Die Kriegstagebücher des k. u. k. Korporals Franz Joseph Grimmer 1914-1918
eBook - ePub

Die Kriegstagebücher des k. u. k. Korporals Franz Joseph Grimmer 1914-1918

Kriegstagebücher zu Kriegsschauplätzen der k. u.k. Monarchie 1914-1918

  1. 232 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
eBook - ePub

Die Kriegstagebücher des k. u. k. Korporals Franz Joseph Grimmer 1914-1918

Kriegstagebücher zu Kriegsschauplätzen der k. u.k. Monarchie 1914-1918

Über dieses Buch

Die Tagebucheintragungen des böhmischen Korporals F. J. Grimmer beschreiben seinen Kriegseinsatz, das Leiden und die Entbehrungen an den verschiedenen Fronten der k. u. k. Monarchie im Weltkrieg I: den Feldzug in Serbien und Montenegro, die verlustreichen Schlachten am Isonzo und Besatzungszeit in der Ukraine 1918.

Häufig gestellte Fragen

Ja, du kannst dein Abo jederzeit über den Tab Abo in deinen Kontoeinstellungen auf der Perlego-Website kündigen. Dein Abo bleibt bis zum Ende deines aktuellen Abrechnungszeitraums aktiv. Erfahre, wie du dein Abo kündigen kannst.
Derzeit stehen all unsere auf mobile Endgeräte reagierenden ePub-Bücher zum Download über die App zur Verfügung. Die meisten unserer PDFs stehen ebenfalls zum Download bereit; wir arbeiten daran, auch die übrigen PDFs zum Download anzubieten, bei denen dies aktuell noch nicht möglich ist. Weitere Informationen hier.
Perlego bietet zwei Pläne an: Elementar and Erweitert
  • Elementar ist ideal für Lernende und Interessierte, die gerne eine Vielzahl von Themen erkunden. Greife auf die Elementar-Bibliothek mit über 800.000 professionellen Titeln und Bestsellern aus den Bereichen Wirtschaft, Persönlichkeitsentwicklung und Geisteswissenschaften zu. Mit unbegrenzter Lesezeit und Standard-Vorlesefunktion.
  • Erweitert: Perfekt für Fortgeschrittene Studenten und Akademiker, die uneingeschränkten Zugriff benötigen. Schalte über 1,4 Mio. Bücher in Hunderten von Fachgebieten frei. Der Erweitert-Plan enthält außerdem fortgeschrittene Funktionen wie Premium Read Aloud und Research Assistant.
Beide Pläne können monatlich, alle 4 Monate oder jährlich abgerechnet werden.
Wir sind ein Online-Abodienst für Lehrbücher, bei dem du für weniger als den Preis eines einzelnen Buches pro Monat Zugang zu einer ganzen Online-Bibliothek erhältst. Mit über 1 Million Büchern zu über 1.000 verschiedenen Themen haben wir bestimmt alles, was du brauchst! Weitere Informationen hier.
Achte auf das Symbol zum Vorlesen in deinem nächsten Buch, um zu sehen, ob du es dir auch anhören kannst. Bei diesem Tool wird dir Text laut vorgelesen, wobei der Text beim Vorlesen auch grafisch hervorgehoben wird. Du kannst das Vorlesen jederzeit anhalten, beschleunigen und verlangsamen. Weitere Informationen hier.
Ja! Du kannst die Perlego-App sowohl auf iOS- als auch auf Android-Geräten verwenden, um jederzeit und überall zu lesen – sogar offline. Perfekt für den Weg zur Arbeit oder wenn du unterwegs bist.
Bitte beachte, dass wir keine Geräte unterstützen können, die mit iOS 13 oder Android 7 oder früheren Versionen laufen. Lerne mehr über die Nutzung der App.
Ja, du hast Zugang zu Die Kriegstagebücher des k. u. k. Korporals Franz Joseph Grimmer 1914-1918 von Hans Gutekunst im PDF- und/oder ePub-Format sowie zu anderen beliebten Büchern aus Geschichte & Weltgeschichte. Aus unserem Katalog stehen dir über 1 Million Bücher zur Verfügung.

Information

Jahr
2019
ISBN drucken
9783748101451
eBook-ISBN:
9783748195160
Auflage
2

1 Einberufung

Laut Mobilisierungsorder zum Kriegsdienste, welche ich am 26. September von der Gesandtschaft Stockholm erhielt, reiste ich am 28. 09. von Eda, Schweden, nach einem traurigen Abschied von meinem lieben Weib und noch 4 unmündigen Mädchen, was mir nicht leicht war. Dass meine Liebsten viel weinten, lässt sich denken, ging doch der Gatte, der Vater in [den] Krieg. Freilich war noch die Hoffnung vorhanden, dass, da ich schon 41 Jahre zählte, und also bloß zum Wachdienst kommen sollte, was freilich anders kam. Wie es weiter noch kommen wird, ich dann im Laufenden noch bringen werde.
So reiste ich von Charlottenberg (Maria begleitete mich ein Stück zur Bahn) mit dem Stahlross früh mit den ersten [?] ab, über Götenborg, wo ich auch meine Order und Marsch- und Reisediäten erhielt. So ich noch von dort abends 2h abfuhr über Malmö, wo ich Reisegesellschaft bekam: 3 Herren, vermutlich russische Spione. So hielt ich mich sehr kriegsfeindlich trotz innerer Begeisterung und so wurden sie mir sehr zutraulich, wo ich auch Näheres erfuhr und meine Ahnung Gewissheit wurde. Selbige wollten mit nach Saßnitz fahren, um Geschäfte zu verrichten. Doch war es mir nicht weiter gegönnt, sie in Gesellschaft länger zu haben. Auf dem Schiff in Trelleborg gingen sie mir verloren, mit Absicht oder durch Zufall oder dass sie zurückgestellt wurden, kann ich leider nicht sagen, denn da war es schon strenger zu reisen als vor dem Kriegsausbruch. So war ich wieder allein auf einige Zeit. So hatte, das heißt, bekam ich wieder andere Gesellschaft, welche demselben Schicksal entgegengingen. So kamen wir nach Saßnitz, wo wir einer eingehender Kontrolle untersucht wurden, um dann mit dem Zug weiterzufahren nach Berlin mit zwei Briefen von den einen Spion, welche ich in Berlin aufgeben sollte, die anderen waren bloß seine Helfer.
Doch vorsichtshalber gab ich sie nicht auf der Post sondern bei der Polizei ab, um im Interesse meines Vaterlandes zu arbeiten und meine Aufgabe zu entledigen. Nach Abgabe meiner Nationalität im Falle dass sie mich bräuchten um als Zeuge meine Aussage zu machen. Wo ich leider nichts mehr davon hörte, reiste ich noch abends, das war am 29.09., von Berlin ab über Dresden, Bodenbach…nach - anstatt nach Leitmeritz zum Regiment - meinem Geburtsorte Arnsdorf bei Haida zu meinem alten Mütterlein und zu meinen Schwiegereltern. Das war am 30. September [1914], wo ich mich den ganzen Tag aufhielt, um meine Schwester und alle meine Freunde zu besuchen. Kollegen fands keine mehr, die waren alle schon fort, um ihre Kräfte dem Vaterlande zur Verfügung zu stellen. Am 01. Oktober [1914] fuhr ich also nach Leitmeritz, im mich präsentieren zu lassen. Den 02. wurde ich eingeteilt zum 73. Landsturmbataillon, 3. Kompanie, welche in Leitmeritz stationiert war, um am 03. dortselbst einzutreffen.
So verging die Zeit mit Freiübungen und Märschen, natürlich in Civil, denn Militärkleider und Waffen hatten wir noch keine, also bloß mit Stecken. Den 04. Oktober zum Gefreiten befördert, wo wir auch bald Gewehre bekamen, wo wir nun endlich an ein Exerzieren denken konnten. Endlich am 06. November bekamen wir auch unsere Uniform und wurden kriegsmäßig ausgerüstet zu neuen Gewehren, welche für Mexiko hergestellt waren.
Doch zu unserer größten Freude ging es nicht ins Feld, als wie es vorauszusehen war. In Deutsch-Gabel war ein Kriegsgefangenenlager errichtet und so wir gleich zur Bewachung der Gefangenen dorthin transportiert wurden, da wir die einzigen waren, die Uniformen hatten und dort sofort Bewachung gebraucht wurde, da eine große Masse Russen dorthin kamen und wir sie in Empfang nehmen sollten. Da lebten wir im Wachtdienst, denn nicht wie im Kriege: Noth und Gefahren kannten wir noch nicht, was wir freilich das erstere so auch mehrere, das letzte später zu spüren bekamen. An nichts mehr denken und in unserer größten und friedlichen Ruhe wurden wir auf einmal gemustert und unser Bataillon, welches aus drei Kompanien bestand, aufgelöst.
Wachbataillone wurden errichtet und so die gemusterten Kriegsdienstuntauglichen in diese eingetheilt, welche in Josefstadt formiert waren, um von dort an die bestimmten Wachabtheilungen transferiert wurden. Die Kriegstauglichen wurden zum 66. und 68. Landsturmbataillon, welche in Kopitz bei Brüx, wo auch ich mich darunter befand, transferiert. Das war am 27. Februar 1915. So verging dort noch lange die Zeit mit Wachdienst. Auch dort befand sich ein Gefangen[en]lager zur Zeit bis 60.000 Mann- später noch mehr.8

8 Vgl. handschriftlichen Text „Mein Tagebuch…“ S.1-2 im Anhang.

2 Kriegstagebuch 1915 (1916)

Meine Adresse: Franz Grimmer Gefreiter Landsturm Etappenbataillon Nr. 68
Adresse meiner Angehörigen: - Maria Grimmer mit Kindern Eda Glasbruk Schweden
  • Frau Rosalia Grimmer /Mutter Arnsdorf bei Haida Post Haida Böhmen
  • Rudolf Werner/Schwiegervater Ober-Arnsdorf Post Blatterndorf Böhmen
Februar 1915
27. 02.- den 27. Februar von Gabel-Kobitz bei Brüx zum Etappenbataillon Nr.68]9
März 191510
01.03.- Lagerwache B11 (zu fünft) in Brüx [Most] [Den 01. März auf Lagerwache B Brüx]12 bis an der Tag den 02. Mittags Ablösung folgte, nachmittags nach dem Dienst frei
03.03.- Übungsmarsch Schlossberg bei Brüx; Nachmittag½ 4½ 5 Schule im Befehlen [Übungsmarsch (Schlossberg Brüx) früh]13
04.03.- Vormittag Schule; Nachmittag Lagerwache B 6h-10h
05.03.- Vormittag Wenden; Nachmittag (frei) Befehl
06.03.- früh Gewehrvisit ½ 9 h; Bitten um Schuhsohlen
07.03.- Bajonettvisit 9 h; 2 h Befehl
08.03.- Vormittag frei; 12 h Stationswache
09.03.- Dienst und Nachmittag frei
10.03.- Schule über Wachdienst; Nachmittag frei
11.03.- Schule über Wachdienst; Nachmittag frei
13.03.- Lagerwache A 12 h; Vormittag Schule
15.03.- Übungsmarsch nach Maria Straschitz
16.03.- früh Übung beim Lager; 12 h Dienstbereitschaft im Lager
18.03.- Nachmittag 3- ½ 5 h Distanzschätzen
19.03.- 8-9 h Schule; Etap[p]dienst; 9-10 h Gelenkübungen 3-4 h Schule
21.03.- Geldauszahlung
22.03.- 8-10 h Schule; 12.30 h Dienst Lagerwache B
24.03.- 7 h Übung beim Lager – 10 h; 2 h Schule
25.03.- Wachdienst Lagerwache 5. E
26.03.- Nachmittag: lange Feldwachenaufstellung an einem Abend 5.30 h – 7.15 h
27.03.- 4 h morgens Alarm; Feldwachaufstellung beim Lager – 7 h: Nachmittag: 1 Tag Urlaub zum Bruder nach Kosten14 zum Begräbnis seiner Frau von 12 h –28.[03.] 10 h Vormittag
28.03.- 10 h eingerückt vom Urlaub [Begräbnis ]; 12 h Wache Lager A
29.03.- [unleserlich] früh ¼ 3 h- ½ 5 h Distanzschätzen
30.03.- ¾ 8 h Ausrück.[en], Kuckuckvisit
31.03.- Brot-und Rucksackvisit, Nachmittag Lagerwache B.
April 191515
02.04.- in der Protestantischen Kirche in Brüx für selbige16 so auch ich wie Altkatholische
03.04.- 1-...

Inhaltsverzeichnis

  1. Widmung
  2. Inhaltsverzeichnis
  3. Vorwort
  4. Einleitung
  5. 1. Einberufung
  6. 2. Kriegstagebuch 1915 (1916)
  7. 3. Kriegstagebuch 1916/1917
  8. 4. Kriegstagebuch 1918
  9. 5. Zusammenfassung und Analyse
  10. 6. Anhang I: Zugehörigkeit F. J. Grimmers zu Verbänden der Armee und Personal
  11. 7. Anhang II: Tagebuch 1915/1916
  12. 8. Anhang III: Tagebuch 1916/1917
  13. 9. Anhang IV: Tagebuch 1918
  14. 10. Anhang V: Notizbuch
  15. 11. Anhang VI: Heimat und Familie
  16. 12. Anhang „Mein Tagebuch der Kriegsjahre 1914-1918“
  17. Literaturverzeichnis
  18. Personenregister
  19. Ortsregister
  20. Bildnachweis