Teststrecken in der dritten Lebensphase
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Teststrecken in der dritten Lebensphase

Lebensstationen

  1. 64 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Teststrecken in der dritten Lebensphase

Lebensstationen

Über dieses Buch

Der Autor beschreibt und reflektiert, welche liebgewordenen Tätigkeiten er einerseits nach seiner Pensionierung fortgeführt und welche neuen Wege er andrerseits in seiner dritten Lebensphase bisher im Ehrenamt beschritten hat. Wege, von denen er beständig hofft, dass sie ihn dienend zu anderen Menschen hinführen und ihm selbst Erfüllung und Zufriedenheit schenken.

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Information

Ausbildung zum Großen Lektor

Jeder junge Mensch − egal, welcher Generation er angehört − steht irgendwann vor der Qual der Berufswahl. Er wird sich hoffentlich beizeiten fragen nach seinen Neigungen und Fähigkeiten und dann am besten im Ausschlussverfahren seine vorläufige Wahl treffen.
Für mich war es das Höhere Lehramt, aber nach meiner Pensionierung wollte ich mir einen lebenslangen Traum erfüllen: es waren nicht etwa eine Reise nach Neuseeland oder das heimlich ersehnte Fliegen mit dem Gleitschirm − nein, ich wollte einmal auf der Kanzel stehen und eine Predigt halten und herausbekommen, wie es „da oben“ so ist und was da mit einem geschieht!
So besuchte ich vom September 2006 bis zum April 2007 einen 56-stündigen Ausbildungskurs für Lektoren und Lektorinnen im Haus der Kirche in der Goethestraße, Charlottenburg.
Ich hatte mich aus eigenen Stücken selbst dort angemeldet ohne zu wissen, dass man doch zuvor zwingend von einer Gemeinde delegiert worden sein müsse! Infolgedessen erklärte sich auf meine Bitte schließlich der GKR der ev. Martin-Luther-King-Gemeinde in der Gropiusstadt bereit, mich pro forma dorthin zu entsenden − freilich auf meine eigenen Kosten.
Ich hatte von Jugend auf mit theologischen Fragen gerungen und ab 1990 für zehn Jahre in enger und vertrauensvoller Zusammenarbeit mit dem damaligen Pfarrer Andreas Rütenik in der Kirchengemeinde Mariendorf-Süd allmonatlich Beiträge für den Gemeindebrief geschrieben. Damit glaubte ich in meinem Stand als interessierter Laie doch im Laufe der Jahre unter der Hand einiges an theologischem Rüstzeug erworben zu haben. Aber ich wollte mehr wissen und hinzulernen.
Der Lektorenkurs beinhaltete zehn ihrem Wesen nach eigentlich enorm umfangreiche Einzelthemen. Allein schon dieser Tatbestand macht deutlich, dass die Kursleiter gezwungenermaßen nur bescheiden an der Oberfläche kratzen konnten und diese Vorbereitung niemals auch nur annäherungsweise einem theologischen Vollstudium entsprechen konnte!
Eines meiner positiven Schlüsselerlebnisse waren dabei die Erfahrungsübungen mit Körper, Stimme, Raum (Liturgische Präsenz).
Ich hatte etwas mich derart tief Beeindruckendes in meiner pädagogischen Ausbildung leider nie erlebt und war auch hier verblüfft darüber, was mir an selbstverständlichem Rüstzeug gefehlt hatte.
Für den Sonntag Okuli des Jahres 2007 oblag mir die Aufgabe der Vorbereitung und Durchführung eines Übungsgottesdienstes in der Martin-Luther-King-Kirche. Da stand ich also zum ersten Male hinter dem Altar und auf der Kanzel und hob zum Schluss die Arme zur Segnung der versammelten Gemeinde.
Als Gymnasiallehrer stützte ich mich im Unterricht zumeist auf das fragend-entwickelnde Gespräch, wobei ich mich freilich nie für einen Sokrates en miniature gehalten hätte. Wichtig waren mir jedoch das gemeinsame Nachdenken mit den Schülern und deren Rückmeldungen − und gerade dieses Feedback fehlte mir hier auf der Kanzel; denn die Gemeinde hüllt sich ja bekanntlich in ein beredtes Schweigen!
Der damalige Generalsuperintendent Martin-Michael Passauer leitete dann am 22. April 2007 den Aussendungsgottesdienst in einer Gemeinde in Pankow und dies wiederum fand ich sehr bewegend!
Ich war und bin nun befähigt zur selbständigen Leitung von Predigtgottesdiensten auf der Basis einer Lesepredigt im Bereich der Ev. Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.
Als examinierter Historiker war ich es gewohnt, dass alle meine Gedanken selbstverständlich auf meinem eigenen Acker geerntet sein müssten. Und bei der Sache mit der Lesepredigt lag der Hase gewaltig im Pfeffer; denn mich mit fremden Federn geistlicher Vordenker zu schmücken war ich nicht bereit − nie und nimmer!
Am Sonntag, 28. September 2008, hielt ich stellvertretend einen Predigtgottesdienst in der Friedhofskapelle von Senzig. Ich hatte meine Predigt zuvor eingereicht, das Kirchlein schließlich mit Hilfe meines Navigators gefunden und durfte dort fünf Gemeindeglieder begrüßen. Eine Lektorin hatte die Türen aufgesperrt, die Heizung hochgefahren und anschließend engagiert ihren Dienst versehen. Wir hatten ohne instrumentale Begleitung gesungen und mir war die Aufgabe zugefallen, am Michaelistag natürlich über Engel zu predigen.
Ob die kleine Gemeinde in Senzig damals von meiner Predigt überzeugt war?
Ich bin jedenfalls nie wieder dorthin eingeladen worden und niemand hatte hinterher einen Gesprächsbedarf angemeldet.
Natürlich war es auch mir nicht gelungen, Unsichtbares sichtbar zu machen und hier spürte ich zum ersten Male ganz deutlich, dass mir das entscheidende Maß an geistlicher Vollmacht und Berufung fehlt.
Der inzwischen verstorbene Pfarrer Dr. Jürgen Boeckh, mein erster von mir selbst erwählter geistlicher Vater aus Alt-Schöneberg, sagte einmal sinngemäß:
Wenn es Gott gibt, so kann die ganze Welt an seiner Existenz zweifeln, so viel sie will – es wird ihr nichts nützen; denn es gibt ihn ja schließlich! Wenn es ihn jedoch nicht gibt, so kann die ganze Welt auch noch so fest an ihn glauben – es wird ihr gleichfalls wenig helfen; denn es gibt ihn ja nicht!
Sehr dialektisch, sehr logisch und − ergebnisoffen!
Wie kann ich jedoch einen unsichtbaren, unbewiesenen und schweigenden Gott überhaupt im Blindflug lebendig machen und bezeugen?
In der Predigt einer Pastorin habe ich unlängst gehört, dass niemand wisse, ob es Gott gebe; aber wir hätten ja schließlich sein Wort.
Ich halte diese Aussage für eben jenen Zirkelschluss, über den ich ständig stolpere.
Eine andere ihrer Kanzelthesen etwa, dass sich die christliche Gemeinde nach dem Berge Zions sehne, es diesen Hügel jedoch auf keiner Landkarte gebe, zeigt mir das ganze erkenntnistheoretische Dilemma. Ich hätte es wirklich gern ein wenig präziser und ohne die uneigentliche Sprache der Poesie!
Wie also kann ich in einer Predigt von Engeln reden, wenn wir uns von ihnen überhaupt kein Bild machen können oder aus guten Gründen auch gar nicht sollen? Ich hatte mir vorgenommen, vom Pult aus nur derlei Dinge zu sagen, von denen ich, erstens, selbst überzeugt war und die ich, zweitens, meinem Enkel hätte begreiflich machen können.
Aus welchen geheimnisvollen Quellen jedoch soll sich denn mein individueller Glaube speisen, wenn ich die Inhalte des christlichen Credos kaum annäherungsweise begreife?
Wie soll ich überzeugend von transzendenten Bereichen reden, wenn unsere Wissbegier vor ihnen Halt machen muss?
Wem soll ich die teleologische Sinnfrage schlüssig beantworten und erklären, weshalb unverständliche Dinge geschehen – einfach so und schier unfassbar?
Natürlich könnte ich es mir leicht machen, indem ich biblische Begebenheiten einfach nur nacherzähle oder als Bibliodrama darstellen lasse, aber ich verspüre dabei wenig Deutungshoheit in mir und bin überdies völlig verunsichert, wenn mir bei der Arbeit mit der Konkordanz Widersprüche begegnen, die ich nicht auflösen kann!
Mich quälen außerdem die zwanghaften Versuche, ständig politische und soziale Zeitbezüge zu Vorgängen und Anschauungen von einst herstellen zu müssen, Anschauungen, die für uns doch nur sehr bedingt richtungsweisend sein können, weil sich unsere Vorstellungen offensichtlich geändert haben.
Ich bin mir bewusst, dass unser ganzes Denken und Urteilen sehr wohl auf der christlichen Tradition fußt, aber wer heutzutage (wie ich) z.B. das Fach Politische Weltkunde unterrichtet hat, wird wohl das biblische Weltbild schnell hinter sich lassen und sich eher auf die Plattform moderner Staatsphilosophie oder z.B. des Grundgesetzes stellen und sich einer Terminologie bedienen, die in der Bibel noch gar nicht vorkommt.
Bei aller Exegese würde es mir angesichts der sich überstürzenden komplexen Herausforderungen unserer Tage kaum in den Sinn kommen, beispielsweise den Apostel Paulus um stummen Rat zu bitten.
Nur sehr bedingt würde...

Inhaltsverzeichnis

  1. Widmung
  2. Inhaltsverzeichnis
  3. Vorwort
  4. Nachdenken über das Älterwerden
  5. Freude tanken durch Musik
  6. Schicksalsort Alexanderplatz
  7. Freude beim Wandern
  8. Nochmals Schicksalsort Alexanderplatz
  9. Seelsorgekurs
  10. Ausbildung zum Großen Lektor
  11. Wort, Musik & Traubensaft
  12. Mitarbeit bei der VfJ
  13. Nachwort
  14. Impressum