
eBook - ePub
Die Siegwart' und die edle, freie Glasmacherkunst
2. Auflage (überarbeitet und erweitert)
- 136 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
- Über iOS und Android verfügbar
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Die Siegwart' und die edle, freie Glasmacherkunst
2. Auflage (überarbeitet und erweitert)
Über dieses Buch
Über ein halbes Jahrtausend zählte die Familie Si(e)gwart(h) zu den bedeutendsten Glasmacherfamilien in Deutschland und der Schweiz. Dieses Buch will - basierend auf einer überlieferten Chronik - ihrer Spur folgen. Es berichtet von der Herkunft der Familie, von der Entwicklung der einzelnen Glashütten und den Gebräuchen und der harten Arbeit der Glasmacher.Ein umfassendes Personen- und Glashüttenregister, sowie ein kleines Lexikon runden das Buch ab.Jetzt in 2. Auflage verfügbar (überarbeitet und erweitert)
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Information
1). Vorwort des Herausgebers
Die Frage nach der eigenen Herkunft hat die Menschen wohl schon immer bewegt. Selbst wenn das von vorangegangenen Generationen Geleistete und Erlebte nicht ständig die Gedanken der gegenwärtig lebenden Personen beeinflusst, so schwingt es doch stets leise im Hintergrund mit. Es stellt ein stilles Erbe dar, das wir in die Wiege gelegt bekommen haben. Wie wir damit verfahren, muss jeder für sich selbst entscheiden.
In jedem Fall ist es nun an uns, die Erinnerung weiterzugeben. Mit der 2008 nach intensiver Vorbereitung erfolgten Gründung des „Familienverbandes Si(e)gwart(h)“ haben wir dazu einen soliden Grundstein gelegt. Auf diesem muss nun aufgebaut werden.
Dieses Buch versteht sich als erster Schritt dahin. Es basiert auf dem Manuskript des Schweizer Glasmachers Karl Heinrich Siegwart. Er hatte vor nunmehr über 70 Jahren handschriftlich eine beeindruckende und detaillierte Chronik niedergeschrieben. Somit hat unsere Familie Si(e)gwart(h) das, was nur wenige andere Familien von sich behaupten können – überliefertes und bereits sauber geordnetes Wissen zu ihrer Vergangenheit.
Mir blieb lediglich noch die Aufgabe, die Schrift komplett abzutippen, sie grammatikalisch zu überarbeiten und einen Anhang mit Registern zu erstellen. Hier und da habe ich am Text kleine Änderungen vorgenommen, jedoch nie den Sinn des Niedergeschriebenen verändert. Namen und Orte sind unterstrichen, zu sonstigen unterstrichenen Wörtern findet sich im Anhang ein Lexikon-Beitrag.
Das Buch sollte jedoch nicht als wissenschaftliche Schrift verstanden, sondern als Erfahrungsbericht eingestuft werden.
Ich hoffe mit diesem Buch allen Familienmitgliedern und Interessierten am Glasmachertum gedient zu haben.
Im Vergleich zur 1. Auflage aus dem Jahre 2009 ernthält dieses Buch ein völlig überarbeitetes und ergänztes Namensregister, mit Hilfe dessen die Identifizierung der genannten Personen erleichtert werden soll.
Offenburg, im Januar 2015
Dominik Siegwart (Herausgeber)
2). Grußwort (zur 1. Auflage)
„Waldglashütten“. Das Wort tönt geheimnisvoll, märchenhaft. Tatsächlich ist es für uns moderne Menschen auch kaum vorstellbar, dass seit dem Mittelalter und noch im 18. Jahrhundert Glasbläser in weit abgelegenen, nur zu Fuss erreichbaren Tälern hausten und dort wunderschöne Gläser produzierten, die mit verspieltem Glanz und vollem Klang die festliche Tafel zierten.
Die Glasbläser lebten dort, wo viel Wald war, Holz, das sie in grossen Mengen für die Glasproduktion benötigten. War das Holz im Einzugsgebiet der Glashütte geschlagen, wurde die ganze Siedlung inklusive Glashütte und Wohnhäuser demontiert und an einem einige Kilometer entfernten Standort neu aufgebaut, um neue Energie-Reserven zu nutzen. Die Glasbläser waren ausserordentlich begabt, mit den wenigen Möglichkeiten, die sich ihnen in den wilden Bergtälern boten, ein Maximum an Qualität zu erzeugen.
Den Umständen entsprechend ist von der Tätigkeit der Glasmeister am Ort ihres Wirkens häufig nur mehr ganz wenig zu finden, so sehr ökonomisch sind sie mit ihren wertvollen Materialien umgegangen und haben sie immer wieder weiterverwendet. Da ist es ein besonderer Glücksfall, dass einzelne über Jahrhunderte nachgewiesene Glasmeisterfamilien mittels Schriftstücken und dank in der Sippe überlieferter mündlicher Tradition gut dokumentiert sind. Eindrücklich ist die lange Geschichte der in ganz Europa verbreiteten Glasmeisterfamilie Siegwart zu verfolgen.
Der in der Schweiz tätige Glasfabrikant Karl Heinrich Siegwart hat ein Manuskript hinterlassen, das nicht nur von der Geschichte seiner Familie erzählt, sondern auch viele Details der Glasproduktion erwähnt. Woher er seine Informationen hat, wissen wir nicht. Vermutlich sind es Überlieferungen, die in der Glasmeisterfamilie Siegwart von Generation zu Generation weiter gegeben wurden, vielleicht konnte er sich auch auf Tagebücher und Rechnungsbücher und Familienchroniken abstützen, die nicht erhalten geblieben sind. Zusammen mit den Kenntnissen, die wir aus Akten in den Archiven, aufgrund archäologischer Untersuchungen und durch die Beschreibung der in Sammlungen vorhandenen Gläser gewinnen, ergibt sich ein erstaunlich detailliertes Bild von den Lebensbedingungen der Glasmacherfamilien, den Produktions- und Vertriebsabläufen und den Produkten selbst.
Im vorliegenden Buch ist dieses Manuskript vollständig publiziert. Sicher wird es ein fachkundiges, interessiertes Publikum finden, Diskussionen anregen und Initiativen fördern, weiter zu forschen und neue wichtige Elemente zur Kenntnis der Glasmacherkunst zusammenzutragen. Ich gratuliere dem Herausgeber zu dem stattlichen Werk und wünsche viel Erfolg.
Heinz Horat (Direktor des Historischen Museums Luzern)
3). Einleitung
In den letzten Jahrzehnten wurde oft von Verwandten und Freunden der Wunsch geäußert, man möchte über die Entstehung und Entwicklung der Glashütten im Entlebuch eine Schrift verfassen.
Die gegenwärtige Zeit ist nicht dazu, eine ausführliche Schrift zu schreiben. Dies muss noch einige Zeit hinausgeschoben werden. Um dem Wunsche dennoch einigermaßen zu entsprechen, sieht sich der Schreiber von seinem Krankenzimmer aus veranlasst, als Urenkel von Josef Matthias Alois Siegwart, des letzten Vogtes der Glasgesellschaft Siegwart und Hüttenvogt auf der Glashütte im Kragen, eine Aufklärung über die Glasmeister und Hüttenmeister Siegwart, sowie über ihre verschiedenen Glashüttenbetriebe im Kanton Luzern, besonders derjenigen im Entlebuch, zu geben.
Es ist notwendig, um ein richtiges Bild über das Leben und Treiben der Glasmeister zu erhalten, die Ausführungen in folgende drei Abschnitte zu gliedern:
I. Allgemeines über die Glasindustrie
Kurze, zusammenfassende Schilderung der Entwicklung und Stellung der Glasindustrie, welche sich auf Geschichtsschreiber und Verfasser von Schriften über Glasindustrielle und Glashütten stützt:
Wilkinson, Minutoli, Boissy, Theophilus, Deutschner, Lobmeier, Ruppert und andere.
II. Die Glasmeisterfamilie Siegwart
Dieser Abschnitt umfasst in kurzen Zügen die frühere deutsche Zeit, soweit sie für die Glashütten im Entlebuch von Bedeutung ist, sowie die späteren Glashüttenbetriebe in den Kantonen Luzern und Unterwalden. Er bezieht sich nur auf die direkte Stammreihe. Die Glashüttenbetriebe der näheren und entfernteren Stammesverwandten sind nur angedeutet, oder gar nicht erwähnt. Die Ausführungen sind der Siegwart’-schen Familien- und Glashütten-Schriftensammlung entnommen, ergänzt durch sich auf Familie und Glashütten beziehende Urkunden, welche sich in folgenden Archiven befinden:
- - Das ehemalige großherzoglich-badische Generallandesarchiv in Karlsruhe.
- - Das fürstl.-fürstenbergische Archiv in Donaueschingen.
- - Das Luzerner Staatsarchiv in Luzern.
- - Das Berner Staatsarchiv in Bern.
- - Das Staatsarchiv von Nidwalden in Stans.
III. Stammtafel der Glasmeisterfamilie Siegwart in Auszügen
Die Stammtafel in Auszügen dient zur besseren Übersicht und stützt sich auf die Siegwart´schen Familien- und Glashütten-Schriftensammlung, auf Urkunden, Auszüge aus den Pfarrei- und Gemeindearchiven der betreffenden Gegenden, in welchen die Glashütten betrieben wurden. Diese Auszüge, die zum Teil schon im letzten Jahrhundert eingeholt wurden, sind in Vergleich gezogen worden mit denjenigen, die sich im Besitz von Leo Siegwart in Doppleschwand befinden.
Anmerkung des Herausgebers:
Teil III findet sich nicht in diesem Buch, Anfragen dazu bitte per Mail senden (Adresse siehe letzte Seite dieses Buches).
In Vergleich können die Werke und Schriften folgender Verfasser gezogen werden, denen jedoch nur beschränktes Material zur Verfügung stand:
- - „Geschichte der Schwarzwälder Industrie“ von Trenkle, Karlsruhe 1874.
- - „Wirtschaftsgeschichte des Schwarzwaldes“ von Prof. Eberh. Gottheim, Straßburg 1891.
- - „Jubiläumsschrift zum hundertsten Betriebsjahre der Glashütte Hęrgįswįl, Nidwaldeņ 1818-1918“ von Leo Siegwart, Luzern 1918.
- - „Die Lenzkircher Handelsgesellschaften“ von Dr. Walter Tritschler, Lenzkirch (Baden) 1922.
- - „Glashütten im Schwarzwald“ von Wilhelm Fladt, Freiburg 1930.
Zurzeit Interlaken, Schweiz, 1936:
Karl Heinrich Siegwart (gew. Glasfabrikant)
4). Allgemeines über die Glasindustrie
Unter der Bezeichnung „Glas“ verstehen wir eine Masse, die durch inniges Mischen verschiedener Rohstoffe, Kieselsäure, in einigen Fällen auch Borsäure mit Kali, Natron, Baryt, Strontium, Kalk, Bittererde und Tonerde, sowie mit Blei, Zinn, Eisen und Manganoxyd, im hocherhitzten Zustande zusammenschmilzt.
Sie weist im Erkalten große Härte auf, ist meist durchsichtig und dünnflüssig und bei sinkender Hitze zähflüssig. Das unbewaffnete Auge vermag keine kristalline Struktur zu erkennen.
Je nach seinen Bestandteilen ist es bald mehr oder weniger hart und spröde. Für Flüssigkeiten und Gase undurchdringlich, vereint es auch in einem gewissen Grade die Eigenschaft, nicht nur den zerstörenden Einflüssen von Luft und Wasser, sondern auch den Säuren und Alkalien zu widerstehen.
Die Rohstoffmischung wird Gemenge, Glasmenge oder Glassatz genannt.
Durch das Beimischen von Färbemitteln, Entfärbungsmitteln und Trübungsmitteln entstehen die prachtvoll gefärbten oder farblosen Glas- und Kristallglasarten, wie die getrübten, undurchsichtigen oder durchscheinenden Gläser, Alabasterglas, Milchglas und Email; letzteres in den verschiedensten Farben.
Zu den oben genannten Mitteln zählen unter anderem Kobaltoxyd, Kupferoxyd, Kupferoxydul, Gold, Silber, Antimonoxyd, Zinnoxyd, Zinnoxydul, Braunstein, Eisenoxydul, Eisenoxyd, Chromoxyd, Uranoxyd, Nickeloxyd, Zinkoxyd, Arsenik und Salpeter.
Das Glas, mit seinem großen Lichtbrechungsvermögen und dem prachtvollen Glanze, hatte im Laufe der Jahrtausende die mannigfachste Bedeutung:
Im Altertum zur Nachahmung kostbarer Mineralien und Edelsteinen, die als Schmuck und Zierrat dienten, gehört es heute allen Schichten der menschlichen Gesellschaft an und ist für das tägliche Leben, Industrie und Wissenschaft unentbehrlich.
Über die Entstehung des Wortes „Glas“ sind die verschiedensten Ansichten vorhanden. Einige leiten es von dem lateinischen Worte „glacies“ (=„Eis“) ab. Aus der Ähnlichkeit im Aussehen der beiden Massen ließe sich die Bezeichnung recht gut erklären.
Wahrscheinlicher ist aber die Herleitung von dem Worte „Glas“:
So nannten die alten Germanen den Bernstein, der wieder große Ähnlichkeit mit dem Glase hat. Alte Schriftsteller nannten andere glänzende, scheinende Gegenstände ebenfalls „Glas“.
Die letz...
Inhaltsverzeichnis
- Danksagung
- Inhaltsverzeichnis
- 1). Vorwort des Herausgebers
- 2). Grußwort
- 3). Einleitung
- 4). Allgemeines über die Glasindustrie
- 5). Die Glasmeisterfamilie Siegwart
- 6). In der alten Heimat
- 7). Der Aufenthalt in Süddeutschland
- 8). Die Glashütten im Lande Entlebuch
- 9). Die Glashütte auf der Hirsegg
- 10). Die Glashütte in der Fontanne
- 11). Die Glashütte im Bumbach bei Schangnau
- 12). Die Glashütte im Sörenberg
- 13). Die Glashütte in den Egglenen
- 14). Die Glashütte im Kragen
- 15). Die Glashütte im Thorbach
- 16). Die Glashütte in Hergiswil
- 17). Die Glashütte in Wauwil
- 18). Die Glashütte in Horw
- 19). Die neueste Zeit
- 20). Anhang des Autors
- 21). Anhang des Herausgebers
- 22). Wissenschaftliches Nachwort
- Beispielhafte Literaturangaben
- Impressum