
eBook - ePub
Im Anflug auf Planquadrat Julius - Caesar
Flugzeugabstürze des 2. Weltkrieges im nördlichen Harzvorland
- 72 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
- Über iOS und Android verfügbar
eBook - ePub
Im Anflug auf Planquadrat Julius - Caesar
Flugzeugabstürze des 2. Weltkrieges im nördlichen Harzvorland
Über dieses Buch
Die nördliche Harzregion ist, mit Ausnahme von Halberstadt, recht glimpflich durch den 2. Weltkrieg gekommen, was die eigentlichen Kriegshandlungen betrifft. Dieser grauenhafte Weltkrieg, der 60 bis 70 Millionen Tote gefordert hat - hinzu kamen unzählige Vermisste, Invaliden, Witwen und Waisen - hat unermessliches Leid über die Menschheit gebracht. Ich habe errechnet, dass dieser Krieg genau 2194 Tage, 6 Jahre und einen Tag gedauert hat und dass in jeder Stunde dieses unseligen Krieges zwischen 1139 und 1329 Menschen ihr Leben verloren, das heißt in jeder Minute gab es 19 bis 22 Tote! Im Buch ist eine farbige Übersichtskarte mit den Absturzorten der Flugzeuge eingefügt sowie 32 zeitgenössische schwarz-weiß Abbildungen.
Häufig gestellte Fragen
Ja, du kannst dein Abo jederzeit über den Tab Abo in deinen Kontoeinstellungen auf der Perlego-Website kündigen. Dein Abo bleibt bis zum Ende deines aktuellen Abrechnungszeitraums aktiv. Erfahre, wie du dein Abo kündigen kannst.
Derzeit stehen all unsere auf mobile Endgeräte reagierenden ePub-Bücher zum Download über die App zur Verfügung. Die meisten unserer PDFs stehen ebenfalls zum Download bereit; wir arbeiten daran, auch die übrigen PDFs zum Download anzubieten, bei denen dies aktuell noch nicht möglich ist. Weitere Informationen hier.
Perlego bietet zwei Pläne an: Elementar and Erweitert
- Elementar ist ideal für Lernende und Interessierte, die gerne eine Vielzahl von Themen erkunden. Greife auf die Elementar-Bibliothek mit über 800.000 professionellen Titeln und Bestsellern aus den Bereichen Wirtschaft, Persönlichkeitsentwicklung und Geisteswissenschaften zu. Mit unbegrenzter Lesezeit und Standard-Vorlesefunktion.
- Erweitert: Perfekt für Fortgeschrittene Studenten und Akademiker, die uneingeschränkten Zugriff benötigen. Schalte über 1,4 Mio. Bücher in Hunderten von Fachgebieten frei. Der Erweitert-Plan enthält außerdem fortgeschrittene Funktionen wie Premium Read Aloud und Research Assistant.
Wir sind ein Online-Abodienst für Lehrbücher, bei dem du für weniger als den Preis eines einzelnen Buches pro Monat Zugang zu einer ganzen Online-Bibliothek erhältst. Mit über 1 Million Büchern zu über 1.000 verschiedenen Themen haben wir bestimmt alles, was du brauchst! Weitere Informationen hier.
Achte auf das Symbol zum Vorlesen in deinem nächsten Buch, um zu sehen, ob du es dir auch anhören kannst. Bei diesem Tool wird dir Text laut vorgelesen, wobei der Text beim Vorlesen auch grafisch hervorgehoben wird. Du kannst das Vorlesen jederzeit anhalten, beschleunigen und verlangsamen. Weitere Informationen hier.
Ja! Du kannst die Perlego-App sowohl auf iOS- als auch auf Android-Geräten verwenden, um jederzeit und überall zu lesen – sogar offline. Perfekt für den Weg zur Arbeit oder wenn du unterwegs bist.
Bitte beachte, dass wir keine Geräte unterstützen können, die mit iOS 13 oder Android 7 oder früheren Versionen laufen. Lerne mehr über die Nutzung der App.
Bitte beachte, dass wir keine Geräte unterstützen können, die mit iOS 13 oder Android 7 oder früheren Versionen laufen. Lerne mehr über die Nutzung der App.
Ja, du hast Zugang zu Im Anflug auf Planquadrat Julius - Caesar von Bernd Sternal,Werner Hartmann im PDF- und/oder ePub-Format sowie zu anderen beliebten Büchern aus Geschichte & Geschichte des 20. Jahrhunderts. Aus unserem Katalog stehen dir über 1 Million Bücher zur Verfügung.
Information
Die nördliche Harzregion ist, mit Ausnahme von Halberstadt, recht glimpflich durch den 2. Weltkrieg gekommen, was die eigentlichen Kriegshandlungen betrifft. Dieser grauenhafte Weltkrieg, der 60 bis 70 Millionen Tote gefordert hat – hinzu kamen unzählige Vermisste, Invaliden, Witwen und Waisen – hat unermessliches Leid über die Menschheit gebracht. Ich habe errechnet, dass dieser Krieg genau 2.194 Tage, 6 Jahre und einen Tag gedauert hat und dass in jeder Stunde dieses unseligen Krieges zwischen 1.139 und 1.329 Menschen ihr Leben verloren, das heißt in jeder Minute gab es 19 bis 22 Tote! Besonders verlustreich waren die Jahre 1943 bis zum Kriegsende 1945, als der Krieg unmittelbar nach Deutschland und Japan kam. Durch die furchtbaren Flächenbombardements der Alliierten auf viele große Städte in Deutschland und Japan wuchsen die Zahlen der Kriegsopfer rapide an. Die Kämpfe an der Ost- und der Westfront nahmen in dieser Zeit an Schärfe zu und trieben die Verlustzahlen auf Seiten aller Kriegsparteien nach oben.
Anliegen dieser Arbeit ist es jedoch ausschließlich, das Geschehen, in direktem Zusammenhang mit dem Luftkrieg, in einem kleinen und überschaubaren Gebiet zu behandeln, das in der deutschen Luftkarte 1939 - 1945 mit der Bezeichnung JC (Julius-Caesar) bezeichnet worden war. Diese Luftlagekarte war für die Luftbeobachtung angelegt worden. Flächendeckend waren dementsprechend Ortungsgeräte, wie die Würzburg-Geräte, installiert. Der Deckname „Würzburg“ wurde für das von Telefunken entwickelte mobile Funkmessgerät (Radar) im Dezimeterwellen-Bereich verwendet, das die Luftwaffe der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg in großem Umfang zur Luftraumbeobachtung, aber auch zur Führung der Nachtjäger, einsetzte. Hinzu kamen Flugbeobachtungsposten, die ebenfalls flächendeckend und rund um die Uhr, im gesamten deutschen
Reichsgebiet ihren Dienst taten. Auf diese Weise war eine Luftraumüberwachung gegeben, die den sogenannten Luftschutz-Warnkommandos als Informationsgrundlage zur Auslösung von Luftalarmen diente. In Halberstadt, das Zentrum des Planquadrates JC war, befand sich diese Dienststelle im Keller der Hauptpost „Unter den Zwicken“.

Ausweis der Martha Mühlberg als Angehörige des Luftschutz-Warnkommandos; sie war bei Fliegeralarm berechtigt die öffentlichen Straßen und Plätze zu betreten und mit einem Kraftfahrzeug zu befahren.
Abbildung: Archiv Werner Hartmann, Halberstadt
Abbildung: Archiv Werner Hartmann, Halberstadt
Das Personal dieser als LS-Wako bezeichneten zivilen Dienststelle bestand vorwiegend aus Frauen, nur die Kommandoführer waren Männer. LSW-Hauptführer (Luftschutz-Warnkommando-Hauptführer) in Halberstadt waren: Eugen Schlabitz, Günter Bätjer und Kurt Brasche. Alle drei Hauptführer waren Zivilisten, die für die Dauer des Krieges dienstverpflichtet waren. Der Dienst in diesen Wakos fand im rollenden Schichtbetrieb statt, wobei die Dienststelle immer ausreichend besetzt zu sein hatte. Alle Dienststellen-Mitarbeiter waren mit Spezialausweisen ausgestattet, die ihnen Sonderrechte einräumten.

Luftlagekarte Planquadrat Julius-Cäsar = JC, schraffiert
Karte: Archiv Werner Hartmann, Halberstadt
Karte: Archiv Werner Hartmann, Halberstadt

Seite → - → – Absturzstellen-Karte: Die Zahlen – zum Beispiel (111) – der Absturzstellen finden Sie im Text an der entsprechenden Stelle wieder. Karte aus dem Archiv von Werner Hartmann, Halberstadt, bearbeitet von H. Heindorf
Dieses Buch soll jedoch nicht den Aktivitäten der Wakos gewidmet sein, sondern ausschließlich den deutschen, britischen und US-amerikanischen Fliegern, die in diesem grausamen Krieg im Planquadrat JC ihr Leben lassen mussten.
Der erste Luftangriff der Alliierten auf zivile Ziele fand in der Nacht vom 15. zum 16. Mai 1940 durch die Royal Air Force im Ruhrgebiet statt, nachdem Premierminister Winston Churchill kurz zuvor das Verbot des Angriffs auf zivile Ziele aufgehoben hatte. Das Planquadrat JC blieb aber noch lange verschont von den alliierten Bombern – fast vier Jahre lang. Erst am 11. Januar 1944 bombardierten die ersten amerikanischen Flugzeuge den Halberstädter Luftraum. Es waren die berüchtigten und gefürchteten B-17 Bomber – auch fliegende Festungen genannt –, die die ersten, kleineren Luftangriffe auf Halberstadt flogen. Ziele von den 541 Bombern waren Rüstungsbetriebe in Braunschweig, Oschersleben und Halberstadt, vorwiegend jedoch Flugzeugwerke sowie deren Zulieferer. Im Planquadrat JC hatten die Amerikaner besonders die AGO-Werke Oschersleben sowie die Junkers-Werke in Halberstadt im Zielfokus. Die 139 Bomber, die die AGO-Werke angriffen, warfen 155,5 Tonnen Sprengbomben ab und trafen dabei ebenfalls zahlreiche Wohngebäude. Von den feindlichen Flugzeugen wurden 38 abgeschossen und viele beschädigt.
Von diesem Luftangriff gibt es mehrere Abschussprotokolle, unter anderem die zwei folgenden aus dem Archiv von W. Hartmann, Halberstadt:



(3) Ein B-17 Abschuss erfolgte auch über Schmatzfeld. Dazu gab W. Haberland im „Abbenröder Heimatheft“ Nr. 13 (2001) folgenden kleinen Bericht: „Am 11. Januar 1944 wurde im Luftkampf von deutschen Jägern, wie den bei Goslar kurzzeitig stationierten Messerschmitt BF 109 und Focke Wulf FW 190 A, über Abbenrode, Stapelburg und Veckenstedt ein viermotoriger Bomber vom Typ Boeing B-17 abgeschossen. Über Schmatzfeld fiel der Bomber brennend vom Himmel, die gesamte Mannschaft verbrannte. Das noch mit Bomben beladene Flugzeug explodierte teilweise über Schmatzfeld. Die Maschine verlor über dem Grundstück des Landwirts Wolf, heute Doppelheuer, an der Wernigeröder Straße eine brennende Tragfläche mit zwei Motoren, die auf die Scheune des Wolfschen landwirtschaftlichen Betriebes fiel. Die gesamte Scheune, mit Luzerne, Stroh und anderen Futtervorräten sowie einem Kramer-Schlepper, einem Hanomag-PKW und Ackerwagen, Maschinen und Geräten, stand sofort in Flammen. Die Scheune brannte bis auf die Grundmauern nieder. Trotz eines Feuerwehreinsatzes konnten keine Geräte gerettet werden. Der Rest der Maschine schlug auf dem Acker von Erna Festerling auf.“
(4) Von weiteren abgeschossenen B-17 Bombern ist folgendes bekannt: Ein Flugzeug stürzte in Schwanebeck zwischen der katholischen Kirche und dem späteren Rinder-Offenstall ab.
(5) Zwischen Hordorf und Oschersleben ging eine „Sky Wolf“ der 303 BG nieder (Werk-Nr. 41-24672). Ein Besatzungsmitglied starb und die neun anderen gingen in Gefangenschaft.
(6) Etwa 800 m westlich von Hordorf zerschellte eine Maschine des 303. Bombengeschwaders mit der Werk-Nr. 42-39794; alle zehn Besatzungsmitglieder starben.
(7) Zwischen Neindorf und Altbrandsleben – nördlich von Oschersleben – stürzte ein „Eager Eagle II“ des 351. BG mit Werk-Nr. 42-30780 ab. Beim Absprungversuch geriet ein Besatzungsmitglied ins Leitwerk der Maschine und wurde getötet. Sechs weitere Besatzungsmitglieder starben ebenfalls; ein Überlebender soll von der Bevölkerung erschlagen worden sein.
Es gab jedoch nicht nur bei den Alliierten Opfer, auch die deutsche Zivilbevölkerung hatte Tote bei diesen Luftangriffen zu beklagen: In Halberstadt kam der 16jährige Karl-Heinz Pech ums Leben und in Oschersleben überlebten 59 Menschen den Bombenangriff nicht, davon 17 Kinder. Auch die deutsche Luftwaffe kam nicht ungeschoren davon:
(8) In Heudeber am Steckhan-Silo stürzte eine Me 110 ab und riss zwei Flieger mit in den Tod. (9) Am Halberstädter Bahnhof Spiegelsberge zerschellte eine Me 109, wobei der Uffz. R. Wohlfahrt sein junges Leben verlor.
(10) Bereits einen Tag später, am 12.1.1944, erfolgte ein weiterer kleinerer Alliiertenangriff. Dabei geriet Oberfeldwebel H.-W. Hopfer mit seiner FW 190 A-7 (Werk-Nr. 430182) in einen Luftkampf, bei dem er ums Leben kam.
(11) Nur drei Tage später, am 15. Januar, erfolgte ein erneuter starker Luftangriff auf Mitteldeutschland und die Nordharzregion. Ein B-17 Bomber wurde dabei zwischen Berßel und Zilly abgeschossen. Dabei starben von den 10 Besatzungsmitgliedern sieben: Schmedor, White, Wallis, Chaffin, Fix, Reeb und Mhrika...
Inhaltsverzeichnis
- Textbeginn
- Literaturverzeichnis
- Weitere Bücher aus dem Verlag Sternal Media
- Impressum