0.1 Vorwort
Press Start
Mit diesen Worten beginnen die meisten Abenteuer in Computerspielen. Meist betritt Mensch dann eine unbekannte Welt voller neuer Ideen. Mensch ist erstaunt über diese Realität und auch ein bisschen verwirrt am Anfang. Wer kennt das nicht? Zuerst die richtigen Knöpfe finden, Hand und Augen koordinieren, Geschichte erfahren und verstehen, Rätsel und Aufgaben lösen. Nach der ersten Verwirrung wandelt sich diese in Verständnis und Neues kann entdeckt werden. Durch das beharrliche harte Arbeiten im Spiel können neues Wissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten erworben werden. Und es macht sogar Freude. Moment! Wissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten erwerben? Beim Spielen wird etwas gelernt? Gewiss, nämlich einiges. Doch das ist eine lange Geschichte und diese soll an einer anderen Stelle erzählt werden (Kapitel 2 Spielerische Pädagogik).
In dieser Arbeit treten wir die Reise von Gamification bis hin zu Game Enhanced Learning an. Wir entdecken Spieldesignelemente, setzen sie zu unserem Nutzen in einer Online Plattform um und generieren eine verfeinerte didaktische Idee.
Drücken Sie nun Start und betreten Sie die Welt der 3D Druck Akademie.
to be continued...
0.2 Danksagung
An dieser Stelle möchte ich allen Personen danken, die mich beim Erstellen dieser Diplomarbeit unterstützt haben.
Ganz besonders möchte ich meiner Betreuerin ao. Univ.-Prof.in Dipl.-Ing.in Dr.in Renate Motschnig für ihre fachliche und persönliche Unterstützung danken. Besonders der Gedankenaustausch und das Besprechen von Ideen hat mir sehr weitergeholfen.
Darüber hinaus gilt dem Team der Virtuellen Pädagogischen Hochschule, allen voran Mag. Stephan Waba, MA für das Anstoßen des Projekts sowie Mag.a Astrid Brunner und Mag.a Marie Lene Kieberl für die Betreuung des Kurses sowie Mag. David Bogner für die Hilfe bei technischen Problemen, mein Dank.
Ein besonderer Dank gilt meiner Lebensgefährtin Mag.a Marie-Therese Handle, BA für ihre moralische und persönliche Unterstützung. Besonders möchte ich mich für die vielen Stunden an Zuhören, Verbessern und die aufbauenden Worte in schwierigen Momenten bedanken.
Ein weiterer Dank gilt Mag. Alexander Schmölz, Bakk. für seine Zeit, Unterstützung und den regen Ideenaustausch.
Danken möchte ich außerdem Mag.a Dr.in Gertraud Kremsner und Mag.a Dr.in Michelle Proyer für die offenen Ohren, Unterstützung und den Ansporn.
Zum Abschluss möchte ich noch allen Teilnehmenden der 3D Druck Akademie danken, dass sie an diesem Kurs partizipiert und ihre Erfahrungen geteilt haben.
0.3 Abstract
Erstmalig wurde auf der Moodle Plattform der Virtuellen Pädagogischen Hochschule ein gamifizierter Online LehrerInnenfortbildungskurs zu Additive Manufactoring/Rapid Prototyping (3D Druck) angeboten. In diesem Kurs wurden die Erfahrung sowie das Feedback der Teilnehmenden verwendet, um eine neue Lehr- und Lernmethode, Digital Game Enhanced Learning, zu entwickeln. In diesem Ansatz werden die Vorteile von Gamification mit den Vorzügen der humanistischen Pädagogik und/oder dem Konstruktivismus verbunden.
Nach der Fragestellung: „Wie erfahren Lehrende Gamification mit eLearning?" wurde die Arbeit als ein Fallbeispiel aufgebaut. Die Entwicklung des LehrerInnenkurses erfolgte in einem partizipativen Action Research. Die Auswertung erfolgte qualitativ sowie quantiativ, wobei das Hauptaugenmerk auf die qualitativen Daten gelegt wurde.
Angenommen wurde eine Veränderung des Lernens der Teilnehmenden durch die Methode Gamification sowie positive Erfahrungen der LehrerInnen durch das Entdecken der Methode Gamification in ihrer freiwilligen Weiterbildung. Die technischen Aspekte der Lernplattform Moodle wurden auf ihre Möglichkeiten für den Einsatz von gamifizierten Strategien getestet und analysiert.
Die Arbeit kommt zu dem Schluss, dass Lehrende das Lernen mit Gamification in einer Online Umgebung positiv wahrnehmen und bewerten sowie für ihren Unterricht reflektieren und einen Transfer des Gelernten in die eigene Realität antreten. Die technische Eignung von Moodle für den Einsatz gamifizierter Ansätze ist mit Abstrichen in der Automation ausreichend gegeben.
0.4 Abstract
For the first time a gamified online advanced training for teachers was established at moodle coursesystem of the Virtuelle Pädagogische Hochschule. The topic was additive manufactoring or rapid prototying (3d printing). In this course the experience and the feedback of the participants were used to create a new learning technique called digital game enhanced learning. In this approach the benefits of gamification and the assets of humanisitc education or constructivism are connected.
The research question was: „How do teachers experience gamification with elearning?". The thesis is built on a case study. The course was developed in an participatory action resarch. The data was evaluated via qualitative and quantitative analysis, mainly focused on the qualitative data.
A change of the participants' learning and positiv experiences through discovering the method gamification in their voluntary further education was asumed. The technical suitability of moodle for gamified strategies were tested and analyised.
The thesis concludes that teachers experience and rate gamification while learning online in a positiv way. Furthermore they reflect the method and transfer their learnings to their own reality. The technical aptitude of moodle is satisfying for using gamification. However, the possibilities of automated settings are limited.
1 | Einführung
Der Einsatz von eLearning ist mittlerweile weit verbreitet und wird häufig genutzt. Jedoch gibt es in diesem Kontext immer wieder Teilnehmende, die den Kurs nicht gänzlich absolvieren und vor Ende abbrechen. Um diesem Phänomen entgegenzuwirken, liefert die Methode Gamification vielversprechende Strategien, um mit Spieldesignelementen TeilnehmerInnen längerfristig im Kurs zu halten und bis zum Abschluss des Kurses zu bringen. Da die Methode doch einen Neuigkeitsfaktor hat, soll sie in der LehrerInnenfortbildung partizipativ eingesetzt werden. Dazu wurde in Kooperation mit der Virtuellen Pädagogischen Hochschule ein eLearning Kurs für Lehrende in Österreich auf der Lernplattform Moodle erstellt. Als inhaltliches Thema wurde dazu 3D Druck gewählt. Der Forschungsgegenstand ist die Methode Gamification, insbesondere werden die Erfahrungen der Lehrenden festgehalten, analysiert und interpretiert.
1.1 Ziel der Arbeit
Ziel ist es zu zeigen, dass Unterricht mit neuer Methodik (Gamification) und bekannter Infrastruktur (Moodle) im österreichischen Schulsystem kombinierbar ist. Es soll eine Lernform gefunden werden, mit der weniger Personen Online Kurse frühzeitig abbrechen und die Lernerfahrung gesteigert wird. Außerdem sollen Lehrende dazu angeregt werden, ihren eigenen Unterricht zu hinterfragen und reflektieren, sowie zum Experimentieren motiviert werden. Moodle soll als innovative Lernplattform erforscht werden, besonders im Hinblick auf Gamification. Es soll analysiert und bewertet werden, welche Spieldesignelemente für den Einsatz in Moodle geeignet sind, sowie eine Lernform gefunden werden, die für alle AkteurInnen den größtmöglichen Output liefert.
1.2 Relevanz
Innovativer Unterricht ist ein ständiges Thema für Lehrende. Während der Ausübungen ihrer Tätigkeit können verschiedene Phasen in der LehrerInnenlaufbahn isoliert werden [Herzog, 2007]. Insbesondere in der Zeit des 7. LehrerInnendienstjahres bis hin zum 18. Jahr verbringt eine Lehrperson viel Zeit mit experimentieren, entwickeln sowie bewerten des eigenen Unterrichts [Herzog, 2007]. Diese Zeitspanne entspricht immerhin 11 Jahren und somit rund einem Viertel der LehrerInnenlaufbahn. An dieser Stelle kann bei Lehrenden angeknüpft werden, um sie zum Experimentieren und Weiterentwickeln von Unterricht anzuregen.
Die Methode Gamification hat in den letzten Jahren immer mehr an Ansehen und Bedeutung für Lehren und Lernen gewonnen. Spätestens seitdem ein Lehrer sein Benotungssystem nach dem Vorbild von World of Warcraft umgestellt hat, ist diese Methode in der österreichischen Schullandschaft angekommen [Zsolt, 2014].
Das Thema 3D Druck erschließt für den Unterricht an Schulen verschiedenste Möglichkeiten. Zunächst kann die Fertigungstechnik eingesetzt werden, um die haptischen Fähigkeit von Lernenden zu erweitern. Zum Beispiel: In der Mathematik können Objekte wie ein hyperbolisches Paraboloid ausgedruckt werden und SchülerInnen können das Objekt angreifen und dadurch begreifen. Damit kann der Unterricht individuell an die Bedürfnisse der SchülerInnen angepasst werden. Der 3D Druck kann nicht nur im Mathematikunterricht Anwendung finden, sondern auch in Gegenständen wie Bildnerische Erziehung, Werkunterricht u.v.m sind Anwendungen möglich. Im Hinblick auf die Robotik ist der 3D Druck ein wichtiger Bestandteil für den Informatikunterricht. Der 3D Drucker selbst bietet für die Industrie, besonders für Start Ups, die sich mit Entwicklung, Prototyping oder Design beschäftigen, neue Möglichkeiten, schnell und kostengünstig Prototypen zu erstellen. Diese Technik sollte den SchülerInnen und Schülern schon in jungen Jahren vermittelt werden.
1.3 Struktur der Arbeit
Die Arbeit ist in drei Teile aufgeteilt. Im ersten Teil werden die theoretischen und praktischen Grundlagen für die weitere Arbeit gelegt. In Kapitel 2 werden wichtige Begriffe aus der Spielerischen Pädagogik besprochen, definiert und zu Gamification abgegrenzt. Das Kapitel 3 steht ganz im Zeichen der Lernplattform Moodle im Kontext von Spielerischer Pädagogik. Hier werden notwendige Aktivitäten, Materialien und technische Hintergründe für den weiteren Gebrauch gesammelt, beschrieben und in Kontext zu Gamification gesetzt. Der zweite Teil der Arbeit befasst sich mit dem Forschungsgegenstand und dem Forschungsdesign. Zunächst werden die verwendeten Methoden erörtert. Das Kursdesign mit seinen Vorraussetzungen, Prinzipen, Lehr- und Lernzielen für die Erstellung wird in Kapitel 5 veröffentlicht. Das letzte Kapitel in diesem Teil diskutiert den Fragenbogen und das entstandene Sample für die Auswertung der Fragebögen. Im dritten Teil der Arbeit wird der Forschungsprozess dokumentiert, die Ergebnisse dargelegt, diskutiert und zusammengefasst.
1.4 Forschungsfragen und Forschungsdesign
Die primäre Forschungsfrage lautet:
- „Wie erfahren Lehrende Gamification mit eLearning?"
Hier soll erforscht werden, wie LehrerInnen auf die Methode Gamification reagieren, damit umgehen, und welche Erfahrungen sie mit der Methode machen.
Aus dieser Hauptfrage ergeben sich zwei Nebenfragen, die ebenfalls diskutiert werden:
- „Wie bewerten Lernende, die selbst unterrichten, das Lernen mit der Methode Gamification in einer virtuellen Lernumgebung?"
- „Welche Erfahrungen machen sie und welche Ergebnisse bringt die Reflexion der Teilnehmenden?"
- Neben den pädagogischen Fragen soll Moodle für die Nutzung von Gamification erforscht werden. Hier wird die folgende Frage beantwortet:
„Wie gut ist Moodle als technologische Basis geeignet für die Erstellung und Durchführung eines Kurses mit Gamification?"
Die Arbeit ist als Fallstudie aufgebaut. Die Kurse werden in einem Participatory Action Research iterativ verbessert, da drei Kurse im selben Design hintereinander durchgeführt wurden und jeweils aus den Handlungen, Beobachtungen und Reflexionen für den nächsten Kurs Verbesserungen getroffen wurden. Die Forschungsfragen werden mit quantitativen und qualitativen Methoden beantwortet. Hier liegt der Fokus klar bei den qualitativen Methoden.
1.5 Hypothese
- Wenn Lernende den erstellten Kurs (3D Druck Akademie) belegen, dann werden sie sich intensiver mit dem Thema auseinandersetzen, aktiv teilnehmen und mehr Leistung als gefordert erbringen. Bei der Erarbeitung der Lerninhalte werden sie (viel) Freude haben. Eine Veränderung des Lernens wird erkennbar sein. Durch positive Verstärkung, Belohnungen und stetiges Feedback wird gleich eine Leistung ersichtlich sein und Lernende können schnell ihre Leistungen anpassen.
- Moodle wird mit einigem Nachinstallieren von Plugins, Aktivitäten und kreativen Lösungen für die Durchführung eines Kurses mit Gamification Elementen geeignet sein.
1.6 Vorgehen
Die gestellten Fragen und aufgestellten Hypothesen werden unterschiedlich bearbeitet. Zunächst wird der Kurs iterativ im partizipativen Action Research verbessert. Die Erkentnisse jedes Kurses fließen in den nächsten ein. Die pädagogische Hauptfrage na...