Bewusstsein um Bewusstsein

Poetisch ohne Unterlass

Lorenz Filius

• Verlag: Books on Demand
• Jahr: 2019
• ISBN drucken: 9783738652796
• eBook-ISBN: 9783739264073
• Auflage: 2
• Thema: Literatur
• Thema: Poesie

Ob Fragen aus dem Inneren, ob Fragen in das Äußere, ob Fragen durch den Hausverstand, ob Fragen an Geschichten oder Fragen um die Sinnlichkeit, sie alle zeigen die Facetten des Bewusstseins, welches sich einer Wahrhaftigkeit inmitten solcher Individualitätsvielfalt kaum mehr gewiss sein kann. Wie lange festigen wir uns jedoch darin jeweils nur für uns, wenn wir in reiner Interpretation die Blickrichtung verschroben enden lassen, quer zu unzählbaren, anderen Geistern?Im Gegensatz zur objektiven Sachlichkeit, die zeitlich alles für ein jedes und für einen jeden richtig stellt, hat Poesie die Kraft zu mehr: Die Macht, von einer inspirierten Einzelfrage über Möglichkeiten anstatt Deutungen auf wiederum ein großes Ganzes hinzuweisen, ohne ihm Gestalt aus Missverständnis aufzudrängen.

Fragen in das Äußere

Bewusstsein um Bewusstsein

Bewusstsein um Bewusstsein

widerfährt sich ganz allein;

ob Sehnsucht oder Albtraum,

nichts hält waches Sein im Zaum.

Die Willkür ist nicht denkbar,

nur entstanden scheint sie klar,

geschenktes Leben weiß nicht

um die Zukunft ohne Licht.

Die Dunkelheit ist plötzlich,

wenn auch lange schon um sich,

erfahren bleibt sie Ohnmacht,

durch das Spiel um Tag und Nacht.

Wer bin ich, die wir da sind,

welche Stürme kreuzt mein Wind?

Entrückt bleib ich ein Niemand,

doch mit mir nur abgewandt.

Der Kälte Sieg

Eine Milde wird es sein,

die den Sommer schläfrig macht,

kühl bricht Herbstes Laub herein,

noch sind Tage Nacht um Nacht.

Eine Wärme übertrifft

all die andern unsrer Zeit;

Zeitenwechsel schlau umschifft,

bleibt der Untergang nicht weit.

Eine Hitze wird es sein,

führt die letzte Hölle an,

Sterben heißt, dabei zu sein,

Tod befriedet Kälte dann.

Witzlos

Wie sehr kann denn so ein Text noch taugen,

der mit sich im Umbruch seiner Zeilen bricht,

zunächst auf Augenhöhe einer Spur im Block,

mal flatternd, um Tendenzen zu vermeiden,

dann jedoch recht flüssig weit und ohne Rückendeckung

zur Vernunft der Sache seines Ursprungs,

Punkt und Komma bald vergessend

in verklärter Tiefenschrift

zur Ausweglosigkeit

versiegt?

Tiefe in der Luft

Die Tiefe hängt noch in der Luft,

grau wuchernd sie nach Farben ruft,

es schwelt der Traum durch Phantasie

in Agonie der Wahnsinnsgruft;

der Vielfalt fehlt das wann und wie.

Darüber ahnt sich selbst das Licht,

das schwerlich dem Verlies entwischt;

es muss, weil der Kontrast sich regt,

vom Wind bewegt, der nichts verspricht,

und Sturm und Drang in Stille hegt.

Wer weiß, was Ausgegor’nem blüht,

was sich hernach um dies bemüht;

die Schwaden formen vom Gespür

ins Jetzt und Hier das Seinsgemüt;

ein Zu-Fall weist der Wand die Tür.

Atmendes Kind

Wie klein wir sind,

liegt in der Anmut unseres Herzens;

führt den Blumenduft

an ein Gemüt heran,

das Größe seinesgleichen sucht,

was niemals flucht,

weil es nicht anders kann,

in reiner Luft,

ganz ohne Seufzer des Verschmerzens;

atmend wie ein Kind.

Sinntrennung

Es lacht die kurze Lebenslust

gern übers lebenslange Ziel,

vertrinkt, verzehrt des Lebens Wust,

derweil die Zukunft kommen will.

Geordnet läuft hier Zeit voran,

dort schwelgt sie im Zusammenbruch;

was Leichtigkeit erleben kann,

ist erst der Schwierigkeiten Fluch.

Benommen fällt das Gleichgewicht

dem Ernst des Lebens auf den Fuß;

es helfen die Beschwerden nicht,

die jeder selbst erleichtern muss!

Gefährliche Versprechen

Schlangen sich um Worte schlingen,

spritzen Gift in Speichelwunder;

um sie um den Sinn zu bringen,

würgen sie sie kunte...

Inhaltsverzeichnis

• Über das Buch
• Inhaltsverzeichnis
• Fragen aus dem Inneren
• Fragen in das Äußere
• Fragen durch den Hausverstand
• Fragen an Geschichten
• Fragen um die Sinnlichkeit
• Impressum