Das Jatakam. Die 547 Wiedergeburten des historischen Buddha
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Das Jatakam. Die 547 Wiedergeburten des historischen Buddha

Band 1: Von törichten Kaufleuten, Wasserdämonen, edlen Schlachtrössern und tugendhaften Nonnen

  1. 145 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Das Jatakam. Die 547 Wiedergeburten des historischen Buddha

Band 1: Von törichten Kaufleuten, Wasserdämonen, edlen Schlachtrössern und tugendhaften Nonnen

Über dieses Buch

Ein Jataka, also eine Geburtsgeschichte, ist eine moralisch lehrreiche Geschichte und eine Erzählung aus dem Leben des historischen Buddha, Siddhartha Gautama. Buddha selbst hat die Jataka bewusst eingesetzt, um bei seinen Zuhörern das Verständnis für seine Lehre zu fördern und die wichtigen Konzepte, beispielsweise des Karmas und ewigen Kreislaufes von Geburt und Wiedergeburt, zu vermitteln. Der ethisch-moralische Wertekanon des Jatakam hat, ungeachtet der vorhandenen sprachlichen und kulturellen Barrieren, seinen bleibenden Wert und das insbesondere in einer sich zunehmend globalisierenden Welt, in der ein entfesselter Raubtierkapitalismus die Menschen ihren archaischen spirituellen und religiösen Traditionen entrückt und entfremdet. Nicht zuletzt der jungen Generation, deren Wertekodex und soziales Koordinatensystem in den prägenden Jahren zunehmend materialistisch ausgerichtet wird, mögen die Erzählungen als entschleunigtes spirituelles Biotop dienen und die eine oder andere Entscheidungshilfe bereithalten. Der Buddhismus ist keine Religion, sondern stellt den Leitfaden für die Entwicklung eines persönlichen ethisch-moralischen Wertesystems zur Verfügung. Was jeder für sich daraus macht, liegt in seinem persönlichen Ermessen und seiner ureigenen Verantwortung. Es sind insgesamt 547 Jataka überliefert. Der Autor legt hier den Band 1 seiner neuen Serie vor, in dem er die ersten 25 Jataka in chronologischer Reihenfolge in verständlicher Prosa nacherzählt und mit Kommentaren ergänzt. Weitere Bände sind geplant und werden in loser Reihenfolge publiziert werden.

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Information

04 Cullaka-Sethi-Jataka: Die Geschichte vom Kaufmann Cullaka

Diese Belehrung verkündete der Erhabene, als er sich bei Rājagaha[2] und zwar mit Bezug auf den Thera Cūllapanthaka, dessen Wiedergeburt das Thema war. In Rājagaha hatte sich die Tochter aus einer reichen Kaufmannsfamilie mit einem Sklaven eingelassen und lebte beständig in der Furcht, ihre Mesalliance könnte öffentlich bekannt werden. Eines Tages sprach sie zu ihrem Liebhaber:

Wir können an diesem Orte nicht länger bleiben. Wenn meine Eltern von unserer Liebe erfahren, werden sie mich in Stücke hauen. Lass‘ uns in ein anderes Land gehen und dort in Frieden unsere Zweisamkeit genießen“.


Und so nahmen sie mit, was sie mit den Händen tragen konnten und verließen die Heimat, um in die Welt hinaus zu ziehen. Nach einiger Zeit wurde das Mädchen schwanger und als sie kurz vor der Entbindung stand sprach sie:

Meine Leibesfrucht ist zur Reife gelangt und die Geburt meines Kindes an einem fremden Ort wäre für uns alle ein Unglück; also, lass‘ uns zurück zum Haus meiner Familie gehen und auf Vergebung hoffen“.

Der werdende Vater aber hielt sie von Tag zu Tag hin, indem er sagte:

Heute wollen wir gehen, morgen wollen wir gehen, besser in zwei Tagen ...“.

Da dachte sie: ‚Dieser Tor wagt es aus Furcht nicht, zu meiner Familie zurückzukehren; die Eltern sind aber stets die besten Freunde der Kinder. Mag er mit mir gehen oder nicht, ich muss es tun‘. Und das Mädchen teilte den Bewohnern des Nachbarhauses mit, dass sie zu ihrer Familie zurückginge und machte auf den Weg. Als aber der Mann nach Hause kam und sie nirgend finden konnte, fragte er die Nachbarn und erfuhr, dass sie auf dem Weg ins elterliche Anwesen sein. Schnell lief er ihr nach und holte sie unterwegs ein. Just in diesem Moment setzten die Wehen ein und sie kam nieder.

Was ist es, Liebste“?

Liebster, ein Knabe ist uns geschenkt worden“.

Was sollen wir jetzt tun“?

Das Mädchen dachte: ‚Das Kind ist bereits geboren, also weshalb sollten wir noch zum Haus der Familie gehen; was sollten wir dort tun, wenn wir angekommen sind? Was würde uns dort erwarten und widerfahren“

Und da sie beide einer Meinung waren, kehrten sie wieder um. Weil aber der Knabe auf dem Wege geboren war, nannten sie ihn Panthaka (Mann des Weges). Nach einem Jahr wurde das Mädchen erneut schwanger und alles wiederholte sich in gleicher Weise. Der erstgeborene Knabe wurde nun der große Panthaka genannt, den zweiten nannten sie den kleinen Panthaka. Die beiden Knaben wuchsen heran und hörten die anderen Kinder über ihre Familien sprechen. Also fragte der große Panthaka seine Mutter:
Mutter, andere Knaben sprechen von Onkel, Großvater und Großmutter, haben wir denn keine Verwandten“?
Die Mutter erwiderte:
Hier, mein Lieber, habt ihr keine Verwandten, aber in der Stadt Rājagaha lebt euer Großvater, ein reicher Kaufmann; dort habt ihr viele Verwandte“.
Warum gehen wir denn nicht dorthin, Mutter“?
Und sie erzählte dem Sohn die ganze Geschichte und den Grund für das selbstgewählte Exil. Aber die Knaben sprachen immer wieder über dieses Thema und schließlich sagte sie zu ihrem Mann:
Die Kinder plagen mich doch allzu sehr. Was soll schon passieren, werden uns die Eltern die Köpfe abreißen, wenn sie uns sehen? Komm, wir wollen unsere Kinder meiner Familie vorstellen“.
Ich kann nicht vor sie treten, du weißt warum. Dich aber will ich sicher dorthin geleiten“.
Und so machten sie sich in Begleitung der beiden Buben auf den langen Weg nach Rājagaha. in einem Hause am Stadttor fanden sie eine bezahlbare Unterkunft. Die Mutter nahm ihre beiden Söhne und ließ ihren Eltern ihre Ankunft mitteilen. Als diese die Nachricht erhielten, ließen sie der Tochter ausrichten:
Für uns Sterbliche ist es eigentlich ein Unding, Sohn oder Tochter zu verstoßen. Du aber hast eine derart schwere Verfehlung gegen Deine Familie begangen, dass wir Dich nicht vor unsere Augen treten lassen können. Doch sollst Du und der Andere dieses Geld nehmen und damit leben, wo es euch beliebt. Die Knaben aber sollen fürderhin bei uns leben“.
Die Tochter des Großkaufmanns akzeptierte das von ihren Eltern geschickte Geld und gab die Knaben in die Obhut des Boten, welchen die Eltern ihr geschickt hatten.
So wuchsen die Knaben in der großväterlichen Familie heran. Während der kleine Panthaka noch zu jung war, begleitete der große Panthaka den Großvater bereits regelmäßig, um den Lehrreden des mit den zehn Kräften Ausgestatteten[3] zu lauschen. Als dieser nun beständig beim Meister die Lehre hörte, neigte sein Herz immer mehr dazu, Mönch zu werden und er sprach zu seinem Großvater:
Wenn Du es gestattest, möchte ich Mönch werden“.
Was Du nicht sagst, mein Kleiner. Selbst wenn die ganze Welt zum Mönch wird, Deine Ordination ist mir die liebste. Wenn Du es also vermagst, dann werde Mönch, mein Kleiner, meinen Segen hast Du“.
Nachdem er so seine Zustimmung erteilt, begab sich der glückliche Großvater zum Meister. Der Meister fragte:
Warum, Großkaufmann, hast du den Knaben zu mir gebracht“?
Meister, dieser Knabe, mein Enkel, sagt, bei Dir wolle er Mönch werden“.
Der Erhabene rief einen Mönch herbei, der gerade von seinem Almosengang[4] zurückgekehrt war und wies diesen an, alles für die Aufnahme des Jungen in den Mönchsstand vorzubereiten. Der Mönch erklärte ihm die Vergänglichkeit des Körpers und nahm ihn in den Tempel auf. Nachdem dieser viel von der Lehre des Buddha in sich aufgenommen und das erforderliche Alter erreicht hatte, wurde er ordiniert; und da er nun in die Sangha aufgenommen worden war, lebte er stets aufmerksam die 227 Gebote[5] befolgend und seine Pflichten erfüllend.
Mit sich und der Welt im Reinen dachte er an seinen jüngeren Bruder
und sprach zu sich:
„...

Inhaltsverzeichnis

  1. Titelseite
  2. Avant-propos
  3. 01 Apannaka-Jataka: Die Erzählung von dem Wahren
  4. 02 Vannupatha-Jataka: Die Erzählung vom Sandweg
  5. 03 Serivanija-Jataka: Die Erzählung vom Seri-Kaufmann
  6. 04 Cullaka-Sethi-Jataka: Die Geschichte vom Kaufmann Cullaka
  7. 05 Tandulanali-Jataka: Die Erzählung vom Reismaß
  8. 06 Devadhamma-Jataka: Die Erzählung von der Gottähnlichkeit
  9. 07 Katthahari-Jataka: Die Erzählung von der Holzsammlerin
  10. 08 Gamani-Jataka: Die Erzählung von Gamani
  11. 09 Makhadeva-Jataka: Die Erzählung vom König Makhadeva
  12. 10 Sukhavihari-Jataka: Die Erzählung von dem glücklichen Leben
  13. 11 Lakkhana-Jataka: Die Erzählung von der Gazelle „Schön“
  14. 12 Nigrodhamiga-Jataka: Die Erzählung von der Nigrodha-Gazelle
  15. 13 Kandina-Jataka: Die Erzählung vom Liebes-Pfeil
  16. 14 Vatamiga-Jataka: Die Erzählung von der Windgazelle
  17. 15 Kharadiya-Jataka: Die Erzählung von Kharadiya
  18. 16 Tipallatthamiga-Jataka: Die Erzählung von der Gazelle in den drei Lagen
  19. 17 Maluta-Jataka: Die Erzählung vom Wind
  20. 18 Matakabhatta-Jataka: Die Erzählung von der Totenspeise
  21. 19 Ayacitabhatta-Jataka: Die Erzählung von der Gelübdespeise
  22. 20 Nalapana-Jataka: Die Erzählung von dem Rohrtrinken
  23. 21 Kurunga(miga)-Jataka: Die Erzählung von der Kurunga-Gazelle
  24. 22 Kukkura-Jataka: Die Erzählung vom Hund
  25. 23 Bhojajaniya-Jataka: Die Erzählung von dem edlen Rosse Bhoja
  26. 24 Ajanna-Jataka: Die Erzählung vom edlen Ross
  27. 25 Tittha-Jataka: Die Erzählung vom Badeplatz
  28. Weitere Publikationen des Autors
  29. Vorankündigung
  30. Der Autor stellt sich vor
  31. Impressum