Veritas

Oder vom Gesetz des ewigen Seins

Daniel Schehack

• Verlag: Books on Demand
• Jahr: 2015
• ISBN drucken: 9783738689891
• eBook-ISBN: 9783738675146
• Auflage: 1
• Thema: Literatura
• Thema: Poesía

Die Wahrheit lässt keine zwei Wege zu, ließe sie das zu, wäre es nicht die Wahrheit.Textfragmente aus 2000 Jahren Weltgeschichte, auf das Leben angewendete Zitate, Gedanken des Autors und eine überraschende Erkenntnis über das Sein und Wesen der Welt...

Abschied

Er hat mich verlassen.

Aber ich denke nicht an meine Qualen; ich denke nur an ihn, der seinen Schwur gebrochen hat.

Oh, straft ihn nicht dafür, ihr Götter!

*

Wie ein Kind, das jammert und schreit, wenn seine Sandburg weggeschwemmt wird, so klagt mein Herz vor den Trümmern meines Ansehens und meines Ruhmes.

*

Der Verwegene wird vergehen, der Besonnene bleibt bestehen.

Von diesen beiden ist einer im Nachteil, einer im Vorteil.

Wer kennt die Gründe des Himmels?

Selbst der Weise nicht.

Des Himmels Weg ist Überwindung ohne Streit, Belohnung ohne Worte, Erscheinung ohne Ruf, Wirkung ohne Mühe.

Des Himmels Netz ist endlos weit, so weit die Maschen sind geknüpft, so schlüpft doch nichts hindurch.

*

Warum mögen Kinder Tiere so gern? Schaue in die Augen einer Kuh, einer Ziege, eigentlich jedes Tieres – ein Pferd will (und kann) nichts anderes sein als ein Pferd. Ebenso ist es mit Hunden, Katzen und allen anderen Tieren, ja auch Raubtieren! Man kann einem Krokodil keinen Vorwurf machen, dass es ein Krokodil ist!

Tiere haben keine Maske auf, sie spielen mit offenen Karten. Genau wie kleine Kinder – bis sie von der Umwelt geformt werden. Sei wie ein Kind! Habe Urvertrauen! Gib dich ganz in Gottes Hand. Er weiß, bevor du Ihn um etwas bittest, was du brauchst. Manchmal merkt man erst spät, dass man eine Maske aufhatte, ohne es zu merken – aber wenn die Maske der Selbsttäuschung herunter ist, wenn man sich nicht mehr selbst an der Nase herumführt, dann hat man die große Chance, in diesem irdischen Leben ganz geboren zu werden.

Denn auch die einfachen Leute, die ihren Glauben echt leben, auch die sind gemeint. Die zum Beten in ihr Kämmerlein gehen, die heimlich Almosen geben. Die keinen Glauben heucheln müssen, die Kranke aus Überzeugung besuchen, die aus Überzeugung die Nackten kleiden, weil sie ganz von Gott durchdrungen sind. Aber Jesus meint noch mehr, er wendet sich an die Studierten, die Leute, die alles, aber auch wirklich alles zu Tode theologisieren müssen. Die, die sich unter anderem Jahrhunderte darum gestritten haben, ob man von Jesus Bilder und Statuen herstellen darf oder nicht!

Wie ist das nun mit der Heiligen Dreifaltigkeit?

Ganzgott, Halbgott, Viertelgott? Hä?? Ist das wichtig? Jesus ist der inkarnierte Gott. Was braucht man mehr?

*

Dies soll das Ende sein???

Wie kann es das?

Zunächst einmal: Wir leben!

*

Wer den Stachel des Hasse in sich trägt, findet keinen inneren Frieden, kennt keine wirkliche Freude und kein Wohlergehen.

Er findet weder Schlaf noch Ausgeglichenheit.

*

Wenn die Menschen den Tod nicht fürchten, was hilft es, mit dem Tod zu drohen?

Wenn die Menschen den Tod stets fürchten, was hilft es, den Verbrecher zu fassen und zu töten?

Der Tod selbst ist oberster Vollstrecker.

An seiner Stelle zu töten ist wie das Führen der Axt anstelle des Zimmermanns.

Wer die Axt führt anstelle des Zimmermanns, bleibt selten unverletzt.

*

Siehst du einen Weisen, so strebe danach, es ihm gleichzutun.

Siehst du einen Toren, gehe in dich und prüfe dich selbst.

*

Vorsicht ist keine Feigheit und Leichtsinn ist kein Mut.

*

Das Volk hungert, weil die Oberen prassen.

Darum hungert das Volk.

Das Volk ist ungehorsam, weil die Oberen Gehorsam erpressen.

Darum ist das Volk ungehorsam.

Das Volk achtet das Leben gering, weil die Oberen nach dem Leben gieren.

Darum achtet das Volk das Leben gering.

Wer nicht an seinem Leben hängt, ist würdiger als jener, der nach seinem Leben giert.

*

Aber Gott hat für dich einen Plan! Jeder hat hier einen Job auf Erden zu machen, eine Aufgabe – sonst wären wir alle nicht hier. Und genau deshalb wirst du auch das Wort des Herrn verstehen! Aber Er schreit dich nicht an. Horche auf dein Gewissen, werde still und lausche. Die größten Momente unseres Lebens sind nicht unsere lautesten, sondern unsere stillsten Augenblicke. Gott fügt die Dinge zu deinem Besten auf eine Art, die du oft nicht erwartet hättest – oder die du nicht erkannt hättest. Aber im Rückblick war es dann doch alles gut – für irgendwas.

»So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen!«

*

Hass erzeugt Gegenhass!

Liebe erzeugt Gegenliebe!

Liebe ist kosmische Energie, die wir austauschen.

Warum ist es so schwer, Liebe gegenüber allem und jedem zu zeigen?

Unser Stolz ist der Grund!

Es kann keinen Hass geben, wenn wir unseren Stolz besiegen.

*

Der Mensch tritt ins Leben weich und zart; im Tode ist er hart und starr.

Alle Wesen treten ins Leben weich und zart; im Tode sind sie trocken und hart.

Darum ist das Harte und Starre Zeichen des Todes, das Weiche und Schwache Zeichen des Lebens.

*

Was bedeutet überhaupt »Fasten«?

Was einem als Erstes zum Thema in den Kopf kommt, ist der mehr oder minder schwierige Verzicht auf Nahrungsmittel, um Kilos zu verlieren … Fasten geht aber noch viel, viel weiter … Fasten sollte man als eine Art der Lebenseinstellung begreifen. Eine Lebenseinstellung, die sich dann logischerweise nicht nur an der kirchlich empfohlenen, einmal jährlich stattfindenden 40-tägigen rituellen Fastenzeit orientieren kann. Fasten geht tiefer.

Fasten kann – und sollte – im Idealfall der Verzicht auf alles Überflüssige sein. Nach dem Motto: Was brauche ich wirklich?

Alles wovon wir »abhängig« sind – oder zu sein meinen –, versklavt uns. Macht uns zu Götzendienern und entfernt uns von Gott. Gerade im materiellen Bereich. Fasten befreit Körper und Geist.

So bleibt die Kernfrage: Was brauche ich wirklich?

Muss ich immer und überall erreichbar sein? Ich bin immer und überall erreichbar für Gott, dafür brauche ich kein Handy. Mit einem Mercedes XYZ mit allem Komfort stehst du genauso im Stau wie jeder andere. Wenn du mit deiner 350.000-Euro-Jacht im Hafen einläufst, guckst du auch noch an einer Bordwand hoch. Wofür sechs Küchenmesser?

Ich nehme an, du verfügst, genau wie ich, auch nur über maximal zwei Hände. es gibt kein Ende!

Und wenn der Teufel dich so weit konditioniert hat, dass du Überstunden kloppst ohne Ende, um Geld, Macht, Ansehen und materiellen Wohlstand zu erlangen, hat er es geschafft! Dann hat Satan deine Seele gekauft.

Gehe einmal mit offenen Augen durch dein Anwesen.

Was ist der ganze Kram wirklich wert?

Wenn du Reklame durchblätterst und feststellst, dass du nichts brauchst – herzlichen Glückwunsch!

Ich sprach irgendwann von Inventur in dir. Mache auch Inventur in deinem Heim und miste aus. Gib den Sozialkaufhäusern, was über ist. Hau in die Tonne, was dich vollmüllt.

Du wirst sehen, wie leicht und befreit du dich danach fühlst.

*

Der Weg des Himmels ist wie das Spannen des Bogens: Das Obere wird heruntergezogen, das Untere wird emporgehoben.

Das Gebogene wird gestreckt, das Gestreckte wird gebogen.

Des Himmels Weg ist, die Fülle zu mindern, die Leere zu füllen.

Der Menschen Weg ist jedoch, denen zu nehmen, die zu wenig haben, und denen zu geben, die zu viel haben.

Wer vermag es, genug zu haben und allen zu geben?

*

Seine Jünger sprachen zu ihm: »Meister, wann wird die Ruhe der Toten eintreten, wann wird die neue Welt kommen?« Er sprach zu ihnen: »Was ihr erwartet, ist längst gekommen, aber ihr erkennt es nicht!«

*

Verstehe doch, dass der Weg, der abwärts geht, nach oben führt, dass ich erhöht werde, wenn ich am Boden liege, dass ein zerbrochenes Herz ein geheiltes Herz ist, dass ein bußfertiger Geist ein jubelnder Geist ist, dass eine b...

Inhaltsverzeichnis

• Inhaltsverzeichnis
• Vorwort
• Laue Sommernacht
• Eiskalte, klare Winternacht
• Heißer Sonnenschein
• Pflicht
• Würdiger Tod
• Wahrheit
• Prasselnder Regen
• Mitgefühl
• Rechtschaffenheit
• Freude
• Ehre
• Verschwiegenheit
• Feuchter Herbst
• Verlust
• Trauer
• Abschied
• Duftende Frühlingsblüten
• Vom Vergelten …
• Freudentränen
• Fasten
• Impressum