Wir sind Frieden
eBook - ePub

Wir sind Frieden

Ideen, Impulse und Beispiele für Friedensaktivisten & Weltverbesserer und solche, die es werden wollen

  1. 204 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Wir sind Frieden

Ideen, Impulse und Beispiele für Friedensaktivisten & Weltverbesserer und solche, die es werden wollen

Über dieses Buch

Die Welt ist schlecht? Du hältst Veränderung in vielen Bereichen fürDRINGEND notwendig?Dann sag nicht: "Der Einzelne kann ja eh nichts tun."Sage: "Mir ist bis jetzt nicht eingefallen, was ich als Einzelner tun kann."Es gibt keinen Grund, JETZT nicht zu handeln. Das Buch bietet unzählige Ideen und Impulse für Deinen Weg in Richtung einerfriedlicheren Welt zu gehen.Lass Dich inspirieren!

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Information

Wir tun …

Die Friedensaktivisten, die hier vorgestellt werden, könnten unterschiedlicher nicht sein.
Vom Typ „normaler“ Mitbürger bis zum „schwarzen Schaf“: Weder bei Alter, Geschlecht, Ausbildung, Beruf noch bei Herkunft, Nationalität oder Religionszugehörigkeit lässt sich eine Gemeinsamkeit feststellen. Was verbindet die Menschen – außer der Tatsache, mir, der Autorin dieses Buches, irgendwann mal real oder virtuell über den Weg gelaufen zu sein?
Sie tun etwas, um eine Situation zu ändern, die sie für negativ halten. Sie verharren nicht in der „Ich als Einzelner kann ja eh nix tun“-Opferrolle. Sie engagieren sich. Jede(r) nach den eigenen Möglichkeiten. Und in dem Rahmen, den jede(r) für richtig und wichtig hält. Dabei gehen sie nicht nur recht unterschiedlich Wege, es sind teilweise sogar widersprüchliche Wege – aber immer authentisch und auf eine friedlichere, gerechtere und menschlichere Welt ausgerichtet.
Viele Wege führen nach Rom. Diese 37 Menschen sind auf dem Weg. Es gibt noch mehr. Viel mehr. Und nach der Lektüre dieses Buches hoffentlich noch etliche weitere.

Khaled Abu Marjoub

Geboren 1958 in Qoub Elias in der Bekaa-Ebene im Libanon, wohnhaft in Berlin. Von Beruf seit 30 Jahren als Diplom- Informatiker tätig, in 2. Ehe verheiratet, zwei Kinder. Hobbys: Lesen, Pflanzen, Reisen und gute Kinofilme.
Bist du schon lange politisch aktiv?
Ja, ich bin seit frühester Jugend ein politischer Mensch, bin quasi in die Politik hineingeboren worden.
Kannst du das erklären?
Mein Vater war palästinensischer Flüchtling, meine Mutter Libanesin. Im Alter von 7 Jahren zog ich mit meiner Familie nach Jordanien. Mein Vater, der während der Nakba in Palästina, heutiges Israel, zunächst im Libanon Zuflucht suchte, wollte zu seiner Familie zurück. Bis zu meinem 20. Lebensjahr habe ich dann in Amman gelebt, 1978 ging ich zum Studieren nach Berlin.
Warum das?
Mein versprochenes Stipendium an einer Uni in Russland scheiterte leider schon an der Abholung in Jordanien. Aufgrund der hohen Studiengebühren in Jordanien hätte ich dort nicht studieren können. In Deutschland hingegen wurden auch ausländische Studenten zugelassen, die Studiengebühren ließen sich erarbeiten. Mein ältester Bruder lebte in Deutschland, das war eine Chance für mich. Zunächst habe ich die deutsche Sprache gelernt und dann an der TU Berlin Informatik studiert.
Kann man als Ausländer auch politisch agieren?
Natürlich, auch wenn man im Ausland nie wirklich zu 100 % ankommt. Ich war und bin immer ein Wanderer zwischen den Welten gewesen. Während des Studiums war ich Mitglied im palästinensischen Studentenverein, einige Jahre sogar dessen Vorsitzender. Wir haben Informationsveranstaltungen über Palästina arrangiert und für die Sache der Palästinenser geworben. Damals hatte man noch viel mehr Verständnis für Israel als heute, von der Nakba sprach da noch niemand. Heute hat sich da einiges verändert.
Wolltest du nie zurück?
1986, bis kurz vor Ende meines Studiums, stand es außer Frage, dass ich zurückkehre. Doch in diesem Sommer wurde unser erstes Kind geboren. Ich hätte bei einer Rückkehr Wehrdienst in Jordanien ableisten müssen, wäre also ohne Einkommen für die Familie gewesen. Das war ein deutlicher Konflikt. Wer kümmert sich um meine Familie, wenn ich im Militärdienst bin? Also entschied ich mich zu bleiben und habe mir hier eine Arbeit gesucht. Nach drei Monaten fand ich die Aufgabe, in der ich noch heute tätig bin. Die Firma wurde inzwischen mehrfach verkauft oder übernommen, aber ich mache immer noch die „gleichen“ Arbeiten.
Welchen Stellenwert hat für dich die Religion in der politischen Arbeit?
Im Nahen Osten haben alle Religionen friedlich und mit Respekt nebeneinander gelebt. Es gab nie ein Problem z. B. mit den Christen – weder im Libanon noch in Jordanien. Als Moslem kann ich nicht gegen Christen oder Juden agieren, damit würde ich gegen meine Religion und den Koran verstoßen. Im Koran gibt es keinen Zwang, jeder kann und soll seinen Glauben behalten können. Ich lebe dieses seit meiner Kindheit. Der sogenannte „politische Islam“ entstand, als die Taliban gegen die Sowjetunion aufgerüstet wurden. Dieser „politische Islam“ ist meines Erachtens die Arbeit ausländischer Geheimdienste über Jahrzehnte. Was wir derzeit im Namen des Islams erleben, hat nichts, aber auch gar nichts mit dem Islam zu tun.
Warst du immer politisch aktiv?
Ich muss gestehen: nein. Viele Jahre habe ich wie ein Wahnsinniger gearbeitet, Stunden und Tage nach irgendwelchen Programmfehlern gesucht. Der Job hat mich total vereinnahmt. Durch jahrzehntelangen Dauerstress wurde ich krank, ich war total ausgelaugt. Erst dann habe ich die Prioritäten meines Lebens wieder neu gesetzt. Mir wurde klar, dass es mehr im Leben gibt, wichtigere Dinge als Rundungsfehler in Computer-Programmen. 4 Monate lang war ich krankgeschrieben. In dieser Zeit habe ich mich neu umgesehen und viele Stunden im Internet verbracht, gelesen und recherchiert. Das war der Beginn meiner erneuten politischen Aktivität. Heute erfülle ich meinen Arbeitsvertrag, habe aber auch gelernt, bei zu viel Arbeit nein zu sagen. Heute habe ich mehr Zeit für andere, schöne und wichtige Dinge – mich aktiv für den Frieden einzusetzen gehört dazu.
Was verstehst du darunter?
Ich mache einfach das mir Mögliche, ohne mich zu überfordern. Doch regt es mich auf, dass Millionen Menschen von Hartz-IV-Gesetzen betroffen sind, aber kaum jemand auf die Straße geht. Wenn die Betroffenen nichts tun, wer dann? Ich lese alternative Medien und gebe das Wissen weiter, versuche mit Kollegen und Freunden ins Gespräch zu kommen und gehe auf Demonstrationen. Das ist aber gar nicht so einfach, die meisten Menschen sind von ihrer „Mainstream“-Wahrheit fest überzeugt. Ich nehme Stellung in Facebook, verteile dort auch Informationen. Manchmal sind es „Einmal-Aktionen“ wie das Bed & Breakfast für drei auswärtige Teilnehmer der Friedensfahrt Berlin – Moskau. Ich verstehe und fühle mich als Brückenbauer zwischen den Welten.
An welchen Brücken arbeitest du denn?
Das Thema Flüchtlinge ist für mich natürlich wichtig, dort versuche ich zu vermitteln. Über Flüchtlinge kann man kaum diskutieren, ohne dass es heiß hergeht. Bei der 11: 55-Uhr-Demo am 1. 10. in Berlin hatte ich ein interessantes Gespräch mit einem Aktivisten. Er war gegen Flüchtlinge, regte sich darüber auf, dass Russen in Syrien für die Befreiung Syriens kämpfen und dass bei uns syrische Männer Unterschlupf finden. Diesen Menschen darf man nicht einfach in die rechte Ecke stecken. Das will ich nicht, wir dürfen uns nicht noch weiter spalten lassen. Es gibt mehr als genug Feindseligkeiten zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Wer Arbeit hat, schimpft über die Arbeitslosen, Arm und Reich stehen einander feindselig gegenüber, Raucher und Nichtraucher, Veganer und Fleischesser, links und rechts, Inländer und Ausländer. Wir müssen uns klar machen: Wir sind keine Feinde, wir sind alle Opfer dieses Systems. Die Menschen müssen erkennen, wo das eigentliche Problem liegt. Die Medien tun aber alles, um die Menschen dummzuhalten. Ich schaue mir ARD & ZDF nur noch ab und zu an, um zu erfahren, wie die Menschen indoktriniert werden. Man – nein ich – muss aktiv sein, um dem entgegenzuwirken.
Dann weiterhin viel Erfolg dabei!

Monika Aichhorn

Geboren 1982 in Goldwörth, Österreich, Putzfrau und Kindergartenhelferin in ihrem Dorf. Ausgebildete Restaurantfachfrau, Mutter von 2 Kindern, Hobbys: „Garteln“ & Einkochen sowie durchs Internet bilden
Wie wurdest du zur Friedensaktivistin?
Das war ein längerer Weg. Es begann mit meinem Lebensgefährten, der aus Guinea stammt. Durch ihn wurden mir die Unterschiede zwischen dem „Wissen“ aus Afrika und Europa auf einmal bewusst. Das, was wir in der Schule gelernt haben, konnte nicht ganz stimmen. Es gibt noch eine andere Wahrheit. Und je mehr Kontakte ich zu Afrikanern bekam, desto deutlicher wurde mir das.
Wie hast du sie kennengelernt?
Im Flüchtlingsheim von Ute Bock in Wien habe ich viele Afrikaner kennen gelernt. Dort habe ich vieles zum Thema Flüchtlinge und Asyl mitbekommen und immer wieder mit Menschen aus verschiedenen Ländern über kritische Themen gesprochen, wo es völlig widersprüchliche Informationen gab.
Kannst du ein Beispiel dazu nennen?
Der Ebola-Ausbruch 2013 ist ein gutes Beispiel dafür: Teile der Familie meines Partners leben in der Nähe des Krisengebietes und sagten immer und immer wieder, dass es bei weitem nicht so schlimm sei, wie man bei uns berichtete. Da fing ich an, ernsthaft an den Medien zu zweifeln. Mein Lebensgefährte hat mir dann noch bewusst gemacht, dass Hilfsorganisationen dort nicht unbedingt helfen, sondern dass es um Medikamententests und -verkauf geht. Über Facebook habe ich meine Kontakte nach Afrika intensiviert, die Menschen selbst gefragt, wie es ihnen geht – und die Antworten haben mich erschreckt. Ich glaube jetzt viel eher, was mir reale Menschen erzählen, nicht was Regierungen oder Zeitungen berichten.
Und was heißt es für dich, Aktivistin zu sein?
Friedensaktivistin heißt für mich Flüchtlingshilfe, heißt, mich in Facebook mit Menschen zu vernetzen und Informationen auszutauschen. Speziell auch mit Menschen aus Afrika – um dort ein realeres Bild über Europa zu vermitteln. Da findet man die schrägsten Vorstellungen – gerade in den letzten Jahren durch die zunehmenden Manipulationen durch sogenannte islamistische Führer, die ich wirklich nicht toll finde. Als ich noch in der Stadt gelebt habe, war ich überzeugter „Gutmensch“, der sich unbedingt für Flüchtlinge engagiert hat. Seit ich vor ein paar Jahren wieder aufs Land gezogen bin, habe ich aber auch mehr Verständnis für die Ängste und Befürchtungen der Menschen gewonnen. Wir leben in Österreich, speziell auf dem Land, in einer enorm privilegierten Situation. Aber wenn alle armen Menschen in Afrika, die das über die modernen Medien heute mitbekommen, herkommen würden – wo soll das hinführen? Natürlich unterstütze ich die Menschen, die zu uns geflohen sind, weiter. Ich sehe es einfach nur kritischer. Man muss in den Ländern für lebenswerte Umstände sorgen. Überall auf der Welt. Wichtig ist einfach, die Regionen stark zu machen.
Das Regionale stark machen, das fordern auch die Rechten, bist du eine?
Ich bin sicher keine Rechte, nur weil ich Regionales gut finde. Würde ich in Liechtenstein, Spanien, Portugal, Finnland, Israel, Syrien oder in Amerika leben, dann würde ich mich von deren regionalen Lebensmitteln ernähren wollen.
So einfach ist das! Grundlegendes wie Lebensmittel sollen die Menschen erzeugen, die sie auch essen. Billig herstellen und einfach billig kaufen, davon profitieren nur die Konzernbosse. Wir haben dann schlechte Qualität und hohe Energiekosten wegen der langen Transportwege. Wir sollten uns in Europa ernsthaft Gedanken machen, wie wir die Lebensmittelproduktion wieder heimholen. Darum ist Gartenarbeit für mich auch Friedensarbeit. Wenn man in den Garten geht, kann man alles andere ausschalten – das ist sehr meditativ – und ein gutes Kontrastprogramm zu den negativen Nachrichten aus der ganzen Welt. Eine Freundin von mir hat mich da inspiriert. Man muss nicht perfekt sein, man kann sich selbst entwickeln durch sein eigenes Handeln. Ich lerne durch die eigenen Erfahrungen aber auch von Dritten und gebe das dann wieder weiter. Wichtig ist mir das Teilen – vom Saatgut bis zu Ertrag. Und natürlich Kontakte in meiner Region aufzubauen zu Menschen, die auch meine Gedanken teilen.
Und w...

Inhaltsverzeichnis

  1. Inhaltsverzeichnis
  2. Danke – als Einstieg in den Friedensaktivismus
  3. Veränderung durch Jedermann
  4. Wir tun …
  5. Zusammenhalt gegen Bauernsterben & für Umweltschutz
  6. Wir fahren für den Frieden
  7. Friedensarbeit konkret – am Beispiel Ukraine
  8. Ein persönliches Ende
  9. Impressum