Teil 1
Einführung
Wo anfangen? –
G€ld i$t doch bei jedem knapp
Am Ende des Geldes ist noch so viel Monat übrig.
(*AUTOR UNBEKANNT)
Kennst du das? Ist das bei dir auch so? So sehr du dich auch anstrengst, so richtig will es dir nicht gelingen, mit dem Geld auszukommen, das dir für einen Monat zur Verfügung steht.
Du kannst beruhigt sein: offensichtlich kämpfen auch viele andere mit diesem Problem, oft mit demselben mäßigen Erfolg. Vielleicht sind sie in der gleichen Lebenssituation wie du: Student, Auszubildende, Berufsanfänger. Vielleicht sind es vermeintlich erfahrene Ältere; unbedeutend ob Single, in Beziehung lebend, mit oder ohne Kinder,
Dazwischen beobachtest du ein paar Menschen um dich herum, die mit dem Geld, das sie haben, anscheinend zurechtkommen und immer etwas davon in der Tasche haben: sei es für ein Spontanshopping oder eine Kinokarte. Und das, obwohl sie in den gleichen wirtschaftlichen Verhältnissen leben wie du.
Um deine Geldprobleme zu lösen, ist es müßig, über Herkunft, Ausstattung, Unterstützung oder sonstige günstige Bedingungen der anderen zu philosophieren. Du findest immer jemanden, der bessere Voraussetzungen hat als du.
Vielversprechender ist es, auf deine Gewohnheiten und deine Gedanken zum Thema Geld zu schauen. Man muss gar nicht weit gehen, oft hilft zu Beginn ein Blick darauf, wie du selbst Geld besitzt, kontrollierst und ausgibst.
Zugegeben, das ist nicht der Stoff für einen entspannten Sonntagnachmittag. Doch entspannt dich der Ritt auf der finanziellen Rasierklinge, immer hart am Konto-Minus oder gar der Blick in die Abgründe deines Finanzlochs? Nagen da nicht doch Zweifel, wie du es endlich erreichen könntest, dir die Dinge zu leisten, nach denen du dich sehnst?
Zu Beginn hilft nur eines – eine ehrliche Innenschau mit dir selbst zu halten. Betrachte es mal so: du kannst anderen und dir selbst lange etwas vormachen. Gerne glaubst du dir selbst deine eigenen Ausreden und deine fantastische Story vom unmittelbar bevorstehenden Geldsegen, nach dem Motto: Wenn nur noch dies und wenn erst einmal jenes … am Ende ist alles heiße Luft.
Denn eines kannst du nicht belügen – dein Bankkonto. Das Konto im Minus und die Ebbe im Geldbeutel sprechen am Ende immer die gnadenlose Wahrheit aus.
Dieses Buch bietet dir eine praxistaugliche Methode an, die über das hinausgeht, was du bislang zum alltäglichen Umgang mit dem Geld gehört oder praktiziert hast.
Also, wenn du dich entscheidest, dein Geldthema bei den Hörnern zu packen, ist dieses Buch genau das Richtige für dich!
Am €nde des Gelde$ ist das
Monatsende noch weit
Du sagst, das kennst du gut. Vielleicht ist es bei dir wie in der folgenden Geschichte:
Gut ausgeschlafen, mit üppigem Frühstück im Bauch, breche ich zu einer Wanderung auf. Sie ist 31 Kilometer lang, aber das ist kein Problem. Denn ich bin satt und habe im Rucksack reichlich Essen und Getränke.
Die ersten zehn Kilometer gehe ich schnell dahin und beschließe, jetzt habe ich mir eine Pause verdient. Ich finde einen netten Platz zum Rasten und futtere mich durch die Köstlichkeiten meiner Vorräte. Frohen Mutes nehme ich die nächste Etappe in Angriff.
Nach fünf Kilometern treffe ich einen Freund auf meinem Weg. Wir stehen herum, reden, lachen, trinken und naschen Leckereien aus meinem Rucksack. Dann bin ich wieder unterwegs, mit Schwung, denn ich bin ja schon auf der zweiten Hälfte meiner Strecke.
Bei Kilometer 20 werden die Füße langsam müde und es beschleicht mich ein ungutes Gefühl. Um die Zeit ist mir nicht bange, der Tag ist ja noch lang. Aber reichen mein Essen, meine Trinkvorräte? Ich halte an und werfe einen Blick in meinen Rucksack. Ups!, da ist nicht mehr so viel zum Futtern, die Schokolade ist schon alle und mit den Getränken wäre ich besser schon vorhin etwas vorsichtiger umgegangen. Mit flauem Gefühl gehe ich weiter: noch elf Kilometer.
Es ist schon später Nachmittag, die Sonne steht immer noch heiß am Himmel. Bei Kilometer 26 mache ich eine kurze Rast. „Ach, was soll das schlechte Leben“, denke ich mir und stille mit den letzten Vorräten Hunger und Durst. Bis auf ein paar Schluck Wasser brauche ich alles auf.
Dann wieder aufraffen, Rucksack auf den Rücken packen und weitergehen. „Noch fünf Kilometer!“, seufze ich. Der Weg geht steil bergauf, das stand so nicht in der Wegbeschreibung … Zweifel beschleichen mich, ob ich noch auf dem richtigen Weg bin. Aus dem Nichts zieht ein Gewitter auf. Der Himmel verdunkelt sich schnell, es donnert schon und die ersten dicken Tropfen fallen vom Himmel. Trotzdem bleibe ich stehen, um mich durch einen Blick auf die Karte zu vergewissern, dass ich mich nicht verlaufen habe. „Müsste schon stimmen“, denke ich und setze zum Endspurt an. Das Ziel erreiche ich nach 31 Kilometern gerade noch rechtzeitig, bevor es nass und dunkel wird. Schwere Beine und trockene Kehle – das sind die Gefühle, an die ich mich noch lange erinnern werde.
Kommt dir etwas an dieser Geschichte bekannt vor, auch wenn du vielleicht selten oder nie wandern gehst? Ist es nicht auch in Gelddingen so, dass lange vor Ende des Monats deine Vorräte aufgebraucht sind: ich meine damit, deine Kasse geleert ist?
Ich weiß, ein Monat mit seinen bis zu 31 Tagen kann verdammt lang sein. Das ist wie in der Geschichte.
Am Anfang jedes neuen Monats siehst du das noch locker, denn dein Gehalt ist auf dem Konto. Die Kosten für Miete, Handy, Autoversicherung, Kreditrate oder ich weiß nicht, was es bei dir ist, hauen zwar echt rein, aber du bist großzügig mit deinen Ausgaben und gönnst dir was. Schließlich hast du ja dafür hart gearbeitet!
So rauschen die Euros lautlos von deinem Konto. Der Spruch „Unverhofft kommt oft“ trifft leider viel zu häufig zu und gegen Ende des Monats wird es finanziell richtig eng.
Kennst du das? Fällt es dir schwer, die Reichweite deines Geldes für einen ganzen Monat zu überblicken? Fehlt dir, gerade in Augenblicken, wenn du eine spontane Kaufentscheidung treffen willst, der Überblick? Damit bist du keineswegs allein! Das geht vielen Menschen so. Auch ich war jahrelang in diesem „Teufelskreis“ gefangen, bis ich eine praktikable Lösung entwickelt habe – genau deshalb gibt es jetzt dieses Buch!
H€mmni$se –
was steht dir im Weg?
Über Geld spricht man nicht“, so heißt es doch. Warum eigentlich nicht? Ich behaupte, es ist sogar zwingend notwendig, über Geld zu sprechen, wenn du „kein Thema“ mehr damit haben willst!
Es gibt viele Antworten auf die Frage, warum Menschen mit ihrem Geld nicht zurechtkommen. Die Menschen, mit denen ich sprach, haben mir einige, wie ich finde, typische Aussagen geliefert, warum das bei ihnen mit dem Geld im Alltag nicht so richtig klappt.
Der/die Impulsive
Spontan, begeisterungsfähig für Modernes und Neues. Diese Person steht mitten im Leben und macht gerade ihre Berufsausbildung. Klar, in dieser Lebensphase ist bekanntermaßen Geld knapp. Wie knapp ihr Geld ist, sollen Familie, Freunde, Schulkollegen nicht merken, da lebt sie lieber etwas über ihre Verhältnisse. Nicht im großen Stil, aber ständig.
„Das Leben ist Veränderung“, darauf reagiert sie, spontan wie sie ist, mit der EC-Karte, solange der Dispo es hergibt. Ihr Bedürfnis, in ihrem sozialem Umfeld voll aktiv zu sein, bringt sie immer mal wieder in Zugzwang. Gerade bei gemeinsamen Freizeitaktivitäten. Dies und so mancher Spontan- und Frustkauf hinterlassen unerfreuliche Spuren auf dem Kontoauszug.
Doch wenn es in ihrer Kasse kneift, ist sie getragen von dem Gedanken: „Das mit meinem Geld habe ich schon irgendwie im Griff“, oder „Sich mit Geldengpässen zu beschäftigen ist langweilig und ein Haushaltsbuch führen von vorgestern.“
In nachdenklichen Momenten gesteht diese Person sich still und leise ein, dass ihr der Umgang mit Geld Schwierigkeiten bereitet. Mit dem Durchhaltevermögen hat sie ihre Probleme. Alles, was länger als zwei Wochen dauert, liegt kurz vor der Ewigkeit. Geduld und vorausschauendes Handeln zählen nicht zu ihren Stärken.
Geld ausgeben ist viel einfacher als Geld zu verwalten, berichtet sie. Obendrein verliert sie immer wieder einmal vollständig die Übersicht über ihre finanzielle Lage. Zum Verwalten ihres Geldes fehle ihr eine Methode, die ihrem sprunghaften Wesen liegt. Dass dabei finanziell kein Stein auf den anderen kommt, ist ihr klar. Doch insgeheim frustriert sie das sehr.
Der Kontrolletti / Kontrollfreak
Diese Person ist mehr der defensive Typ. Manchmal lebenslustig, aber nur mäßig bemüht, aktuellen Moden zu folgen, um auf der Höhe der Zeit zu sein. Halt so ein in sich gekehrtes, grüblerisches Wesen. Doch „stille Wasser sind tief“. Was diese Person sich vorgenommen hat, packt sie entschlossen an. Sie legt sich einen Plan zurecht und geht los, um die Sache durchzuziehen. Leider verliert sie diesen Schwung des Öfteren im Zweikampf mit ihrer Neigung zur Bequemlichkeit. Angelegenheiten, die von ihr Disziplin erfordern, verlieren nach ein paar Wochen meistens an Bedeutung.
So ist es auch mit ihrem Geld. Für sie ist Haushalten mehr ein notwendiges Übel. Sie behauptet, sie lebt ihr Leben im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten. Doch die Kontrolle, die sie glaubt über ihre Finanzen zu haben, ist trügerisch und instabil.
Dann und wann hat sie wichtige Ausgaben zu tätigen. Größere alltägliche Ausgaben, Geburtstagsgeschenke, Reparaturen. Meist zu einem unglücklichen Zeitpunkt und in oft überraschender Größenordnung. Sozialen Zwängen kann sie sich nur schlecht entziehen, selbst in ihrer Partnerschaft. Hin- und hergerissen zwischen ihrem freigebigen Wesen und ihrer defensiven Art, tätigt sie manche viel zu große Ausgabe ohne Widerworte. Manchmal dient es dann nur dazu, den Schein nach außen zu wahren.
Das erklärt, warum sie immer wieder eine tiefro...