed fields such as artificial intelligence and machine learning, robotics, nanotechnology, 3D printing and genetics and biotechnology are all building on and amplifying one another. Smart systems—homes, factories, farms, grids or entire cities—will help tackle problems ranging from supply chain management to climate change. Concurrent to this technological revolution are a set of broader socio-economic, geopolitical and demographic developments, each interacting in multiple directions and intensifying each another.“ (World Economic Forum, 2016, S. 5ff) Als konkrete Treiber der Veränderung reiht der Report in technologischer Hinsicht „Mobile Internet, cloud technology“ (34%), „Processing power, Big Data“ (26%), „New energy supplies and technologies“ (22%), „Internet of Things“ (14%) und „Sharing economy, croudsourcing“ (12%). In demografischer und sozioökonomischer Hinsicht listet der Report in absteigender Reihenfolge „Changing nature of work, flexible work“ (44%), „Middle class in emerging markets“ (23%), „Climate change, natural resources“ (23%), „Geopolitical volatility“ (21%) und „Consumer ethics, privacy issues“ (16%).
Das VUCA-Konzept beschreibt die unsicheren Rahmenbedingungen unserer gegenwärtigen Phase mit den Begriffen von Unbeständigkeit (volatility), Ungewissheit (uncertainty), Komplexität (complexity) und Mehrdeutigkeit (ambiguity). Dabei handelt es sich um eine Strategiemethode, die vom amerikanischen Militär entwickelt und von Managementexperten übernommen wurde. Sie richtet ihr Augenmerk auf die Fragen, wie sehr man Situationen/Ereignisse voraussehen kann und wie viel man über die Situation bzw. das Ereignis weiß (vgl. Hofert, 2016, S. 23). „Traditionell ist Management auf die Entwicklung, Umsetzung und Ausführung von klar definierten Strategien und Prozessen ausgerichtet. Das ist ein sinnvolles Vorgehensmodell für eine verlässliche Umwelt“ (Weinreich, 2016, S. 12). Umso komplexer und dynamischer die unternehmerische Umwelt wird, umso öfter versagen die herkömmlichen Steuerungs- und Führungsmethoden (vgl. Weinreich, 2016, S. 13).
Für diese veränderten unternehmerischen Umwelten sind viele Unternehmen nicht ausreichend vorbereitet und gerüstet. Von Ameln und Wimmer meinen, dass Organisationen in der Zwischenzeit so gebaut sein müssen, dass sie angesichts dieser neuen Qualität an Veränderungsdynamik ihrer relevanten Umwelten antwortfähig bleiben. „Dafür sorgen neue Formen der Strukturierung der organisationsinternen Verhältnisse, alternative Organisationsdesigns, eine Abflachung der Hierarchien, netzwerkförmige, auf Flexibilität und Agilität ausgelegte Kooperationsformen“ (von Ameln, Wimmer, 2016, S. 14). Damit in Zusammenhang stehen auch veränderte Führungspraktiken, die anspruchsvollere Führungsleistungen zur Verfügung stellen, um diesen neuen Herausforderungen gerecht zu werden (vgl. von Ameln, Wimmer, 2016, S. 12ff).
Das deutsche Bundesministerium für Arbeit und Soziales hält in seinem „Grünbuch - Arbeit 4.0 - Arbeit weiter denken“ fest, dass durch den kulturellen und gesellschaftlichen Wandel neue Ansprüche an Arbeit entstehen. Auch die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen verändert sich. Und: „Wie die zukünftige Arbeitswelt im Einzelnen aussehen wird, ist noch offen“ (BM für Arbeit und Soziales, 2015, S. 35).
Festgehalten werden kann dabei, dass MitarbeiterInnen im Mittelpunkt aller Organisations- und Führungsstrukturen stehen müssen, denn er/sie ist es, der/die ein Unternehmen erfolgreich macht. Das Wissen, die Motivation und die Ideen von MitarbeiterInnen führen zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil.
„Das Ziel einer zukunftsfähigen Unternehmensführung muss es daher sein, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das allen Mitarbeitern Bestleistungen ermöglicht und ihre Fähigkeiten für den Erfolg des Unternehmens nutzt“ (Haufe Whitepaper, 2015, S. 3). Das menschliche Leistungsvermögen wird aufgrund der Veränderungen der unternehmerischen Umwelten auf ganz neue Weise und in einem ganz neuen Umfang benötigt. „ Durch […] ist die Leistungsfähigkeit von Organisationen heutigen Zuschnitts in einem noch nie dagewesenen Ausmaß davon abhängig geworden, dass Beschäftigte nicht nur ihre festgelegte und vorprogrammierte Arbeit erledigen, sondern dass sie in jedem Augenblick mit hoher Aufmerksamkeit das Geschehen (intern und extern) verfolgen, mit großer Urteilskraft das je anzutreffende Situationspotential einschätzen und, wenn erforderlich, eigenverantwortlich die notwendigen Entscheidungen für das, was ansteht, herbeiführen“ (von Ameln, Wimmer, 2016, S.13).
Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich die vorliegende Arbeit mit der Frage, wie Organisationen Arbeit erfolgreich organisieren. Und wie, gemäß den veränderten Rahmenbedingungen unserer Gesellschaft, neue, veränderte Formen des Organisierens von Arbeit, konkret aussehen könnten. Der Fokus dieser Arbeit über neue Organisationsformen von Arbeit liegt dabei auf den Wechselwirkungen zwischen Hierarchiefreiheit bzw. reduzierten Hierarchien in Unternehmen auf der einen Seite und Faktoren wie Partizipation, Selbstorganisation, neuen Entscheidungsabläufen und einem Transparenzparadigma auf der anderen Seite. Die Suche nach dem besten Weg Arbeit zu organisieren, beschäftigt bei gleichen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sowohl gewinnorientierte als auch nicht gewinnorientierte Organisationen. Der Autor beschränkt sich in dieser Forschungsarbeit auf die Untersuchung gewinnorientierter Unternehmen.
Als Human Resources Professional sieht der Autor die immense Herausforderung für HR, eine adäquate Übersetzungsleistung dieser veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in die Unternehmensorganisation zu bewerkstelligen. Die berufliche Sozialisation des Autors in multinationalen IT-Konzernen westlicher und östlicher Kulturprägung ist gekennzeichnet von Erfahrungen mit hierarchischen Organisationsmodellen. Erfolgsfaktoren und Dysfunktionalitäten der pyramidalen Unternehmensstrukturen bieten die Ausgangsbasis für das persönliche Forschungsinteresse des Autors im Rahmen dieser Masterarbeit. Sollte der Trend hin zu neuen Organisationsformen von Arbeit anhaltend sein, dann erwartet der Autor massive Auswirkungen auf das unternehmerische Denken und Handeln, auf die Entwicklung des menschlichen Bewusstseins sowohl auf persönlicher als auch auf gesellschaftlicher Ebene, auf die Felder Forschung, Lehre, Beratung und das gesamte Schulsystem.
1.2 Zielsetzung und Forschungsfragen
Die Bezeichnung „Neue Organisationsformen“ ist kein einheitlich definierter Begriff. Neue Organisationsformen sind kein vollkommen neues Phänomen. Kreative, disruptive QuerdenkerInnen haben ihren Produkt- und Dienstleistungsideen auch immer wieder traditionsbrechende oder visionäre Organisationsformen folgen lassen. Die meisten davon führten ein relativ unerkanntes Inseldasein. Nur wenige dieser Unternehmen sind damit vor den Vorhang getreten und haben ihre inneren Funktionsweisen einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Forschungsinteresse der vorliegenden Arbeit besteht in der Neugierde, die Motive und Antriebe von UnternehmensgründerInnen bzw. UnternehmenslenkerInnen zu erforschen, die in ihrem Unternehmen eine Abkehr vom klassischen Paradigma der tayloristischen Unternehmensführung in die Wege geleitet haben und der interessierten Fachwelt zugänglich zu machen. Um den Forschungsfokus zu gestalten, wurden Themenbereiche zur Erforschung ausgewählt, die das „warum“, „was“ und „wie“ von neuen Organisationsformen erklärbar machen.
Zugrunde liegen Fragen nach den Beweggründen, aus welchen Gründen und aus welchen Motiven Unternehmen einen intendierten Veränderungsprozess angestrebt haben. Welche Sehnsüchte, Hoffnungen, Notwendigkeiten oder Strategien stellen die Antriebsenergien dar? Ist es ein „weg von“ konventionellen oder ein „hin zu“ neuen Organisationsformen? Und was genau soll es dem Unternehmen bringen? Die Frage nach dem Nutzen unterstellt einen subjektiv empfundenen Mehrwert der neuen Organisationsform für das Unternehmen. Spezifisch interessant ist, welche Gruppen oder Stakeholder des Unternehmens einen Vorteil aus der veränderten Organisationsform ziehen und was konkret als Nutzen empfunden wird.
Näher untersucht werden soll, wie sich „neue“ Organisationsformen nun von konventionellen Unternehmen unterscheiden. Welche anderen, eventuell neuen Praktiken oder Aspekte weisen sie auf bzw. setzen sie im Unternehmensalltag ein? Hinterfragt werden soll, ob und welche Bedingungen es braucht, damit eine Transformation gelingen kann. Welche speziellen Effekte dieser Art treten in Unternehmen auf, die unterscheidbar sind von den vielleicht bekannten Phänomenen in konventionellen Organisationen? Im Mittelpunkt des Forschungsinteresses stehen auch die besonderen Schwierigkeiten, die Stolpersteine, die Herausforderungen, die in „neuen“ Organisationformen auftreten und wie diese gelöst werden. Interessant ist dabei die Frage nach den Gründen, die eine Rückkehr zu einer konventionellen Organisationsform sinnvoll erscheinen lassen. Im Speziellen soll auch die Begrifflichkeit und Tatsächlichkeit der Hierarchiereduktion und der Heterarchie genauer geprüft und einer kritischen Bewertung zugeführt werden.
Diese Herangehensweise mündet in einer Hauptforschungsfrage und zwei Unterforschungsfragen:
Hauptforschungsfrage:
Was bewegt Unternehmen zur Transformation in Richtung hierarchiefreie oder hierarchiereduzierte Organisationsformen und welchen Nutzen ziehen sie aus ihrer Sicht daraus?
Erste Unterforschungsfrage:
Welche neuen Aspekte der Organisationsgestaltung weisen neue Organisationsformen von Arbeit auf und welche Bedingungen und Effekte zeichnen sie aus?
Zweite Unterforschungsfrage:
Was sind die größten Herausforderungen in neuen Organisationsformen und welche Gründe sprechen für eine mögliche Rückkehr zu einer konventionellen Organisationsform?
1.3 Forschungsstrategie
Die Erarbeitung der theoretischen Grundlagen dienen der hinreichenden Beantwortung der Forschungsfragen und dem besseren Verständnis und Interpretation der Ergebnisse der empirischen Untersuchung. Die wissenschaftliche Aufarbeitung der Zusammenhänge bei diesem Thema erfolgte bisher nach Meinung des Autors unzureichend. Wesentliche Phänomene neuer Organisationsformen wurden bis dato bloß theoretisch, zu isoliert und ohne ausreichende Berücksichtigung der Kontexte betrachtet. Als Ausnahme ist Frederic Laloux zu sehen, der mit „Reinventing Organizations“ ein multiperspektivisches Grundlagenwerk auf Basis der Analyse von 11 Unternehmen geschaffen hat. Durch diese Masterarbeit soll ein wesentlicher Beitrag zur Diskussion erfolgen, ob und wie neue Organisationsformen die richtige Antwort auf das veränderte unternehmerische Umfeld sein können.
Die vorliegende Arbeit gliedert sich in zwei große Abschnitte. In den theoretischen Grundlagen werden relevante Aspekte der Unternehmensführung, der Organisationsentwicklung und der Wirtschaftspsychologie dargestellt und diskutiert. Eine umfassende Aufarbeitung der Literatur zu diesem Thema bildet die Grundlage für ein Verständnis des Bereiches „Neues Organisationsformen“ und den theoretischen Unterbau für die Ergebnisse der empirischen Untersuchung.
Die empirische Untersuchung wurde in Form von neun qualitativen Experteninterviews mit GründerInnen, GeschäftsführerInnen und MitarbeiterInnen von fünf Unternehmen durchgeführt, die kürzlich eine Transformation in Richtung hierarchiefreie oder hierarchiereduzierte Organisationsform gestartet haben oder sich bereits länger in einer Transformationsphase befinden. Insgesamt wurden dabei die Sichtweisen von elf Personen erhoben. Anschließend erfolgt die Darstellung, Interpretation und Deutung der Ergebnisse und ein Ausblick in die Zukunft.
2 Theoretische Grundlagen
In diesem Abschnitt werden jene Modelle, Theorien und Begrifflichkeiten dargestellt, die dem Leser / der Leserin ein grundlegendes Verständnis für neue Organisationsformen ermöglichen sollen. Die theoretischen Grundlagen beschreiben die vielfältigen organisationalen Aspekte, auf deren Basis die Ergebnisse der empirischen Untersuchung interpretiert, eingeordnet und verstanden werden können. Um der Breite des Themas gerecht zu werden, wird in dieser Arbeit wiederholt auf allzu detaillierte Beschreibungen verzichtet und stattdessen auf weiterführende Quellen verwiesen.
Die Gliederung der theoretischen Grundlagen beschreibt das Überblicksschema von Organisationsmodellen nach Frederic Laloux. Laloux (2015, S. 11ff) unternahm den Versuch, die Entwicklungen von Organisationsformen von Arbeit basierend auf bzw. in Zusammenhang mit den menschlichen Evolutionsstufen zu charakterisieren. Dafür greift Laloux auf bereits existierende Modelle zurück, wie die Integrale Theorie von Ken Wilber oder Spiral Dynamics von Don Beck/Chris Cowan, die ihrerseits wieder auf den Forschungen von Clare Graves aufbauen. Aus dieser Beschreibung verwendet der Autor vier Paradigmen und ordnet jedem Paradigma wissenschaftliche Erkenntnisse, einschlägige Informationen und Gestaltungselemente aus der Unternehmensführung, der Wirtschaftspsychologie und der Organisationsentwicklung zu.
Tab. 1: Entwicklung von Organisationsformen nach Frederic Laloux. Darstellung von fünf Organisationsformen, gereiht nach der Entwicklung von Bewusstseinsstufen. Laloux weist den Stufen Farben zu, die der Autor zum Zweck der Vollständigkeit anführt, Quelle: Laloux, 2015, S. 36f und eigene Ergänzungen
2.1 Das traditionelle konformistische Paradigma
Dem traditionellen konformistischen Paradigma ordnet Laloux die Farbe Bernstein zu und attestiert ihm zwei neue Kennzeichen des evolutionären Fortschritts (vgl. Laloux, 2015, S. 17ff): erstens eine langfristige Perspektive des Unternehmens durch stabile Prozesse und zweitens Größe und Stabilität durch formelle Hierarchie. Formelle Titel, feste Hierarchien und Organigramme gestalten eine stabile Pyramide mit einer Kaskade formeller Kommunikationswege von den Mächtigen zu den Untergebenen (vgl. Laloux, 2015, S. 20). Im Allgemeinen lässt sich eine Hierarchie als Gesamtheit von Elementen charakterisieren, die durch Über- und Unterordnungsbeziehungen miteinander verbunden sind. Im Kontext von Organisationen können der Hierarchie vier Funktionen zugeordnet werden: erstens eine Vereinfachung und Verkürzung von Entscheidungen, quasi eine Lösung für das „Problem der großen Zahl“. Zweitens schafft sie eine stabile Ordnung mit generalisierten Verhaltenserwartungen, die auch bei häufigem Wechsel der Mitglieder gewährleistet werden kann. Drittens schafft Hierarchie persönliche Autorität, die nicht ständig neu legitimiert werden muss. Und viertens ermöglichen hierarchische Weisungsrechte die bessere Kontrolle von opportunistischem Verhalten (vgl. Wirtschaftslexikon, 2017, Hierarchie). Zum besseren Verständnis des traditionellen konformistischen Paradigmas soll nun folgend auf die Methoden von Taylor und Ford eingegangen werden.
1911 legte Frederick Winslow Taylor als Chefingenieur von Stahlwerken mit seinem Buch „The Principles of Scientific Management / Die Grundsätze wissenschaftlicher Betriebsführung“ (vgl. Kieser, 2016, S. 99f) d...