Die Liebesgöttin Freya-Menglöd
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Die Liebesgöttin Freya-Menglöd

Die Götter der Germanen - Band 22

  1. 424 Seiten
  2. German
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  4. Über iOS und Android verfügbar
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Die Liebesgöttin Freya-Menglöd

Die Götter der Germanen - Band 22

Über dieses Buch

Die ReiheDie achtzigbändige Reihe "Die Götter der Germanen" stellt die Gottheiten und jeden Aspekt der Religion der Germanen anhand der schriftlichen Überlieferung und der archäologischen Funde detailliert dar.Dabei werden zu jeder Gottheit und zu jedem Thema außer den germanischen Quellen auch die Zusammenhänge zu den anderen indogermanischen Religionen dargestellt und, wenn möglich, deren Wurzeln in der Jungsteinzeit und Altsteinzeit.Daneben werden auch jeweils Möglichkeiten gezeigt, was eine solche alte Religion für die heutige Zeit bedeuten kann - schließlich ist eine Religion zu einem großen Teil stets der Versuch, die Welt und die Möglichkeiten der Menschen in ihr zu beschreiben.Das BuchFreya ist die wichtigste und bekannteste Göttin der Germanen. Sie ist vor allem die Liebesgöttin, aber auch eine Erd- und Fruchtbarkeitsgöttin. Als Jenseitsgöttin ist sie die Wiederzeugungs-Geliebte, die Wiedergeburts-Mutter und die Wiederstillens-Amme der Toten und des ehemaligen Sonnengott-Göttervaters Tyr - Freya ist daher auch die Sonnenmutter. Ihr goldener Halsreif Brisingamen ist ein Symbol für die Sonne, die sie jeden Morgen wiedergebiert.Sie ist nicht nur die Jenseitsgöttin, sondern auch eine Norne, eine Walküre und eine Kriegerin. Zudem ist sie auch eine Priesterin, Zauberin und eine Heilerin.Freya kann viele Tier-Gestalten annehmen: Schwan, Stute, Ziege, Hindin, Sau u.a. Keine andere germanische Göttin hat einen derart vielfältigen Charakter.Die Göttin mit den Eigenschaften der Freya lässt sich unter verschiedenen Namen bis in die späte Altsteinzeit zurückverfolgen - ihre Symbolik ist ca. 50.000 Jahre lang dieselbe geblieben, da sie das Wichtigste für die Menschen dargestellt: die Muttergöttin im Diesseits und im Jenseits.

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Information

I Freya in der germanischen Überlieferung

I 1. Der Name „Freya“

Der Göttinnenname „Freya“ wird oft auch „Freyja“ und manchmal auch „Freyia“ geschrieben.
Er bedeutete im Altnordischen „Frau“ im Sinne von „freie Frau“ oder „Herrin“. „Freya“ ist die weibliche Entsprechung zu dem männlichen „Freyr“ für „Herr“.
Die Herkunft dieser beiden Gottesnamen ist ausführlich in dem Band 15 über den Gott Freyr beschrieben worden. Die folgende Darstellung ist nur eine kurze Übersicht über die Entwicklung der Götternamen „Freya“ und „Freyr“.
Diese beiden Namen lassen sich bis in die indogermanische Sprache und noch weiter zurückverfolgen.

I 1. a) Altnordisch und Germanisch

Im Altnordischen und im Germanischen sind mit den Namen „Freya“ und „Freyr“ mehrere Worte verwandt:
Die Wortfamilie „Freya“
germanisch altnordisch Bedeutung
fri frijan lieben
fraea helfen
frijathwae fraeja Liebe
friudilaz fridill Geliebter, Gatte, Freyr
friudila (Geliebte) fridila, frilla Geliebte, Gattin
frijae (Gattin) Freya Freya
húsfreyja Hausherrin
frijaend Freund
fraewe frouva Frau
frijaen friols frei
fro-samr fruchtbar
frae Samen
frjova befruchten
froeda Sperma
fraehals frelsi Freiheit
frithu fridar Frieden
fregji fraegd Ruhm
fregi (Wissen) frod Weisheit
froedi Zaubersprüche
fridandi gut
frida verehren
? freykja Spuk, Geist
fraeda frid Schönheit
Wenn man alle Bedeutungen der Wortfamilie, zu der die Namen der beiden Gottheiten „Freya“ und „Freyr“ gehören, zusammenfaßt, ergibt sich ein erstes Bild dieser beiden Gottheiten, das nicht auf ihren Mythen, sondern auf den sprachlichen Assoziationen der Germanen zu diesen beiden Namen beruht:
Freya und Freyr sind das hilfsbereite Friedens-Herrscherpaar und die den Frieden liebenden Beschützer der Menschen und ihrer Verwandten, also der Sippe. Sie sind die Göttin und der Gott der Fruchtbarkeit, der Zeugungskraft und der Liebe und daher auch die Beschützer der Liebenden. Sie sind auch die Gottheiten der Ahnen.
Freya und Freyr werden verehrt, weil sie die Freiheit derjenigen Menschen bewahren, die diese beiden Gottheiten verehren. Sie sind die guten Gottheiten der Weisheit, der Schönheit und der inneren und der äußeren Harmonie. Für diese Qualitäten werden sie weithin gerühmt.

I 1. b) Indogermanisch

Die indogermanische Wurzel der Wortfamilie, zu der der Göttinnenname „Freya“ gehört, ist das Wort „per“ für „Haus“. Dieses Wort ist möglicherweise schon sehr alt und könnte noch von den ersten Ackerbauern in Mesopotamien um ca. 10.000 v.Chr. stammen, da sich dieses Wort mit derselben Bedeutung auch im Altägyptischen findet („Pharao“ = „per-aa“ = „Großes Haus“ im Sinne von „Regierungssitz“ – so wie man heute vom „Weißen Haus“ oder vom „Kreml“ spricht).
Von der nostratischen Sprache, die von den frühen Ackerbauern in Mesopotamien gesprochen worden ist und in der das „Haus“ die Bezeichnung „per“ hatte, stammen sowohl die indogermanische Sprache als auch das Altägyptische sowie das Semitische, Babylonische, Kretische, Elamische und noch einige andere Sprachen ab.
Ein „priheh“ ist bei den ursprünglichen Indogermanen, die zwischen 7000 v.Chr. und 2800 v.Chr. in der Steppe nördlich des Schwarzen Meeres gelebt und sich hauptsächlich von der Viehzucht ernährt haben, jemand gewesen, der zu dem eigenen Haus („per“), also zu dem eigenen Haushalt und somit zu der eigenen Sippe gehörte: ein Verwandter.
Schon bei den Indogermanen hat diese Bezeichnung für die „Verwandten“ auch die Bedeutung „Geliebter, Ehemann“ und „Geliebte, Ehefrau“ („priheh“) erhalten – diese Liebe zwischen den Menschen bezog sich anfangs offensichtlich vor allem auf den Sippenzusammenhalt.
Schon bei den Indogermanen hat sich von diesem Wort die Nebenform „parikeh“ mit der Bedeutung „Nebenfrau, Hure“ gebildet.
Es gab bei der Wortfamilie um „priheh“ auch eine deutliche Assoziation zum Besitz, denn „prihos“ hatte sowohl die Bedeutung „das, was man liebt“ als auch „das Eigene“ und „das, was einem gehört“.
Vermutlich gab es bei dieser Wortfamilie auch schon eine Assoziation zu der Zeugung und der Fruchtbarkeit, da es auch das Wort „prehktos“ gegeben hat, daß „Anus, Genitalien“ bedeutet hat und sich im Altgriechischen als „proktos“ und im Armenischen als „erastank“ erhalten hat. Diese Bedeutung hat sicherlich auch bei der Entstehung des Substantivs „parikeh“ für „Nebenfrau, Hure“ mitgewirkt.
Es ist denkbar, daß es bei den Indogermanen auch schon erste Ansätze dazu gegeben hat, aus „priheh“ den Beinamen eines Gottes oder Ahnen bzw. einer Göttin oder Ahnin zu machen. Das mythologische Motiv, mit dem diese Gottheiten in Zusammenhang gestanden haben werden, ist die Wiederzeugung, die der Wiedergeburt der Toten durch die Muttergöttin im Jenseits vorausging. Bei dieser Wiederzeugung war die Muttergöttin die Geliebte des Toten im Jenseits.
Dieses Motiv wird die Wurzel der beiden germanischen Götternamen „Freya“ und „Freyr“ sein – Freya ist die Wiederzeugungs-Geliebte und die Wiedergeburts-Mutter, während Freyr das Urbild des sich wiederzeugenden Toten bzw. Gottes ist, der dann anschließend von der Göttin wiedergeboren wird (siehe dazu auch den Band 51).
Bei dem indogermanischen „priheh“ finden sich somit schon mehrere der Eigenschaften der beiden germanischen Gottheiten Freya und Freyr: die enge Verwandtschafts-Bindung, die Liebe, der Geliebte, die Geliebte, die Zeugungskraft und die Fruchtbarkeit.
Die Assoziationen „Herr, Weisheit, Frieden, Freiheit und Ruhm“ scheinen somit Eigenschaften sein, die sich erst später im Charakter der beiden Gottheiten Freya und Freyr herausgebildet haben. Sie werden allerdings auch schon bei den frühen Indogermanen wesentliche Qualitäten dargestellt haben.
Vermutlich werden diese Eigenschaften umso mehr mit „priheh“ verbunden worden sein, umso mehr sich die Bedeutung des „priheh“ von „Geliebte“ zu „Geliebte-Aspekt der Wiedergeburts-Göttin im Jenseits“ verschoben hat: Der Fürst war sowohl bei seiner Krönung (die im Wesentlichen eine Jenseitsreise gewesen ist) als auch während seiner Herrschaftszeit (Schutz seiner Herrschaft) und natürlich auch bei seiner Bestattung während seiner Wiederzeugung, die seiner Wiedergeburt im Jenseits vorausging, der „Geliebte der Muttergöttin im Jenseits“.
Der Göttinnenname „Freya“ ist aus dem früh-jungsteinzeitlichen Substantiv „per“ für „Haus“ entstanden und bedeutete zunächst „Frau, die im selben Haus wohnt“, d.h. „Frau aus der eigenen Sippe“. Daraus entstanden dann die Bedeutungen „Freie“, „Geliebte“, „Weise“, „Herrin“ usw. und schließlich der Göttinnenname „Freya“.

I 1. c) Die Bezeichnung „Freitag“

Der Freitag, der bei den Römern der Venus geweiht war, wurde von den Germanen mit „Freya-Tag“ übersetzt. Freya ähnelt von ihrem Wesen her folglich der römischen Venus bzw. der ihr entsprechenden griechischen Aphrodite.
Freya entspricht Venus und Aphrodite.

I 1. d) Heimskringla

Schon Snorri Sturluson, der Verfasser der Prosa-Edda und der Heimskringla, hat den ethymologischen Zusammenhang zwischen „Freya“ und „Frau“ erkannt.
Snorri schwankt in seiner Schrift „Heimskringla“, in der er über die norwegischen Könige berichtet, zwischen der früheren Auffassung der Asen als Götter und der damals modernen christlichen Auffassung der Götter als Könige der Vorzeit.
Freya war die einzige der Gottheiten, die noch übriggeblieben war. Daher wurde sie so sehr verehrt, daß alle vornehmen Weiber mit ihrem Namen bezeichnet wurden wodurch der Titel „Frau“ entstand. Daher wird jedes We...

Inhaltsverzeichnis

  1. Bücher von Harry Eilenstein
  2. Die Themen der einzelnen Bände der Reihe „Die Götter der Germanen“
  3. Inhaltsverzeichnis
  4. I. Freya in der germanischen Überlieferung
  5. II. Freya in der indogermanischen Überlieferung
  6. III. Freya in der jungsteinzeitlichen Überlieferung
  7. IV. Freya in der altsteinzeitlichen Überlieferung
  8. V. Die Biographie der Freya
  9. VI. Das Aussehen der Freya
  10. VII. Wege zu Freya
  11. VIII. Hymne an Freya
  12. IX. Traumreise zu Freya
  13. X. Freya heute
  14. Themenverzeichnis
  15. Impressum