Den Krieg der Väter verloren die Kinder
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Den Krieg der Väter verloren die Kinder

Von der Schuld der Väter

  1. 336 Seiten
  2. German
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Den Krieg der Väter verloren die Kinder

Von der Schuld der Väter

Über dieses Buch

Ohne jede Kriegsverherrlichung, ist dieses Buch nur teilweise ein autobiografischer Roman, weil er auch eine Abrechnung der Kinder mit den Schuldigen, mit den Vätern dieses II. Weltkriegs ist.Viele dieser Mitmacher und Förderer, haben nicht nur den unsäglichen Verbrechen dieses Krieges zugesehen, sie sind nach 1945 auch dafür verantwortlich, dass von den Tätern dieser Verbrechen zu viele davongekommen sind.Zeitgleich zu den grausamen Ereignissen an den Fronten dieses Krieges, über die Schlachten um Moskau (entnommen aus der Feldpost), werden die Schwierigkeiten des Lebens der Kinder und Mütter in der Heimat beschrieben. Die Väter dieses Krieges tragen auch die Schuld an diesem Leben, einer verlorenen Kindheit ihrer Kinder.An den Feuerstürmen, die sie über sich ergehen lassen mussten und an dem Kriegsnomadenleben auf ihrer jahrelangen Flucht vor den Bomben auf eine Großstadt. Schuld auch an ihrem Frieren und Hungern und Unwillkommensein in einer Vielzahl von Evakuierungsorten in ganz Deutschland.Auf der Suche nach den Gründen, die zur Machtübernahme Adolf Hitlers führten, reflektiert der Autor auf die über Jahrhunderte tradierten Unwahrheiten der Geschichte und ihren Hintergründen. Diese über viele Generationen fast schon dogmatisch weitergegebenen Falschheiten hatten zur Bildung einer Abneigung nicht weniger Deutscher gegen die Juden, Ungläubige und alles Fremde ihren nicht geringen Anteil.Der Autor zeigt auch, wie diese latent vorhandene, zunächst nur verdeckte Prägung vieler Deutscher von den Nationalsozialisten 1933 für ihre Propaganda und ihre eigenen Ziele missbraucht wurde. Dass der Autor aus unserer jüngeren Geschichte, dem Aufstieg der Nazis an die Macht, im Verhältnis zu den heutigen Ereignissen um die Flüchtlinge, um die Pegida und AfD, seine Vergleiche zieht und dabei große Ähnlichkeiten findet, kann nicht überraschen.Auch das Leben nach dem Ende, in der Apokalypse nach 1945 in einem am Boden liegenden Deutschland, in zerbombten Städten und Notwohnungen, das Hungern und Sterben im Hungerwinter 1947, über das Hamstern und den Kohlenklau, findet seinen Niederschlag in diesem Buch.Am Ende wird der Leser mit den unglaublichen Geschichten des Wiederaufbaus und dem Erleben eines Kriegskindes in dieser Zeit versöhnt. Dieses Land kam aus der Hölle und doch ist es nach der Währungsreform wie ein Phönix aus der Asche und dem Schutt seiner Städte wieder auferstanden. Lassen wir uns dieses Land nicht noch einmal zerstören.

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Information

Jahr
2016
ISBN drucken
9783741295850
eBook-ISBN:
9783743121218
II. Eine Einleitung die länger ist als üblich
Wer immer in dieses schicksalhafte Jahr 1939 hineingeboren wurde, kann dies nicht wirklich als das große Glück bezeichnen. Warum eine Geburt in dieses Jahr hinein nicht unbedingt einer glücklichen Fügung gleich kam, davon ahnte man vor dem 1. September 1939 noch nichts. Grundsätzlich wäre eine Beschreibung dieser dreißiger und vierziger Jahre des vorigen Jahrhunderts ohne der Person Adolf Hitler den ihr, im negativen Sinn, gebührenden Raum einzuräumen kaum vollständig.
1939 ein Jahr in dem dieser Hitler am 31. Januar im Reichstag die „Vernichtung der jüdischen Rasse in Europa“ ankündigt. Ein Jahr in dem deutsche Juden ihre Häuser verlassen müssen, um in sogenannten Judenhäusern - den Vorläufern der Ghettos - konzentriert zu werden. Am 15.3.1939 deutsche Truppen in die „Resttschechei“ einmarschieren. Der Faschist Franko in Spanien die Macht übernimmt und das faschistische Italien Albanien annektiert. Und als wesentlichstes Geschehen dieses Jahres, ja dieses 20. Jahrhunderts, das Schlachtschiff „Schleswig-Holstein“ eröffnet mit dem Beschuss der Westerplatte bei Danzig am 1.September Hitlers II. Weltkrieg.
Aber vorher hat dieser Hitler den deutschen Müttern noch das „Mutterkreuz“ für eine große Kinderschar verliehen. Der „Alte Fritz“ hätte sich, wenn es ihm möglich gewesen wäre im Grabe umgedreht, weil dieser Orden seinem höchsten und äußerst selten verliehenen Orden „Pour le Merite“ so täuschend ähnlich sah. Ob Hitler glaubte Deutschland könnte diesen Krieg überleben oder gar gewinnen und weiteres „nachwachsendes Kanonenfutter“ würde die Gefallenen zur Verteidigung seines erträumten Weltreiches ersetzen?
1939 ein Jahr in dem Hitlers bibliophiles Schundwerk massenhaft unter das Volk gestreut wird. Seine Ergüsse in dem Manuskript für dieses elende Machwerk “Mein Kampf“, als Ausgeburt seiner wirren Ideen und Vorstellungen, mussten - um es auch nur annähernd druckreif zu machen – mehr als ein Dutzend Lektoren und „Geisterschreiber“ in ein einigermaßen verständliches Deutsch übersetzen. Dieser „Kampfschinken“ Hitlers, gegen wen er auch immer gekämpft haben wollte, wurde bis Anfang 1945 tatsächlich über 12 Millionen mal gedruckt.
Dieses Pamphlet, übrigens ein Extremfall privater und korrupter wie illegaler Ausnutzung durch eine erzwungene Medienpolitik, brachte Hitler ein Vermögen von fast 8 Millionen Reichsmark ein. Otto Strasser dessen Bruder gemeinsam mit Hitler wegen Hochverrat (Hitlerputsch November 1923) in Landsberg am Lech inhaftiert war, schreibt in seinem Buch Hitler und ich“ zu Hitlers unverdauten Ergüssen, (in seinem handschriftlichen Manuskript) zu „Mein Kampf“:
Adolf Hitler als Gefreiter im 1.Weltkrieg Bild: GNU Lizenz Wikipedia
„Es handelt sich um ein Konglomerat schlecht verdauter politischer Lektüre, alles zusammen ist im Stil eines Sextaners geschrieben“.
Pater Bernhard Stempfle, Herausgeber des antisemitischen Hetzblattes „Miesbacher Anzeiger“ und lange Intimus von Hitler, hat wochenlang daran gearbeitet Hitlers Gedanken in seinen Manuskripten zu „Mein Kampf“ zu ordnen und in einen verständlichen Zusammenhang zu bringen.
Hitler hat Stempfle wohl nie verziehen von den gravierenden grammatikalischen und orthographischen Fehlern und Schwächen in diesen Manuskripten gewusst zu haben. Stempfle wusste wohl auch von einer Liebesbeziehung Hitlers zu seiner Nichte Angela (Geli) Raubal, die unter mysteriösen Umständen in München - mit der Pistole Hitlers erschossen - tot in ihrer Wohnung aufgefunden wurde. Waren diese Umstände und dieses intime Wissen Stempfles für Hitler ein Grund ihn in Dachau, in einem Aufwasch gemeinsam mit Röhm und anderen SA Genossen, wegen des angeblichen Röhmputsches ermorden zu lassen.
Auch ein gewisser Dr. Wolfgang Hermann, jener der 1938 die „Schwarze Liste des „schädlichen undeutschen Lesegutes“ erstellte, stuft Hitlers „Mein Kampf“ schon 1933 als minderwertig ein. Aber hatte dieser „Adi“, wie Hitler während seiner Wehrdienstzeit im I. Weltkrieg von seinen Mitkameraden auf der Stube genannt wurde, eigentlich gekämpft?
Als Etappenhengst und Meldegänger mit geregelter Freizeit war er nie der „Frontkämpfer“ wie er sich selbst berühmt. Die Nazis pressten natürlich aus propagandistischen Gründen diesen Mein-Kampf-Schinken in den Büchermarkt und jedes neue Parteimitglied der NSDAP musste ihn für damals horrende 12 Reichsmark kaufen.
Mit der in Deutschland erreichten zweithöchsten Gesamtauflage des „Mein Kampf“, gleich hinter der unerreichten Auflage der Bibel, erging es aber ebenso wie dieser, alle hatten sie aber kaum einer hat sie gelesen. Geboren wurde der sinistre Postkartenmaler, Anstreicher, und zeitweise obdachlose Bierkeller-Demagoge, Gefreite und „GröFaZ“ (Größter Feldherr aller Zeiten) in Braunau am Inn in Österreich. Sein Vater hieß vormals Schicklgruber bevor dieser Name auf Hitler umgeschrieben wurde.
Bei der Namensänderung von „Schicklgruber“ auf den eigentlich gewollten Namen „Hiedler“ wurde Hitler, weil der Standesbeamte durch einen Hörfehler aus dem Namen Hiedler einen Hitler machte! Dieser Hörfehlername passte dann auch besser zu dem kommenden deutschen Gruß „Heil Hitler“, er klang markiger.
Der Umgang des Vaters mit seiner Familie wird als herrisch beschrieben und es gab gewalttätige Ausfälle gegenüber seinem Sohn Adolf. Im Gegensatz dazu die Mutter, sie umsorgte ihn mehr als üblich, aber andererseits stellte sie hohe kaum erfüllbare Ansprüche an ihn. Eine traumatisierende Konstellation, die in der frühen Kindheit Hitlers eine seelisch und charakterlich ungünstig Prägung begünstigte.
Hitlers Vater und die Mutter waren Onkel und Nichte zweiten Grades, möglicherweise später ein Grund für ihn - um seine „rein arische Herkunft“ vom geringsten Makel frei zu halten - 1938 das Heimatdorf seiner Eltern in Österreich platt machen zu lassen. Weil diese abräumende „Vergangenheitsbewältigung“ vor der Öffentlichkeit plausibel erscheinen sollte, wurde auf dem Gelände des zerstörten Dorfes Spital/Waldviertel ein Truppenübungsplatz eingerichtet.
Diese inzestuösen Familienverhältnisse wurden von der katholischen Kirche für die kirchliche Trauung seiner Eltern ausdrücklich dispensiert. Selbstmörder, mehrere Geisteskranke und angebliche Juden in seiner Verwandtschaft, waren weitere Gründe für die Unterschlagung der Fakten seiner Kindheit und Jugend in Österreich.
Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Hitler den Mord an seiner Großcousine Aloisia, die als Geisteskranke dem von ihm selbst initiierten NS Euthanasie-Gesetz 1940 in einer Gaskammer in Hartheim bei Linz zum Opfer fiel, nicht verhindert hat oder nicht verhindern wollte.
Kaum vorstellbar, dass der katholische Hitler in seiner Schulzeit einmal Messdiener war und den Wunsch hatte später einmal Priester zu werden. Mit dem anderen großen Verbrecher des 20. Jahrhunderts und zugleich seinem ärgsten Feind Josef Stalin, hatte er diesen Priesterwunsch gemeinsam. Der Welt hätte es 53 Millionen Tote, Unglück und Leid erspart, wenn sie es beide doch nur geworden wären.
Die Schule verließ Hitler „wegen Unlust und Faulheit“, so seine Zeitgenossen, ohne jeglichen Abschluss. Sebastian Haffner bezeichnete die Militärausbildung Hitlers im ersten Weltkrieg als „Seine einzige Bildung“. Von der so sehr erhofften Aufnahme an die Kunstakademie in Wien, wurde Hitler wegen nicht ausreichender Fähigkeiten zweimal abgewiesen. Zurück blieb ein halbgebildeter, durch die Schläge seines Vaters gefühlsarmer, egozentrischer und zur Selbstüberschätzung neigender verkannter Künstler mit einem überreichen Einbildungsvermögen.
Hier finden sich wieder Gemeinsamkeiten mit seinem verbrecherischen Antipoden Stalin. Auch Stalins Vater prügelte seinen Sohn zu einem harten, gewalttätigen, gefühllosen und misstrauischen Unmenschen.
Im Jahr 1913 übersiedelt Hitler nach München, möglicherweise auch um sich dem Wehrdienst in Österreich und einem drohenden Verfahren wegen betrügerischer Bereicherung zu entziehen. Seine ihm nach dem Tode seiner Mutter zugesprochene Waisenrente bezog er nämlich in Österreich weiter, indem er fälschlicherweise vorgab auf der Kunstakademie zu sein. Wohl auch aus Geldmangel, weil ihm nun die Waisenrente fehlte und er weiterhin einer geregelten Beschäftigung nicht nachgeht, tritt er 1914 als Kriegsfreiwilliger in das 16. Königlich Bayerische Infanterie-Regiment ein.
Um so erstaunlicher ist es für uns Nachgeborene, wie konnte ein derart durchschnittlicher Mensch ein Volk „der Dichter und Denker“ für seine von Anfang an irren und wirren und bald schon tödlichen Ideen gewinnen. Ideen die am Ende über 53 Millionen Menschen auf der Welt das Leben kosten sollten.
War das alles möglich weil so wenige sein Pamphlet „Mein Kampf“ gelesen und die es gelesen es nicht begriffen oder nicht begreifen wollten? Ohne jeden Zweifel ist aus den Zeilen dieses Machwerks sein radikaler dennoch abstruser Standpunkt wie ein Manifest der Gewalt, des Unrechts und der Unterdrückung deutlich heraus zu lesen.
Alles was Hitler später an Verbrechen beging, war schon aus diesem spät pubertären Machwerk heraus zu deuten. Alles war in ihm schon seit seiner Jugend in Wien „vor gereift“ und sein ganzes Streben zielte später eindeutig auf uneingeschränkten Machtgewinn um diese seine Ideen in die Tat umzusetzen.
In geradezu messianischer Besessenheit schreibt er von „seinem“ gerade ihn auserwählten Gott: „Ich glaube dass es auch Gottes Wille war, von hier (Österreich) einen Knaben (aber er war bei der Übersiedlung nach Deutschland mit 23 Jahren kein Knabe mehr!) in das Reich (Deutschland) zu schicken, ihn groß werden zu lassen und ihn zum Führer der Nation zu erheben“. Anmerkung: Später im März 1938 wollten 99,73% seiner Mitösterreicher auch zu den Nazis „Heim ins Reich“. Von diesem Heimweh können oder wollen die Österreicher heute nichts mehr wissen.
Und unentwegt schwadroniert der ins Reich ausgewanderte “Knabe“ traumwandelnd weiter: „Ich gehe mit traumwandlerischer Sicherheit den Weg, den mich die Vorsehung gehen heißt“. Erkennbar in diesen Passagen ist, dass nicht nur Karl-Theodor zu Guttenberg abgeschrieben hat. Schon der antisemitische Famulus des Sebastian Brunner, ein Joseph Schleicher als ausgemachter Wiener Judenhasser, Kaplan und späterer päpstlicher Hausprälat, schreibt über eben diesen Brunner:
„Ich habe Brunner einen Mann der Vorsehung genannt, den der liebe Gott zu rechten Zeit nach Österreich geschickt hat, (um die Juden zu bekämpfen) in der Weise, wie dieselbe Vorsehung die Propheten gesendet hat“. Sinn und Wortwahl Hitlers stimmen plagiatisch weitgehend überein, nur seine Sendrichtung kam nicht vom Himmel, er selbst hat sie Kraft seiner Vorsehung auf „nördlich“ geändert.
Dieses Wien in den jungen Jahren Hitlers war fest in der Hand antisemitischer Christsozialer. Hier tat sich besonders der Wiener Bürgermeister Karl Lueger hervor. Der politische Antisemitismus als kommendes Massenphänomen, wurde hier in Wien seiner Zeit geboren. Sein Schöpfer heißt Karl Lueger, sein Schüler und glühender Bewunderer war Adolf Hitler.
Dieses Wien der Luegerzeit wurde über ein Jahrzehnt beherrscht von einem klein geistigen mit Nationalismus, Sozialdarwinismus, Klerikalfaschismus und Rassismus verbrämten Antisemitismus, in dem alles Liberale verhasst war (siehe hierzu „Arthur Schnitzler“)
Aus diesem klerikalen antisemitischen nationalistischen Wiener Sumpf saugte sich der frühe Hitler sein eigenes affektives Selbstkonzept. Sein Gott der Vorsehung war jener „der Eisen wachsen ließ und keine Knechte“ -....der wollte keine Knechte -, so steht es ursprünglich bei E.M. Arndt - dessen Name er auf den Koppelschlössern seiner Wehrmacht einprägen ließ. Ein Sakrileg gegen das sich noch nicht einmal die Kirche wehrte!
Warum hat die katholische Kirche diesen „Katholiken“ Hitler eigentlich nicht exkommuniziert, wenn sie schon andere „Sünder“ bei den geringsten „Vergehen“, wie zum Beispiel nach einer Scheidung und zwangsweise kirchlosen Wiederheirat, rigoros aus der Gemeinschaft der Kirche und von allen Sakramenten ausschließt? Ist für einen bayerischen geschiedenen und wieder verheirateten Großkopferten für die päpstliche Hostienreichung mit besonderer päpstlicher Absolution, eine seltene Ausnahme gemacht worden?
Dafür werden aber andere wirkliche „Todsünder“, die den Holocaust absichtlich leugnen, aus Barmherzigkeit wieder in den Schoß der Kirche aufgenommen. Diesem Piusbruder, Hassprediger, und Holocaustleugner aber aufrechten Christen und Bischof Richard Williamson wurde seine nun wohl „lässlich“ gewordene Sünde, weil angeblich Todsünden auch Gott nicht verzeihen kann, die seiner Holocaustleugnung vom Papst Benedikt XVI. verziehen: „Die Vergasung der Juden in Auschwitz und der Holocaust sind eine Erfindung der Juden“.
Die Frage nach einer Exkommunizierung Hitlers würde sich demnach nicht stellen und sie wäre in jedem Fall hypothetisch, hat doch der Papst und der Vatikan als erster den Nazistaat schon 1933 in vollem Umfang völkerrechtlich anerkannt.
Dieser Weg Adolf Hitlers mit all seinen Vorstellungen und Ideen war ihm so fest eingebrannt und er war von der Richtung seines Weges derart überzeugt, dass es ihm später unmöglich war Fehler an seinen Ideen zu erkennen noch Entscheidungen die aus diesen resultierten zu ändern oder zurück zu nehmen. Mögliche Zweifel, falls er jemals zweifelte, verdrängte er durch den Glauben an seine absolute Unfehlbarkeit die ihn in einen unabänderlichen „Immer-Recht-haben“ Zustand versetzte.
Auf die Verteidigung dieses Zustandes, selbst bei für jeden ersichtlichen falschen Entscheidungen, verwandte er in seinen Reden viel Zeit. Seine Beweisführungen mussten gegen Ende seiner Herrschaft immer grotesker werden, weil die Wirklichkeit im Gegensatz zu seinen Prophezeiungen, sich völlig anders gestaltete.
Hitler hielt sich selbst für eine Persönlichkeit, die sich an der „Gewöhnlichkeit“ anderer nicht messen ließ. Er zählte sich zu den Heroen der Weltgeschichte, von denen der Menschheit in Jahrtausenden nur wenige geschenkt werden. In seinen Reden bezog er sich mehrfach auf sein Genie und rechnete sich zu jenen weltgeschichtlichen Individuen, deren Entscheidungen nicht durch eigene moralische Skrupel beeinflusst werden könnten. Den Beweis für diese persönliche Einschätzung lieferte er, durch ein absolut skrupelloses Verhalten, selbst.
Er verglich sich mit Napoleon, Alexander dem Großen und Julius Cäsar und hat diese an Machtgier, Grausamkeit, an imperialistischem Eroberungsdrang und in der Verkennung von Möglichkeiten und Fakten, in einer geradezu wahnwitzigen und grotesken Weise noch übertroffen.
Nach 1945 wurde Hitler von namhaften Psychologen und Psychoanalytikern, wie z.Bsp. von Henry Murray Harvard University, in großer Übereinstimmung ein paranoider Typus unterstellt. In seinem Verhalten fänden sich alle klassischen Symptome einer Schizophrenie wie Hypersensibilität, Verfolgungswahn, irrationale Eifersucht, sowie Größenwahn, Almachtphantasien und Paranoia, die einen solchen Schluss zuließen.
Hitler hatte aber offensichtlich seine pathologisch Tendenzen weitgehend unter Kontrolle. Er benutzte sie sogar in seiner exzessiven Emotionalität und seinen Obsessionen in Gestik und Dramaturgie seiner Reden, um bei den Deutschen nationalistische Gefühle und Hass gegen vermeintliche Feinde und Schädlinge zu verstärken.
Zum Ende des Krieges im April 1945, als sein Weltbild zusammenbrach und er den Glauben an sich selbst und an seine Bestimmung verlor, gab es für ihn durch seine Prägung bedingt, nur noch einen Weg.
Seine Destruktivität, seine Nekrophilie, (siehe hierzu E. Fromm) in seiner zerstö...

Inhaltsverzeichnis

  1. Hinweise
  2. Über den Autor
  3. Über das Buch
  4. Widmung
  5. Prolog
  6. Inhaltsverzeichnis
  7. I. Reflexionen vom Gestern zum Heute
  8. II. Eine Einleitung die länger ist als üblich
  9. III. Epilog
  10. Impressum