
eBook - ePub
Feel Good Management
Megatrend der Arbeitswelt 4.0: Glückliche Mitarbeiter – Erfolgreiche Unternehmen
- 144 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
- Über iOS und Android verfügbar
eBook - ePub
Feel Good Management
Megatrend der Arbeitswelt 4.0: Glückliche Mitarbeiter – Erfolgreiche Unternehmen
Über dieses Buch
Erfolg beginnt mit glücklichen Mitarbeiter*innen! Dein Weg zu einer Unternehmenskultur, die begeistert.
Stell dir vor, dein Unternehmen bietet einen Arbeitsplatz, an dem sich Menschen wirklich wohlfühlen – wo Erfolg nicht aus Druck, sondern aus echter Zufriedenheit entsteht!
Dieses Buch zeigt, wie eine gelebte Feel Good Kultur dein Unternehmen von innen heraus stärkt.
Anhand realer Erfolgsbeispiele und klarer Strategien erfährst du, wie Motivation, Zufriedenheit und Begeisterung im Arbeitsalltag spürbar werden. Mit Fokus auf Führung, Kommunikation und Empathie vermittelt der Ratgeber, wie du dein Team inspirierst – und damit nicht nur die Produktivität steigerst, sondern auch das Miteinander stärkst.
Erfolgreiche Unternehmen in Skandinavien beherrschen dieses Konzept zur Perfektion. Ihre Mitarbeiter gehen jeden Tag mit Begeisterung zur Arbeit und setzen sich mit voller Energie für ihre Firma ein. Diese skandinavische Arbeitskultur gilt als Vorbild für moderne und zukunftsorientierte Unternehmen. Der Autor und Coach Chris Ley zeigt, wie du ihre Prinzipien anwendest, um deine Organisation resilient, menschlich und innovativ zu gestalten.
Ein unverzichtbarer Begleiter für alle, die Führung neu denken wollen – mit Herz, Sinn und Erfolg.
Häufig gestellte Fragen
Ja, du kannst dein Abo jederzeit über den Tab Abo in deinen Kontoeinstellungen auf der Perlego-Website kündigen. Dein Abo bleibt bis zum Ende deines aktuellen Abrechnungszeitraums aktiv. Erfahre, wie du dein Abo kündigen kannst.
Derzeit stehen all unsere auf mobile Endgeräte reagierenden ePub-Bücher zum Download über die App zur Verfügung. Die meisten unserer PDFs stehen ebenfalls zum Download bereit; wir arbeiten daran, auch die übrigen PDFs zum Download anzubieten, bei denen dies aktuell noch nicht möglich ist. Weitere Informationen hier.
Perlego bietet zwei Pläne an: Elementar and Erweitert
- Elementar ist ideal für Lernende und Interessierte, die gerne eine Vielzahl von Themen erkunden. Greife auf die Elementar-Bibliothek mit über 800.000 professionellen Titeln und Bestsellern aus den Bereichen Wirtschaft, Persönlichkeitsentwicklung und Geisteswissenschaften zu. Mit unbegrenzter Lesezeit und Standard-Vorlesefunktion.
- Erweitert: Perfekt für Fortgeschrittene Studenten und Akademiker, die uneingeschränkten Zugriff benötigen. Schalte über 1,4 Mio. Bücher in Hunderten von Fachgebieten frei. Der Erweitert-Plan enthält außerdem fortgeschrittene Funktionen wie Premium Read Aloud und Research Assistant.
Wir sind ein Online-Abodienst für Lehrbücher, bei dem du für weniger als den Preis eines einzelnen Buches pro Monat Zugang zu einer ganzen Online-Bibliothek erhältst. Mit über 1 Million Büchern zu über 1.000 verschiedenen Themen haben wir bestimmt alles, was du brauchst! Weitere Informationen hier.
Achte auf das Symbol zum Vorlesen in deinem nächsten Buch, um zu sehen, ob du es dir auch anhören kannst. Bei diesem Tool wird dir Text laut vorgelesen, wobei der Text beim Vorlesen auch grafisch hervorgehoben wird. Du kannst das Vorlesen jederzeit anhalten, beschleunigen und verlangsamen. Weitere Informationen hier.
Ja! Du kannst die Perlego-App sowohl auf iOS- als auch auf Android-Geräten verwenden, um jederzeit und überall zu lesen – sogar offline. Perfekt für den Weg zur Arbeit oder wenn du unterwegs bist.
Bitte beachte, dass wir keine Geräte unterstützen können, die mit iOS 13 oder Android 7 oder früheren Versionen laufen. Lerne mehr über die Nutzung der App.
Bitte beachte, dass wir keine Geräte unterstützen können, die mit iOS 13 oder Android 7 oder früheren Versionen laufen. Lerne mehr über die Nutzung der App.
Ja, du hast Zugang zu Feel Good Management von Chris Ley im PDF- und/oder ePub-Format sowie zu anderen beliebten Büchern aus Business & Management. Aus unserem Katalog stehen dir über 1 Million Bücher zur Verfügung.
Information
1. Erfolgsfaktor Feel Good Management
Ich erinnere mich noch genau an einen Tag vor rund fünf Jahren – an einen Tag, den ich bis heute als den schlimmsten Tag in meinem Berufsleben bezeichne. Es war der Tag, als ich mit meinem eigenen Unternehmen Konkurs anmelden musste. Ich musste meine Mitarbeiter entlassen, von heute auf morgen standen rund 20 Leute ohne Einkommen auf der Straße. Darunter waren Familienväter, alleinerziehende Mütter und Auszubildende, die alle plötzlich keine berufliche Perspektive mehr hatten und den bitteren Gang zum Arbeitsamt antreten mussten.
Bis zu diesem Tag war ich Geschäftsführer eines wie ich glaubte recht erfolgreichen kleinen Unternehmens aus der Lebensmittelbranche. Unser Kernkompetenz bestand darin, als Großhandel italienische Lebensmittel in Italien einzukaufen und an die Restaurants in der näheren und weiteren Umgebung zu verkaufen. Wir waren also im klassischen Stil die Schnittstelle zwischen den Herstellern und den Endverbrauchern. Meine Mitarbeiter kamen gerne zur Arbeit, die Mannschaft bestand aus Akademikern in gehobener Position, Sachbearbeitern mit unterschiedlicher Qualifikation und ein bis zwei Auszubildenden. Wir waren in bewährter Manier funktional aufgestellt mit kleinen und schlagkräftigen Teams für Produktion, Vertrieb und Verkauf, Marketing, Finanzen und Personal. Unsere Firma hatte sich in unserer kleinen Stadt einen guten Namen gemacht. Wir waren als Arbeitgeber beliebt und geschätzt und konnten unseren Teil zur lokalen Wertschöpfung beitragen. Über den häufig zitierten Mangel an Fachkräften konnten wir uns kaum beklagen. Wir übernahmen unsere Auszubildenden und stellten in regelmäßigen Abständen neue Mitarbeiter ein. Zwar lagen die Gehälter etwas unter dem branchenüblichen Durchschnitt, aber – so glaubte ich – das Team war zufrieden, so dass man jeden Tag gerne zur Arbeit ging.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich die Geschäftszahlen aus der Buchhaltung längere Zeit nicht im Auge behalten, wusste ich doch, dass meine Buchhalterin außerordentlich zuverlässig war und ihren Job beherrschte. Zwar stand der Jahresabschluss in absehbarer Zeit an, doch noch hatte ich ein wenig Luft, bevor ich mich mit dem unbeliebten Thema beschäftigen musste und in mehreren Besprechungen mit meinem Steuerberater Rede und Antwort stehen musste zu allem, was im vergangenen Jahr passiert war. Viel wichtiger waren mir in diese Phase diverse Expansionspläne, denn ich hatte mit meinem Unternehmen noch eine Menge vor. Auf dem Plan stand der Aufbau von weiteren Filialen in der näheren Umgebung. Ich wollte mehrere zusätzliche Büros eröffnen und das Einzugsgebiet erweitern. Am liebsten hätte ich unser Liefergebiet von bisher rund 50 Kilometern im Umkreis unseres Firmenstandorts auf etwa 200 Kilometer ausgebaut. Dazu war es natürlich nötig, zusätzliche Büros zu eröffnen, um eine schnelle Belieferung sicherzustellen. Doch es kam anders, denn dann kam er – der bewusste Tag Ende Januar, der zu einem Meilenstein im negativen Sinn werden sollte, wie ich ihn bis dahin noch nie erlebt hatte.
Es begann mit einem Anruf meiner Sekretärin. Sie wies mich darauf hin, dass unsere Buchhalterin heute ein wenig nervös erschien, hatte sie doch Einblick in die neuesten Bankauszüge bekommen. Dort stand gut sichtbar ein negativer Saldo in einer Höhe ausgewiesen, der Schlimmes erahnen ließ. Als wäre ein überzogenes Geschäftskonto nicht schon unangenehm genug, warf sie einen weiteren Blick auf das zweite Konto, das leider auch keine Besserung verhieß. Es war also Anfang des Jahres, und unsere beiden Geschäftskonten wiesen einen Stand mit einem dicken Minus aus. Im ersten Augenblick konnte mich das nicht aus meiner Euphorie herausreißen, denn schließlich malte ich mir gerade aus, wo ich meine Filiale in der Nachbarstadt ansiedeln wollte und wie ich sie einrichten wollte. Doch am nächsten Tag holte mich ein Telefonat mit meiner Hausbank aus dem siebten Himmel auf den Boden der Tatsachen zurück. Als ich mich dann nämlich dazu durchrang, zum Telefonhörer zu greifen und meinen langjährigen Berater anzurufen, machte dieser mir schnell klar, dass es allerhöchste Zeit war für ein persönliches Gespräch.
So stand ich also noch an diesem Nachmittag ein wenig beunruhigt in der Filiale meiner Bank, ohne allerdings den Ernst der Lage vollständig zu begreifen. Im Gespräch mit meinem Berater wurde mir dann mit aller Brutalität klar: Meine Firma war bankrott, wir waren überschuldet und mussten Konkurs anmelden. Schon einen Tag später stand ich also vor meinen Mitarbeitern und musste ihnen die Lage erklären. Nie werde ich den Blick in ihren Augen vergessen, denn viele von ihnen arbeiteten seit vielen Jahren bei mir und hatten meine Firma aufgebaut. Sie standen von heute auf morgen ohne Einkommen da, so dass ihnen nur der Weg zum Arbeitsamt blieb. In den nächsten Wochen schlief ich schlecht, ich konnte kaum essen und erlebte alles, was in meinem Unternehmen passierte, wie durch eine Nebelwand. Meine Mitarbeiter wurden entlassen, die Firma wurde abgewickelt, am Ende kam ich noch mit einem blauen Auge davon, weil die Forderungen meiner Gläubiger weitgehend bezahlt werden konnten.
Nachdem diese schlimme Zeit vorüber war, tauchte ich für eine Weile ab. Ich musste mich beruflich völlig neu orientieren und hatte keine Ahnung, wohin mich mein Weg in Zukunft führen sollte. Erst Schritt für Schritt fasste ich den Mut, mich näher mit meinem Scheitern zu beschäftigen und begann, die Gründe für meinen Misserfolg zu analysieren. Was war passiert, dass ich mit meinem kleinen Unternehmen Schiffbruch erlitten hatte? Was hätte ich besser machen können? Und vor allem – was sollte ich beruflich in Zukunft machen? Würde ich mir erneut zutrauen, eine Firma aufzubauen, um es mir noch einmal zu beweisen? Würden mir junge und ambitionierte Mitarbeiter und erfahrene Führungskräfte überhaupt die Kompetenz zutrauen, ein Unternehmen zu führen? Hatte ich vielleicht wegweisende Trends und Entwicklungen am Markt übersehen, die mir helfen konnten, den Konkurs abzuwenden? Im Nachhinein muss ich sagen, es war eine spannende Zeit, denn in dieser Phase dachte ich viel nach und beschäftigte mich mit unzähligen neuen Ideen, die alle ein gemeinsames Ziel hatten: Ich wollte in Zukunft ein besseres Arbeitsleben für mich und meine Mitarbeiter.
Rückblickend musste ich mir nämlich eines eingestehen: So sehr ich meine Aufgabe als Geschäftsführer eines kleinen Unternehmens liebte, so sehr hatte sie mich gefordert. Morgens um 07.00 Uhr war ich vor allen anderen im Büro, am Abend löschte ich das Licht und schloss die Tür ab, als alle anderen schon lange zu Hause waren. Zeit für eine Familie oder für Privatleben blieb deshalb kaum, und ich hatte mich gesundheitlich schon länger nicht mehr sehr wohl gefühlt. Ich hatte den Eindruck, erschöpft und antriebslos zu sein, daran hatten auch die hochfliegenden Pläne vom Ausbau meiner Firma nichts geändert. Was also wäre, wenn ich in Zukunft mehr auf meine Gesundheit und auf meine Mitarbeiter achten könnte und dafür sorgen könnte, dass sie sich rundherum wohlfühlen?
Ich begann, mich mit neuen Trends in der Arbeitswelt zu beschäftigen. Es dauerte nicht lange, bis ich über den Begriff »Feel Good Management« stolperte! Schon die Kernbotschaft hörte sich interessant an, unterstellte man doch einen direkten Zusammenhang zwischen dem Engagement der Mitarbeiter, der Unternehmens- und Führungskultur und der Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens (2)! Zwar mutete das Konzept ein wenig sophisticated an – aber das war es zu diesem Zeitpunkt auch, denn Feel Good Management ist für viele Unternehmen bis heute State-of-the-Art und lange noch nicht überall etabliert. Schritt für Schritt stieg ich etwas tiefer in das Thema ein und lernte schon bald, was man unter Feel Good Management versteht, was ein Feel Good Manager im täglichen Arbeitsleben tut und wie Unternehmen von der Einrichtung einer entsprechenden Stelle profitieren.
Auf den folgenden Seiten möchte ich dich gerne mitnehmen auf meiner Reise durch diese moderne und zukunftsweisende Arbeitswelt. Ich selbst habe übrigens beschlossen, noch einmal den Neustart zu wagen und mit einem Start-up auf den Markt zu gehen. Nach reiflicher Überlegung kam ich zu dem Schluss, dass ich »es« noch einmal wissen will – und mir selbst beweisen will, dass ich »es« schaffe. Was »es« ist? Mit einer vielversprechenden Geschäftsidee und einem topmotivierten Team an den Start zu gehen! Dieses Mal allerdings habe ich eine Menge anders gemacht als beim letzten Mal. Vor allem habe ich dem Konzept »Feel Good Management« den Raum eingeräumt, der ihm gebührt. Begleite mich auf einem sehr spannenden Weg in die Arbeitswelt von morgen und lasse dich inspirieren, wie auch dein Team und dein Unternehmen von diesem neuen Ansatz profitieren.
Dazu werden wir uns auf den nächsten Seiten zuerst mit dem Begriff des Feel Good Managements beschäftigen. Du erfährst, was man darunter versteht und was ein Feel Good Manager in seinem Arbeitsalltag macht. Wir beleuchten, welche Rolle die Persönlichkeitsentwicklung in diesem Konzept spielt und warum eine positive Psychologie ein Kernbaustein des Feel Good Managements ist. Du lernst, was es mit der internen und externen Kommunikation im Unternehmen auf sich hat und wie man Visionen für eine Firma entwickelt – und diese auch den Mitarbeitern vermittelt, denn selbst eine vielversprechende Vision ist nichts ohne das ambitionierte Team, das sie mit Leben füllt. Selbstverständlich werfen wir einen umfassenden Blick auf das Konfliktmanagement, das im Arbeitsalltag eines Feel Good Managers so etwas wie ein ständiger Begleiter ist. Du erfährst, welche Methoden es für die konstruktive Bearbeitung von Konflikten im Arbeitsalltag gibt, so dass alle Beteiligten davon profitieren. Gesundheit am Arbeitsplatz ist ein weiterer wesentlicher Bestandteil des Feel Good Managements, deshalb soll dieses Thema ebenfalls angerissen werden. Diversity Management, Recruiting und Employer Branding sind Schlagworte, die in manchen Unternehmen heute schon Bestandteil der Personalstrategie sind. Dennoch liegt hier ein Potenzial, das vor allem kleine und mittlere Unternehmen noch lange nicht in vollem Umfang nutzen. Abschließend beschäftigen wir uns mit der Erfolgsmessung, denn auch das beste Konzept will in den Arbeitsalltag integriert werden und muss dort Tag für Tag gelebt werden. Ein Blick auf die Arbeitswelt von morgen rundet diesen Einstieg in das Feel Good Management ab, den du für ein großes Unternehmen übrigens ebenso nutzen kannst wie für deine Mittelstandsfirma oder dein Start-up. Letzteres habe ich an meinem eigenen Projekt übrigens mit Erfolg bewiesen, denn mein Start-up hat die erste Sturm- und Drangzeit gut überstanden und ist auf dem besten Weg, sich einen festen Platz am Markt zu erobern.
1.1 Was versteht man unter Feel Good Management?
Gibt man im Internet in den gängigen Suchmaschinen die Frage »Was ist Feel Good Management?« ein, erhält man sofort knapp 140 Millionen Einträge. Im Vergleich dazu bringt die Frage »Wie findet man einen neuen Job?« nur etwa 31 Millionen Ergebnisse. Allein diese Relation zeigt, wie gefragt und vielfältig das Thema Feel Good Management ist. Dabei sind viele Unternehmen in Deutschland in dieser Richtung noch eher schwach aufgestellt, doch die Anzahl der Eintragungen macht auch deutlich, wie umfassend und verzweigt Feel Good Management ist und was man damit in Verbindung bringen kann. Zum Einstieg in das Thema mag eine Definition aus Wikipedia beschreiben, worum es im Prinzip geht(3). Danach hat Feel Good Management zur Aufgabe, die Arbeit in einem Unternehmen dauerhaft zu verbessern. Feel Good Management setzt darauf, die Bedürfnisse der Mitarbeiter herauszufinden und die konstruktive Kooperation im Betrieb auszubauen. Feel Good Management zielt also darauf ab, optimale Rahmenbedingungen für die Unternehmens- und Führungskultur zu schaffen.
Dabei fällt auf, dass unter diesem Schlagwort unterschiedliche Ansätze zusammengefasst sind. Es gibt Schnittstellen zum Gesundheitsmanagement und zur Personalentwicklung, zum Training, zur Geschäftsführung und zur Mitarbeiterschaft. Typische Aufgaben sind danach in den Bereichen der internen Kommunikation, in der Teambildung und im Facility Management zu finden. Auch die Planung von Firmenevents und von Ausflügen gehört zu den Tätigkeiten im Feel Good Management. Vor diesem Hintergrund überrascht es nicht, dass sogar eine gesunde Ernährung und letztlich alle Anliegen der Mitarbeiter im Rahmen des Feel Good Managements betrachtet werden sollen. Allerdings geht diese eher theoretische Definition des Feel Good Managements noch nicht weit genug.
Feel Good Management ist ein ganzheitliches Konzept zur Unternehmensführung, der nahezu alle wichtigen Funktionen eines Unternehmens einbezieht (4). Letztlich zielt es darauf ab, eine werteorientierte Kultur im Unternehmen einzuführen und zu stärken. Übersetzt man »Feel Good Management« wörtlich, kommt man zu »Wohlfühlführung« oder »Wohlfühlkultur«. Ursprünglich zum ersten Mal vor rund fünf Jahren von vielversprechenden Start-ups angewandt, gerät es heute zunehmend in den Fokus von mittleren und großen Firmen. Ein Start-up, das die ersten Hürden am Markt genommen hat und von der Gründungsphase in eine wachstumsorientierte Ausrichtung übergeht, hat in der Regel eine Zeit der hohen Mitarbeiter- und Innovationsorientierung hinter sich. In der Gründungsphase wird ein junger Betrieb von der außerordentlich hohen Motivation aller Teammitglieder getragen. Viele Gründer beschreiben diese Zeit mit großer Begeisterung, denn sie ist einerseits geprägt von einem familiären Zusammensein, in dem jeder für den anderen einsteht und alle an einem Strang ziehen. Andererseits ist sie aber auch von hohen Belastungen gekennzeichnet, die man gemeinsam meistert. Erste Erfolge werden im Team gefeiert, man belohnt sich, man achtet aufeinander und umschifft so die eine oder andere Hürde, die in der ersten Zeit nach der Gründung unvermeidlich ist. So entsteht ein tiefes Wir-Gefühl, das dem menschlichen Bedürfnis nach Gemeinsamkeit sehr nahe kommt. Im Idealfall lässt sich dieses Wir-Gefühl aus der Gründungsphase in die Wachstumsphase übertragen. Letztlich ist dieses Gefühl sogar die Grundlage dafür, dass sich ein Unternehmen immer wieder neu erfindet und optimal auf die Anforderungen des Marktes reagiert – und damit wettbewerbsfähig bleibt.
Hier setzt das ganzheitliche Konzept des Feel Good Managements an. Es zeichnet das Bild der Arbeitswelt von morgen, gerne auch als »Arbeitswelt 4.0« bezeichnet. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung einer optimalen Unternehmenskultur mit Voraussetzungen, die es erlauben, konstruktive Arbeits- und Lernbedingungen zu schaffen. Dadurch will man effizientes und nachhaltiges Arbeiten im stetigen Wandel der Zeit ermöglichen. Feel Good Management orientiert sich nicht allein an der Einordnung der Mitarbeiter nach den viel zitierten High Potentials und Low Performern. Vielmehr geht es darum, jeden einzelnen Mitarbeiter in seiner ganzen Unterschiedlichkeit wahrzunehmen und seine Bedürfnisse zu befriedigen, so weit dies erforderlich ist, damit er voll und ganz in seiner Arbeit aufgeht. Individuelle Stärken sollen gefördert werden, an Schwächen darf man arbeiten, persönliche Vorlieben sollen dabei ausdrücklich berücksichtigt werden. So wird das Potenzial eines jeden Einzelnen gefördert, das kooperative Miteinander wird gestärkt und ausgebaut. Der zwischenmenschliche Austausch und das Gefühl der Zusammenarbeit werden dabei explizit gefördert. Mit einer werteorientierten und wertschätzenden Unternehmenskultur will das Feel Good Management dazu beitragen, ein Umfeld zu schaffen, in denen sich jeder Mitarbeiter mit seiner Individualität wohlfühlt und voll und ganz einbringen kann. Letztlich geht das Feel Good Management davon aus, dass jeder Mitarbeiter in dieser Umgebung sein ganzes Potenzial ausschöpft und stressfrei arbeitet. Aus diesem Arbeitsumfeld entsteht eine hohe Motivation und ein entsprechendes Engagement, das dazu beiträgt, dass man sich stärker für die Ziele seines Unternehmens einsetzt.
Im Idealfall ist so der Raum geschaffen für kreative, produktive und eigenverantwortliche Mitarbeiter, die sich über die Grenzen etablierter Abteilungen hinweg austauschen und vernetzen. Wer täglich neue Impulse und Anregungen für die eigene Arbeit aufnimmt und umsetzt, arbeitet motivierter und loyaler und trägt damit unmittelbar dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens nachhaltig auszubauen. Das allerdings ist nur möglich, wenn sich neben der Unternehmenskultur auch die Organisationsstruktur und die Arbeitsmethodik nachhaltig ändern. In letzter Konsequenz setzt Feel Good Management nicht nur daran an, neue Werte in ein Unternehmen einzubringen und Strukturen zu ändern. Es geht auch darum, die Art der Kommunikation und die Kommunikationswege und Kanäle anzupassen, Arbeitsplätze und das Umfeld zu optimieren und dadurch die Zusammenarbeit zu optimieren. Somit ergeben sich in der täglichen Arbeit immer wieder auch Schnittstellen zur Personalentwicklung, zum Gesundheitsmanagement oder zur Aus- und Weiterbildung. Sind diese Funktionen in einem gestandenen Unternehmen bereits gesetzt, sind Schnittstellen zu harmonisieren und Abläufe zu optimieren, um die so entstehenden Synergien zu nutzen. Bei einem Start-up dürfte es dagegen eher das erklärte Ziel sein, diese Prozesse überhaupt erst zu entwickeln und von der Gründungs- und die Wachstumsphase zu überführen.
Im Grunde ist Feel Good Management keine völlig neue Bewegung der modernen Arbeitswelt. In der Psychologie kennt man diesen Ansatz seit langem, er setzt an der Überzeugung an, dass ein Unternehmen erfolgreicher ist und dauerhaft wettbewerbsfähiger ist, wenn die Bedürfnisse der Mitarbeiter optimal berücksichtigt sind. Letztlich zielt Feel Good Management also darauf ab, die tägliche Arbeitszeit so angenehm wie möglich zu gestalten und das Verhältnis zwischen Arbeitszeit und Freizeit ausgewogen zu halten, um die Produktivität des Einzelnen maximal zu nutzen.
1.2 Wie sieht der Praxisalltag eines Feel Good Managers aus?
Schon der Blick den ganzheitlichen Ansatz des Konzepts »Feel Good Management« macht deutlich: Die Stelle des Feel Good Managers verlangt ein hohes Maß an Aufmerksamkeit von der Geschäftsführung. Ein Feel Good Manager fungiert als Bindeglied zwischen den Mitarbeitern und der Führungsmannschaft und der Geschäftsleitung. Deshalb ist die Position im besten Fall als Stabsstelle bei der Geschäftsführung angehängt und hat damit im Sinne der reinen Organisationslehre eine beratende Funktion. Gleichzeitig wird damit deutlich, dass eine gewisse Unabhängigkeit und Neutralität gewahrt bleibt, und auch die Wertschätzung des Managements für die wichtige Aufgabe kommt damit unmittelbar zum Ausdruck.
Eine klassische Stabsstelle berät und unterstützt die Fachabteilungen und berichtet an die ihr übergeordnete Leitungsebene. Sie hat aber explizit keine Weisungsbefugnis gegenüber den Fachabteilungen. Durch die Neutralität und Unabhängigkeit bleibt das Vertrauensverhältnis zur Mitarbeiterschaft gewahrt, denn in der täglichen Praxis kommt es durchaus vor, dass ein Vorgesetzter oder ein Kollege die Ursache dafür sind, dass sich ein einzelner Mitarbeiter in seiner Abteilung nicht wohlfühlt. Unter Umständen kommt dem Feel Good Manager also die sensible Aufgabe zu, hier zu vermitteln und dazu beizutragen, dass sich ein Mitarbeiter wieder besser einbringt. Gerade die Befassung mit schwierigen Fragestellungen mit arbeitsrechtlicher Bedeutung ist nur möglich, wenn der Feel Good Manager eine unabhängige Position von den Fachabteilungen, vom Personalmanagement, von der Rechtsabteilung und von allen anderen Funktionsbereichen hat.
Dessen ungeachtet sind die Aufstiegsmöglichkeiten bei einer Stabsstelle in der Regel begrenzt. Ein Feel Good Manager mag seine Unabhängigkeit zu schätzen wissen, in seiner Funktion wird es aber schwierig werden, den vertikalen Aufstieg in der Unternehmenshierarchie zu suchen. Dennoch können die Weiterentwicklungsmöglichkeiten eines Feel Good Managers breit gefächert sein. So ist es ...
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Erfolgsfaktor Feel Good Management
- 2. Warum die Persönlichkeitsentwicklung so wichtig ist
- 3. Die Macht der richtigen Kommunikation
- 4. Wie man mit Konflikten effektiv umgeht
- 5. So sieht der Arbeitsalltag des Feel Good Managers aus
- 6. Wie sich Gesundheit und Arbeit vereinbaren lassen
- 7. Warum Diversity Management ein Teil von Feel Good Management ist
- 8. Wie Feel Good das Employer Branding beeinflusst
- 9. Erfolgsmessung und Feel Good sind kein Widerspruch
- 10. Megatrends der Arbeitswelt 4.0 – So arbeiten wir morgen
- 11. Anhang
- Impressum