
- 76 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
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eBook - ePub
Über dieses Buch
In den einzelnen Entwicklungsphasen ihres Lebens brauchen Kinder und Jugendliche einen stetigen und soliden Wegweiser. Doch wie pädagogisch richtig Handeln, wenn gewisse Situationen unter Umständen auch in Aggressionen oder Gewalt enden können? Nicht immer hat man dafür die passenden Handlungsoptionen sofort parat. Um dem entgegen zu kommen ist eine Präventive Strategie gefragt. So möchte der Autor sein Wissen in kurzen aber gebündelten Abschnitten mit jenen teilen, die gerne über den berühmten Tellerrand schauen wollen. Ob bereits vertrautes oder auch neues, mit Sicherheit lässt sich hier in diesem Buch notwendiges Wissen finden, welches in pädagogischen Bereichen seine Anwendung finden kann.
Häufig gestellte Fragen
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Information
Erlebnisse aus einer Klassenfahrt

Und nun?
Nun mag sich zu Recht ein jeder wohl die Frage stellen: „Wie kann ich all dieses Wissen auch praxisnah anwenden?“. Wer jedoch jetzt an dieser Stelle eine exakte Antwort erwartet, den muss ich leider enttäuschen. Warum dies so ist, möchte ich natürlich gern erklären.
Seit vielen Jahren werde ich von Schulklassen, Gruppen oder den unterschiedlichsten Vereinen und Institutionen gebucht, die sich da wünschen, ein Team Begleitendes Projekt über mehrere Tage in Anspruch nehmen zu können. Diese Inanspruchnahme bzw. die direkte Vermittlung läuft auch in meinem Berufsbild direkt über unser Büro Team im KiEZ Frauensee (Ein Dankeschön an dieser Stelle für eure wertvolle Arbeit).
Somit habe ich zwangsläufig keinen, oder nur selten Kontakt mit der jeweiligen Gruppe in der Anfangsphase. Denn jede dieser Gruppen kann zwischen zweierlei Projekte entscheiden, deren genauer Ablaufplan in Broschüren präsentiert wird. Hier trifft das Lehrpersonal selbst die Entscheidung, was zweckmäßig erscheint und für die jeweilige Gruppe förderlich ist.
Nur wenige direkte einzelne Gespräche zwischen dem Lehrpersonal und meiner Person, ergeben sich via Mail oder Telefon, noch vor direktem Reisebeginn zu uns. Und genau darin liegt meine stetige Herausforderung.
Ich kenne somit die einzelnen Schulklassen oder Gruppen in keiner Weise. Keine weiteren Informationen im Vorfeld über Gewohnheiten, eventuelle Probleme, Zielsetzungen oder Wünsche.
Das einzige, was ich vorher weiß ist, um welche Altersstufe es sich handelt und wie viele Teilnehmer es sind. Und zudem die Tatsache, dass wenn man „mich“ Bucht, der dringende Wunsch besteht, dass etwas auf der Teamtechnischen oder Gewaltpräventionsfördernden ebene getan wird.
Nur mit diesen wenigen Informationen starte ich jedes Mal in ein neues Abenteuer, ohne zu wissen, was mich wirklich erwartet. Natürlich könnte ich sagen, es lässt sich doch ganz einfach alles im Vorfeld schon klären, um an mehr Informationen zu kommen.
Ich jedoch muss sagen, dass sich diese Arbeitsweise am besten bewährt hat. Mit einem „Zero Wissen“ der Gruppe zu begegnen, ist die für mich beste Methode um die essenziellen Dinge genauer bewerten zu können, ohne im Vorfeld von irgendetwas eingenommen zu sein. Ich mache mir also ein persönliches Bild und das von jedem einzelnen.
Nachfolgend eine kleine und „nicht ganz ausführliche Beschreibung“ einer Klassenfahrt. Eine exakt geführte Beschreibung solch einer Klassenfahrt, würde hier den Rahmen sprengen und ist einfach zu Umfangreich.

Tag „Eins“
„Aufbrechen von Gewohnheiten“
Zu Beginn eines jeden von mir persönlich durchgeführten Projektes, steht natürlich immer eine Begrüßung an. Bei dieser Begrüßung geht es jedoch nicht um meine Person, sondern vielmehr um den Inhalt und das Ziel welches es anzustreben gilt.
Zu meiner Person gebe ich am Anfang nur kurz wenige Dinge bekannt, denn auch hier gebe ich der Gruppe selbst die Möglichkeit, dass sie mich auch so im Verlauf des Projektes besser kennenlernen können und werden.
Meist beginnt diese Begrüßung am Nachmittag, nachdem die Gruppe noch ausreichend das Mittagessen genießen und in Ruhe ihre Zimmer beziehen konnten. Nach Bekanntgabe des Projektinhaltes und der Zielsetzung sind für mich in dieser ersten Phase zwei Dinge wichtig. Zum einen, dass ich erst einmal die Gruppe etwas näher kennenlernen möchte bzw. kennenlernen muss. Und zum anderen mit dem Bewusstsein zu arbeiten, dass ich die Gruppe bzw. jeden Einzelnen nur dann erreichen kann, wenn ich ihre Gewohnheiten aufbreche und die Gruppendynamik analysiert habe.
Hierzu nutze ich als Erstes ein kleines Teamtraining. Dafür sind jedoch keinerlei extrem große Aufwendungen oder Materialschlachten notwendig, um eventuell gleich im Vorfeld die Gruppe zu beeindrucken, damit sie am Ball bleiben und alles mitmachen. Im Gegenteil. Zauberwort „Rucksack-Pädagogik“. Alles, was in meinen Rucksack an Materialien hineinpasst, soll auch ausreichend sein, um die Gruppe für die nächsten zwei Stunden erfolgreich beschäftigen zu können.
Nachdem ich einen geeigneten Platz gefunden habe auf dem großen Areal des KiEZ Frauensee, bitte ich um zwei Freiwillige ohne das sie wissen, was sie erwartet. Ihre Aufgabe besteht einzig und alleine darin, die Gruppe in zwei kleine Gruppen aufzuteilen. Dabei sollen sie beachten, dass sie eigenständig ihre Entscheidungen treffen, wen sie dazu Personen auswählen und sich bei der Auswahl auch keinesfalls beeinflussen lassen dürfen.
Schon an dieser Stelle kann ich in wenigen Zügen die ersten aufschlussreichen Beobachtungen machen. Wer ist zum Beispiel „Rudel Führer“, wer lässt sich bitten, wer wird ausgegrenzt und am liebsten gar nicht gewählt und wie stark lassen sich doch einzelne in ihren Entscheidungen beeinflussen, obwohl sie es nicht sollten. Für mich persönlich viel Wissen in wenigen Minuten um über die Gruppe bzw. den einzelnen schon etwas sagen zu können. Anschließend beginnen wir mit der ersten von drei verschiedenen Team Aufgaben.
Erste Aufgabe
Für die erste Aufgabe legte ich ein Seil auf den Boden und bat die aufgeteilten Gruppen darum sich so zu positionieren, dass sie sich am Seil entlang gegenüberstehen. Auch in diesem Augenblick machte ich die erneute Beobachtung, dass es sofort Äußerungen gibt wie zum Beispiel: „Wir sind die Besseren“ oder „Wir werden gewinnen“.
Mit einer Vielzahl von Glasuntersetzern (auch als Bierdeckel bekannt) in meiner Hand, erkläre ich die erste Aufgabe mit folgendem Wortlaut:
„In meinen Händen halte ich diese Untersetzer und damit passiert Folgendes. Jede Gruppe bekommt einen gleich großen Stapel. Diesen jeweiligen Stapel werde ich im jeweiligen Spielfeld auf dem Waldboden Verteilen. Auf der einen Seite des Seiles ist ein Spielfeld und auf der anderen Seite logischerweise ebenfalls ein Spielfeld. Beide zusammen ergeben ein großes Spielfeld und das Seil in der Mitte dient ausschließlich als Markierung.
Auf Kommando das ich euch gebe, Sammeln alle so viel wie möglich von den Untersetzern auf und werfen diese so weit wie möglich in das andere Spielfeld der gegenüber liegenden Gruppe. Es werden immer wieder erneut Untersetzter aufgesammelt und geworfen bis ich beginne laut und deutlich von fünf rückwärts zu zählen, laut und deutlich „stopp“ rufe mit der Regelung, dass dann keinerlei Untersetzer mehr geworfen werden. Und zum Schluss wollen wir alle einfach nur mal schauen, wo liegen dann die wenigsten und wo liegen die meisten Untersetzer. Mehr nicht! Und ganz wichtig, es ist ein Team Spiel, ihr alle Arbeitet nicht gegeneinander, sondern miteinander.
Folgende Prozesse spielen sich im Verlauf der Aufgabe ab:
- hektisches aufsammeln und schnell auf die gegenüberliegende Seite werfen, teilweise in einem sehr „aggressiven“ verhalten
- der Versuch sich dabei gegenseitig abzuwerfen
- Untersetzer in einen Bereich zu werfen, wo sie niemand mehr erreichen kann
- nach dem Stopp Signal wurden weitere Untersetzter dennoch geworfen
- streit entsteht automatisch und bewirkt einen Konflikt in der Gruppe
Anschließend bitte ich darum, alle Untersetzter einzusammeln und diese zu mir gebracht werden, wobei ich meine Handflächen einfach ausstrecke und die Gruppen diese „automatisch getrennt voneinander“ auf diese als Stapel legen. Sofort wurde von der Gruppe ausdiskutiert, wer gewonnen und wer verloren hat. Diese Aufgabe wurde anschließend ein zweites Mal durchgeführt und ich verwies mit folgendem Wortlaut noch einmal darauf hin:
„Überlegt bitte noch einmal ganz genau. Ihr arbeitet als Team miteinander und nicht gegeneinander. Am besten ihr stellt euch alle zusammen und redet miteinander, wie ihr zusammen in der zweiten Runde gemeinsam zu einem besseren Ergebnis gelangen könnt!“
Erfahrungsgemäß erfolgen die gleichen Prozesse im Ablauf wie in der ersten Runde. Anschließend lege ich beide Stapel von Untersetzern übereinander und äußerte gegenüber der Gruppe, dass zu dem was hier gerade passiert und geschehen ist, ich erst einmal ganz bewusst nichts sage. Eine Auflösung dazu später erfolgen wird und wir bereits mit der nächsten Aufgabe weitermachen.
Zweite Aufgabe
Aus meinem Rucksack hole ich zwei Zeltplanen von der Bundeswehr.
Im Wortlaut dazu folgende Aufgabenstellung:
„Ihr erhaltet von mir diese Zeltplanen oder auch Zeltbahnen genannt. Wir bauen jetzt allerdings kein Zelt damit auf, denn eure Aufgabe ist folgende. Wenn ihr diese Zeltbahnen von mir erhalten habt, sollt ihr diese ausbreiten, aneinander auf den Boden legen und anschließend habt ihr eine Minute Zeit um euch zu beraten. Sobald von meiner Seite aus das Startkommando ertönt, macht ihr bitte Folgendes. Ihr stellt euch alle auf diese Planen gemeinsam darauf.“
„Und ab diesem Zeitpunkt darf niemand mehr diese verlassen und auf irgendeiner Art und Weise noch den Waldboden berühren. Und trotz alldem, sollt ihr diese Planen unter euren Füßen so klein wie möglich zusammenfalten, ohne dass jemand dabei den Boden berührt. Sollte dies dennoch geschehen, müsst ihr noch einmal von vorn beginnen. Die Aufgabe ...
Inhaltsverzeichnis
- Widmung
- Vorwort
- Inhaltsverzeichnis
- Projektpartner
- Das Thema „Gewalt“
- Tatsachen
- Problematik
- Wut als Ursache
- Basis der Prävention
- Arbeitsmethoden
- Angewandte Arbeitsmethoden
- Wichtige Grundlagen für Lehrpersonal und Eltern
- Achtsamkeit
- Richtlinien für das Lehrpersonal
- Erlebnisse aus einer Klassenfahrt
- Der Autor
- Impressum