Kapitel 1
Der Bibel entstammende Sprichwörter
Spruch 1: David gegen Goliath
1. Samuel, Kapitel 17, Vers 1 - 58
Im Herbst 2015 sorgte das Schicksal der damals zehnjährigen Hannah für Schlagzeilen: »Diagnose Kinderdemenz - Eltern kämpfen um ihre Tochter«.
Die seltene Form der Kinderdemenz ist eine grausame Krankheit, die weltweit nur eines von 30.000 Kindern betrifft.
Die erkrankten Kinder verlernen innerhalb weniger Jahre alle Fähigkeiten. Sie können irgendwann nicht mehr laufen, nicht mehr sprechen, nicht mehr schlucken und sie erblinden. Bei Hannah fing es damit an, dass ihre Kraft in den Beinen immer mehr nachließ, und sie oft Schmerzen hatte. Sie erkannte schließlich die Buchstaben nicht mehr und sprach etwas verwaschen.
Doch es gibt eine einzige Chance für Hannah. Ein Medikament, das 2015 noch nicht auf dem Markt erhältlich war, da es noch nicht freigegeben wurde. Eine US-amerikanische Pharmafirma testete das bislang einzige Medikament, das die Krankheit aufhalten könnte. Die Studie war zwar schon geschlossen, aber dennoch gäbe es eine Chance für Hannah, wenn ihr der Hersteller das Medikament außerhalb der Studie geben würde. Dies ist rechtlich durchaus möglich und wird in vielen Fällen so praktiziert. Doch das Unternehmen weigerte sich - obwohl die Firma sogar bestätigte, das das neue Medikament Hannah helfen kann. Die Testergebnisse wurden gefeiert, doch das Kind sollte das Mittel nicht bekommen, da es hierzu noch zu früh sei, so antwortete die Firma den verzweifelten Eltern.
Der Vater wendete sich mit seinem Appell schließlich an die Medien: »Ich hätte nie gedacht, dass es in unserer Gesellschaft so etwas gibt, dass diese Pharmafirmen entscheiden können: Leben oder Tod. Ich empfinde das als Urinstinkt, dass ich natürlich als Vater die Aufgabe habe, das Kind zu beschützen und deshalb stehe ich hier und setze mich dafür ein, dass sie das Medikament hoffentlich bekommt.«
Hannahs Arzt bot sich an, dem Kind das noch nicht zugelassene Medikament zu verabreichen. Seine Anfragen beim Hersteller blieben jedoch leider ohne Erfolg. Es sei zu riskant, Hannah das Präparat zu verabreichen, wurde ihm mitgeteilt. Der Mediziner gab der Presse gegenüber an: »Für Hannah gibt es nur die Alternative, immer mehr an ihren Fähigkeiten zu verlieren und an ihrer Krankheit zu sterben oder jetzt etwas dagegen zu tun.«
Hannahs Eltern gaben nicht auf. Sie starteten im Kampf gegen die Betonköpfe des Pharmariesen die Online-Petition »Save Hannah« und hatten innerhalb eines Monats bereits rund 250.000 Unterzeichner.
Während der Pharmakonzern weiter jegliche Unterstützung ablehnte, verschlechterte sich der Zustand des Mädchens zunehmend. Es fiel ihr u. a. immer schwerer, Spiele zu verstehen.
Auf Intervention der Presse hin wurde angekündigt, dass Ende 2015 eine neue Studie starten soll, die dann aber tatsächlich doch erst im Herbst 2016 beginnen sollte. Dass das Medikament noch rechtzeitig für Hannah auf den Markt kommt, erschien immer unwahrscheinlicher. Doch die Eltern gaben nicht auf, obwohl sie schon am Rande ihrer Kräfte waren. Sie recherchierten jeden Tag im Internet und nahmen Kontakt auf zu anderen betroffenen Familien und Politikern. Der Vater flog nach USA zur Pharmafirma, um Investoren anzusprechen. Obwohl die Online-Petition schon über 380.000 Unterstützer hatte, blieb der Konzern hart. Die Mutter versuchte, die Hoffnung nicht zu verlieren – obwohl es ihrer Tochter immer schlechter ging und sie zunehmend zum Pflegefall wurde.
Die Ergebnisse der Studien zeigten, dass das neue Präparat tatsächlich die Kinderdemenz aufhalten kann. Doch bis zur Zulassung des lebenswichtigen Medikaments kann es noch Jahre dauern. Damit kann sich die Familie natürlich nicht abfinden.
Wenn die zuständigen Behörden die Studiendaten überzeugen, würde ein sogenanntes »early acces program« starten, gestand das Unternehmen schließlich zu. Die betroffenen Kinder könnten das Mittel dann frühestens im Herbst 2016 erhalten. Es ist fraglich, ob das Hannah noch helfen kann, Doch es ist immerhin ein Teilerfolg. Die Familie wird weiter mit aller Kraft um Hannah kämpfen. Es ist wie der Kampf von »David gegen Goliath«. Wobei der Goliath nicht der Pharmakonzern alleine ist, sondern auch dessen Lobby bei den Regierungen.
Das erste Buch Samuel beginnt mit dessen Geburt und Weihe (1. Samuel, Kapitel 1, Vers 1 - 28).
Im 1. Samuel, Kapitel 3, Vers 1 - 21, wird Samuels Berufung zum Propheten beschrieben.
Über die Salbung zum König von Israel, wird in 1. Samuel, Kapitel 9, Vers 1 - 27, berichtet.
In 1. Samuel, Kapitel 15, Vers 34 und 35, lesen wir Folgendes:
»Und Samuel ging nach Rama. Saul aber zog in sein Haus hinauf nach Gibea - Saul. Und Samuel sah Saul nicht mehr bis zum Tag seines Todes. Denn Samuel trauerte um Saul, da es den Herrn reute, dass er Saul zum König über Israel gemacht hatte.«
Die Trauer Samuels über Saul bezieht sich auf die Verwerfung Gottes, dass er nicht mehr König über Israel sei. Die Bibelstellen werden hier angeführt, da sie zum besseren Verständnis für die »Salbung Davids zum König« dienen.
Der Herr stellte Samuel die Frage, wie lange er noch gedenke Saul nachzutrauern. Er solle sein Horn mit Öl füllen. Denn er wolle ihn zu dem Bethlehemiter Isai senden. Gott habe sich unter dessen Söhnen einen neuen König für Israel auserwählt. Samuel aber hatte Angst zu gehen. Er glaubte, dass ihn Saul umbringen würde, wenn er davon hören würde.
Der Herr aber beauftragte ihn eine junge Kuh mit sich zu nehmen. Er sollte sagen, dass er gekommen sei, um dem Herr ein Opfer darzubringen, und Isai dazu einladen. Gott werde Saul dann zu erkennen geben, was er tun solle.
Er solle ihn dem zum Neuen König salben, den er ihm nennen würde. Samuel folgte dem Auftrag des Herrn und ging nach Bethlehem. Als er dort ankam, liefen ihm die Ältesten der Stadt Bethlehem entgegen, und wollten von ihm wissen, ob er mit friedlichen Absichten komme. Er bejahte dies und sagte zu ihnen, dass er gekommen sei, um dem Herrn ein Opfer zu bringen. Er lud sie dazu ein, auch Isai und seine Söhne. Als er Eliab, den Sohn Isais sah, glaubte er, dass dieser derjenige sei, den er vor Gott salben sollte. Gott aber ermahnte ihn, nicht auf dessen Aussehen und seine große kräftige Figur zu sehen. Ihn habe der Herr nicht auserwählt.
Gott schaut nicht auf das, was der Mensch anschaut. Der Mensch sieht immer nur auf das, was ihm vor Augen ist. Schönheit, Kraft usw.. Der Herr aber sieht auf das Herz.
Isai zeigte Samuel seine sieben Söhne, Einen nach dem Anderen. Samuel aber musste feststellen, dass der Herr keinen von ihnen erwählt hatte. Er fragte deshalb Isai, ob dies alle Söhne waren. Nein, der Jüngste sei noch übrig. Er weidete die Schafe. Samuel bat deshalb Isai, dass er ihn holen lassen solle. Sie würden sich nicht zu Tisch setzen, ehe er hierhergekommen sei. So ließ man ihn holen, wie Samuel es gewollt hatte.
Als David (David bedeutet »der Geliebte«) nun vor Samuel stand, musste er feststellen, dass er braungebrannt war. Er hatte schöne Augen und sah gut aus.
Da sprach der Herr zu Samuel, dass er ihn salben solle. Ihn, David, habe er auserwählt, König von Israel zu werden.
Daraufhin nahm Saul sein Ölhorn und salbte David mitten unter seinen Brüdern. Diese dürften etwas verblüfft gewesen sein, dass der kleine David der Auserwählte Gottes sein sollte. Normalerweise dürfte dies doch dem Erstgeborenen zustehen. Aber der Geist des Herrn geriet über David, von diesem Tag an und darüber hinaus.
Samuel aber machte sich auf und ging nach Rama, als er den Auftrag Gottes erfüllt hatte (1. Samuel, Kapitel 16, Vers 1 – 13).
Saul aber wurde von einem bösen Geist geängstigt. Seine Knechte meinten, dass es gut wäre, einen Mann zu suchen, der die Zither spielen könne.
Sie sagten, wenn der böse Geist über ihn kommen würde, so solle der Mann mit seiner Hand die Zither spielen und es würde ihm besser gehen. Saul pflichtete ihnen bei.
Einer seiner jungen Männer meinte, er kenne solch einen Mann. Er sei ein Sohn des Bethlehemiters Isai. Er sei ein tapferer Mann, welcher die Zither zu spielen wusste, tüchtig im Kampf und des Wortes mächtig. Er sei von guter Gestalt, und der Herr sei mit ihm.
Kurzerhand ließ Saul diesen Mann, David, holen. So kam David zu Saul und diente ihm. Saul mochte ihn sehr und machte ihn zu seinem Waffenträger.
Jedesmal, wenn der böse Geist über Saul kam, spielte David auf der Zither. Daraufhin fand Saul Erleichterung, es ging ihm besser, und der böse Geist wich von ihm (1. Samuel, Kapitel 16, Vers 14 - 23).
Die Philister und auch die Männer von Israel sammelten sich zum Kampf. Sie stellten sich in Schlachtordnung gegenüber auf. Jeder auf einen Berg, so dass ein Tal zwischen ihnen lag.
Plötzlich trat ein Vorkämpfer aus dem Lager der Philister vor. Sein Name war Goliath. Er war sechs Ellen (1 Elle ist 45 cm) und eine Spanne (1 Spanne ist eine halbe Elle, 22,5 cm) groß. Ein bronzener Helm saß auf seinem Kopf. Er war mit einem Schuppenpanzer bekleidet, dessen Gewicht 5000 Schekel (1 Schekel ist 11,2 - 12,2 Gramm) Bronze betrug. Er war mit bronzenen Schienen an seinen Beinen bekleidet und hatte ein ebenfalls bronzenes Krummschwert auf seiner Schulter. Die Spitze seines Speers wog sechshundert Schekel und war aus Eisen.
Er musste schon ein furchterregendes Bild abgegeben haben. Sein Schildträger ging vor ihm her.
Goliath trat also in seiner vollen Größe vor und rief den Israeliten, mit sicherlich gewaltiger Stimme zu, sie sollen einen Mann von ihnen bestimmen, der zu ihm kommen solle. Sollte dieser Mann in der Lage sein mit ihm zu kämpfen und ...