Preußens Gloria in Siebenbürgen
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Preußens Gloria in Siebenbürgen

Das Eisenbahnmuseum Sibiu / Hermannstadt und seine Fahrzeuge

  1. 48 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Preußens Gloria in Siebenbürgen

Das Eisenbahnmuseum Sibiu / Hermannstadt und seine Fahrzeuge

Über dieses Buch

Henschel, Hanomag, Borsig. P8, G10, T9.1 - für welchen deutschen Eisenbahnfreund ist das nicht wie Musik in den Ohren. Rumänien, Malaxa, Resita? Damit kann man dann schon weniger anfangen - und doch hängt es direkt zusammen.Ein Raunen ging durchs Land, als vor einigen Jahren plötzlich preußische Lokomotiven aus Rumänien nach Deutschland kamen und seither hier und in Österreich zahllose Dampfsonderzüge bespannt haben. Wo die herkommen, muss es doch noch mehr geben? In der Tat. Noch viel mehr!...und das näher, als man denkt. Dank Billigfliegern ist die Stadt Sibiu, das ehemalige Hermannstadt und 2007 Kulturhauptstadt Europas, heute besser zu erreichen als manch deutsches Dorf. Erleben Sie in diesem Booklet eine Reise zu einer einzigartigen Sammlung europäischer Lokgeschichte, lernen Sie die wertvollen Kulturgüter, aber auch die schwierigen Bedingungen vor Ort kennen und nutzen Sie dieses Werk als Reiseführer - hier wird Ihnen erklärt, wie Sie hinkommen, wie Sie reinkommen, was Sie sehen!Auf bald in Rumänien! Bine ati venit în romania

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Information

Besuch

Auch heute noch bietet sich die Möglichkeit, die historisch bedeutende Sammlung zu besuchen, auf eigene Faust und fernab jeder Museumspädagogik. Sie können Ihr Glück auf offiziellem Weg versuchen, die Chance ist jedoch gering, so bleibt nur der Fußweg vom Bahnhof Sibiu zum Pförtner und die Hoffnung, Einlass zu bekommen.
Der Weg führt vom Bahnhof über die für Rumänien so typische Fußgängerbrücke auf die der Stadt abgewandten Seite der Gleise, rechts rum auf die Strada Dorobantilor und dann immer Geradeaus bis zu einer unscheinbaren Einfahrt – ja, das ist die Museumszufahrt!
Einfahrt zum Museum und offizieller „Zutrittsbeleg“
Am Eingangsportal erwartet einen ein Pförtnerhäuschen, und man tut trotz der ersten im Blickfeld zu sehenden Dampflokomotiven gut daran, nicht gleich zu fotografieren, sondern vorsichtig (es ist Bahngelände!) und auf den Wegen haltend Richtung Büros zu gehen, die sich links vom Hauptweg befinden. Das ist Grundvoraussetzung, um nicht verständlicherweise mit einem Kommentar „Das ist hier ein Depot“ hinauskomplimentiert zu werden.
Unter der Woche hat man meist Glück und findet jemanden, der auch Englisch und vielleicht sogar etwas Deutsch beherrscht, man ist willkommen und wird entweder gelangweilt hineingewunken oder erhält in einer für deutsche Verhältnisse schier langwierigen Bürokratie eine offizielle Zutrittsgenehmigung. Am Wochenende funktioniert das nicht, da hilft die Kontaktaufnahme mit Händen und Füßen zum „normalen“ Betriebspersonal (und zwar dem Ersten, das man sieht!), eine Schachtel Zigaretten und vielleicht einige Souvenirs vom heimischen Bahnmuseum später ist auch so in der Regel ein Zutritt problemlos. WENN – man sich bewusst ist, ständig beobachtet zu werden. Vorsichtiges, dezentes Auftreten ist also angesagt, kein Verlassen der Wege wo möglich, ein wenig Ehrfurcht und Respekt vor der Technik, und schon kann der Besuch im ehemaligen und doch aktuellen Eisenbahnmuseum Sibiu ein echtes Erlebnis werden!

Entdecken Sie auf den Folgeseiten die zu besichtigenden Lokomotiven!

Die Älteste – Lok 620

Lok 620 im Winter 2016 in Sibiu – Foto: Ivan Furlanis
Die in Sibiu ausgestellte Lok „620“ ist die letzte erhaltene Lokomotive einer einst ab 1890 in Deutschland und Belgien in 84 Exemplaren gebauten Lokgattung, die vor allem für Flachlandstrecken konzipiert war und durch hohe Zuverlässigkeit auffiel, was ihr trotz der geringen Leistungsfähigkeit eine Einsatzzeit bis in die 60er Jahre hinein bescherte. So zuverlässig, dass später sogar noch 55 Maschinen nachbestellt wurden. Die unter dem Spitznamen „Murgeni“ eingesetzte Lok 620 hat ein durchaus bewegtes Leben hinter sich, nach bereits 57 Jahren Einsatz in Rumänien fand sie sich plötzlich 1947 unter sowjetischer Flagge auf dem Gebiet der heutigen Republik Moldau wieder, wo man aber nicht wirklich etwas mit ihr anfangen konnte und den damals schon Oldtimer 1950 an die rumänische Staatsbahn zurückgab, wo man sie anders als ihre Artgenossen noch bis 1971 im Rangierbahnhof Bukarest für Rangierdienste einsetzte und die Lok direkt im Anschluss in das damals bedeutend größere Eisenbahnmuseum Bukarest und schließlich 1994 nach Sibiu brachte. Sie steht auf einem der Drehscheibenstrahlengleise und befindet sich in vollständigem Zustand.
Details aus dem Jahr 2018

Die Schwester - Lok 1493

Lok 1493 im Juli 2018 in Sibiu
Ebenso wie Lok 620 war auch die 1894 bei Henschel in Kassel gebaute Lok 1493 lange Zeit im Rangierbahnhof Bukarest als Rangierlok im Einsatz und hat mit ihrer „Schwester“ gemeinsam einige Jahrzehnte Betrieb erlebt. Ursprünglich gebaut wurde die für ihr Baujahr mit 73 km/h ausgesprochen schnelle Lokomotive für den gemischten Zugdienst, als Universallokomotive fand sie sich sowohl vor Güter- wie auch vor Personenzügen wieder.
Eigentlich handelt es sich bei dieser Lok jedoch nicht um die 1493, sondern vielmehr um Lok 1497. Sie wurde als letzte von insgesamt 58 Exemplaren im Jahr 1969 – also nach 75 Betriebsjahren – außer Betrieb gesetzt und im Eisenbahnmuseum Bukarest ausgestellt. Die rumänische Revolution ging aber auch an der Fahrzeugsammlung nicht spurlos vorüber, so kam es zu zahlreichen Diebstählen von Edelmetallen aller Art, wozu auch die aus Bronze gefertigten Schilder dieser Lok gehörten. Da man jedoch im Museum die Schilder der 1493 noch hatte, wurden diese kurzerhand an die Lok geschraubt und die Maschine so im Jahr 1994 nach Sibiu überführt, wo sie über Jahre hinweg draußen stehend Stück für Stück zerfiel.
Im Jahr 2018 wurde sie auserkoren, als Ausstellungsstück bei der 100-Jahr-Feier Rumäniens präsentiert zu werden, so dass sie erneut aufgearbeitet und als nicht betriebsfähiges Anschauungsobjekt gezeigt wurde. Es bleibt zu hoffen, dass der Zustand einigermaßen gehalten werden kann.
Gegensätze: Noch als 1497 hat Trevor Davis die Lok 1979 in Bukarest aufgenommen, als Nummer 1493 hat Valentin Ivanescu sie am 01.12.2018 als Nationalstolz frisch renoviert bei der 100-Jahr-Feier Rumäniens abgelichtet

Die älteste Preußin – Lok 7311

Nicht viel erlebt hat 7311 zwischen 2006 (links / Foto: Ralf Brauner) und 2017 (rechts)
Die 1906 gebaute preußische T 9.1 „Kattowitz 7311“ hat ihre ersten Arbeitsjahre in Schlesien verbracht und kam mit Ende des ersten Weltkrieges als Reparationsleistung („Kriegsentschädigung“) von Deutschland nach Rumänien, wo man sie im Bahnhof Bukarest-Obor (heute Bukarest-Ost) als Rangierlok einsetzte. 1959 hatte man dort keine Verwendung mehr für die Maschine und kam der Bitte des Ministeriums für Forstwirtschaft nach, für die normalspurigen Waldbahnen Rumäniens Lokomotiven bereitzustellen. Als Rangierlok wurde sie seither im Bahnhof Preajba bei Craiova eingesetzt und war dort bis 1981 in Betrieb, also ebenso 75 Jahre lang – damit ist sie eine der am Längsten im regulären Einsatz gestandene preußische Tenderlokomotive weltweit!
Nach einigen Jahren des Verfalls brachte man sie unter Obhut des CFR-Museums Bukarest zunächst nach Târgu Jiu, von wo aus sie schließlich 1994 nach Sibiu kam.
Ihr heutiger Zustand ist leider sehr schlecht, es wachsen oberschenkeldicke Bäume in ihrem Rahmen, trotzdem ist das Fahrzeug weitestgehend vollständig.
Doch es gibt Hoffnung!
Kurz vor Drucklegung dieser Broschüre wurde sie Anfang Januar 2019 auf Intention rumänischer Eisenbahnfreunde nach Dej gebracht, wo sie eine optische Aufarbeitung erfahren soll. Es wird spannend, ob sie nach Sibiu zurückkehrt oder das Museum im BW Dej verstärkt, was ihr zwar Pflege bringen, aber sie gleichzeitig aus dem öffentlichen Fokus nehmen würde, ist Dej doch für normale Touristen kaum erreichbar.
Blick aus dem Führerstand im Jahr 2018

Die Bergkönigin – Zahnradlok 40.004

1995 war die Lok noch frei von Bäumen ringsherum und gut zu fotografieren, heute ist sie eingequetscht.
Mitten im Kohleabbaugebiet der Region Petroșani ca. 90 km östlich von Timişoara wurde im Jahr 1908 eine für Rumänien einzigartige Bahnstrecke fertiggestellt – die Nebenbahn Subcetate - Haţeg - Bouţari – Caransebeş, die zeitweise Steigungen bis zu 50 Promille zu überwinden hatte. Dafür bestellte man bei der WLF AG in Wien 7 Zahnradlokomotiven. Die Lokomotiven der 40er-Reihe verfügen über zwei getrennt voneinander agierende Antriebssysteme für die „normale“ Streckenfahrt sowie für die Fortbewegung mittels Zahnrad und waren dazu in der Lage, bis zu 120 Tonnen die Steilstrecke hinauf zu befördern – und dass bei einer Geschwindigkeit im Zahnradabschnitt von 12 km/h und nur vorwärts, weshalb extra an den Endbahnhöfen Drehscheiben gebaut wurden. Bis 1978 zogen die sieben Lokom...

Inhaltsverzeichnis

  1. Inhaltsverzeichnis
  2. Vorwort - Herzlich willkommen in Rumänien!
  3. Kurzabriss – die Geschichte der Eisenbahn in Rumänien
  4. Eisenbahn und Bahnbetriebswerk Sibiu
  5. Das Eisenbahnmuseum
  6. Die ausgestellten Lokomotiven - Besuch
  7. Zukunftschancen
  8. Impressum